Pazifik Aktuell November 2001 (50)
01.11.2001: Aktuelle Nachrichten aus Papua-Neuguinea und den Inselstaaten
Inhalt: |
INHALT KIRCHLICHE NACHRICHTEN
Aus der Ökumene in PNG
Aus anderen Ländern: Westpapua/
Indonesien
PNG: Flüchtlinge aus Westpapua müssen zurück
Die Regierungen von Papua-Neuguinea und Indonesien haben
beschlossen, die mehr als 300 Flüchtlinge aus Westpapua gewaltsam nach
Indonesien zurückzubringen. Seit neun Monaten leben die Flüchtlinge in
einem Camp in Vanimo, nahe der Grenze zu Westpapua. Sie werden dort von
der katholischen Kirche versorgt. Premierminister Sir Mekere Morauta sieht
in den Flüchtlingen ein Problem für die Stabilität der Beziehungen
zwischen beiden Ländern. Papua-Neuguinea respektiere, dass die
Westpapua-Frage eine interne Angelegenheit der Republik Indonesien sei,
sagte Morauta. Versuche, die Flüchtlinge nach Westpapua zurückzuführen,
waren in der Vergangenheit mehrfach gescheitert. Beide Regierungen
einigten sich nun auf eine Nacht- und Nebelaktion einer mobilen
Polizeibrigade. Bei Ankündigung ihrer Rückführung hätten die Flüchtlinge
bisher immer die Lager verlassen und sich versteckt. Dies wolle man mit
der geplanten Polizeiaktion vermeiden. PAPUA-NEUGUINEA: FRAUEN VERGEWALTIGT
Drei Angestellte der Fluggesellschaft Air Niugini sind
auf dem Weg zum Flughafen in Port Moresby überfallen und vergewaltigt
worden. Die Frauen fuhren um vier Uhr morgens zur Arbeit, als eine
bewaffnete Gruppe von Männern ihren Bus anhielt und sie in ein Sumpfgebiet
hinter dem Golfplatz von Port Moresby verschleppte. Die neun männlichen
Kollegen im Bus ließen sich auf einen Kampf mit den Tätern ein, konnten
gegen die Übermacht jedoch nichts ausrichten. Zwei weitere Frauen im Bus,
eine davon schwanger, konnten sich in Sicherheit bringen. Die Belegschaft
der Air Niugini legte nach Bekanntgabe der Vergewaltigungen für mehrere
Stunden die Arbeit nieder, Flugzeuge konnten nicht oder nur verspätet
starten. Die Angestellten forderten das Management auf, für bessere
Sicherheitsvorkehrungen zu sorgen. Der Personalmanager der Air Niugini,
Lucas Michael, versprach, den Angestellten der Frühschicht einen privaten
Shuttleservice zum Flughafen zur Verfügung zu stellen. PNG: STREITKRÄFTE MIT DEUTSCHER HILFE MODERNISIERT
Die Papua New Guinea Defence Force
(Verteidigungsstreitkräfte) werden bis zum Jahr 2004 fünf Mio. US Dollar
von Deutschland erhalten. Das Geld stammt aus Mitteln eines bilateralen
Hilfsabkommens zwischen beiden Ländern. Von den Geldern sollen in
Deutschland militärische Ausrüstungsgegenstände wie Flugzeugersatzteile,
Schwimmpontons, Straßen- und Brückenteile sowie Funkgeräte angeschafft
werden. Einmalig erhält PNG 200.000 DM. Damit sollen notwendige
Reparaturen an der Ausrüstung der Soldaten und den Kasernen durchgeführt
werden. Außerdem sollen Trainingseinheiten und workshops für die Soldaten
finanziert werden. Die Hilfe aus Deutschland sei wichtig bei der
Umstrukturierung und Modernisierung der Streitkräfte, erklärte Premier
Mekere Morauta. Eine Delegation aus PNG reist in diesen Tagen nach
Deutschland, um Details zu besprechen. PNG: PAPUAS SIND ERSTEN MENSCHEN AM ÄHNLICHSTEN
Ein Team von Wissenschaftlern um den Genetiker Peter
Forster (Universität Cambridge) und den Mathematiker Arne Röhl
(Universität Hamburg) hat das Erbgut Hunderter Menschen verschiedenen
Ursprungs analysiert. Das Team forschte über die DNS
(Desoxyribonucleinsäure) von Mitochondrien, die nur von Müttern auf ihre
Kinder weitergegeben werden. Das Erbgut der Mitochondrien mischt sich
nicht mit dem Erbgut des Vaters, es verändert sich dadurch im Laufe der
Generationen nur durch Mutation. Mit den Ergebnissen ihrer Analyse stützen
die Forscher die Hypothese, der zufolge der afrikanische Kontinent die
‚Wiege der Menschheit' ist. Die Papuas hatten gemeinsam mit den Vorfahren
von Europäern und Asiaten vor 60.000 Jahren den afrikanischen Kontinent
verlassen. Sie erreichten vor 40.000 Jahren die Insel Neuguinea und lebten
dort Jahrtausende relativ isoliert, so dass sich ihre Gene wenig
veränderten. Forster und Röhl stellten fest, dass die Papuas von ihrer
Physiognomie her den ersten Menschen aus Afrika am ähnlichsten sind. Da
auch die Europäer durch Auswanderung von den afrikanischen ‚Ur-Menschen'
abstammen, sind sie genetisch - wenn auch nicht vom Aussehen her- ebenso
eng mit diesen verwandt wie die Papuas.
PNG: ADLERHOLZ-BESTÄNDE IN GEFAHR
Die weltweit letzten Baumvorkommen für Adlerholz sind
bedroht. Seit in Papua-Neuguinea Baumarten entdeckt wurden, die dieses
aromatische Holz produzieren, hat ein Abholzungsboom eingesetzt. Das
Artenschutzprogramm des WWF (World Wild Fund for Nature) fordert in einer
jetzt veröffentlichten Studie den Schutz des Holzes. Adlerholz wird für
kulturelle, medizinische und aromatische Zwecke genutzt, z. B. als Essenz
für die Parfumindustrie oder in Räucherstäbchen. Der Endverbraucherpreis
für ein Kilogramm Adlerholz liegt bei 2.000 DM. Im Gebiet des
Sepik-Flusses, in dem eine das Adlerholz produzierende Baumart
wiederentdeckt wurde, erzielt ein Sammler jedoch nur einige Hundert DM pro
Kilogramm. Bei der verschollen geglaubten, einst durch deutsche Botaniker
entdeckten, "Gyrinops ledermannii" aus der Familie der Seidelbastgewächse,
wird das aromatische Kernholz von etwa zehn Prozent der Stämme gebildet.
Dabei stellt der Baum in einer Art "Abwehrmaßnahme" gegen Pilze oder
Verletzungen ein ölhaltiges Harz her. Nur trainierte Sammler können von
außen erkennen, ob das Holz des Baumes den aromatischen Stoff produziert
oder nicht. So werden weit mehr Bäume als nötig gefällt. Bei der
unkontrollierten Abholzung dieser Baumart droht eine Entwertung des
gesamten Waldökosystems. "Im Wert des Adlerholzes liegt unsere Chance, die
Wälder in Papua-Neuguinea zu erhalten. Wird mit Adlerholz nachhaltig
gewirtschaftet, hat die Bevölkerung langfristig einen großen
wirtschaftlichen Nutzen davon, weit mehr als durch industriellen
Holzeinschlag", erklärte der Artenschutzexperte des WWF, Roland
Melisch. BOUGAINVILLE: ONA IM FRIEDENSPROZESS?
Der Gouverneur von Bougainville, John Momis, sieht eine
große Chance, Rebellenführer Francis Ona in das Friedensabkommen von
August 2001 einzubeziehen, wenn der Änderungsantrag zur Verfassung von PNG
im Parlament positiv entschieden wird. Im Friedensabkommen von Arawa war
festgelegt worden, dass der Insel eine größere Autonomie mit der Option
auf ein Referendum zur Unabhängigkeit in 10 bis 15 Jahren zugestanden
wird. Nach der jetzigen Verfassung kann Bougainville nicht unabhängig
werden. Deshalb soll im Dezember im Nationalparlament über eine
Verfassungsänderung beraten werden. Das Arawa-Abkommen sieht des Weiteren
die Abgabe aller Waffen der Ex-Kombattanten vor. Gouverneur Momis sagte,
Onas Truppen im Gebiet der Panguna-Mine seien zur Abgabe ihrer Waffen
bereit, wenn die Verfassung geändert würde und die Unabhängigkeit in
Aussicht stünde.
Die Regierung von Papua-Neuguinea hat zugestimmt, die
Anteile von Broken Hill Propriety in Höhe von 52 % an der Ok Tedi-Gold-
und Kupfermine in den internationalen Treuhandfonds "Program Company" zu
überführen. Damit ist der Weg frei für einen Rückzug für das vor einigen
Monaten mit der Firma Billiton plc. zu dem Großkonzern "BHP Billiton Ltd."
fusionierte Unternehmen. Geplanter Termin ist der Januar 2002. Der
Treuhandfonds soll die Anteile im Interesse der Nationalregierung und der
Regierung der Western Province bis zur geplanten Schließung der Mine
verwalten. Trotz der extremen Umweltbelastung durch die Abräume der Mine
hatte sich die Regierung entschlossen, die Kupfervorkommen weitere zehn
Jahre abzubauen. Etwa 10 % (ca. 500 Mio. Kina) der Wirtschaftskraft des
Landes hängen von den Exporterlösen aus der Mine ab. BHP MUSS LANDEIGNER INFORMIEREN
Alle 30.000 Landeigner, die eine Gruppenklage gegen BHP
eingereicht haben, müssen in ihrer Lokalsprache regelmäßig über den
Fortgang des Prozesses informiert werden. Das entschied das oberste
Gericht in Victoria/Australien. 1996 hatten sich BHP und die Landeigner in
einem außergerichtlichen Vergleich über die Zahlung von Kompensationen in
Höhe von 100 Mio. AUS Dollar geeinigt. BHP hatte versprochen, zukünftig
bessere Umweltschutzmaßnahmen zu ergreifen und die Menge an giftigen
Abräumen aus der Mine zu verringern. Die Landeigner sahen dieses
Versprechen nicht bestätigt, sie zogen deshalb im April des Jahres unter
Führung des Parlamentsmitgliedes für den South Fly-Bezirk, Gabia
Gagarimabu, mit einer Sammelklage vor das Gericht von Victoria. Die
Landbesitzer werden von der australischen Rechtsanwaltskanzlei Slater
& Gordon vertreten. Diese bemängelt, dass BHP trotz des Versprechens
von 1996 immer noch täglich 90.000 Tonnen Abräume in die Flüsse Ok Tedi
und Fly leitet. Das Gericht in Victoria entschied, dass die Bevölkerung
auf einer 1.000 Kilometer langen Strecke zwischen Tabubil und Daru über
Radiospots, Zeitungsanzeigen und Vorträge über die Klage informiert werden
muss. Den Leuten sollte so bis zum 7. Januar 2002 die Gelegenheit gegeben
werden, von der Sammelklage zurückzutre-ten, erläuterte Richter John
Hedigan. In den Spots heißt es: "Sie waren bei dem Abkommen im Juni 1996
zwischen den Landeignern und BHP beteiligt. Sie sind automatisch Teil der
aktuellen Sammelklage und haben damit Ansprüche auf eventuelle
Kompensationen. Wenn Sie damit nicht einverstanden sind, melden Sie sich
bis zum 7. Januar bei uns."
Aufgebrachte Landeigner aus vier Dörfern im Minengebiet
haben eine Brücke auf der Zufahrtsstraße zur Ok Tedi-Mine blockiert und
damit für einen Produktionsstillstand gesorgt. Nach Angaben von
OTLM-Generaldirektor Dr. Roger Higgins verlor das Unternehmen dadurch
2.000 Tonnen Kupferkonzentrat, die in der Zeit des Stillstands der
Maschinen hätten gefördert werden können. Die Regierung von PNG hatte sich
geweigert, aus den 52 % der BHP- Anteile den traditionellen Landeignern 12
% zur Verfügung zu stellen. Als bekannt wurde, dass die gesamten 52 %
Anteile in den Treuhandfonds der Program Company überführt werden sollen,
protestierten die Landeigner mit einer Petition an die
Parlamentsmitglieder und mit der Straßenblockade. OSTERINSEL: RAPANUIS WOLLEN IN DEN HAGUE KLAGEN
Die Bevölkerung der Osterinsel (Rapanui) hat die
internationale Gemeinschaft um Unterstützung gebeten. Mitte Juli wurden
zwei traditionelle Familienhäuser des einheimischen Rapa Nui Parlamentes
unter Bei-sein des chilenischen Gouverneurs Enrique Pakarati durch
bewaffnete Polizeikräfte zerstört. Das Rapa Nui Parlament - auch Rat der
Alten genannt (Koro Huá Rapa Nui) - macht sich für die Belange der letzten
3.000 Maohi auf der Osterinsel stark und bemüht sich, die Traditionen der
indigenen Bevölkerung aufrechtzuerhalten. Das Parlament setzt sich vor
allem für den Schutz der traditionellen Landrechte ein. Durch lobbying
versucht es, Rapanui auf die Liste der "non self-governing territories"
bei den Vereinten Nationen zu setzen. Die Zerstörung der beiden Häuser
durch die chilenische Polizei soll zum Anlass genommen werden, den Fall
vor den internationalen Gerichtshof in Den Hague zu bringen, wo die
Rapanuis die Verletzungen ihrer traditionellen Rechte durch Chile
vortragen wollen. Die Osterinsel war 1888 von Chile annektiert worden.
TUVALUS ENTSCHEIDEN ÜBER POLITISCHE ZUKUNFT
Die knapp 10.000 Bewohner von Tuvalu sollen zu Beginn des
neuen Jahres in einem Referendum über die politische Zukunft ihrer vier
Inseln und fünf Atolle im zentralen Südpazifik entscheiden. Seit der
Unabhängigkeit im Jahr 1978 folgen die Tuvalus dem sogenannten
Westminster-Modell. Tuvalu ist eine konstitutionelle Monarchie unter der
britischen Königin Elizabeth II, die auf der Insel von einem
Generalgouverneur vertreten wird. Das Parlament besteht aus 12
Mitgliedern, die für einen Zeitraum von drei Jahren gewählt werden. Von
diesen 12 Mitgliedern wird eines zum Premierminister gewählt, ihm zur
Seite stehen vier Minister. Es gibt keine politischen Parteien. Die letzte
Volksabstimmung fand 1975 statt. Damals entschieden die Bewohner sich, die
beiden Inselgruppen Ellice (so der koloniale Name von Tuvalu) und Gilbert
politisch zu trennen. Die Gilbert-Inseln gehören seitdem zur Inselrepublik
Kiribati.
Die örtliche Regierung des Ro ngelap-Atolls
(Marshall-Inseln) hat den Vereinigten Staaten von Amerika ein
Dieselkraftwerk für 500.000 US Dollar (ca. einer Mio. DM) abgekauft. Das
Kraftwerk war auf der Insel Roi-Namur, dem Raketenstützpunkt der
Amerikaner auf dem Kwajalein-Atoll, (Marshall-Inseln) in Betrieb. Das
Kraftwerk ist für das Rongelap-Atoll viel zu groß, sieben der neun 1,2
Kilowatt starken Maschinen sollen verkauft werden. Mit den beiden übrigen
Maschinen soll die Stromversorgung der Insel zukünftig gewährleistet
werden. Noch leben auf Rongelap allerdings nur einige Bauarbeiter. 1985
hatten die meisten Einwohner die Insel verlassen, sie fürchteten die
radioaktive Strahlung. 1954 war Rongelap von dem radioaktiven Fall-out
einer 15 Megatonnen schweren, auf dem benachbarten Bikini-Atoll
gezündeten, Atombombe der Amerikaner betroffen, tagelang "schneite" es
verseuchte Asche vom Himmel. Die Zündung dieser bislang größten
Hydrogenbombe ging als "Bravo-Test" in die Geschichte ein. Seit sieben
Jahren versuchen die Amerikaner, Rongelap von radioaktiver Strahlung zu
säubern, um damit den rund 2.000 im Pazifik verstreut lebenden
Rongelapesen die Rückkehr in ihre Heimat zu ermöglichen. Zur Zeit planen
Architekturstudenten an der Universität von Hawai'i die Wiederbesiedlung
des Atolls. INDONESIEN: 350 FLÜCHTLINGE ERTRUNKEN
350 Flüchtlinge aus dem Irak, Iran, Palästina, Algerien
und Afghanistan sind Ende Oktober vor der Küste Indonesiens ertrunken. Ihr
Schiff war leckgeschlagen und innerhalb weniger Minuten gesunken. 44
Menschen konnten sich auf Fischerboote und an Land retten. Die Geretteten
wurden in der Stadt Bogor auf der indonesischen Insel Java erstversorgt.
Das völlig verrottete und überfüllte Schiff war von Sumatra aus in See
gestochen, um die Flüchtlinge an die australische Küste zu bringen. Sie
hatten dafür dem in Indonesien wohlbekannten Menschenschmuggler Abu
Quassey Unsummen Geldes zahlen müssen.
Am 21. Oktober ist das Waigani-Abkommen sechs Jahre nach
Beschlussfassung in Kraft getreten. Das Abkommen vom 16. September 1995
verbietet den Import von Gefahrengütern und radioaktiven Abfall in die
Länder des Pazifiks. Außerdem sieht das Abkommen vor, den panpazifischen
Transport von radioaktivem Müll zu Lagerungsstätten, etwa in Japan, so
weit wie möglich zu reduzieren und möglichst wenig Gefahrenstoffe im
Pazifik zu lagern. Mit Tuvalu hat im September ein zehntes Land das
Abkommen ratifiziert, damit ist die 1995 benannte Voraussetzung
(mindestens 10 der 16 Länder des ‚Pacific Islands Forum' müssen das
Abkommen ratifizieren) erreicht und das Abkommen mit dem vollen Namen
"Convention to ban the importation into Forum Island countries of
hazardous and radioactive wastes and to control the transboundary movement
and management for hazardous wastes within the South Pacific Region" in
Kraft. GRÜNDUNG EINES GLOBALISIERUNGSNETZWERKS
Ende Oktober hat sich das ‚Pacific Network on
Globalisation' (PANG) in Fidschi gegründet. PANG ist ein Netzwerk von
en-gagierten Einzelpersonen und Organisationen, die sich für ökonomische
Gerechtigkeit und nachhaltige Entwicklung in pazifischen Gemeinschaften
einsetzen. Schwerpunkte der Arbeit dieser neuen
Nichtregierungsorganisation sind die Auswirkungen der Freihandelsabkommen
im Pazifik, die wirtschaftlichen Reformen und Privatisierungskampagnen
sowie die Rolle von transnationalen Kooperationen. PANG will über
wirtschaftliche Zusammenhänge informieren, aufklären und advocacy-Arbeit
betreiben. Der Ausschuss von PANG besteht aus Repräsentanten der Pacific
Island Association of NGOs, dem Pacific Concerns Resource Centre (PCRC)
und dem Ecumenical Centre for Research, Education and Advocacy.
Das Umweltschutzprogramm der Vereinten Nationen und des
Umwelterhaltungszentrums (UN Environment Programme and World Conservation
Monitoring Centre) hat ein Verzeichnis der weltweiten Korallenriffe
erstellt und dabei festgestellt, dass die Zahl der intakten Riffe in den
letzten Jahren rapide gesunken ist. So hat ein kurzzeitiger Anstieg der
Temperatur im Indischen Ozean um ein Grad Celsius im Jahr 1998 zu einem
80%igen Verlust der Korallenriffe auf den Malediven und den Seychellen
geführt. Mark Spalding, einer der Autoren des Verzeichnisses, sagte, mit
dem Riffsterben gingen auch viele Arten verloren. Im Riff lebten bis zu
einer Million verschiedener Lebewesen. Korallen seien durch Tourismus,
Dynamtfischerei, globale Klimaerwärmung und Anstieg des Meeresspiegels
bedroht. Noch gibt es weltweit Korallenriffe in der Größe von Italien (284
Quadratkilometer), verteilt über 101 Länder. 18 % aller Riffe befinden
sich in Indonesien, sie sind besonders durch Überfischung und
Dynamtfischerei bedroht. FRETILIN GEWINNT WAHLEN IN OSTTIMOR
Die ersten freien Wahlen seit dem Referendum zur
Unabhängigkeit Osttimors im August 1999 hat die Partei FRETILIN gewonnen,
die bereits 1975 Osttimor unabhängig erklärt und sich seither für die
Unabhängigkeit von Indonesien eingesetzt hatte. Fretilin gewann 57 % aller
Wählerstimmen, blieb damit aber weit hinter den Erwartungen von bis zu 90
% Zustimmung der Wähler zurück. Die Wahlen standen unter Beobachtung der
Vereinten Nationen. Sie erklärten am Ende 12 Parteien als in die 88 Sitze
zählende konstituierende Versammlung gewählt. Fretilin errang 12 der
insgesamt 13 Distriktsitze und 43 der nationalen Plätze. Zweit- und
drittstärkste Partei wurden die Democratic Party und die Social Democratic
Party. Mit 24 von 88 Vertretern ist die Zahl der Frauen im Parlament
vergleichsweise hoch.
Ende Oktober hat das indonesische Parlament ein Gesetz
über die "besondere Autonomie" der Provinz Irian Jaya verabschiedet.
Demnach darf sich das Land nun offiziell "Papua" nennen, das Hissen der
Morgensternflagge (neben der indonesischen Flagge) ist erlaubt, die
Nationalhymne "Hai tanahku Papua" darf gesungen werden. Weitere
Regelungen: - Die Provinz Papua erhält 80% Ertragsanteile (engl.
Royalties) an der Forst- und Fischwirtschaft. Außerdem erhält die Provinz
70% der Einnahmen durch die Ausbeutung der natürlichen Bodenschätze (Öl,
Gas, Bergbau). - Ein "Senat" (Papuan's Consultative Assembly), eine Art
Provinzregierung mit Vertretern aller kulturellen, religiösen und
Frauen-Gruppen, soll die Rechte der indigenen Papuas gegenüber der
indonesischen Regierung schützen. Dieser Senat hat in bestimmten Fragen
Vetorecht. - Der Gouverneur der Provinz muss einheimischer Papua sein. Er
hat beratende Funktion bei der Besetzung von Polizeipräsident und
Militärchef. Religiöse Angelegenheiten, innere Sicherheit/Verteidigung und
Auslandsbeziehungen fallen nicht unter die besondere Autonomie. Das
Präsidium der Papuas hat das Autonomie-Gesetz abgelehnt. Es ginge den
Papuas nicht um eine Autonomie innerhalb der Republik Indonesien, sondern
um das Recht auf Selbstbestimmung der politischen Zukunft und damit um das
Recht auf ein Referendum, erklärte Präsidiumsmitglied Willy Mandowen. Das
Präsidium sprach sich für einen friedlichen Dialog mit Indonesien aus und
kritisierte den gewalttätigen Kampf der Organisation für ein freies Papua
(OPM). WESTPAPUA: NRO SIEGT ÜBER FREEPORT
Die indonesische Umweltschutzorganisation WALHI hat einen
Teilerfolg in ihrer Klage gegen die US-amerikanische Bergbaufirma Freeport
McMoran erzielt. WALHI hatte Freeport wegen Verletzung des Rechtes auf
Information verklagt und gefordert, dass sich Freeport in internationalen
Medien entschuldigen müsse. Im ersten Punkt bekam die
Umweltschutzorganisation recht. Die Richter entschieden, dass der
Bergbaukonzern bewusst gegen das Gesetz zum Schutz der Umwelt verstoßen
habe und absichtlich falsche Informationen an die Medien weitergegeben
habe. Eine öffentliche Entschuldigung lehnten die Richter jedoch ab.
Hintergrund: WALHI hatte gegen Freeport geklagt, nachdem am 4. Mai 2000
die im Wanagonsee gelegene Abraumhalde für die Abräume aus der Gold- und
Kupfermine bei Timika abgerutscht war. Der Erdrutsch hatte eine Flutwelle
im See ausgelöst, bei der vier Arbeiter ums Leben kamen. Freeport hatte
bewusst falsche Informationen über die Unglücksursache an die Presse
weitergege-ben. Das Gericht forderte Freeport auf, die Gefahren weiterer
Erdrutsche an den Abraumhalden zu beseitigen und die Giftstoffe in den
Abwässern zu reduzieren. Sowohl die Menge des Abraums als auch der
Giftgehalt der Abwässer überschreite die in Indonesien gesetzlich
festgelegten Höchstwerte. SALOMONEN: PARLAMENT AUFGELÖST/NEUWAHLEN
Am 22. August wurde das 50-köpfige Parlament der
Salomon-Inseln aufgelöst. Der Parlamentssprecher kündigte an, man werde
sich bis zu den nationalen Wahlen am 5. Dezember 2001 weiterhin als
"caretaker" um die Belange der Einwohner der Inseln kümmern. Inzwischen
ist ein Wahlbeobachterteam mit Repräsentanten aus den 16 Ländern des
Pacific Island Forum in Honiara eingetroffen. Während der Wahlperiode darf
laut Regierungsanweisung kein Alkohol an öffentlichen Orten ausgeschenkt
werden.
Auf Efate gibt es mehr als eine Straße! Für einheimische
Verhältnisse kann man es schon einen highway oder eine Auto-bahn nennen,
noch sind keine Löcher im Asphalt. Sie hatte sogar an den Seiten
Abstandspflöcke, diese schwarz-weißen Stöcke mit Reflektoren dran. Da aber
mehr Fußgänger als Autos die Straße benutzen, und jeder Bauer und
Wandersmann ein Haumesser bei sich hat, sind alle Pflöcke mittlerweile
geköpft, enthauptet oder demoliert. Der Transport von Waren ging auch
vorher. Die Straße führt erst mal ins Niemandsland, auf der Ostseite
wohnen nicht viele Menschen. Wenn man zu den Touristen-Ressorts wie Tamanu
Beach will, muss man von der neuen Straße weiterhin auf die ‚dirt road'
abbiegen. Größten Fortschritt finde ich, dass die 50m lange Zufahrt zum
Krankenhaus nach anderthalb Jahren asphaltiert wurde. Hier waren die
tiefsten Schlaglöcher von Port Vila. FIDSCHI: ÜBERRASCHENDES ERGEBNIS BEI PARLAMENTSWAHLEN
Überraschend hat die jüngste politische Partei in Fidschi
die meisten Parlamentssitze bei den nationalen Wahlen im August 2001
gewonnen. Die erst vor drei Monaten gegründete SDL (Soqosoqo ni Duavatu ni
Lewenivanua) unter Vorsitz des Interimpremierministers Laisenia Quarase
gewann 32 der 71 Plätze im Parlament. Damit wurde Quarase in seinem Amt
als Premier bestätigt. Zweitstärkste Partei wurde mit 27 Sitzen die Fiji
Labour Party unter Leitung des abgesetzten Ex-Premiers Mahendra Chaudhry,
die nach den Wahlen von Mai 1999 an die Macht gekommen war und bis zum
Putsch im Mai 2000 die Regierung stellte. Entgegen der Verfassung vergab
Quarase nicht die der Labour Party zustehenden 47 % an Kabinettsposten an
Chaudhrys Mitstreiter. Quarases Kabinett besteht daher nur aus indigenen
Fidschianern. Dies hatte international für Befremden gesorgt. Experten
gehen davon aus, dass Fidschi vorerst nicht wieder ins Commonwealth
aufgenommen wird, aus dem es nach der Regierungskrise im vorigen Jahr
ausgeschlossen worden war. Der klare Sieg der SDL überraschte, weil der
jungen Partei zehn traditionsreiche Parteien gegenüberstanden, so z. B.
die SVT unter der ehemaligen Leitung von Sitiveni Rabuka und die Fijian
Association Party (FAP) unter der Ex-Vizepremierministerin Adi Kuni Speed.
Sie legte den Parteivorsitz nieder, da die FAP keinen Sitz im Parlament
gewinnen konnte. Überraschend auch der Erfolg der neu gegründeten
konservativen Allianz ‚Matanitu Vanua' mit dem Kandidaten Georg Speight,
dem inhaftierten Führer des Putsches von Mai 2000. Die Partei gewann 6
Sitze im Parlament, einer davon ging an Speight. Er vereinte 3.232
Wählerstimmen auf sich. Die Menschen wählten überwiegend entsprechend
ihrer ethnischen Zugehörigkeit, d.h. die Indo-Fidschianer wählten die
politisch links gerichtete Fiji Labour Party, die Fidschianer die SDL und
die konservative Allianz. FIDSCHI HAT DIE GRÖßTEN STREITKRÄFTE
Nach Australien und Neuseeland verfügt die Republik
Fidschi über die größte Streitmacht im Südpazifik. 5.097 Soldaten leisten
in Fidschi Dienst, die Gesamtbevölkerung besteht aus knapp 800.000
Menschen. Zum Vergleich: In dem geographisch viel größeren und mit 5,13
Mio. Einwohnern bevölkerungsreichstem Land Papua-Neuguinea gibt es nur
4.150 Soldaten. Bis zum Ende dieses Jahres wird das Militär Kosten von 80
Mio. US Dollar verursacht haben, damit sind die Streitkräfte die teuerste
Institution des Landes.
Nach dem Suizid von vier Schulmädchen auf Vanua Levu
warnte der ehemalige Bürgermeister von Labasa, Dr. Pradeep Singh, vor dem
Verkauf des Unkrautvertilgungsmittels Paraquat in Supermärkten. Die Kinder
hatten sich nach Bekanntgabe ihrer Schulnoten mit dem
Schädlingsbekämpfungsmittel vergiftet. Vor allem Jugendliche nähmen sich
mit Hilfe des Unkrautvernichtungsmittels das Leben, erklärte Singh. Eine
weitere Methode, sich zu töten, sei das Hängen. Die Suizidrate auf Fidschi
war nach der Zeugnisausgabe im Oktober rapide angestiegen, besonders
betroffen waren Indo-Fidschianer. Grund für die hohe Selbstmordrate ist
laut Singh das restriktive Schul- und Benotungssystem, dass angeblich
Indo-Fidschianer bei der Vergabe von Stipendien benachteiligt. Fidschi und
Samoa verzeichnen weltweit die höchste Suizidrate.
Die Europäische Kommission (EC) wird im neuen Jahr 30
Mio. Euro für die pazifischen Inselstaaten freigeben. Das gab der
Beauftragte der EC für den Pazifik, Frans Baan, am Rande eines workshops
zur nachhaltigen Landwirtschaft in Nadi/Fidschi bekannt. Die
Hilfsprogramme sehen unter anderem ein 10,5 Mio. Euro teures Programm zur
Förderung der Fischfangindustrie in den französischen Überseegebieten vor.
Das "Pacific Regional Oceanic and Coastal Development Fisheries Programme"
(proc-fish) soll die Fischbestände in den einzelnen Fanggebieten
beobachten und Informationen über große Fischarten, wie z. B. den
Thunfisch, sammeln und verarbeiten. Weitere Projekte, die aus Mitteln des
European Development Fund bezahlt werden: TONGANER ZUM VORSITZENDEN GEWÄHLT
Der aus Tonga stammende Verleger und Journalist Kalafi
Moala ist zum Vorsitzenden der im Oktober gegründeten ‚Pacific Islands
Media Association' (PIMA) gewählt worden. Die in Auckland ansässige
Organisation unterstützt die in Neuseeland zum Pazifik arbeitenden
Profi-Journalisten bei der Recherche und Veröffentlichung von
pazifikrelevanten Themen. Die PIMA will sich als Netzwerk von Journalisten
aus dem Pazifik verstanden wissen. Der Tonganer Kalafi Moala leitet den
Verlag Lali Media in Neuseeland und ist Herausgeber der "Taimi 'o Tonga",
einer unabhängigen Wochenzeitung in tonganischer Sprache. Moala hatte erst
kürzlich den "Cook Island Star" und die "Pasifika Times" aufgekauft. In
der Journalistenszene gilt Moala als "Meister der freien Rede", für
kritische Äußerungen über die tonganische Regierung verbüßte er 1996 sogar
eine 26-tägige Haftstrafe.
Lapahele Sopi (36) und Telea Pa'a (27) aus Samoa sind
nach 132 Tagen auf See vor der Küste Papua-Neuguineas entdeckt und
gerettet worden. Die beiden Fischer waren zusammen mit zwei Kollegen am
28. Juni 2001 zum Fischfang in Samoa aufgebrochen. Durch das Gewicht ihrer
Beute war das 25 Fuß lange Aluminium-Dinghi voll Wasser gelaufen. Die vier
Fischer hatten daraufhin die beiden Außenbordmotoren über Bord geworfen
und waren so nicht mehr in der Lage, das Boot zu steuern. Sie ernährten
sich während der drei Monate auf See von den gefangenen Fischen, aßen
vorbeitreibende Kokosnüsse und tranken Regenwasser. Tofi Lauvi (42) und
To'o Ionai (59) überlebten nicht, sie verhungerten an Bord. Die beiden
Überlebenden wurden jetzt in der Milne Bucht in PNG von der Crew der MV
Hiwi aufgegriffen und an Land in das Dorf Bu'ubou gebracht. Ein
Dorfbewohner hatte von einem Hügel ein im Dinghi gehisstes blaues Tuch
entdeckt und war mit seinem Kanu hinaus gepaddelt. Er half der Crew bei
den schwierigen Bergungsarbeiten in rauer See. Sopi und Pa'a geht es nach
der 4.000 km langen Irrfahrt von der Küste Samoas bis nach Papua-Neuguinea
den Umständen entsprechend gut.
Die 22 Quadratkilometer große Republik Nauru hat mit der
australischen Regierung einen bis zum 1. Mai 2002 gültigen Vertrag über
die Aufnahme von Flüchtlingen aus dem Irak und Afghanistan geschlossen.
Für die Aufnahme der Flüchtlinge werden Nauru Schulden in Höhe von einer
Million AUS Dollar erlassen, 20 Stipendien für ein Studium in Australien
an Jugendliche vergeben sowie die Kosten für Unterbringung und Verpflegung
der Flüchtlinge übernommen. Der Vertragswert wird auf 20 Mio. AUS Dollar
geschätzt. Nauru, das immer wieder Probleme mit Stromausfall hat,
profitiert vor allem von drei neuen Stromgeneratoren und dem dazugehörigen
Dieselöl. Die Weigerung der australischen Regierung, irakische und
afghanische Kriegsflüchtlinge von den Frachtschiffen Tampa und HMAS
Manoora aufzunehmen, hatte im Ausland für Empörung gesorgt. Im Inland war
die Entscheidung - unmittelbar vor den Wahlen - auf relative Zustimmung
gestoßen. Seit August des Jahres haben mehr als 1.000 Menschen ("boat
people") versucht, sich an die Ufer der australischen Küste zu retten. Die
12.000 Einwohner zählende Republik Nauru hat die rund 500 Flüchtlinge in
festen Sportlerunterkünften und in Zelten auf dem Fußballplatz
untergebracht. Die meisten der Flüchtlinge weigerten sich zunächst, von
Bord zu gehen. Sie forderten, in Australien an Land gebracht zu werden.
Einige Flüchtlinge sprangen aus Protest ins Wasser, wurden aber von der
australischen Marine gerettet. 150 Flüchtlinge aus Palästina wurden
vorübergehend in Neuseeland aufgenommen. Die zu Papua-Neuguinea gehörende
Insel Manus hatte bereits zuvor 260 (überwiegend irakische) Flüchtlinge
aufgenommen. Premierminister Mekere Morauta betonte aber, dies sei nur
eine temporäre Lösung des Flüchtlingsproblems. Gegen die Geschäfte der
Menschenschmuggler, die gegen hohe Geldsummen den Flüchtlingen ein
besseres Leben in Australien versprächen, müsste mit aller Härte
vorgegangen werden.
Anlässlich des 100-jährigen Jubiläums der Bindung der
Insel Niue an Neuseeland, warnte Niues Hochkommissar für Neuseeland, Hima
Takelasi, vor der Entvölkerung des östlich von Tonga gelegenen Atolls. Zur
Zeit leben noch 1.800 Bewohner auf der nur 259 Quadratkilometer großen
Insel, 18.000 Niueaner leben dagegen in Neuseeland. Grund für die
Entvölkerung sind die mangelnden Arbeitsmöglichkeiten. Takelesi sagte, es
würden dringend Leute gebraucht, die Ideen hätten, wie man auf einer
Atollinsel Geld verdienen könnte. Eine Möglichkeit, Einkommensquellen zu
erschließen, sei der Tourismus, eine weitere die Neuregelung der
Einwanderungspolitik. Man sollte Niue für alle Einwanderungswilligen
öffnen und informell jeden aufnehmen, der auf die Insel ziehen wolle, riet
der Hochkommissar. Niue wurde im September 1901 als Teil der Cook-Inseln
von Neuseeland annektiert. Im Oktober 1974 wurde die Insel unter dem Niue
Constitution Act zum sich-selbst-regierenden Gebiet (self-governing
territory) in freier Assoziation mit Neuseeland. Der erste Premierminister
wurde 1975 gewählt, heutiger Premier ist Sani Lakatani. Die Bewohner Niues
haben einen neuseeländischen Pass. NIUE: INSELBEVÖLKERUNG SOLL IN GUINNESS BUCH
Ein schwedisches Fotografenteam will innerhalb einer
Woche alle 1.800 Bewohner der Insel Niue fotografieren und sich damit
einen Eintrag ins Guinness Buch der Rekorde sichern. Noch nie zuvor wurde
die gesamte Bevölkerung eines Landes fotografiert. Publiziert werden
sollen die Bilder in einem 16-seitigen Magazin, das an jeden Bewohner
kostenlos verteilt wird. Einige der Einwohner weigern sich bisher, sich
fotografieren zu lassen. Deshalb hat das Tourismusbüro von Niue die Bürger
um Kooperation gebeten. Man erhofft sich einen Aufschwung in der
Tourismusindustrie mit Reisenden aus skandinavischen Ländern. AUSTRALIEN: HOWARD BLEIBT AN DER MACHT
Ministerpräsident John Howard wurde am 10. November für
eine dritte Amtszeit wiedergewählt. Der konservative 62-jährige Politiker
hatte 1996 die Labour-Regierung unter dem damaligen Ministerpräsidenten
Paul Keating abgelöst. Im Mittelpunkt seines Wahlkampfs stand die
Asylpolitik. Howards hartes Durchgreifen gegen die illegale Einwanderung
der "boat people" brachte ihm zwar international Kritik ein, sicherte ihm
jedoch die Mehrheit der 12,5 Millionen Wähler. Die australische
Bundesregierung setzt sich zusammen aus Mitgliedern eines
Zweikammerparlamentes, dem Repräsentantenhaus mit 150 Sitzen und dem Senat
mit 76 Sitzen. Die Regierungskoalition im Repräsentantenhaus wird aus der
Liberal Party und der National Party gebildet. Die Opposition wird
angeführt von der Labour Party, dessen Führer Kim Beazley nach der
Wahlniederlage zurücktrat. AUSTRALIEN: AIDS AUCH IM PAZIFIK
Das australische Melbourne war im September Gastgeber
einer Konferenz zur Ausbreitung des HIV-Virus/AIDS im
asiatisch-pazifischen Raum. Minister aus 33 Ländern der Region
diskutierten unter Vorsitz des australischen Außenministers Alexander
Downer und im Beisein von Vertretern der Vereinten Nationen und
internationaler Hilfsorganisationen Strategien, wie die Ausbreitung des
Virus verhindert werden kann. Zudem wurde überlegt, wie den bereits mit
dem HIV-Virus infizierten Personen besser geholfen werden kann und in
welchem Umfang Medikamente zur Verfügung gestellt werden müssen. 20 %
aller weltweit an AIDS erkrankten Menschen leben in der
asiatisch-pazifischen Region. Der Gesundheitsminister der Insel Vanuata,
Clement Leo, sagte, im Falle AIDS müssten alle pazifischen Staaten an
einem Strang ziehen. In Vanuatu gebe es zwar noch keine bekannten Fälle
von AIDS, dafür sei die Zahl der an sexuell übertragbaren Krankheiten
(STD) betroffenen Menschen durch Kontakte zu Touristen sprunghaft
angestiegen. Die australische Regierung kündigte an, sie werde ein
Gipfeltreffen der asiatisch-pazifischen Führer zum Thema AIDS/HIV
finanziell fördern, um das Problem auf höchster politischer Ebene bekannt
zu machen und ins Bewusstsein der Entscheidungsträger zu rufen. Außerdem
werde die Regierung drei regionale Aidsprojekte mit 50 Mio. AUS Dollar
unterstützen sowie weitere Programme zur Aidsbekämpfung in pazifischen
Ländern implementieren. NEUSEELAND: TUVALUS ANFRAGE ERFOLGREICH
Tuvalu hat bei der neuseeländischen Regierung angefragt,
wie viele Einwohner im Rahmen des Migrationsprogrammes "Pacific Access
Category" nach Neuseeland auswandern dürfen. Die NZ-Regierung legte eine
Quote von 1.500 Menschen jährlich fest. Grund für die Auswanderung ist
neben der Überbevölkerung - und der dadurch bedingten Trinkwasser- und
Lebensmittelknappheit- auch der Klimawandel. In den 90er Jahren erlebte
Tuvalu Überschwemmungen und Erosionen durch Flutwellen. Die Ernte wurde
mehrmals durch starke tropische Wirbelstürme zerstört, die Landwirtschaft
ist durch das salzige Meerwasser bedroht. Auf den nur 4,5 Meter hohen
Atollen gibt es keine Süßwasserzufuhr. Paani Laupepa, Minister für
Bodenschätze, Energie und Entwicklung, führt die Veränderungen der Umwelt
unmittelbar auf die Erwärmung der Erdatmosphäre durch den erhöhten
Kohlendioxidausstoß zurück. Für den Fall eines "Untergangs" der
Atollinseln will Laupepa Australien in die Pflicht nehmen und dort um
Aufnahme der Tuvalus bitten. Die erst kürzlich gestartete Anfrage der
Regierung von Tuvalu auf Aufnahme in Australien hatte bisher keinen
Erfolg. Ein "Untergangsszenario" sei erst in 30, 40 oder 50 Jahren zu
erwarten, da müsse man jetzt noch nicht vorsorgen, sagte Philip Ruddock,
der australische Minister für Immigration. Wenige Wochen später bat die
australische Regierung Tuvalu, einige der vor ihrer Küste gestrandeten
"Boat people" aufzunehmen. NEUSEELAND: AUCKLAND IN "MITTELERDE" UMBENANNT
Die neuseeländische Metropole Auckland auf der Nordinsel
ändert im Dezember des Jahres für eine Woche ihren Namen in "Mittelerde".
Mittelerde ist die imaginäre Welt der Figuren in J.R.R. Tolkiens
bekanntester Fantasytrilogie "Herr der Ringe". Die in Neuseeland gedrehte
aufwändige Produktion feiert im Dezember Premiere. Erstmals in der
Geschichte des Films wird eine reale Stadt nach einer fiktiven Welt
benannt. Die neuseeländische Regierung erhofft sich von der einwöchigen
Namensaktion einen Aufschwung im Tourismus. Schon seit Beginn der
Dreharbeiten vor zwei Jahren konnten die Drehorte erhöhte Besucherzahlen
verzeichnen. Das Interesse an Neuseeland dürfte sich nach Einschätzung der
Tourismusbehörde nach dem Anlaufen des Films in internationalen Kinos
erneut steigern. NEUSEELAND: HÖCHSTE FRAUENQUOTE IM PARLAMENT
Eine Studie der amerikanischen Organisation ‚Women,
Environment and Development' (Frauen, Umwelt und Entwick-lung) brachte es
an den Tag: Innerhalb der zum britischen Commonwealth gehörenden Länder
sind nur wenige Frauen im Parlament vertreten. Die pazifischen Länder
bilden das Schlusslicht in der Liste der 49 Commonwealth-Mitglieder. In
den Parlamenten von Nauru, Vanuatu, Tonga und Tuvalu sind keine Frauen.
Auf Kiribati sind immerhin zwei der 42 Parlamentarier Frauen, ebenso in
Papua-Neuguinea, dort ist die Quote allerdings 2:107. Die höchste
Frauenquote (30,8 %) hat Neuseeland, hier sind 37 der 120
Parlamentsmitglieder Frauen, sogar in den höchsten politischen Ämtern
(Premierministerin und Oppositionsführerin). BRENNPUNKT WESTPAPUA: UNABHÄNGIGKEITSFÜHRER ERMORDET
Der Führer der Unabhängigkeitsbewegung in Westpapua ist
am 10. November einem Attentat zum Opfer gefallen. Der 64-jährige Theys
Hiyo Eluay war auf der Heimfahrt von Jayapura nach Sentani von unbekannten
Männern entführt und wenige Stunden später tot in seinem, einen Steilhang
hinabgestürzten, Auto aufgefunden worden. Eluay war auf dem Rückweg von
einem Abendessen mit hochrangigen Vertretern der indonesischen
Spezialstreitkräfte Kopassus anlässlich einer Feier zum "Heroes Day" im
Hotel Matoa in Jayapura. Seine Leiche wurde in Koya, rund neun Kilometer
von der Grenze zu Papua-Neuguinea, entdeckt. Sie wies Spuren von Folter
und Strangulation auf, eine Autopsie wurde angeordnet. Der charismatische
Unabhängigkeitskämpfer war im Juni vergangenen Jahres zum Vorsitzenden des
Papua-Präsidiums gewählt worden. Das Präsidium setzt sich für ein
Referendum zur Unabhängigkeit der indonesischen Provinz ein und hatte vor
wenigen Wochen die Autonomieregelung für Westpapua abgelehnt. Zum
Zeitpunkt des Mordanschlags war Eluay nur gegen Kaution auf freien Fuß.
Sein Verfahren wegen subversiver Tätigkeit sollte in den nächsten Tagen
vor Gericht abgeschlossen werden. Theys Eluay war chief des Sentani
Stammes. Er gehörte zu den 1.025 handverlesenen Papua-Führern, die sich
1969 im sogenannten "Act of free choice" für den Verbleib von Westpapua
bei Indonesien aussprachen. 15 Jahre lang vertrat Eluay Westpapua im
in-donesischen Parlament. Er war Parteimitglied der führenden
Golkar-Partei. Nach dem Ende der Suharto-Regierung 1998 wechselte Eluay in
die Unabhängigkeitsbewegung und stieg zu ihrem bekanntesten Führer auf.
Die kontroverse politische Biographie des 64-jährigen verschaffte ihm
viele Feinde. Seine Aufrufe zu Frieden, Versöhnung und Dialog mit der
indonesischen Regierung missfielen vor allem der ‚Organisation für ein
freies Papua' (OPM), die sich seit 36 Jahren gewaltsam für die "Befreiung"
der Provinz einsetzt. Bei der Überführung der Leiche in einem mit der
Morgensternflagge geschmückten Sarg von Kota bis in seinen Heimatort
Sentani säumten bis zu 5.000 Menschen die 45 km lange Wegstrecke. Eluay
wurde am 17. November im Beisein von 10.000 Menschen in Sentani
beigesetzt. Die Zeremonie wurde von Rev. Herman Awom (GKI) geleitet. Theys
Eluay hinterlässt seine Frau Yaneke Ohee und sieben Kinder. SPORT: UNTERSTÜTZUNG DURCH PACIFIC ISLANDS FORUM
Beim 32. Treffen des Pacific Islands Forum im August 2001
in Nauru betonten die anwesenden Staatschefs aus den Cook-Inseln,
Mikronesien, Nauru, Kiribati, Neuseeland, Niue, Palau, den
Marshall-Inseln, Samoa, Tonga, Tuvalu, Vanuatu und Australien die
Bedeu-tung von sportlichen Wettkämpfen für die Bevölkerung der pazifischen
Inselstaaten. Sport erhöhe die Lebensqualität, fördere die Gesundheit und
die Ausbildung und unterstütze die einheimische Wirtschaft durch die
Schaffung von Arbeitsplätzen gerade auch in kleinen Inselstaaten. Über
sportliche Erfolge erhielten junge Menschen die Möglichkeit, ins Ausland
zu reisen, um dort an Wettkämpfen teilzunehmen. Die Weiterentwicklung des
Sports sei deshalb ein wichtiger Punkt innerhalb der allgemeinen
Strategien zur Entwicklungspolitik der pazifischen Region, hieß es seitens
des Forums. OZEANISCHE SPORTVEREINIGUNG WIRD GEGRÜNDET
Am Rande der South Pacific Mini Games auf den Norfolk
Inseln im Dezember des Jahres wird sich die "Oceania Association of
International Sports Federation" (OAISF) offiziell konstituieren. Das gab
der Koordinator des Gründungskomitees, Bill Bailey, bekannt. In dem
Verbund werden sich verschiedene Vereine, wie etwa die Verbände der
Schwimmer, Tennisspieler, Baseball- und Basketball-Spieler und die
Leichtathleten, zusammenschließen. Ziel der übergeordneten
Sportorganisation soll die Förderung pazifischer Sportler sein. Die OAISF
will die nationalen olympischen Komitees unterstützen und die
Veranstaltung internationaler sportlicher Wettkämpfe im Pazifik fördern.
Die australische Fußballnationalmannschaft hat es nicht
geschafft. Im entscheidenden Qualifikationsspiel für die
Fußballweltmeisterschaft 2002 in Japan und Korea verloren die "Socceroos"
0:3 gegen die Mannschaft aus Uruguay. Vor 65.000 Fans im Estadio
Centenario in Montevideo boten die Uruguayer Fußball vom feinsten und
qualifizierten sich erstmals seit 1990 für die WM. Mit der Niederlage hat
Australien erneut eine Teilnahme am prestigeträchtigsten Fußballturnier
der Welt verpasst. 1974 hatte Australien letztmalig an einer Fußball-WM
(in Deutschland) teilgenommen. Die "Socceroos" überlegen nun, ob sie sich
in Europa auf die Weltmeisterschaft 2006 vorbereiten sollen.
Australien war das erfolgreichste Team bei den
Ozeanischen Boxmeisterschaften, die eine Woche lang in Suva/Fidschi
ausgetragen wurden. Das Team gewann 4 Gold-, 5 Silber- und 3
Bronzemedaillen und lag damit vor Neuseeland (3/1/2) und Samoa (2/3/2).
Entrüstung über Striptease Shows KIRCHLICHE
NACHRICHTEN Aus der ELC-PNG
und anderen Lutherischen Kirchen GOTTES WIRKEN BEIM HAUSBAU IN MUNUM Dass das
Hausbauprojekt mit der Organisation ‚Habitat for Humanity' in der Gegend
des Dorfes Munum (Morobe Provinz) nun Wirklichkeit wird, ist das sichtbare
Wirken der Hand Gottes nach Auffassung von Pastor Abraham Nathan von der
96 Mitglieder zählenden Galiläa-Gemeinde, einer von der ELC-PNG
abgespaltenen und zur Lutheran Renewal Church übergetretenen Gemeinde.
Drei Monate lang haben Mitglieder der Gemeinde jeden Mittwoch Abend
dreimal für das Projekt gebetet. Nun wurde damit offiziell und feierlich
begonnen: 150 neue Häuser sollen entstehen und das so sichtbare Ergebnis
der Gebete soll alle Menschen im Bereich von Wampar von der Kraft des
lebendigen Gottes überzeugen. AUS DEM KIRCHENRAT DER ELC-PNG
Von Personen Aus der Ökumene in PNG
Priester wegen 45 Kina umgebracht
Der katholische Priester Hubert Hofmans wurde wegen 45
Kina am Freitag in Lae getötet. Der Veteran kirchlicher Aufbauarbeit
wurde von Kriminellen erschossen, weil sie mit den 45 Kina Bargeld,
die er bei sich hatte, nicht zufrieden waren. Der aus Limburg (Niederlande)
stammende Geistliche war gerade auf dem Weg zu einer Familie, der er
45 Kina für erhaltene Dienste überreichen wollte. Die Täter wollten
ihm nicht
glauben, dass er nur so wenig bei sich hatte, erschossen ihn und durchsuchten
seine Kleidung. Mit Pater Hofmans hat der Orden der Marianhill-Missionare
einen verdienten Ordensmann verloren, der als Bauplaner tätig war und
für über 800 Jugendliche zuständig war. Er war zuletzt Gemeindepfarrer
der Gemeinde ‚Christkönig' im Stadtteil 11-Mile von Lae. Erst
im August des Jahres war ein anderer katholischer Priester in Port Moresby
ermordet worden. Katholische Bischöfe loben Beschränkung des Verfügungsgeldes für Abgeordnete
Die
wohl mächtigste kirchliche Gruppe in PNG, die Katholi-sche Bischofskonferenz,
hat die Zeit, als der Verfügungsgeldfonds für Parlamentsabgeordnete
existierte, als eine "beschämende Periode" in der Geschichte des Landes
bezeichnet. Die Konferenz lobte Premierminister Sir Mekere Morauta dafür,
dass er das System eingeschränkt hat, dessen Abschaffung von der Gesellschaft
schon seit Jahren gefordert worden war. Die 89 Abgeordneten der "Offenen
Sitze" im Parlament hatten mehrere Jahre lang jährlich 1,5 Mio. Kina
erhalten, um die Infrastruktur in ihren Wahlkreisen zu verbessern. Dies
soll nun laut Haushaltsplan für 2002 auf 500.000 Kina pro Abgeordneter
reduziert werden. In ihrer Stellungnahme kritisierten die Bischöfe,
dass die bisher geübte Praxis Korruption gefördert habe. Tag des Gebets: 'Nein zur Gewalt!'
Am
14. November wurde im ganzen Land ein Tag des Gebets durchgeführt. Er
hatte das Thema: "Sag ‚Nein' zur Gewalt." In Port Moresby dauerte
die Gebetsveranstaltung im Sir-John-Guise-Stadion von 6 Uhr früh bis
9 Uhr am Abend. Die Teilnehmenden kamen aus allen Konfessionen. In den
Schulen wurde während der morgendlichen Schulversammlung für Gewaltlosigkeit
gebetet. In Privatwohnungen, Büros und am Arbeitsplatz wurde zur Mittagsstunde
überall im Land gebetet. Die Fernseh- und Rundfunkanstalten übertrugen
in stündlichen Abständen Gebete. Katholische Kirche hat die Jugend im Blick
Am
Ende einer dreitägigen Jugendveranstaltung der Katholischen Kirche in
der Diözese Goroka fand ein Gottesdienst statt, zu dem rund 3.000 Gläubige
zusammengekommen waren. Bischof Sanego, der den Gottesdienst gemeinsam
mit fünf weiteren Priestern zelebrierte, hob in seiner Ansprache die
Bedeutung von Bildung und Ausbildung für die jungen Menschen hervor.
"Wir Katholiken müssen die Jugendlichen wertschätzen und sie darauf
vorbereiten, ein sinnerfülltes Leben zu führen", so der Bischof. Alle
Glieder des Gemeinwesens hätten die Verantwortung für die Jugend mitzutragen,
zu ihrer Entwicklung beizutragen und sie zu fördern. Die 120 jugendlichen
Teilnehmenden, die aus neun der zehn zur Diözese gehörenden Gemeinden
kamen, forderte er auf, das während der drei Tage Gelernte zuhause anzuwenden:
Neben der täglichen Bibellese und dem Gebet gehörten dazu auch Taten
der Nächstenliebe in Gemeinde und Nachbarschaft. Ein Musikwettbewerb
und ein Basketball-Turnier rundeten das Programm des Jugendtreffens
ab. Internationale Hilfe zur Entschuldung der United Church - weitere Entwicklung
Mit
rund einer Mio. Kina war die protestantische United Church of PNG (UCPNG)
aufgrund mangelhafter Finanzverwaltung verschuldet. Nur durch den Verkauf
von Immobilien wie Wohnraum im Bereich von Port Moresby und Plantagenbesitz
in den Provinzen Milne Bay und East New Britain durch den Gläubiger,
die PNG Banking Corporation, konnten die Schulden beglichen werden.
Bei der Finanzaktion halfen auch die 32 Mitgliedskirchen des Rats für
Weltmission. Sie stellten auch Fördermittel für besondere Maßnahmen
und Projekte zur Entwicklung der Kirche in den Jahren 2002 bis 2004
bereit. Sie sollen vor allem in den Bereichen kirchlicher Kinder- und
Jugendarbeit, Gesundheitsfürsorge, Bildung durch Grund- und Oberschulen
und Frauenarbeit eingesetzt werden. Die theologische Ausbildungsstätte
der Kirche in Rarongo (East New Britain) soll für zehn Mio. Kina erneuert
werden. Die Maßnahme beinhaltet auch den Ausbau des Lehrangebots einschließlich
eines Studiengangs mit dem Magister-Abschluss. Rev. Joseph Nopei, bislang
Stellv. Leiter des Rarongo Theological College, wurde zum neuen Bischof
für die Region Bougainville ernannt. Für die Region West Gulf soll Rev.
Wari Eho das Bischofsamt übernehmen.
Das
bisher größte Gospelkonzert in Papua-Neuguinea soll vom 22. bis 25.
November in Port Moresby stattfinden. 20 Gospelbands und Solo-Musiker
haben sich bisher angemeldet. Die mit erheblichen Kosten verbundene
Veranstaltung soll das Land auf den für Ende des Jahres geplanten Auftritt
des amerikanischen Predigers Crefflo Dollar vorbereiten. Der Veranstalter
mit dem anspruchsvollen Namen "Time for your Miracle Ministry" (etwa:
"die Zeit für dein persönliches Wunder") möchte die vielen im Land aktiven
Gospelgruppen motivieren, ihre evangelistische Arbeit zu verstärken.
Weltkonferenz der O.L.S.H.- Schwestern
Der
international in vielen Teilen der Welt vor allem in den Bereichen Bildung,
Gesundheitswesen und Pfarrgemeindeunterstützung arbeitende katholische
Orden der "Daughters of Our Lady of the Sacred Heart" (OLHS) hielt seine
Weltkonferenz im Oktober in Vunapope bei Rabaul ab. Schwestern aus elf
verschiedenen Ländern, die in 14 Staaten der Welt arbeiten, waren angereist.
Aus dem pazifischen Raum waren die Ordensprovinzen Australien, Kiribati,
die Philippinen, Indonesien und PNG vertreten. Allein in PNG gehören
115 Schwestern zu der Ordensgemeinschaft, 80 von ihnen sind gebürtige
Papua-Neuguineerinnen. Inhaltlich ging es bei der Tagung vor allem um
den missionarischen Auftrag des Ordens im neuen Jahrhundert. Die Teilnehmerinnen
unternahmen eine eintägige Pilgerfahrt zur Insel Yule in der Central-Provinz.
Hier hatten sich 1887 die ersten Schwestern der Kongregation niedergelassen.
Evangelikale Kirche: zweite Taufe in Madang
Die
ursprünglich vor allem im südlichen Hochland und in der Western Province
vertretene "Evangelikale Kirche von PNG" hat seit Dezember 1998 auch
eine Gemeinde in der Stadt Madang. Ihre Mitglieder stammen überwiegend
von den Hela Huli des Südlichen Hochlands. Zum zweiten Mal konnte kürzlich
ein Taufgottesdienst abgehalten werden. Die Zeremonie wurde von Pastor
Moses Bakura, einem Mitarbeiter von World Vision International, durchgeführt.
Seit Bestehen der Gemeinde wurden hier insgesamt 150 Gläubige getauft.
Stärkung des Christentums und Toleranz gefordert
Der
frühere Premierminister Sir Rabbie Namaliu hat anlässlich der Einweihung
eines Pfarrhauses der United Church in Mualim auf den Duke-of-York-Inseln
die Kirchen aufgefordert, sich stärker als bisher für die Umsetzung
christlicher Wertvorstellungen im Land einzusetzen. Die Kirche müsse
auch weiterhin einen Platz im Herzen der Nation und der Dorfgemeinschaften
haben. "Mehr als je zuvor suchen die Menschen nach Stärke, Sicherheit
und Führung, denn weltweit gibt es Sorgen und PNG hat laufend mit gesellschaftlichen,
wirtschaftlichen und politischen Problemen zu kämpfen", so Sir Rabbie.
Angesichts des Krieges gegen den Terrorismus sei es wichtig zu erkennen,
dass es sich nicht um einen Krieg gegen den Islam oder irgendeine andere
Religion handele, sondern um einen Kampf gegen Einzelne und Organisationen,
die gegen Grundprinzipien einer zivilisierten Gesellschaft und gegen
die Menschenwürde verstoßen. "Ich warne euch vor Politikern, die die
Bedeutung der christlichen Kirche und der christlichen Prinzipien im
Leben unserer Nation abwerten wollen." Regierungen, die von Kirchen
Stillschweigen in öffentlichen Angelegenheiten forderten, hätten etwas
zu verbergen. "Wenn wir die Abwertung der christlichen Werte zulassen",
so Namaliu weiter, "dann wird es mit der Nation weiter bergab gehen
wie nie zuvor." Katholische Kirche für Anerkennung der Flüchtlinge
Die
finanzielle Unterstützung der 400 in einem Camp bei Vanimo lebenden
Menschen aus Westpapua soll mit dem 1. Januar 2002 enden. Dies teilte
das Büro des UN-Kommisariats für Flüchtlinge (UNHCR) der katholischen
Diözese von Vanimo kürzlich mit. Als Begründung dafür wurde die Weigerung
der Regierung von PNG genannt, den Menschen den Flüchtlingsstatus zu
erteilen. Offiziell werden sie als "Grenzgänger" (border crossers) bezeichnet
und dafür sei die UNHCR nicht zuständig. Demgegenüber versicherte die
Katholische Kirche, sie sei bereit, den Menschen weiterhin zu helfen,
jedoch müsse schriftlich vereinbart werden, dass die Regierung von PNG
die Rechtmäßigkeit des Flüchtlingsstatus untersuchen lassen werde. Aus anderen
Ländern: Westpapua/Indonesien Opfer des Flugzeugabsturzes geborgen
Opfer
des Flugzeugabsturzes geborgen Das Wrack der am Sonntag, 11. November,
in der Region Wanggar an einem Berghang abgestürzten Cessna wurde am
Mittwoch gefunden. Alle Leichen und der Überlebende wurden erst am Donnerstag
wegen des bis dahin schlechten Wetters in der Region nach Nabire und
Timika gebracht. Wie ein Sprecher der Association of Mission Aviation
(AMA), der das Flugzeug gehörte, mitteilte, wurde das Wrack 75 km südlich
von Nabire gefunden. Bei den vier Toten handelt es sich um Personen
aus Nabire. Das Flugzeug war von der Holzfirma PT Unindo Darma Sakti
gemietet worden. Ihr Präsident Chandra Suyono war einer der Passagiere,
er kam mit einem gebrochenen Bein davon. Der Pilot, ein Manager der
Holzfirma, ein Angestellter der staatseigenen Fluglinie Merpati Nusantara
und Hermanus Ayomi kamen ums Leben.
Am
9. November warfen drei Männer gegen 21 Uhr Ortszeit mehrere selbst
gebaute Granaten im Norden Jakartas in eine protestantische Kirche während
eines dort stattfindenden Abendgottesdienstes. Nur eine von ihnen explodierte.
Polizeibeamte fanden drei der Blindgänger und nahmen zwei Täter fest.
Sie gehören anscheinend zu einer Moslem-Gruppe, die auf den Molukken
an den gewalttätigen Auseinandersetzungen beteiligt ist. Als Tatmotiv
gaben die Festgenommenen an, die versammelte Gemeinde hätte für ein
Ende der Gewalt auf den Molukken gebetet. Dem Vernehmen nach wurde bei
dem Anschlag niemand verletzt. Dies ist bereits der zweite Bombenanschlag
in der Hauptstadt in einer Woche. |