Das Pazifik-Netzwerk auf dem Kirchentag
06.06.2005: Bericht vom 30. Deutschen Evangelischen Kirchentag Ende Mai in Hannover
Vom 25. bis 29. Mai 2005 fand in Hannover unter dem Motto "Wenn Dein Kind Dich morgen fragt" der 30. Deutsche Evangelische Kirchentag statt.
Zahlreiche Veranstaltungen (Foren, Diskussionsrunden, Ausstellungen usw.) widmeten sich den Themen Klimawandel und erneuerbare Energien. Herzstück war der "Klima- und Energiemarkt", der im Freien, zentral auf dem Hannoveraner Messegelände stattfand. Hier präsentierten verschiedene Nichtregierungsorganisationen (u.a. Greenpeace, CO2online, Verbraucherzentrale, Kirchengemeinde Aurich, atmosfair, Blauer Engel) Alternativen zu fossilen und atomaren Brennstoffen, zeigten Möglichkeiten zum Bezug von Ökostrom auf und informierten über die im Gang befindliche globale Erwärmung etc..
Auch das Pazifik-Netzwerk war auf dem Klimamarkt mit einem Pavillon präsent. Der Stand wurde gemeinsam mit der Bonner Nichtregierungsorganisation Germanwatch e.V. genutzt, die ebenfalls über die globale Erwärmung, u.a. in Tuvalu, informierte. Speziell für den Kirchentag hatte die kooperierende Pazifik-Informationsstelle eine farbige Poster-Ausstellung zum Klimawandel im Pazifik erarbeitet. Informiert wurde nicht nur über die praktischen Folgen der globalen Erwärmung im Pazifik im allgemeinen und in den Staaten Fiji, Kiribati, Tokelau und Tuvalu im besonderen. Auch die Hintergründe, d.h. die geologische Entstehung der flachen, zumeist nur zwei Meter hohen Korallenatolle, die Diskussion von Südsee-Klischees und die drohende Versalzung der Süßwasserlinsen wurden thematisiert. Wissenschaftliche Modelle zur Klimaerwärmung im Pazifik wurden gleichfalls präsentiert. Abgerundet wurde die Ausstellung durch Infomaterialien (Linkliste, Dossier), die die Pazifik-Informationsstelle speziell zum Thema erstellt hatte. Die Ausstellung ebenso wie die ausliegenden Materialien stießen auf eine große Resonanz von Seiten der BesucherInnen.
Ein äußerst positives Echo - auch in den lokalen wie nationalen Medien - erzielte ein aufgeschütterter Sandstrand unmittelbar neben dem Stand des Pazifik-Netzwerkes. Die "pazifische Idylle" mit Liegestühlen, Palmen und Sonnenschirmen lockte zahlreiche Besucher, nicht zuletzt die ganz Kleinen, an.
Der große, qualifizierte Unterstützerkreis des Pazifik-Netzwerkes ermöglichte es, die Besucherinnen und Besucher bestmöglichst über den Pazifik und die dort zu spürenden Folgen der globalen Erwärmung aufzuklären.
Ein absoluter Höhepunkt war der Besuch einer vierköpfigen Delegation aus dem Pazifik, die sich in Deutschland u.a. über erneuerbare Energien und ökologisches Bauen informierten. Fiu Mata’ese Elisara-Laulu steht der größten Umweltschutzorganisation Samoas, Siosiomaga, vor. Baranite Kirata ist Pfarrer der Protestantischen Kirche in Kiribati; Francis Namoumou, Fiji, und Malama Toma, ebenfalls aus Samoa, absolvieren ein Praktikum beim Weltkirchenrat in Suva, Fiji. Die Delegierten nahmen an mehreren Diskussions- und Podiumsveranstaltungen teil, auf denen sie zur Klimaerwärmung in ihrer Heimat referierten. Am Pavillon des Pazifik-Netzwerkes standen sie interessierten Besucher/innen Rede und Antwort.
Prominentester Besucher war Bundespräsident Horst Köhler, der sich kurz am Stand blicken ließ.
Horst Köhler (mit blauem Klimaschal) am Stand
An dieser Stelle sei allen Helferinnen und Helfern, die zum Gelingen der Klimamarkt-Präsenz beigetragen haben, sei es durch die Mithilfe bei der Organisation, bei der Standbetreuung oder bei der Vorbereitung der Veröffentlichungen, gedankt. Die Kooperation mit den MitarbeiterInnen von Germanwatch gestaltete sich ebenfalls sehr positiv.
Die Publikationen zum Klimawandel im Pazifik können bei der Pazifik-Informationsstelle bestellt werden.
Weitere Fotos vom Kirchentag hier.
Christoph Kohl