Pazifik Aktuell Mai 1999 (40)
01.05.1999: Aktuelle Nachrichten aus Papua-Neuguinea und den Inselstaaten
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 KIRCHLICHE 
              NACHRICHTEN  Papua-Neuguinea 
 
 PNG: FORDERUNGEN DER SÖLDNERFIRMA "SANDLINE INTERNATIONAL" Nach einem mehr 
              als zwei Jahre andauernden Streit hat sich die Regierung Papua-Neuguineas 
              Anfang Mai bereit erklärt, den finanziellen Forderungen des 
              Söldnerunternehmens "Sandline International" nachzukommen. 
              Das britische Unternehmen war 1997 vom damaligen Premierminister 
              Sir Julius Chan mit der Bereitstellung einer Söldnertruppe 
              beauftragt worden, die für rund 36 Millionen US-Dollar den 
              Krieg auf der Kupferinsel Bougainville hätte beenden sollen. 
              Nach der Intervention des damaligen Armeechefs Jerry Singirok mußten 
              die bereits angereisten 150 Söldner jedoch unverrichteter Dinge 
              abziehen. Sandline beharrte dennoch auf der Auszahlung der zweiten 
              Hälfte des nach britischem Recht aufgesetzten Vertrags und 
              der seither angefallenen Rechtskosten in Höhe von 25 Millionen 
              Dollar. Ein internationaler Schiedsgerichtsspruch hatte diese Forderungen 
              im Oktober 1998 bestätigt. Von der Regierung Papua-Neuguineas 
              erhobene Einsprüche wurden schließlich Anfang April dieses 
              Jahres von einem australischen Gericht zurückgewiesen. 
               Verheerende 
              Überschwemmungen haben Ende April mehr als 15.000 Bewohner 
              der Western Province zum Verlassen ihrer Häuser gezwungen. 
              Wie die Behörden mitteilten, sind bereits mehrere Opfer zu 
              beklagen. Malaria, Ruhr sowie in Folge des Hochwassers ausbrechende 
              Seuchen gefährdeten vor allem Kinder und ältere Menschen. 
              Hilfe kommt inzwischen aus der Hauptstadt Port Moresby und aus Australien. 
               PNG: SCHWERE STAMMESKÄMPFE IM CHIMBU Offiziellen 
              Meldungen zufolge sind bei Stammeskämpfen im Hochland Papua-Neuguineas 
              (Eastern Highlands Province) mindestens 35 Personen getötet 
              und mehr als 62 Personen verwundet worden.  Umweltbedenken 
              haben die Realisierung des neusten, für das Jahr 2001 in der 
              Madang Province anvisierten Bergbauprojektes (Ramu-Nickel-Projekt) 
              ins Wanken gebracht. Nichtregierungsorganisationen kritisieren insbesondere 
              die geplante Entsorgung des Abraumes im Meer. Wie im Zuge der Vorverhandlungen 
              bekannt geworden ist, sollen jährlich rund 100 Millionen Tonnen 
              Abraum über Pipelines ins Meer eingeleitet werden.  BOUGAINVILLE: NEUES FRIEDENSABKOMMEN - GEFAHR FÜR DEN GESAMTFRIEDENSPROZESS? Die Unterzeichnung 
              eines neuen Friedensabkommens ist erneut zur Belastungsprobe des 
              Gesamtfriedensprozesses auf Bougainville geworden. Wenig kompromißbereite 
              Teile der Bougainville Revolutionary Army drohten Anfang Mai, sich 
              vom laufenden Friedensprozeß zurückzuziehen. Sie werfen 
              den Regierungen Papua-Neuguineas und Neuseelands arglistige Täuschung 
              vor, die letztendlich zur Unterzeichnung des sogenannten Matakana-Okataina- 
              Abkommens geführt habe.  INHALT 
               Am 8. August 
              sollen rund 800 000 Osttimoresen über die politische Zukunft 
              ihres Landes entscheiden. Dies teilte der indonesische Präsident 
              Bacharuddin Jusuf Habibie Ende April nach einem Treffen mit dem 
              australischen Regierungschef Howard mit. Die Regierung in Jakarta 
              sei bereit, das bei diesem Referendum erzielte Ergebnis bedingungslos 
              zu akzeptieren, sei es die Integration oder die Loslösung Osttimors. 
              Die portugiesische Ex-Kolonie war 1975 von Indonesien besetzt und 
              ein Jahr später annektiert worden.  KIRIBATI: TRINKWASSERNOTSTAND NACH DÜRRE Seit Anfang 
              März leidet Kiribati unter einer extremen Dürre, die zum 
              Trinkwassernotstand auf den insgesamt 33 Inseln des Südseestaates 
              geführt hat. Präsident Teburoro Tito appellierte an Australien 
              und andere Gebernationen, seinem Inselstaat zu helfen und Entsalzungsanlagen 
              zur Verfügung zu stellen. Die Lage verschlechterte sich angesichts 
              der seit mehreren Monaten andauernden Trockenheit. Die 81.000 Inselbewohner 
              sind für ihre Trinkwasserversorgung auf Regen angewiesen, der 
              von Hausdächern in Zisternen geleitet wird. In diesem Winter 
              war die normalerweise von November bis März anhaltende Regenzeit 
              ausgeblieben.  FRANZÖSISCH-POLYNESIEN: NEUE STUDIE BESTÄTIGT ALTE BEFÜRCHTUNGEN Eine neue Studie 
              hat den im Juli 1998 veröffentlichten Bericht der Internationalen 
              Atomenergie-Agentur (IAEA) über die radiologische Situation 
              auf den ehemaligen Testgeländen in Französisch-Polynesien 
              in Frage gestellt. Während der IAEA-Bericht eine nur noch geringe 
              radioaktive Verseuchung bestätigt hatte, spricht die Independent 
              Research and Information Commission on Radioactivity in ihrer Ende 
              Februar veröffentlichten Untersuchung von einer ernsthaften 
              radioaktiven Bedrohung der Bevölkerung. Wie es darin 
               SAMOA: TOD DES REFORMERS TOFILAU Mitte März 
              ist in der samoanischen Hauptstadt Apia einer der großen politischen 
              Reformer und Vermittler des Südpazifiks, Tofilau Eti Alesana, 
              im Alter von 74 Jahren verstorben. Tofilau hatte 1990 gegen den 
              Widerstand der Matai, der Stammesvorsitzenden, die Einführung 
              eines allgemeinen Wahlrechts und weitreichende Wirtschaftsreformen 
              durchgesetzt. Auf regionaler Ebene setzte Tofilau wiederholt sein 
              diplomatisches Können unter Beweis. Über Jahre trat er 
              als erfolgreicher Vermittler zwischen den häufig ungeduldigen 
              jüngeren Regierungschefs anderer südpazifischer Staaten 
              und den eher konservativen Führern Australiens und Neuseelands 
              auf.  VANUATU: REGIERUNGSCHEF WALTER LINI GESTORBEN Ende Februar 
              ist Walter Lini, einer der prominentesten und fähigsten Politiker 
              der südpazifischen Region, im Alter von 57 Jahren gestorben. 
              Der anglikanische Priester Lini hatte Vanuatu 1980 in die Unabhängigkeit 
              geführt und diente dem Land bis 1991 als Premierminister. Als 
              1996 Serge Vohor an die Macht kam, wurde Lini zum Justizminister 
              und stellvertretenden Premierminister ernannt. Wenige Monate nach 
              dem Wahlsieg seines ehemaligen Parteikollegen Donald Kalpokas im 
              März 1998 übernahm Lini die Führung der  NEUSEELAND: OPTIMISTISCHE PROGNOSEN FÜR DIE WIRTSCHAFT Neuseeland scheint 
              die Anfang 1998 eingetretene Rezession überstanden zu haben. 
              Während die Exportleistungen auch weiterhin zu wünschen 
              übrig lassen, hat insbesondere der Inlandssektor zu einer Belebung 
              der Wirtschaft beigetragen. Ein wirklicher Wirtschaftsaufschwung 
              wird sich aber erst dann abzeichnen, wenn auch die Exporte wieder 
              nachhaltig wachsen.  AUSTRALIEN: HAGELSCHAUER RICHTEN MILLIONENSCHÄDEN AN Mitte April 
              haben Hagelkörner, die größer waren als Tennisbälle, 
              in Sydney Schäden in Höhe von nahezu 350 Millionen australischen 
              Dollar verursacht. Stundenlange Gewitter, begleitet von heftigen 
              Windböen und starkem Regen, ließen in weit mehr als 10.000 
              Haushalten den Strom ausfallen. In Sydney wurden mehrere Stadtteile 
              zu Katastrophengebieten erklärt. Jüngsten Schätzungen 
              zufolge wurden die Dächer von über 22.000 Häusern 
              zerstört. Scheiben wurden zerschlagen und über 40.000 
              Autos verbeult. Ein Fischer, dessen Boot in Seenot geraten war, 
              kam bei dem Unwetter ums Leben. Der Schaden war besonders extrem, 
              weil das Wetteramt den schweren Sturm nicht vorhersagen konnte. 
              Völlig unerwartet war die Kaltluftfront aufgezogen. 
               AUSTRALIEN: TAUSENDE ERBLICKTEN UFO Tausende Australier 
              wollen Ende April an der Ostküste Australiens ein Ufo gesehen 
              haben. Übereinstimmenden Aussagen zufolge sei das Objekt für 
              etwa zehn Minuten zwischen Brisbane und dem südlichen Teil 
              des Bundesstaates von New South Wales zu sehen gewesen, bevor es 
              über dem Meer explodierte. Daß es sich um einen Meteoriten 
              gehandelt habe, wird ausgeschlossen. Am Objekt seien deutlich sichtbar 
              Metallteile vorhanden gewesen, wie das Nationale Weltraum- und Ufo-Beobachtungszentrum 
              mitteilte. Ein Sprecher des staatlichen Instituts für Wetterbeobachtung 
              meinte, es könnte sich um einen herabstürzenden 
              Satelliten oder ein Stück Weltraummüll gehandelt haben. 
               PAZIFIK IM ÜBERBLICK: HARTE KONKURRENZ UM NEUJAHRSFEIER 2000 In welchem Land 
              kann das Jahr 2000 zuerst begrüßt werden? Seit Monaten 
              beschäftigt diese Frage zahlreiche Inselstaaten im Südpazifik 
              mehr als irgendein anderes Thema. Und nicht zu Unrecht, denn die 
              Klärung dieser Frage wird durch den erwarteten Besucherboom 
              eine enorme finanzielle Tragweite entfalten. Der Wettbewerb ist 
              derart scharf, daß das 1996 gegründete, 13 Nationen umfassende 
              "South Pacific Millennium Consortium", das für die Region 
              hätte werben sollen, bereits wieder auseinandergebrochen ist. 
               
 KIRCHLICHE 
              NACHRICHTEN  KATHOLISCHE BISCHÖFE FASSEN HEISSE EISEN AN Den vorläufigen 
              Höhepunkt einer öffentlichen Auseinandersetzung zwischen 
              Kirchenführern und der Staatsregierung über die Lage der 
              Nation bildete eine etwa dreistündige Unterredung zwischen 
              Premierminister Bill Skate und den Mitgliedern der Katholischen 
              Bischofskonferenz in Vunapope, East New Britain, über kontroverse 
              Fragen, die durch die Osterbotschaft von Erzbischof Brian Barnes 
              (Port Moresby) in der Presse aufgeworfen worden waren.  GENERALSEKRETÄRIN DES PNGCC VERTEIDIGT KATHOLISCHE KRITIK Die Generalsekretärin 
              des Ökumenischen Rats der Kirchen von PNG (Papua New Guinea 
              Council of Churches PNGCC), Sophia Gegeyo, hat die Politiker des 
              Landes aufgefordert, Kritik als Herausforderung zu betrachten und 
              das Land besser zu führen, statt die Kirchen für die Kritik 
              anzugreifen. Damit stellte sie sich vor Erzbischof Barnes, der wegen 
              der Äußerungen in seiner Osterbotschaft attackiert worden 
              war. Sie sagte, die Politiker könnten die Kirchen nicht zum 
              Schweigen zwingen, während die Menschen, die die Kirchen vertreten, 
              unter falschen Regierungsbeschlüssen und schlechter Führung 
              litten. "Der Bischof hat das ausgesprochen, was die Bevölkerung 
              im Land denkt. Die gegenwärtigen Probleme der Inneren Ordnung 
              und die hohe Arbeitslosigkeit sind eindeutige gesellschaftliche 
              Indikatoren dafür, daß die Dinge nicht zum besten stehen." 
              Unterdessen haben katholische Priester in Madang ihre Loyalität 
              mit Erzbischof Barnes bekräftigt und die Bevölkerung aufgefordert 
              sich zusammenzuschließen und die Regierung auszuwechseln, 
              "weil sie nicht mehr den Interessen der einfachen Leute diene". 
               24 NEUE LUTHERISCHE PFARRER FÜR DAS HOCHLAND Bei der 20. 
              Abschlußfeier des Theologischen Seminars Ogelbeng (Mt. Hagen) 
              der Evangelisch-Lutherischen Kirche von PNG (ELC-PNG) erhielten 
              24 Studenten ihr Abschlußzeugnis, zwei von ihnen sogar mit 
              Diplom. Erstmalig wurde auch den 19 Ehefrauen die Teilnahme an den 
              Kursen für Pfarrfrauen mit einem Zeugnis bescheinigt. Neben 
              den Vertretern befreundeter Ausbildungsstätten wie dem Lutheran 
              Church College Banz und dem St. Timothy's Seminary der Gutnius Lutheran 
              Church in Birip nahmen an der Feierlichkeit auch die Präsidenten 
              aller fünf Hochland-Distrikte der ELC-PNG teil. Die Gesamtkirche 
              wurde vom Abteilungsleiter für Aus- und Fortbildung, Rev. Giegere 
              Wenge,  EINE FRAU WIRD GENERALSEKRETÄRIN DES PNGCC Sophia Gegeyo 
              (44) aus der Collingwood Bay der Northern Province ist die erste 
              Frau im Amt des Generalsekretärs des Ökumenischen Rats 
              der Kirchen von PNG (PNGCC). Frau Gegeyo war unter den 12 Bewerbern 
              um das Amt die einzige Frau. Nach dem Ausscheiden ihres Vorgängers, 
              Rev. Leva Kila Pat, hatte sie bereits das Generalsekretariat kommissarisch 
              übernommen. Zuvor war sie vier Jahre lang beim PNGCC für 
              Frauenangelegenheiten zuständig gewesen. Sophia Gegeyo kommt 
              aus der Anglikanischen Kirche und ist mit Father  GEBETSWOCHE FÜR MENSCHEN IM STRAFVOLLZUG Mit der Teilnahme 
              an der diesjährigen Internationalen Gebetswoche wird die Gemeinschaft 
              für Gefängnisseelsorge in Papua-Neuguinea (Prison Fellowship 
              PNG) sich dieser weltweiten Bewegung in 83 Ländern anschließen. 
              Es ist nicht selbstverständlich, daß die Internationale 
              Gebetswoche sich thematisch auf diejenigen Menschen konzentriert, 
              die in der Gesellschaft am wenigsten mit Mitgefühl rechnen 
              können: die Strafgefangenen und ihre Familien, die Beamten 
              im Strafvollzug sowie die Opfer von Verbrechen. Das Thema lautet 
              in diesem Jahr: "Versöhnung durch Christus" (nach 2. Kor. 5, 
              18-19).  WELTGEBETSTAG DER FRAUEN IN PNG Mehr als 500 
              Frauen aus den Frauengruppen verschiedener Kirchen und Glaubensgemeinschaften 
              im Westlichen Hochland kamen in der katholischen Gemeinde Fatima 
              zusammen. Es war das erste Mal, daß sie sich als Ökumenische 
              Frauenvereinigung trafen. Anlaß war der diesjährige Weltgebetstag 
              der Frauen. Stellvertretend für andere lateinamerikanische 
              Länder hatten die Frauen Venezuela für ihre Fürbitten 
              und Kollektenzwecke ausgewählt. Der ökumenische Gottesdienst 
              wurde unter der Leitung des katholischen Priesters der Pfarrei Fatima, 
              Pater Peter, gefeiert. Über dreihundert Teilnehmerinnen aus 
              den verschiedenen im PNGCC zusammengeschlossenen Großkirchen 
              kamen zur entsprechenden Veranstaltung in der United Church in Koki 
              (Port Moresby). Neben gemeinsamen Gesängen und persönlichen 
              Begegnungen hörten die Frauen die biblischen Auslegungen von 
              Frau Jessie Lowa, der Ehefrau des Moderators der United Church in 
              Boroko (Port Moresby).  'EVANGELISATION 2.000' - GOILALAS IN PORT MORESBY Mehr als 5.000 
              Angehörige der Volksgruppe der Goilalas aus Badihagwa, Baruni, 
              Hanuabada, Badili, Two Mile und Six Mile nahmen an den evangelistischen 
              Feiern 'Evangelisation 2.000' in der Hauptstadt teil. Während 
              des eine Woche lang dauernden Ereignisses wurden mehr als zehn Schweine 
              geschlachtet und über 20 verschiedene traditionelle Tanzgruppen 
              zeigten ihr Können. In der Siedlung Baruni gaben 21 reumütige 
              Kriminelle ihre Waffen ab und bekehrten sich zu Jesus Christus. 
              151 Jugendliche aus den  Pazifik COOK ISLANDS: KIRCHENRAT FÜR SEXUALERZIEHUNG Der Rat der 
              Kirchen der Cook-Inseln (Religious Advisory Council RAC) hat sich 
              für Sexualerziehung in den Schulen ausgesprochen. Verschiedene 
              Mitglieder des Rats hatten gestern bekräftigt, daß ihre 
              Kirchen schon immer ihren Mitgliedern empfohlen hätten, mit 
              der Sexualerziehung zu Hause im Rahmen der Familie zu beginnen. 
              Darüber hinaus habe jede Kirche ihr eigenes Programm für 
              diesen Themenbereich. Die Stellungnahme war durch die Kritik eines 
              Pastors der Apostolischen Kirche in den Cook Islands News ausgelöst 
              worden. Pastor Tutai Pere hatte den Kirchen fehlendes Engagement 
              sowie Doppelmoral in den Gemeinden öffentlich vorgeworfen. 
              Er hatte auch behauptet, die Kirchen würden fragwürdiges 
              Verhalten der Politiker auf örtlicher und auf Landes-Ebene 
              entschuldigen und nicht wirklich für das eintreten, was sie 
              predigten.  FIDSCHI: CHRISTLICHE PARTEI STELLT KANDIDATEN AUF Korruption und Amtsmißbrauch möchte die neu gegründete christliche Partei in Fidschi, die Christian Democratic Alliance (VLV), bekämpfen. So steht es in dem nun veröffentlichten Manifest dieser politischen Gruppierung. Zu den Kandidaten für die Wahl der Parteivorsitzenden gehört neben einem früheren Kommandeur der Streitkräfte auch das frühere Oberhaupt der Methodistischen Kirche in Fidschi, Rev. Manasa Lasaro. (Independent 02.04.99) FIDSCHI: KIRCHENFÜHRER VERTEIDIGT PARTEIPOLITISCHES ENGAGEMENT Der Kirchenführer 
              der Methodisten in Fidschi ist der Ansicht, daß viele Mitglieder 
              der Kirche bei den Wahlen im Mai für die Kandidaten der neu 
              gegründeten Christlichen Partei stimmen werden. Das äußerte 
              Rev. Tomasi Kanailagi, als er am Wochenende wegen seiner Teilnahme 
              an einer Wahlkundgebung der Christlich-Demokratischen Allianz (Veitokani 
              ni Lewenivanua Lotu Vakarisito VLV) befragt wurde. Er sagte, er 
              und jedes andere Kirchenmitglied habe das Recht, sich einer politischen 
              Partei eigener Wahl anzuschließen. Rev. Kanailagi teilte mit, 
              er sei gebeten worden, bei der Eröffnungsveranstaltung der 
              Partei ein Gebet zu sprechen. In einem Artikel der Fiji Times waren 
              Methodisten zitiert worden, die Kanailagis Anwesenheit kritisiert 
              hatten mit dem Hinweis, Kirche und Politik sollten nicht miteinander 
              vermischt werden.  HAWAII: MORMONEN-TEMPEL FÜR 6.000 GLÄUBIGE Mehr als 700 
              Personen waren Augenzeugen des ersten Spatenstichs für den 
              Bau eines Tempels in Kailua-Kona. Er wird in Hawaii der zweite Tempel 
              der 'Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage' sein. Er 
              dient einer Gemeinde von rund 6.000 Gläubigen auf der Großen 
              Insel. Der Tempel in Kona wird eine Grundfläche von mehr als 
              9.000 Quadratfuß (= 836 m²) umfassen und Außenwände 
              aus Marmor haben. Die Bauausführung liegt in den Händen 
              einer Festland-Firma, die aber drei örtliche Baufirmen hinzugezogen 
              hat. Der Bau  KIRIBATI: KIRCHENLEITUNG ENTLASSEN Die gesamte 
              Führungsriege der 'Kirche Gottes' von Kiribati wurde entlassen, 
              weil ihnen Fehler in der Finanzverwaltung vorgeworfen wurden. Dies 
              wurde kürzlich bei der Generalversammlung der Kirche in der 
              Hauptstadt Tarawa bekanntgegeben. Die Entlassung erfolgte auf Anweisung 
              des Ozeanien-Büros dieser Kirche in Australien. Die Kirchenverwaltung 
              teilte mit, daß die Führung in Kiribati sich nicht nur 
              der Mißwirtschaft schuldig gemacht habe, sondern auch wiederholt 
              Versuche blockiert habe, die organisatorische Struktur der Kirche 
              zu reformieren. Diese Reformen hätten in der Kirche von Kiribati 
              zu mehr Transparenz und Verantwortlichkeit führen sollen. Der 
              Leiter der Kirche, Rev. Aberaam Maerere, wurde in diesem Zusammenhang 
              nach 20jährigem Dienst entlassen. Ein Beratungsausschuß 
              ist ernannt worden, der vorübergehend die laufenden Geschäfte 
              der Kirche Gottes von Kiribati beaufsichtigen soll. Die Kirche ist 
              die drittgrößte christliche Denomination des Inselstaates. 
               KIRIBATI: KIRCHENRAT FORDERT AIDS-TEST Der Rat der Kirchen von Kiribati hat AIDS-Tests für Seeleute und andere häufig reisende Personen gefordert. Der Sekretär des Kirchenrats, Kianteata Teabo, meinte, freiwillige Tests seien unzureichend und viele Bürger Kiribatis seien sich noch nicht der Gefahr dieser tödlichen Krankheit bewußt. Nach Ansicht der drei Mitgliedskirchen des Rates (Röm.-Katholisch, Protestantisch und Kirche Gottes) müssen in Angelegenheiten der Gesundheit die Rechte der Gemeinschaft vor den Rechten des Einzelnen kommen. Unter den 80.000 Einwohnern Kiribatis gab es kürzlich den ersten AIDS-Toten. Es handelte sich um einen Seemann, der sich im Ausland infiziert haben soll. Nach Angaben der Gesundheitsbehörde seien bislang 20 Personen als Träger des HIV-Virus registriert. (PACNEWS / Radio Kiribati 29.03.99 nach Pacific Islands Report) NEUKALEDONIEN: PRÜGELSTRAFE FÜR ZEUGEN JEHOVAS Weil sie zu 
              den Zeugen Jehovas gehörten, wurden zwei Frauen öffentlich 
              ausgepeitscht. Mehrere Male hatte der Ältestenrat des Dorfes 
              Chepenehe im Distrikt Wet auf der Insel Lifou (Loyalty-Inseln von 
              Neukaledonien) zwei Frauen im Alter von 28 und 41 Jahren aufgefordert, 
              ihr Dorf zu verlassen. Da sie sich geweigert hatten, der Bestrafung 
              zu entsprechen, erhielten sie nun je 16 Hiebe. Der Häuptling 
              von Chepenehe gestattet keine Zeugen Jehovas in seinem Dorf, weil 
              sie nicht an traditionellen Arbeiten teilnehmen und nicht die traditionellen 
              Gesetze respektierten. Ein Mitglied der Evangelischen Kirche von 
              Neukaledonien hingegen kritisierte den Häuptling; auch wies 
              er darauf hin, daß lediglich die beiden Frauen, nicht aber 
              ein Mann, der auch zu der Glaubensgemeinschaft gehört, bestraft 
              wurden. "Wir Kanaken können keine neue Nation aufbauen und 
              Nicht-Kanaken einladen, bei uns zu leben, wenn wir nicht die Menschenrechte 
              achten", sagte Yamele Kacoco. "Wir dürfen keine Diktatur dulden, 
              weder im Religiösen noch in der Tradition begründet." 
              Er kündete an, Amnesty International und die Französische 
              Liga für Menschenrechte einzuschalten, um den Fall an die Öffentlichkeit 
              zu bringen. Die beiden Frauen, die an Armen und Rücken verwundet 
              sind, werden vor dem Französischen Gericht Anklage erheben. 
              Insgesamt leben mehr als 100 Zeugen Jehovas in Lifou.  NEUSEELAND: MAORIS DÜRFEN VIELLEICHT HISTORISCHE KIRCHE WEITERHIN NUTZEN Wie der Maori-Bischof 
              John Gray mitteilte, kann vielleicht die aus dem Jahre 1884 stammende 
              neugotische Kirche vom Guten Hirten in Phillipstown weiterhin von 
              den Maoris in der Anglikanischen Kirche von Neuseeland genutzt werden. 
              Der vom in Neuseeland sehr berühmten Architekten Benjamin Mountfort 
              entworfene Backsteinbau besitzt einen kunstvollen, offenen Glockenturm 
              und gilt als Denkmal für den Baukünstler. Die anglikanische 
              Stiftung für den Erhalt historischer Gebäude will die 
              Kirche dadurch retten, daß sie sie als Museum einrichtet. 
              Dagegen hofft Bischof Gray, daß er mit der Hilfe finanzkräftiger 
              Partner die Kirche als Zentrum der anglikanischen Maoris in der 
              gegenwärtigen Form erhalten kann, besonders auch weil hier 
              viele Maoris begraben liegen.  NEUSEELAND: STREIT UM HOMOSEXUELLE IN FÜHRUNGSPOSITIO NEN DER KIRCHE GEHT WEITER Die Mitglieder 
              der Presbyterianischen Kirche in Neuseeland müssen sich nun 
              erneut mit der Frage auseinandersetzen, ob Homosexuelle in das geistliche 
              Amt dieser Kirche ordiniert werden dürfen. Die Generalversammlung 
              hatte im vergangenen Juli beschlossen, die Ordination Homosexueller 
              ein Jahr lang auszusetzen. Nun entstand nach umfangreichen Diskussionen 
              und 789 Eingaben von Gruppen und Einzelpersonen der Entwurf einer 
              Vorlage zur Beschlußfassung. Das Papier trägt den Titel 
              "Einladung zu einer Reise". Der Moderator der Kirche, Rt. Rev. Bruce 
              Hansen, empfahl, es "unter Gebet zu durchdenken und dabei für 
              verschiedene Optionen offen zu bleiben". Er drückte seine Hoffnung 
              aus, daß die Vorlage es seiner Kirche ermöglichen werde, 
              sich vorwärts zu bewegen. Der Abschlußbericht der Kommission 
              soll einer außerordentlichen Versammlung in Christchurch in 
              der Zeit vom 30.06. bis 03.07.99 vorgelegt werden.  AMERIKANISCH-SAMOA: KIRCHEN IM ZWIESPALT ÜBER LOTTERIEN Eine Gesetzesvorlage 
              des Senats zum Verbot aller Glücksspiele hat im Abgeordnetenhaus 
              nicht die erforderliche Mehrheit gefunden. Damit ist es zum Konflikt 
              zwischen den Volksvertretern und den im Senat vertretenen traditionellen 
              Häuptlingen gekommen. Außerdem sind die Katholische Kirche 
              und die Kongregationalisten von Amerikanisch-Samoa die Haupt-Organisatoren 
              von (Wohltätigkeits-)Lotterien. Dabei kommt es in vielen Kirchengemeinden 
              zu Gewinnen von bis zu 2.000 US-Dollar, bei Verlosungen gewinnt 
              man sogar bis zu 50.000 US-Dollar oder Autos im Wert von fünfstelligen 
              Dollar-Beträgen. Senator Levu Solaita, früher Kirchenvorsteher 
              bei den Methodisten, die Glücksspiele verbieten, beklagte sich 
              darüber, daß das Abgeordnetenhaus die Sorgen der Ältesten 
              nicht ernst nähme.  | 
 
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
 		
