Pazifik Aktuell November 2001 (50)
01.11.2001: Aktuelle Nachrichten aus Papua-Neuguinea und den Inselstaaten
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 INHALT KIRCHLICHE NACHRICHTEN 
         Aus der Ökumene in PNG 
 Aus anderen Ländern: Westpapua/ 
        Indonesien 
 PNG: Flüchtlinge aus Westpapua müssen zurück 
 
      Die Regierungen von Papua-Neuguinea und Indonesien haben 
      beschlossen, die mehr als 300 Flüchtlinge aus Westpapua gewaltsam nach 
      Indonesien zurückzubringen. Seit neun Monaten leben die Flüchtlinge in 
      einem Camp in Vanimo, nahe der Grenze zu Westpapua. Sie werden dort von 
      der katholischen Kirche versorgt. Premierminister Sir Mekere Morauta sieht 
      in den Flüchtlingen ein Problem für die Stabilität der Beziehungen 
      zwischen beiden Ländern. Papua-Neuguinea respektiere, dass die 
      Westpapua-Frage eine interne Angelegenheit der Republik Indonesien sei, 
      sagte Morauta. Versuche, die Flüchtlinge nach Westpapua zurückzuführen, 
      waren in der Vergangenheit mehrfach gescheitert. Beide Regierungen 
      einigten sich nun auf eine Nacht- und Nebelaktion einer mobilen 
      Polizeibrigade. Bei Ankündigung ihrer Rückführung hätten die Flüchtlinge 
      bisher immer die Lager verlassen und sich versteckt. Dies wolle man mit 
      der geplanten Polizeiaktion vermeiden.  PAPUA-NEUGUINEA: FRAUEN VERGEWALTIGT 
       
       Drei Angestellte der Fluggesellschaft Air Niugini sind 
      auf dem Weg zum Flughafen in Port Moresby überfallen und vergewaltigt 
      worden. Die Frauen fuhren um vier Uhr morgens zur Arbeit, als eine 
      bewaffnete Gruppe von Männern ihren Bus anhielt und sie in ein Sumpfgebiet 
      hinter dem Golfplatz von Port Moresby verschleppte. Die neun männlichen 
      Kollegen im Bus ließen sich auf einen Kampf mit den Tätern ein, konnten 
      gegen die Übermacht jedoch nichts ausrichten. Zwei weitere Frauen im Bus, 
      eine davon schwanger, konnten sich in Sicherheit bringen. Die Belegschaft 
      der Air Niugini legte nach Bekanntgabe der Vergewaltigungen für mehrere 
      Stunden die Arbeit nieder, Flugzeuge konnten nicht oder nur verspätet 
      starten. Die Angestellten forderten das Management auf, für bessere 
      Sicherheitsvorkehrungen zu sorgen. Der Personalmanager der Air Niugini, 
      Lucas Michael, versprach, den Angestellten der Frühschicht einen privaten 
      Shuttleservice zum Flughafen zur Verfügung zu stellen.  PNG: STREITKRÄFTE MIT DEUTSCHER HILFE MODERNISIERT 
       
       Die Papua New Guinea Defence Force 
      (Verteidigungsstreitkräfte) werden bis zum Jahr 2004 fünf Mio. US Dollar 
      von Deutschland erhalten. Das Geld stammt aus Mitteln eines bilateralen 
      Hilfsabkommens zwischen beiden Ländern. Von den Geldern sollen in 
      Deutschland militärische Ausrüstungsgegenstände wie Flugzeugersatzteile, 
      Schwimmpontons, Straßen- und Brückenteile sowie Funkgeräte angeschafft 
      werden. Einmalig erhält PNG 200.000 DM. Damit sollen notwendige 
      Reparaturen an der Ausrüstung der Soldaten und den Kasernen durchgeführt 
      werden. Außerdem sollen Trainingseinheiten und workshops für die Soldaten 
      finanziert werden. Die Hilfe aus Deutschland sei wichtig bei der 
      Umstrukturierung und Modernisierung der Streitkräfte, erklärte Premier 
      Mekere Morauta. Eine Delegation aus PNG reist in diesen Tagen nach 
      Deutschland, um Details zu besprechen.  PNG: PAPUAS SIND ERSTEN MENSCHEN AM ÄHNLICHSTEN 
 
      Ein Team von Wissenschaftlern um den Genetiker Peter 
      Forster (Universität Cambridge) und den Mathematiker Arne Röhl 
      (Universität Hamburg) hat das Erbgut Hunderter Menschen verschiedenen 
      Ursprungs analysiert. Das Team forschte über die DNS 
      (Desoxyribonucleinsäure) von Mitochondrien, die nur von Müttern auf ihre 
      Kinder weitergegeben werden. Das Erbgut der Mitochondrien mischt sich 
      nicht mit dem Erbgut des Vaters, es verändert sich dadurch im Laufe der 
      Generationen nur durch Mutation. Mit den Ergebnissen ihrer Analyse stützen 
      die Forscher die Hypothese, der zufolge der afrikanische Kontinent die 
      ‚Wiege der Menschheit' ist. Die Papuas hatten gemeinsam mit den Vorfahren 
      von Europäern und Asiaten vor 60.000 Jahren den afrikanischen Kontinent 
      verlassen. Sie erreichten vor 40.000 Jahren die Insel Neuguinea und lebten 
      dort Jahrtausende relativ isoliert, so dass sich ihre Gene wenig 
      veränderten. Forster und Röhl stellten fest, dass die Papuas von ihrer 
      Physiognomie her den ersten Menschen aus Afrika am ähnlichsten sind. Da 
      auch die Europäer durch Auswanderung von den afrikanischen ‚Ur-Menschen' 
      abstammen, sind sie genetisch - wenn auch nicht vom Aussehen her- ebenso 
      eng mit diesen verwandt wie die Papuas.  
 PNG: ADLERHOLZ-BESTÄNDE IN GEFAHR 
      Die weltweit letzten Baumvorkommen für Adlerholz sind 
      bedroht. Seit in Papua-Neuguinea Baumarten entdeckt wurden, die dieses 
      aromatische Holz produzieren, hat ein Abholzungsboom eingesetzt. Das 
      Artenschutzprogramm des WWF (World Wild Fund for Nature) fordert in einer 
      jetzt veröffentlichten Studie den Schutz des Holzes. Adlerholz wird für 
      kulturelle, medizinische und aromatische Zwecke genutzt, z. B. als Essenz 
      für die Parfumindustrie oder in Räucherstäbchen. Der Endverbraucherpreis 
      für ein Kilogramm Adlerholz liegt bei 2.000 DM. Im Gebiet des 
      Sepik-Flusses, in dem eine das Adlerholz produzierende Baumart 
      wiederentdeckt wurde, erzielt ein Sammler jedoch nur einige Hundert DM pro 
      Kilogramm. Bei der verschollen geglaubten, einst durch deutsche Botaniker 
      entdeckten, "Gyrinops ledermannii" aus der Familie der Seidelbastgewächse, 
      wird das aromatische Kernholz von etwa zehn Prozent der Stämme gebildet. 
      Dabei stellt der Baum in einer Art "Abwehrmaßnahme" gegen Pilze oder 
      Verletzungen ein ölhaltiges Harz her. Nur trainierte Sammler können von 
      außen erkennen, ob das Holz des Baumes den aromatischen Stoff produziert 
      oder nicht. So werden weit mehr Bäume als nötig gefällt. Bei der 
      unkontrollierten Abholzung dieser Baumart droht eine Entwertung des 
      gesamten Waldökosystems. "Im Wert des Adlerholzes liegt unsere Chance, die 
      Wälder in Papua-Neuguinea zu erhalten. Wird mit Adlerholz nachhaltig 
      gewirtschaftet, hat die Bevölkerung langfristig einen großen 
      wirtschaftlichen Nutzen davon, weit mehr als durch industriellen 
      Holzeinschlag", erklärte der Artenschutzexperte des WWF, Roland 
      Melisch.  BOUGAINVILLE: ONA IM FRIEDENSPROZESS? 
 
      Der Gouverneur von Bougainville, John Momis, sieht eine 
      große Chance, Rebellenführer Francis Ona in das Friedensabkommen von 
      August 2001 einzubeziehen, wenn der Änderungsantrag zur Verfassung von PNG 
      im Parlament positiv entschieden wird. Im Friedensabkommen von Arawa war 
      festgelegt worden, dass der Insel eine größere Autonomie mit der Option 
      auf ein Referendum zur Unabhängigkeit in 10 bis 15 Jahren zugestanden 
      wird. Nach der jetzigen Verfassung kann Bougainville nicht unabhängig 
      werden. Deshalb soll im Dezember im Nationalparlament über eine 
      Verfassungsänderung beraten werden. Das Arawa-Abkommen sieht des Weiteren 
      die Abgabe aller Waffen der Ex-Kombattanten vor. Gouverneur Momis sagte, 
      Onas Truppen im Gebiet der Panguna-Mine seien zur Abgabe ihrer Waffen 
      bereit, wenn die Verfassung geändert würde und die Unabhängigkeit in 
      Aussicht stünde.  
 
       
       Die Regierung von Papua-Neuguinea hat zugestimmt, die 
      Anteile von Broken Hill Propriety in Höhe von 52 % an der Ok Tedi-Gold- 
      und Kupfermine in den internationalen Treuhandfonds "Program Company" zu 
      überführen. Damit ist der Weg frei für einen Rückzug für das vor einigen 
      Monaten mit der Firma Billiton plc. zu dem Großkonzern "BHP Billiton Ltd." 
      fusionierte Unternehmen. Geplanter Termin ist der Januar 2002. Der 
      Treuhandfonds soll die Anteile im Interesse der Nationalregierung und der 
      Regierung der Western Province bis zur geplanten Schließung der Mine 
      verwalten. Trotz der extremen Umweltbelastung durch die Abräume der Mine 
      hatte sich die Regierung entschlossen, die Kupfervorkommen weitere zehn 
      Jahre abzubauen. Etwa 10 % (ca. 500 Mio. Kina) der Wirtschaftskraft des 
      Landes hängen von den Exporterlösen aus der Mine ab.  BHP MUSS LANDEIGNER INFORMIEREN 
 
      Alle 30.000 Landeigner, die eine Gruppenklage gegen BHP 
      eingereicht haben, müssen in ihrer Lokalsprache regelmäßig über den 
      Fortgang des Prozesses informiert werden. Das entschied das oberste 
      Gericht in Victoria/Australien. 1996 hatten sich BHP und die Landeigner in 
      einem außergerichtlichen Vergleich über die Zahlung von Kompensationen in 
      Höhe von 100 Mio. AUS Dollar geeinigt. BHP hatte versprochen, zukünftig 
      bessere Umweltschutzmaßnahmen zu ergreifen und die Menge an giftigen 
      Abräumen aus der Mine zu verringern. Die Landeigner sahen dieses 
      Versprechen nicht bestätigt, sie zogen deshalb im April des Jahres unter 
      Führung des Parlamentsmitgliedes für den South Fly-Bezirk, Gabia 
      Gagarimabu, mit einer Sammelklage vor das Gericht von Victoria. Die 
      Landbesitzer werden von der australischen Rechtsanwaltskanzlei Slater 
      & Gordon vertreten. Diese bemängelt, dass BHP trotz des Versprechens 
      von 1996 immer noch täglich 90.000 Tonnen Abräume in die Flüsse Ok Tedi 
      und Fly leitet. Das Gericht in Victoria entschied, dass die Bevölkerung 
      auf einer 1.000 Kilometer langen Strecke zwischen Tabubil und Daru über 
      Radiospots, Zeitungsanzeigen und Vorträge über die Klage informiert werden 
      muss. Den Leuten sollte so bis zum 7. Januar 2002 die Gelegenheit gegeben 
      werden, von der Sammelklage zurückzutre-ten, erläuterte Richter John 
      Hedigan. In den Spots heißt es: "Sie waren bei dem Abkommen im Juni 1996 
      zwischen den Landeignern und BHP beteiligt. Sie sind automatisch Teil der 
      aktuellen Sammelklage und haben damit Ansprüche auf eventuelle 
      Kompensationen. Wenn Sie damit nicht einverstanden sind, melden Sie sich 
      bis zum 7. Januar bei uns."  
 
       
       Aufgebrachte Landeigner aus vier Dörfern im Minengebiet 
      haben eine Brücke auf der Zufahrtsstraße zur Ok Tedi-Mine blockiert und 
      damit für einen Produktionsstillstand gesorgt. Nach Angaben von 
      OTLM-Generaldirektor Dr. Roger Higgins verlor das Unternehmen dadurch 
      2.000 Tonnen Kupferkonzentrat, die in der Zeit des Stillstands der 
      Maschinen hätten gefördert werden können. Die Regierung von PNG hatte sich 
      geweigert, aus den 52 % der BHP- Anteile den traditionellen Landeignern 12 
      % zur Verfügung zu stellen. Als bekannt wurde, dass die gesamten 52 % 
      Anteile in den Treuhandfonds der Program Company überführt werden sollen, 
      protestierten die Landeigner mit einer Petition an die 
      Parlamentsmitglieder und mit der Straßenblockade.  OSTERINSEL: RAPANUIS WOLLEN IN DEN HAGUE KLAGEN 
 
      Die Bevölkerung der Osterinsel (Rapanui) hat die 
      internationale Gemeinschaft um Unterstützung gebeten. Mitte Juli wurden 
      zwei traditionelle Familienhäuser des einheimischen Rapa Nui Parlamentes 
      unter Bei-sein des chilenischen Gouverneurs Enrique Pakarati durch 
      bewaffnete Polizeikräfte zerstört. Das Rapa Nui Parlament - auch Rat der 
      Alten genannt (Koro Huá Rapa Nui) - macht sich für die Belange der letzten 
      3.000 Maohi auf der Osterinsel stark und bemüht sich, die Traditionen der 
      indigenen Bevölkerung aufrechtzuerhalten. Das Parlament setzt sich vor 
      allem für den Schutz der traditionellen Landrechte ein. Durch lobbying 
      versucht es, Rapanui auf die Liste der "non self-governing territories" 
      bei den Vereinten Nationen zu setzen. Die Zerstörung der beiden Häuser 
      durch die chilenische Polizei soll zum Anlass genommen werden, den Fall 
      vor den internationalen Gerichtshof in Den Hague zu bringen, wo die 
      Rapanuis die Verletzungen ihrer traditionellen Rechte durch Chile 
      vortragen wollen. Die Osterinsel war 1888 von Chile annektiert worden. 
       TUVALUS ENTSCHEIDEN ÜBER POLITISCHE ZUKUNFT 
 
      Die knapp 10.000 Bewohner von Tuvalu sollen zu Beginn des 
      neuen Jahres in einem Referendum über die politische Zukunft ihrer vier 
      Inseln und fünf Atolle im zentralen Südpazifik entscheiden. Seit der 
      Unabhängigkeit im Jahr 1978 folgen die Tuvalus dem sogenannten 
      Westminster-Modell. Tuvalu ist eine konstitutionelle Monarchie unter der 
      britischen Königin Elizabeth II, die auf der Insel von einem 
      Generalgouverneur vertreten wird. Das Parlament besteht aus 12 
      Mitgliedern, die für einen Zeitraum von drei Jahren gewählt werden. Von 
      diesen 12 Mitgliedern wird eines zum Premierminister gewählt, ihm zur 
      Seite stehen vier Minister. Es gibt keine politischen Parteien. Die letzte 
      Volksabstimmung fand 1975 statt. Damals entschieden die Bewohner sich, die 
      beiden Inselgruppen Ellice (so der koloniale Name von Tuvalu) und Gilbert 
      politisch zu trennen. Die Gilbert-Inseln gehören seitdem zur Inselrepublik 
      Kiribati.  
 
      Die örtliche Regierung des Ro ngelap-Atolls 
      (Marshall-Inseln) hat den Vereinigten Staaten von Amerika ein 
      Dieselkraftwerk für 500.000 US Dollar (ca. einer Mio. DM) abgekauft. Das 
      Kraftwerk war auf der Insel Roi-Namur, dem Raketenstützpunkt der 
      Amerikaner auf dem Kwajalein-Atoll, (Marshall-Inseln) in Betrieb. Das 
      Kraftwerk ist für das Rongelap-Atoll viel zu groß, sieben der neun 1,2 
      Kilowatt starken Maschinen sollen verkauft werden. Mit den beiden übrigen 
      Maschinen soll die Stromversorgung der Insel zukünftig gewährleistet 
      werden. Noch leben auf Rongelap allerdings nur einige Bauarbeiter. 1985 
      hatten die meisten Einwohner die Insel verlassen, sie fürchteten die 
      radioaktive Strahlung. 1954 war Rongelap von dem radioaktiven Fall-out 
      einer 15 Megatonnen schweren, auf dem benachbarten Bikini-Atoll 
      gezündeten, Atombombe der Amerikaner betroffen, tagelang "schneite" es 
      verseuchte Asche vom Himmel. Die Zündung dieser bislang größten 
      Hydrogenbombe ging als "Bravo-Test" in die Geschichte ein. Seit sieben 
      Jahren versuchen die Amerikaner, Rongelap von radioaktiver Strahlung zu 
      säubern, um damit den rund 2.000 im Pazifik verstreut lebenden 
      Rongelapesen die Rückkehr in ihre Heimat zu ermöglichen. Zur Zeit planen 
      Architekturstudenten an der Universität von Hawai'i die Wiederbesiedlung 
      des Atolls.  INDONESIEN: 350 FLÜCHTLINGE ERTRUNKEN 
 
      350 Flüchtlinge aus dem Irak, Iran, Palästina, Algerien 
      und Afghanistan sind Ende Oktober vor der Küste Indonesiens ertrunken. Ihr 
      Schiff war leckgeschlagen und innerhalb weniger Minuten gesunken. 44 
      Menschen konnten sich auf Fischerboote und an Land retten. Die Geretteten 
      wurden in der Stadt Bogor auf der indonesischen Insel Java erstversorgt. 
      Das völlig verrottete und überfüllte Schiff war von Sumatra aus in See 
      gestochen, um die Flüchtlinge an die australische Küste zu bringen. Sie 
      hatten dafür dem in Indonesien wohlbekannten Menschenschmuggler Abu 
      Quassey Unsummen Geldes zahlen müssen.  
 
      Am 21. Oktober ist das Waigani-Abkommen sechs Jahre nach 
      Beschlussfassung in Kraft getreten. Das Abkommen vom 16. September 1995 
      verbietet den Import von Gefahrengütern und radioaktiven Abfall in die 
      Länder des Pazifiks. Außerdem sieht das Abkommen vor, den panpazifischen 
      Transport von radioaktivem Müll zu Lagerungsstätten, etwa in Japan, so 
      weit wie möglich zu reduzieren und möglichst wenig Gefahrenstoffe im 
      Pazifik zu lagern. Mit Tuvalu hat im September ein zehntes Land das 
      Abkommen ratifiziert, damit ist die 1995 benannte Voraussetzung 
      (mindestens 10 der 16 Länder des ‚Pacific Islands Forum' müssen das 
      Abkommen ratifizieren) erreicht und das Abkommen mit dem vollen Namen 
      "Convention to ban the importation into Forum Island countries of 
      hazardous and radioactive wastes and to control the transboundary movement 
      and management for hazardous wastes within the South Pacific Region" in 
      Kraft.  GRÜNDUNG EINES GLOBALISIERUNGSNETZWERKS 
 
      Ende Oktober hat sich das ‚Pacific Network on 
      Globalisation' (PANG) in Fidschi gegründet. PANG ist ein Netzwerk von 
      en-gagierten Einzelpersonen und Organisationen, die sich für ökonomische 
      Gerechtigkeit und nachhaltige Entwicklung in pazifischen Gemeinschaften 
      einsetzen. Schwerpunkte der Arbeit dieser neuen 
      Nichtregierungsorganisation sind die Auswirkungen der Freihandelsabkommen 
      im Pazifik, die wirtschaftlichen Reformen und Privatisierungskampagnen 
      sowie die Rolle von transnationalen Kooperationen. PANG will über 
      wirtschaftliche Zusammenhänge informieren, aufklären und advocacy-Arbeit 
      betreiben. Der Ausschuss von PANG besteht aus Repräsentanten der Pacific 
      Island Association of NGOs, dem Pacific Concerns Resource Centre (PCRC) 
      und dem Ecumenical Centre for Research, Education and Advocacy. 
       
 
      Das Umweltschutzprogramm der Vereinten Nationen und des 
      Umwelterhaltungszentrums (UN Environment Programme and World Conservation 
      Monitoring Centre) hat ein Verzeichnis der weltweiten Korallenriffe 
      erstellt und dabei festgestellt, dass die Zahl der intakten Riffe in den 
      letzten Jahren rapide gesunken ist. So hat ein kurzzeitiger Anstieg der 
      Temperatur im Indischen Ozean um ein Grad Celsius im Jahr 1998 zu einem 
      80%igen Verlust der Korallenriffe auf den Malediven und den Seychellen 
      geführt. Mark Spalding, einer der Autoren des Verzeichnisses, sagte, mit 
      dem Riffsterben gingen auch viele Arten verloren. Im Riff lebten bis zu 
      einer Million verschiedener Lebewesen. Korallen seien durch Tourismus, 
      Dynamtfischerei, globale Klimaerwärmung und Anstieg des Meeresspiegels 
      bedroht. Noch gibt es weltweit Korallenriffe in der Größe von Italien (284 
      Quadratkilometer), verteilt über 101 Länder. 18 % aller Riffe befinden 
      sich in Indonesien, sie sind besonders durch Überfischung und 
      Dynamtfischerei bedroht.  FRETILIN GEWINNT WAHLEN IN OSTTIMOR 
 
      Die ersten freien Wahlen seit dem Referendum zur 
      Unabhängigkeit Osttimors im August 1999 hat die Partei FRETILIN gewonnen, 
      die bereits 1975 Osttimor unabhängig erklärt und sich seither für die 
      Unabhängigkeit von Indonesien eingesetzt hatte. Fretilin gewann 57 % aller 
      Wählerstimmen, blieb damit aber weit hinter den Erwartungen von bis zu 90 
      % Zustimmung der Wähler zurück. Die Wahlen standen unter Beobachtung der 
      Vereinten Nationen. Sie erklärten am Ende 12 Parteien als in die 88 Sitze 
      zählende konstituierende Versammlung gewählt. Fretilin errang 12 der 
      insgesamt 13 Distriktsitze und 43 der nationalen Plätze. Zweit- und 
      drittstärkste Partei wurden die Democratic Party und die Social Democratic 
      Party. Mit 24 von 88 Vertretern ist die Zahl der Frauen im Parlament 
      vergleichsweise hoch.  
 
      Ende Oktober hat das indonesische Parlament ein Gesetz 
      über die "besondere Autonomie" der Provinz Irian Jaya verabschiedet. 
      Demnach darf sich das Land nun offiziell "Papua" nennen, das Hissen der 
      Morgensternflagge (neben der indonesischen Flagge) ist erlaubt, die 
      Nationalhymne "Hai tanahku Papua" darf gesungen werden. Weitere 
      Regelungen: - Die Provinz Papua erhält 80% Ertragsanteile (engl. 
      Royalties) an der Forst- und Fischwirtschaft. Außerdem erhält die Provinz 
      70% der Einnahmen durch die Ausbeutung der natürlichen Bodenschätze (Öl, 
      Gas, Bergbau). - Ein "Senat" (Papuan's Consultative Assembly), eine Art 
      Provinzregierung mit Vertretern aller kulturellen, religiösen und 
      Frauen-Gruppen, soll die Rechte der indigenen Papuas gegenüber der 
      indonesischen Regierung schützen. Dieser Senat hat in bestimmten Fragen 
      Vetorecht. - Der Gouverneur der Provinz muss einheimischer Papua sein. Er 
      hat beratende Funktion bei der Besetzung von Polizeipräsident und 
      Militärchef. Religiöse Angelegenheiten, innere Sicherheit/Verteidigung und 
      Auslandsbeziehungen fallen nicht unter die besondere Autonomie. Das 
      Präsidium der Papuas hat das Autonomie-Gesetz abgelehnt. Es ginge den 
      Papuas nicht um eine Autonomie innerhalb der Republik Indonesien, sondern 
      um das Recht auf Selbstbestimmung der politischen Zukunft und damit um das 
      Recht auf ein Referendum, erklärte Präsidiumsmitglied Willy Mandowen. Das 
      Präsidium sprach sich für einen friedlichen Dialog mit Indonesien aus und 
      kritisierte den gewalttätigen Kampf der Organisation für ein freies Papua 
      (OPM).  WESTPAPUA: NRO SIEGT ÜBER FREEPORT 
 
      Die indonesische Umweltschutzorganisation WALHI hat einen 
      Teilerfolg in ihrer Klage gegen die US-amerikanische Bergbaufirma Freeport 
      McMoran erzielt. WALHI hatte Freeport wegen Verletzung des Rechtes auf 
      Information verklagt und gefordert, dass sich Freeport in internationalen 
      Medien entschuldigen müsse. Im ersten Punkt bekam die 
      Umweltschutzorganisation recht. Die Richter entschieden, dass der 
      Bergbaukonzern bewusst gegen das Gesetz zum Schutz der Umwelt verstoßen 
      habe und absichtlich falsche Informationen an die Medien weitergegeben 
      habe. Eine öffentliche Entschuldigung lehnten die Richter jedoch ab. 
      Hintergrund: WALHI hatte gegen Freeport geklagt, nachdem am 4. Mai 2000 
      die im Wanagonsee gelegene Abraumhalde für die Abräume aus der Gold- und 
      Kupfermine bei Timika abgerutscht war. Der Erdrutsch hatte eine Flutwelle 
      im See ausgelöst, bei der vier Arbeiter ums Leben kamen. Freeport hatte 
      bewusst falsche Informationen über die Unglücksursache an die Presse 
      weitergege-ben. Das Gericht forderte Freeport auf, die Gefahren weiterer 
      Erdrutsche an den Abraumhalden zu beseitigen und die Giftstoffe in den 
      Abwässern zu reduzieren. Sowohl die Menge des Abraums als auch der 
      Giftgehalt der Abwässer überschreite die in Indonesien gesetzlich 
      festgelegten Höchstwerte.  SALOMONEN: PARLAMENT AUFGELÖST/NEUWAHLEN 
 
      Am 22. August wurde das 50-köpfige Parlament der 
      Salomon-Inseln aufgelöst. Der Parlamentssprecher kündigte an, man werde 
      sich bis zu den nationalen Wahlen am 5. Dezember 2001 weiterhin als 
      "caretaker" um die Belange der Einwohner der Inseln kümmern. Inzwischen 
      ist ein Wahlbeobachterteam mit Repräsentanten aus den 16 Ländern des 
      Pacific Island Forum in Honiara eingetroffen. Während der Wahlperiode darf 
      laut Regierungsanweisung kein Alkohol an öffentlichen Orten ausgeschenkt 
      werden.  
 
      Auf Efate gibt es mehr als eine Straße! Für einheimische 
      Verhältnisse kann man es schon einen highway oder eine Auto-bahn nennen, 
      noch sind keine Löcher im Asphalt. Sie hatte sogar an den Seiten 
      Abstandspflöcke, diese schwarz-weißen Stöcke mit Reflektoren dran. Da aber 
      mehr Fußgänger als Autos die Straße benutzen, und jeder Bauer und 
      Wandersmann ein Haumesser bei sich hat, sind alle Pflöcke mittlerweile 
      geköpft, enthauptet oder demoliert. Der Transport von Waren ging auch 
      vorher. Die Straße führt erst mal ins Niemandsland, auf der Ostseite 
      wohnen nicht viele Menschen. Wenn man zu den Touristen-Ressorts wie Tamanu 
      Beach will, muss man von der neuen Straße weiterhin auf die ‚dirt road' 
      abbiegen. Größten Fortschritt finde ich, dass die 50m lange Zufahrt zum 
      Krankenhaus nach anderthalb Jahren asphaltiert wurde. Hier waren die 
      tiefsten Schlaglöcher von Port Vila.  FIDSCHI: ÜBERRASCHENDES ERGEBNIS BEI PARLAMENTSWAHLEN 
 
      Überraschend hat die jüngste politische Partei in Fidschi 
      die meisten Parlamentssitze bei den nationalen Wahlen im August 2001 
      gewonnen. Die erst vor drei Monaten gegründete SDL (Soqosoqo ni Duavatu ni 
      Lewenivanua) unter Vorsitz des Interimpremierministers Laisenia Quarase 
      gewann 32 der 71 Plätze im Parlament. Damit wurde Quarase in seinem Amt 
      als Premier bestätigt. Zweitstärkste Partei wurde mit 27 Sitzen die Fiji 
      Labour Party unter Leitung des abgesetzten Ex-Premiers Mahendra Chaudhry, 
      die nach den Wahlen von Mai 1999 an die Macht gekommen war und bis zum 
      Putsch im Mai 2000 die Regierung stellte. Entgegen der Verfassung vergab 
      Quarase nicht die der Labour Party zustehenden 47 % an Kabinettsposten an 
      Chaudhrys Mitstreiter. Quarases Kabinett besteht daher nur aus indigenen 
      Fidschianern. Dies hatte international für Befremden gesorgt. Experten 
      gehen davon aus, dass Fidschi vorerst nicht wieder ins Commonwealth 
      aufgenommen wird, aus dem es nach der Regierungskrise im vorigen Jahr 
      ausgeschlossen worden war. Der klare Sieg der SDL überraschte, weil der 
      jungen Partei zehn traditionsreiche Parteien gegenüberstanden, so z. B. 
      die SVT unter der ehemaligen Leitung von Sitiveni Rabuka und die Fijian 
      Association Party (FAP) unter der Ex-Vizepremierministerin Adi Kuni Speed. 
      Sie legte den Parteivorsitz nieder, da die FAP keinen Sitz im Parlament 
      gewinnen konnte. Überraschend auch der Erfolg der neu gegründeten 
      konservativen Allianz ‚Matanitu Vanua' mit dem Kandidaten Georg Speight, 
      dem inhaftierten Führer des Putsches von Mai 2000. Die Partei gewann 6 
      Sitze im Parlament, einer davon ging an Speight. Er vereinte 3.232 
      Wählerstimmen auf sich. Die Menschen wählten überwiegend entsprechend 
      ihrer ethnischen Zugehörigkeit, d.h. die Indo-Fidschianer wählten die 
      politisch links gerichtete Fiji Labour Party, die Fidschianer die SDL und 
      die konservative Allianz.  FIDSCHI HAT DIE GRÖßTEN STREITKRÄFTE 
 
      Nach Australien und Neuseeland verfügt die Republik 
      Fidschi über die größte Streitmacht im Südpazifik. 5.097 Soldaten leisten 
      in Fidschi Dienst, die Gesamtbevölkerung besteht aus knapp 800.000 
      Menschen. Zum Vergleich: In dem geographisch viel größeren und mit 5,13 
      Mio. Einwohnern bevölkerungsreichstem Land Papua-Neuguinea gibt es nur 
      4.150 Soldaten. Bis zum Ende dieses Jahres wird das Militär Kosten von 80 
      Mio. US Dollar verursacht haben, damit sind die Streitkräfte die teuerste 
      Institution des Landes.  
 
      Nach dem Suizid von vier Schulmädchen auf Vanua Levu 
      warnte der ehemalige Bürgermeister von Labasa, Dr. Pradeep Singh, vor dem 
      Verkauf des Unkrautvertilgungsmittels Paraquat in Supermärkten. Die Kinder 
      hatten sich nach Bekanntgabe ihrer Schulnoten mit dem 
      Schädlingsbekämpfungsmittel vergiftet. Vor allem Jugendliche nähmen sich 
      mit Hilfe des Unkrautvernichtungsmittels das Leben, erklärte Singh. Eine 
      weitere Methode, sich zu töten, sei das Hängen. Die Suizidrate auf Fidschi 
      war nach der Zeugnisausgabe im Oktober rapide angestiegen, besonders 
      betroffen waren Indo-Fidschianer. Grund für die hohe Selbstmordrate ist 
      laut Singh das restriktive Schul- und Benotungssystem, dass angeblich 
      Indo-Fidschianer bei der Vergabe von Stipendien benachteiligt. Fidschi und 
      Samoa verzeichnen weltweit die höchste Suizidrate.  
 
      Die Europäische Kommission (EC) wird im neuen Jahr 30 
      Mio. Euro für die pazifischen Inselstaaten freigeben. Das gab der 
      Beauftragte der EC für den Pazifik, Frans Baan, am Rande eines workshops 
      zur nachhaltigen Landwirtschaft in Nadi/Fidschi bekannt. Die 
      Hilfsprogramme sehen unter anderem ein 10,5 Mio. Euro teures Programm zur 
      Förderung der Fischfangindustrie in den französischen Überseegebieten vor. 
      Das "Pacific Regional Oceanic and Coastal Development Fisheries Programme" 
      (proc-fish) soll die Fischbestände in den einzelnen Fanggebieten 
      beobachten und Informationen über große Fischarten, wie z. B. den 
      Thunfisch, sammeln und verarbeiten. Weitere Projekte, die aus Mitteln des 
      European Development Fund bezahlt werden:  TONGANER ZUM VORSITZENDEN GEWÄHLT 
 
      Der aus Tonga stammende Verleger und Journalist Kalafi 
      Moala ist zum Vorsitzenden der im Oktober gegründeten ‚Pacific Islands 
      Media Association' (PIMA) gewählt worden. Die in Auckland ansässige 
      Organisation unterstützt die in Neuseeland zum Pazifik arbeitenden 
      Profi-Journalisten bei der Recherche und Veröffentlichung von 
      pazifikrelevanten Themen. Die PIMA will sich als Netzwerk von Journalisten 
      aus dem Pazifik verstanden wissen. Der Tonganer Kalafi Moala leitet den 
      Verlag Lali Media in Neuseeland und ist Herausgeber der "Taimi 'o Tonga", 
      einer unabhängigen Wochenzeitung in tonganischer Sprache. Moala hatte erst 
      kürzlich den "Cook Island Star" und die "Pasifika Times" aufgekauft. In 
      der Journalistenszene gilt Moala als "Meister der freien Rede", für 
      kritische Äußerungen über die tonganische Regierung verbüßte er 1996 sogar 
      eine 26-tägige Haftstrafe.  
 
      Lapahele Sopi (36) und Telea Pa'a (27) aus Samoa sind 
      nach 132 Tagen auf See vor der Küste Papua-Neuguineas entdeckt und 
      gerettet worden. Die beiden Fischer waren zusammen mit zwei Kollegen am 
      28. Juni 2001 zum Fischfang in Samoa aufgebrochen. Durch das Gewicht ihrer 
      Beute war das 25 Fuß lange Aluminium-Dinghi voll Wasser gelaufen. Die vier 
      Fischer hatten daraufhin die beiden Außenbordmotoren über Bord geworfen 
      und waren so nicht mehr in der Lage, das Boot zu steuern. Sie ernährten 
      sich während der drei Monate auf See von den gefangenen Fischen, aßen 
      vorbeitreibende Kokosnüsse und tranken Regenwasser. Tofi Lauvi (42) und 
      To'o Ionai (59) überlebten nicht, sie verhungerten an Bord. Die beiden 
      Überlebenden wurden jetzt in der Milne Bucht in PNG von der Crew der MV 
      Hiwi aufgegriffen und an Land in das Dorf Bu'ubou gebracht. Ein 
      Dorfbewohner hatte von einem Hügel ein im Dinghi gehisstes blaues Tuch 
      entdeckt und war mit seinem Kanu hinaus gepaddelt. Er half der Crew bei 
      den schwierigen Bergungsarbeiten in rauer See. Sopi und Pa'a geht es nach 
      der 4.000 km langen Irrfahrt von der Küste Samoas bis nach Papua-Neuguinea 
      den Umständen entsprechend gut.  
 
      Die 22 Quadratkilometer große Republik Nauru hat mit der 
      australischen Regierung einen bis zum 1. Mai 2002 gültigen Vertrag über 
      die Aufnahme von Flüchtlingen aus dem Irak und Afghanistan geschlossen. 
      Für die Aufnahme der Flüchtlinge werden Nauru Schulden in Höhe von einer 
      Million AUS Dollar erlassen, 20 Stipendien für ein Studium in Australien 
      an Jugendliche vergeben sowie die Kosten für Unterbringung und Verpflegung 
      der Flüchtlinge übernommen. Der Vertragswert wird auf 20 Mio. AUS Dollar 
      geschätzt. Nauru, das immer wieder Probleme mit Stromausfall hat, 
      profitiert vor allem von drei neuen Stromgeneratoren und dem dazugehörigen 
      Dieselöl. Die Weigerung der australischen Regierung, irakische und 
      afghanische Kriegsflüchtlinge von den Frachtschiffen Tampa und HMAS 
      Manoora aufzunehmen, hatte im Ausland für Empörung gesorgt. Im Inland war 
      die Entscheidung - unmittelbar vor den Wahlen - auf relative Zustimmung 
      gestoßen. Seit August des Jahres haben mehr als 1.000 Menschen ("boat 
      people") versucht, sich an die Ufer der australischen Küste zu retten. Die 
      12.000 Einwohner zählende Republik Nauru hat die rund 500 Flüchtlinge in 
      festen Sportlerunterkünften und in Zelten auf dem Fußballplatz 
      untergebracht. Die meisten der Flüchtlinge weigerten sich zunächst, von 
      Bord zu gehen. Sie forderten, in Australien an Land gebracht zu werden. 
      Einige Flüchtlinge sprangen aus Protest ins Wasser, wurden aber von der 
      australischen Marine gerettet. 150 Flüchtlinge aus Palästina wurden 
      vorübergehend in Neuseeland aufgenommen. Die zu Papua-Neuguinea gehörende 
      Insel Manus hatte bereits zuvor 260 (überwiegend irakische) Flüchtlinge 
      aufgenommen. Premierminister Mekere Morauta betonte aber, dies sei nur 
      eine temporäre Lösung des Flüchtlingsproblems. Gegen die Geschäfte der 
      Menschenschmuggler, die gegen hohe Geldsummen den Flüchtlingen ein 
      besseres Leben in Australien versprächen, müsste mit aller Härte 
      vorgegangen werden.  
 
      Anlässlich des 100-jährigen Jubiläums der Bindung der 
      Insel Niue an Neuseeland, warnte Niues Hochkommissar für Neuseeland, Hima 
      Takelasi, vor der Entvölkerung des östlich von Tonga gelegenen Atolls. Zur 
      Zeit leben noch 1.800 Bewohner auf der nur 259 Quadratkilometer großen 
      Insel, 18.000 Niueaner leben dagegen in Neuseeland. Grund für die 
      Entvölkerung sind die mangelnden Arbeitsmöglichkeiten. Takelesi sagte, es 
      würden dringend Leute gebraucht, die Ideen hätten, wie man auf einer 
      Atollinsel Geld verdienen könnte. Eine Möglichkeit, Einkommensquellen zu 
      erschließen, sei der Tourismus, eine weitere die Neuregelung der 
      Einwanderungspolitik. Man sollte Niue für alle Einwanderungswilligen 
      öffnen und informell jeden aufnehmen, der auf die Insel ziehen wolle, riet 
      der Hochkommissar. Niue wurde im September 1901 als Teil der Cook-Inseln 
      von Neuseeland annektiert. Im Oktober 1974 wurde die Insel unter dem Niue 
      Constitution Act zum sich-selbst-regierenden Gebiet (self-governing 
      territory) in freier Assoziation mit Neuseeland. Der erste Premierminister 
      wurde 1975 gewählt, heutiger Premier ist Sani Lakatani. Die Bewohner Niues 
      haben einen neuseeländischen Pass.  NIUE: INSELBEVÖLKERUNG SOLL IN GUINNESS BUCH 
 
      Ein schwedisches Fotografenteam will innerhalb einer 
      Woche alle 1.800 Bewohner der Insel Niue fotografieren und sich damit 
      einen Eintrag ins Guinness Buch der Rekorde sichern. Noch nie zuvor wurde 
      die gesamte Bevölkerung eines Landes fotografiert. Publiziert werden 
      sollen die Bilder in einem 16-seitigen Magazin, das an jeden Bewohner 
      kostenlos verteilt wird. Einige der Einwohner weigern sich bisher, sich 
      fotografieren zu lassen. Deshalb hat das Tourismusbüro von Niue die Bürger 
      um Kooperation gebeten. Man erhofft sich einen Aufschwung in der 
      Tourismusindustrie mit Reisenden aus skandinavischen Ländern.  AUSTRALIEN: HOWARD BLEIBT AN DER MACHT 
 
      Ministerpräsident John Howard wurde am 10. November für 
      eine dritte Amtszeit wiedergewählt. Der konservative 62-jährige Politiker 
      hatte 1996 die Labour-Regierung unter dem damaligen Ministerpräsidenten 
      Paul Keating abgelöst. Im Mittelpunkt seines Wahlkampfs stand die 
      Asylpolitik. Howards hartes Durchgreifen gegen die illegale Einwanderung 
      der "boat people" brachte ihm zwar international Kritik ein, sicherte ihm 
      jedoch die Mehrheit der 12,5 Millionen Wähler. Die australische 
      Bundesregierung setzt sich zusammen aus Mitgliedern eines 
      Zweikammerparlamentes, dem Repräsentantenhaus mit 150 Sitzen und dem Senat 
      mit 76 Sitzen. Die Regierungskoalition im Repräsentantenhaus wird aus der 
      Liberal Party und der National Party gebildet. Die Opposition wird 
      angeführt von der Labour Party, dessen Führer Kim Beazley nach der 
      Wahlniederlage zurücktrat.  AUSTRALIEN: AIDS AUCH IM PAZIFIK 
 
      Das australische Melbourne war im September Gastgeber 
      einer Konferenz zur Ausbreitung des HIV-Virus/AIDS im 
      asiatisch-pazifischen Raum. Minister aus 33 Ländern der Region 
      diskutierten unter Vorsitz des australischen Außenministers Alexander 
      Downer und im Beisein von Vertretern der Vereinten Nationen und 
      internationaler Hilfsorganisationen Strategien, wie die Ausbreitung des 
      Virus verhindert werden kann. Zudem wurde überlegt, wie den bereits mit 
      dem HIV-Virus infizierten Personen besser geholfen werden kann und in 
      welchem Umfang Medikamente zur Verfügung gestellt werden müssen. 20 % 
      aller weltweit an AIDS erkrankten Menschen leben in der 
      asiatisch-pazifischen Region. Der Gesundheitsminister der Insel Vanuata, 
      Clement Leo, sagte, im Falle AIDS müssten alle pazifischen Staaten an 
      einem Strang ziehen. In Vanuatu gebe es zwar noch keine bekannten Fälle 
      von AIDS, dafür sei die Zahl der an sexuell übertragbaren Krankheiten 
      (STD) betroffenen Menschen durch Kontakte zu Touristen sprunghaft 
      angestiegen. Die australische Regierung kündigte an, sie werde ein 
      Gipfeltreffen der asiatisch-pazifischen Führer zum Thema AIDS/HIV 
      finanziell fördern, um das Problem auf höchster politischer Ebene bekannt 
      zu machen und ins Bewusstsein der Entscheidungsträger zu rufen. Außerdem 
      werde die Regierung drei regionale Aidsprojekte mit 50 Mio. AUS Dollar 
      unterstützen sowie weitere Programme zur Aidsbekämpfung in pazifischen 
      Ländern implementieren.  NEUSEELAND: TUVALUS ANFRAGE ERFOLGREICH 
 
      Tuvalu hat bei der neuseeländischen Regierung angefragt, 
      wie viele Einwohner im Rahmen des Migrationsprogrammes "Pacific Access 
      Category" nach Neuseeland auswandern dürfen. Die NZ-Regierung legte eine 
      Quote von 1.500 Menschen jährlich fest. Grund für die Auswanderung ist 
      neben der Überbevölkerung - und der dadurch bedingten Trinkwasser- und 
      Lebensmittelknappheit- auch der Klimawandel. In den 90er Jahren erlebte 
      Tuvalu Überschwemmungen und Erosionen durch Flutwellen. Die Ernte wurde 
      mehrmals durch starke tropische Wirbelstürme zerstört, die Landwirtschaft 
      ist durch das salzige Meerwasser bedroht. Auf den nur 4,5 Meter hohen 
      Atollen gibt es keine Süßwasserzufuhr. Paani Laupepa, Minister für 
      Bodenschätze, Energie und Entwicklung, führt die Veränderungen der Umwelt 
      unmittelbar auf die Erwärmung der Erdatmosphäre durch den erhöhten 
      Kohlendioxidausstoß zurück. Für den Fall eines "Untergangs" der 
      Atollinseln will Laupepa Australien in die Pflicht nehmen und dort um 
      Aufnahme der Tuvalus bitten. Die erst kürzlich gestartete Anfrage der 
      Regierung von Tuvalu auf Aufnahme in Australien hatte bisher keinen 
      Erfolg. Ein "Untergangsszenario" sei erst in 30, 40 oder 50 Jahren zu 
      erwarten, da müsse man jetzt noch nicht vorsorgen, sagte Philip Ruddock, 
      der australische Minister für Immigration. Wenige Wochen später bat die 
      australische Regierung Tuvalu, einige der vor ihrer Küste gestrandeten 
      "Boat people" aufzunehmen.  NEUSEELAND: AUCKLAND IN "MITTELERDE" UMBENANNT 
 
      Die neuseeländische Metropole Auckland auf der Nordinsel 
      ändert im Dezember des Jahres für eine Woche ihren Namen in "Mittelerde". 
      Mittelerde ist die imaginäre Welt der Figuren in J.R.R. Tolkiens 
      bekanntester Fantasytrilogie "Herr der Ringe". Die in Neuseeland gedrehte 
      aufwändige Produktion feiert im Dezember Premiere. Erstmals in der 
      Geschichte des Films wird eine reale Stadt nach einer fiktiven Welt 
      benannt. Die neuseeländische Regierung erhofft sich von der einwöchigen 
      Namensaktion einen Aufschwung im Tourismus. Schon seit Beginn der 
      Dreharbeiten vor zwei Jahren konnten die Drehorte erhöhte Besucherzahlen 
      verzeichnen. Das Interesse an Neuseeland dürfte sich nach Einschätzung der 
      Tourismusbehörde nach dem Anlaufen des Films in internationalen Kinos 
      erneut steigern. NEUSEELAND: HÖCHSTE FRAUENQUOTE IM PARLAMENT 
 
      Eine Studie der amerikanischen Organisation ‚Women, 
      Environment and Development' (Frauen, Umwelt und Entwick-lung) brachte es 
      an den Tag: Innerhalb der zum britischen Commonwealth gehörenden Länder 
      sind nur wenige Frauen im Parlament vertreten. Die pazifischen Länder 
      bilden das Schlusslicht in der Liste der 49 Commonwealth-Mitglieder. In 
      den Parlamenten von Nauru, Vanuatu, Tonga und Tuvalu sind keine Frauen. 
      Auf Kiribati sind immerhin zwei der 42 Parlamentarier Frauen, ebenso in 
      Papua-Neuguinea, dort ist die Quote allerdings 2:107. Die höchste 
      Frauenquote (30,8 %) hat Neuseeland, hier sind 37 der 120 
      Parlamentsmitglieder Frauen, sogar in den höchsten politischen Ämtern 
      (Premierministerin und Oppositionsführerin).  BRENNPUNKT WESTPAPUA: UNABHÄNGIGKEITSFÜHRER ERMORDET 
 
      Der Führer der Unabhängigkeitsbewegung in Westpapua ist 
      am 10. November einem Attentat zum Opfer gefallen. Der 64-jährige Theys 
      Hiyo Eluay war auf der Heimfahrt von Jayapura nach Sentani von unbekannten 
      Männern entführt und wenige Stunden später tot in seinem, einen Steilhang 
      hinabgestürzten, Auto aufgefunden worden. Eluay war auf dem Rückweg von 
      einem Abendessen mit hochrangigen Vertretern der indonesischen 
      Spezialstreitkräfte Kopassus anlässlich einer Feier zum "Heroes Day" im 
      Hotel Matoa in Jayapura. Seine Leiche wurde in Koya, rund neun Kilometer 
      von der Grenze zu Papua-Neuguinea, entdeckt. Sie wies Spuren von Folter 
      und Strangulation auf, eine Autopsie wurde angeordnet. Der charismatische 
      Unabhängigkeitskämpfer war im Juni vergangenen Jahres zum Vorsitzenden des 
      Papua-Präsidiums gewählt worden. Das Präsidium setzt sich für ein 
      Referendum zur Unabhängigkeit der indonesischen Provinz ein und hatte vor 
      wenigen Wochen die Autonomieregelung für Westpapua abgelehnt. Zum 
      Zeitpunkt des Mordanschlags war Eluay nur gegen Kaution auf freien Fuß. 
      Sein Verfahren wegen subversiver Tätigkeit sollte in den nächsten Tagen 
      vor Gericht abgeschlossen werden. Theys Eluay war chief des Sentani 
      Stammes. Er gehörte zu den 1.025 handverlesenen Papua-Führern, die sich 
      1969 im sogenannten "Act of free choice" für den Verbleib von Westpapua 
      bei Indonesien aussprachen. 15 Jahre lang vertrat Eluay Westpapua im 
      in-donesischen Parlament. Er war Parteimitglied der führenden 
      Golkar-Partei. Nach dem Ende der Suharto-Regierung 1998 wechselte Eluay in 
      die Unabhängigkeitsbewegung und stieg zu ihrem bekanntesten Führer auf. 
      Die kontroverse politische Biographie des 64-jährigen verschaffte ihm 
      viele Feinde. Seine Aufrufe zu Frieden, Versöhnung und Dialog mit der 
      indonesischen Regierung missfielen vor allem der ‚Organisation für ein 
      freies Papua' (OPM), die sich seit 36 Jahren gewaltsam für die "Befreiung" 
      der Provinz einsetzt. Bei der Überführung der Leiche in einem mit der 
      Morgensternflagge geschmückten Sarg von Kota bis in seinen Heimatort 
      Sentani säumten bis zu 5.000 Menschen die 45 km lange Wegstrecke. Eluay 
      wurde am 17. November im Beisein von 10.000 Menschen in Sentani 
      beigesetzt. Die Zeremonie wurde von Rev. Herman Awom (GKI) geleitet. Theys 
      Eluay hinterlässt seine Frau Yaneke Ohee und sieben Kinder.  SPORT: UNTERSTÜTZUNG DURCH PACIFIC ISLANDS FORUM 
 
      Beim 32. Treffen des Pacific Islands Forum im August 2001 
      in Nauru betonten die anwesenden Staatschefs aus den Cook-Inseln, 
      Mikronesien, Nauru, Kiribati, Neuseeland, Niue, Palau, den 
      Marshall-Inseln, Samoa, Tonga, Tuvalu, Vanuatu und Australien die 
      Bedeu-tung von sportlichen Wettkämpfen für die Bevölkerung der pazifischen 
      Inselstaaten. Sport erhöhe die Lebensqualität, fördere die Gesundheit und 
      die Ausbildung und unterstütze die einheimische Wirtschaft durch die 
      Schaffung von Arbeitsplätzen gerade auch in kleinen Inselstaaten. Über 
      sportliche Erfolge erhielten junge Menschen die Möglichkeit, ins Ausland 
      zu reisen, um dort an Wettkämpfen teilzunehmen. Die Weiterentwicklung des 
      Sports sei deshalb ein wichtiger Punkt innerhalb der allgemeinen 
      Strategien zur Entwicklungspolitik der pazifischen Region, hieß es seitens 
      des Forums.  OZEANISCHE SPORTVEREINIGUNG WIRD GEGRÜNDET 
 
      Am Rande der South Pacific Mini Games auf den Norfolk 
      Inseln im Dezember des Jahres wird sich die "Oceania Association of 
      International Sports Federation" (OAISF) offiziell konstituieren. Das gab 
      der Koordinator des Gründungskomitees, Bill Bailey, bekannt. In dem 
      Verbund werden sich verschiedene Vereine, wie etwa die Verbände der 
      Schwimmer, Tennisspieler, Baseball- und Basketball-Spieler und die 
      Leichtathleten, zusammenschließen. Ziel der übergeordneten 
      Sportorganisation soll die Förderung pazifischer Sportler sein. Die OAISF 
      will die nationalen olympischen Komitees unterstützen und die 
      Veranstaltung internationaler sportlicher Wettkämpfe im Pazifik fördern. 
       
 
      Die australische Fußballnationalmannschaft hat es nicht 
      geschafft. Im entscheidenden Qualifikationsspiel für die 
      Fußballweltmeisterschaft 2002 in Japan und Korea verloren die "Socceroos" 
      0:3 gegen die Mannschaft aus Uruguay. Vor 65.000 Fans im Estadio 
      Centenario in Montevideo boten die Uruguayer Fußball vom feinsten und 
      qualifizierten sich erstmals seit 1990 für die WM. Mit der Niederlage hat 
      Australien erneut eine Teilnahme am prestigeträchtigsten Fußballturnier 
      der Welt verpasst. 1974 hatte Australien letztmalig an einer Fußball-WM 
      (in Deutschland) teilgenommen. Die "Socceroos" überlegen nun, ob sie sich 
      in Europa auf die Weltmeisterschaft 2006 vorbereiten sollen.  
 
      Australien war das erfolgreichste Team bei den 
      Ozeanischen Boxmeisterschaften, die eine Woche lang in Suva/Fidschi 
      ausgetragen wurden. Das Team gewann 4 Gold-, 5 Silber- und 3 
      Bronzemedaillen und lag damit vor Neuseeland (3/1/2) und Samoa (2/3/2). 
       
 
       Entrüstung über Striptease Shows KIRCHLICHE 
      NACHRICHTEN  Aus der ELC-PNG 
      und anderen Lutherischen Kirchen  GOTTES WIRKEN BEIM HAUSBAU IN MUNUM Dass das 
      Hausbauprojekt mit der Organisation ‚Habitat for Humanity' in der Gegend 
      des Dorfes Munum (Morobe Provinz) nun Wirklichkeit wird, ist das sichtbare 
      Wirken der Hand Gottes nach Auffassung von Pastor Abraham Nathan von der 
      96 Mitglieder zählenden Galiläa-Gemeinde, einer von der ELC-PNG 
      abgespaltenen und zur Lutheran Renewal Church übergetretenen Gemeinde. 
      Drei Monate lang haben Mitglieder der Gemeinde jeden Mittwoch Abend 
      dreimal für das Projekt gebetet. Nun wurde damit offiziell und feierlich 
      begonnen: 150 neue Häuser sollen entstehen und das so sichtbare Ergebnis 
      der Gebete soll alle Menschen im Bereich von Wampar von der Kraft des 
      lebendigen Gottes überzeugen.  AUS DEM KIRCHENRAT DER ELC-PNG 
       Von Personen Aus der Ökumene in PNG 
 
         
          
         Priester wegen 45 Kina umgebracht  
         
         
         Der katholische Priester Hubert Hofmans wurde wegen 45 
          Kina am Freitag in Lae getötet. Der Veteran kirchlicher Aufbauarbeit 
          wurde von Kriminellen erschossen, weil sie mit den 45 Kina Bargeld, 
          die er bei sich hatte, nicht zufrieden waren. Der aus Limburg (Niederlande) 
          stammende Geistliche war gerade auf dem Weg zu einer Familie, der er 
          45 Kina für erhaltene Dienste überreichen wollte. Die Täter wollten 
          ihm nicht 
          glauben, dass er nur so wenig bei sich hatte, erschossen ihn und durchsuchten 
          seine Kleidung. Mit Pater Hofmans hat der Orden der Marianhill-Missionare 
          einen verdienten Ordensmann verloren, der als Bauplaner tätig war und 
          für über 800 Jugendliche zuständig war. Er war zuletzt Gemeindepfarrer 
          der Gemeinde ‚Christkönig' im Stadtteil 11-Mile von Lae. Erst 
          im August des Jahres war ein anderer katholischer Priester in Port Moresby 
          ermordet worden.  Katholische Bischöfe loben Beschränkung des Verfügungsgeldes für Abgeordnete 
 
  Die 
          wohl mächtigste kirchliche Gruppe in PNG, die Katholi-sche Bischofskonferenz, 
          hat die Zeit, als der Verfügungsgeldfonds für Parlamentsabgeordnete 
          existierte, als eine "beschämende Periode" in der Geschichte des Landes 
          bezeichnet. Die Konferenz lobte Premierminister Sir Mekere Morauta dafür, 
          dass er das System eingeschränkt hat, dessen Abschaffung von der Gesellschaft 
          schon seit Jahren gefordert worden war. Die 89 Abgeordneten der "Offenen 
          Sitze" im Parlament hatten mehrere Jahre lang jährlich 1,5 Mio. Kina 
          erhalten, um die Infrastruktur in ihren Wahlkreisen zu verbessern. Dies 
          soll nun laut Haushaltsplan für 2002 auf 500.000 Kina pro Abgeordneter 
          reduziert werden. In ihrer Stellungnahme kritisierten die Bischöfe, 
          dass die bisher geübte Praxis Korruption gefördert habe.  Tag des Gebets: 'Nein zur Gewalt!' 
 
  Am 
          14. November wurde im ganzen Land ein Tag des Gebets durchgeführt. Er 
          hatte das Thema: "Sag ‚Nein' zur Gewalt." In Port Moresby dauerte 
          die Gebetsveranstaltung im Sir-John-Guise-Stadion von 6 Uhr früh bis 
          9 Uhr am Abend. Die Teilnehmenden kamen aus allen Konfessionen. In den 
          Schulen wurde während der morgendlichen Schulversammlung für Gewaltlosigkeit 
          gebetet. In Privatwohnungen, Büros und am Arbeitsplatz wurde zur Mittagsstunde 
          überall im Land gebetet. Die Fernseh- und Rundfunkanstalten übertrugen 
          in stündlichen Abständen Gebete.  Katholische Kirche hat die Jugend im Blick 
 
  Am 
          Ende einer dreitägigen Jugendveranstaltung der Katholischen Kirche in 
          der Diözese Goroka fand ein Gottesdienst statt, zu dem rund 3.000 Gläubige 
          zusammengekommen waren. Bischof Sanego, der den Gottesdienst gemeinsam 
          mit fünf weiteren Priestern zelebrierte, hob in seiner Ansprache die 
          Bedeutung von Bildung und Ausbildung für die jungen Menschen hervor. 
          "Wir Katholiken müssen die Jugendlichen wertschätzen und sie darauf 
          vorbereiten, ein sinnerfülltes Leben zu führen", so der Bischof. Alle 
          Glieder des Gemeinwesens hätten die Verantwortung für die Jugend mitzutragen, 
          zu ihrer Entwicklung beizutragen und sie zu fördern. Die 120 jugendlichen 
          Teilnehmenden, die aus neun der zehn zur Diözese gehörenden Gemeinden 
          kamen, forderte er auf, das während der drei Tage Gelernte zuhause anzuwenden: 
          Neben der täglichen Bibellese und dem Gebet gehörten dazu auch Taten 
          der Nächstenliebe in Gemeinde und Nachbarschaft. Ein Musikwettbewerb 
          und ein Basketball-Turnier rundeten das Programm des Jugendtreffens 
          ab.  Internationale Hilfe zur Entschuldung der United Church - weitere Entwicklung 
 
  Mit 
          rund einer Mio. Kina war die protestantische United Church of PNG (UCPNG) 
          aufgrund mangelhafter Finanzverwaltung verschuldet. Nur durch den Verkauf 
          von Immobilien wie Wohnraum im Bereich von Port Moresby und Plantagenbesitz 
          in den Provinzen Milne Bay und East New Britain durch den Gläubiger, 
          die PNG Banking Corporation, konnten die Schulden beglichen werden. 
          Bei der Finanzaktion halfen auch die 32 Mitgliedskirchen des Rats für 
          Weltmission. Sie stellten auch Fördermittel für besondere Maßnahmen 
          und Projekte zur Entwicklung der Kirche in den Jahren 2002 bis 2004 
          bereit. Sie sollen vor allem in den Bereichen kirchlicher Kinder- und 
          Jugendarbeit, Gesundheitsfürsorge, Bildung durch Grund- und Oberschulen 
          und Frauenarbeit eingesetzt werden. Die theologische Ausbildungsstätte 
          der Kirche in Rarongo (East New Britain) soll für zehn Mio. Kina erneuert 
          werden. Die Maßnahme beinhaltet auch den Ausbau des Lehrangebots einschließlich 
          eines Studiengangs mit dem Magister-Abschluss. Rev. Joseph Nopei, bislang 
          Stellv. Leiter des Rarongo Theological College, wurde zum neuen Bischof 
          für die Region Bougainville ernannt. Für die Region West Gulf soll Rev. 
          Wari Eho das Bischofsamt übernehmen.  
 
  Das 
          bisher größte Gospelkonzert in Papua-Neuguinea soll vom 22. bis 25. 
          November in Port Moresby stattfinden. 20 Gospelbands und Solo-Musiker 
          haben sich bisher angemeldet. Die mit erheblichen Kosten verbundene 
          Veranstaltung soll das Land auf den für Ende des Jahres geplanten Auftritt 
          des amerikanischen Predigers Crefflo Dollar vorbereiten. Der Veranstalter 
          mit dem anspruchsvollen Namen "Time for your Miracle Ministry" (etwa: 
          "die Zeit für dein persönliches Wunder") möchte die vielen im Land aktiven 
          Gospelgruppen motivieren, ihre evangelistische Arbeit zu verstärken. 
           Weltkonferenz der O.L.S.H.- Schwestern 
 
  Der 
          international in vielen Teilen der Welt vor allem in den Bereichen Bildung, 
          Gesundheitswesen und Pfarrgemeindeunterstützung arbeitende katholische 
          Orden der "Daughters of Our Lady of the Sacred Heart" (OLHS) hielt seine 
          Weltkonferenz im Oktober in Vunapope bei Rabaul ab. Schwestern aus elf 
          verschiedenen Ländern, die in 14 Staaten der Welt arbeiten, waren angereist. 
          Aus dem pazifischen Raum waren die Ordensprovinzen Australien, Kiribati, 
          die Philippinen, Indonesien und PNG vertreten. Allein in PNG gehören 
          115 Schwestern zu der Ordensgemeinschaft, 80 von ihnen sind gebürtige 
          Papua-Neuguineerinnen. Inhaltlich ging es bei der Tagung vor allem um 
          den missionarischen Auftrag des Ordens im neuen Jahrhundert. Die Teilnehmerinnen 
          unternahmen eine eintägige Pilgerfahrt zur Insel Yule in der Central-Provinz. 
          Hier hatten sich 1887 die ersten Schwestern der Kongregation niedergelassen. 
           Evangelikale Kirche: zweite Taufe in Madang 
 
  Die 
          ursprünglich vor allem im südlichen Hochland und in der Western Province 
          vertretene "Evangelikale Kirche von PNG" hat seit Dezember 1998 auch 
          eine Gemeinde in der Stadt Madang. Ihre Mitglieder stammen überwiegend 
          von den Hela Huli des Südlichen Hochlands. Zum zweiten Mal konnte kürzlich 
          ein Taufgottesdienst abgehalten werden. Die Zeremonie wurde von Pastor 
          Moses Bakura, einem Mitarbeiter von World Vision International, durchgeführt. 
          Seit Bestehen der Gemeinde wurden hier insgesamt 150 Gläubige getauft. 
           Stärkung des Christentums und Toleranz gefordert 
 
  Der 
          frühere Premierminister Sir Rabbie Namaliu hat anlässlich der Einweihung 
          eines Pfarrhauses der United Church in Mualim auf den Duke-of-York-Inseln 
          die Kirchen aufgefordert, sich stärker als bisher für die Umsetzung 
          christlicher Wertvorstellungen im Land einzusetzen. Die Kirche müsse 
          auch weiterhin einen Platz im Herzen der Nation und der Dorfgemeinschaften 
          haben. "Mehr als je zuvor suchen die Menschen nach Stärke, Sicherheit 
          und Führung, denn weltweit gibt es Sorgen und PNG hat laufend mit gesellschaftlichen, 
          wirtschaftlichen und politischen Problemen zu kämpfen", so Sir Rabbie. 
          Angesichts des Krieges gegen den Terrorismus sei es wichtig zu erkennen, 
          dass es sich nicht um einen Krieg gegen den Islam oder irgendeine andere 
          Religion handele, sondern um einen Kampf gegen Einzelne und Organisationen, 
          die gegen Grundprinzipien einer zivilisierten Gesellschaft und gegen 
          die Menschenwürde verstoßen. "Ich warne euch vor Politikern, die die 
          Bedeutung der christlichen Kirche und der christlichen Prinzipien im 
          Leben unserer Nation abwerten wollen." Regierungen, die von Kirchen 
          Stillschweigen in öffentlichen Angelegenheiten forderten, hätten etwas 
          zu verbergen. "Wenn wir die Abwertung der christlichen Werte zulassen", 
          so Namaliu weiter, "dann wird es mit der Nation weiter bergab gehen 
          wie nie zuvor."  Katholische Kirche für Anerkennung der Flüchtlinge 
 
  Die 
          finanzielle Unterstützung der 400 in einem Camp bei Vanimo lebenden 
          Menschen aus Westpapua soll mit dem 1. Januar 2002 enden. Dies teilte 
          das Büro des UN-Kommisariats für Flüchtlinge (UNHCR) der katholischen 
          Diözese von Vanimo kürzlich mit. Als Begründung dafür wurde die Weigerung 
          der Regierung von PNG genannt, den Menschen den Flüchtlingsstatus zu 
          erteilen. Offiziell werden sie als "Grenzgänger" (border crossers) bezeichnet 
          und dafür sei die UNHCR nicht zuständig. Demgegenüber versicherte die 
          Katholische Kirche, sie sei bereit, den Menschen weiterhin zu helfen, 
          jedoch müsse schriftlich vereinbart werden, dass die Regierung von PNG 
          die Rechtmäßigkeit des Flüchtlingsstatus untersuchen lassen werde.  Aus anderen 
          Ländern: Westpapua/Indonesien  Opfer des Flugzeugabsturzes geborgen 
 
  Opfer 
          des Flugzeugabsturzes geborgen Das Wrack der am Sonntag, 11. November, 
          in der Region Wanggar an einem Berghang abgestürzten Cessna wurde am 
          Mittwoch gefunden. Alle Leichen und der Überlebende wurden erst am Donnerstag 
          wegen des bis dahin schlechten Wetters in der Region nach Nabire und 
          Timika gebracht. Wie ein Sprecher der Association of Mission Aviation 
          (AMA), der das Flugzeug gehörte, mitteilte, wurde das Wrack 75 km südlich 
          von Nabire gefunden. Bei den vier Toten handelt es sich um Personen 
          aus Nabire. Das Flugzeug war von der Holzfirma PT Unindo Darma Sakti 
          gemietet worden. Ihr Präsident Chandra Suyono war einer der Passagiere, 
          er kam mit einem gebrochenen Bein davon. Der Pilot, ein Manager der 
          Holzfirma, ein Angestellter der staatseigenen Fluglinie Merpati Nusantara 
          und Hermanus Ayomi kamen ums Leben.  
 
  Am 
          9. November warfen drei Männer gegen 21 Uhr Ortszeit mehrere selbst 
          gebaute Granaten im Norden Jakartas in eine protestantische Kirche während 
          eines dort stattfindenden Abendgottesdienstes. Nur eine von ihnen explodierte. 
          Polizeibeamte fanden drei der Blindgänger und nahmen zwei Täter fest. 
          Sie gehören anscheinend zu einer Moslem-Gruppe, die auf den Molukken 
          an den gewalttätigen Auseinandersetzungen beteiligt ist. Als Tatmotiv 
          gaben die Festgenommenen an, die versammelte Gemeinde hätte für ein 
          Ende der Gewalt auf den Molukken gebetet. Dem Vernehmen nach wurde bei 
          dem Anschlag niemand verletzt. Dies ist bereits der zweite Bombenanschlag 
          in der Hauptstadt in einer Woche.  | 
 
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
 		
