Pazifik Aktuell Februar 2001 (47)
01.02.2001: Aktuelle Nachrichten aus Papua-Neuguinea und den Inselstaaten
Inhalt: |
INHALT KIRCHLICHE NACHRICHTEN Aus der ELC-PNG
und anderen Lutherischen Kirchen
PNG: 2001 IST JAHR DER MALARIA- BEKÄMPFUNG Das Gesundheitsministerium
von Papua-Neuguinea hat das Jahr 2001 zum Jahr der Bekämpfung
von Malaria ausgerufen. Das als "Roll back Malaria" (Pidgin: Rausim
Birua Malaria) bezeichnete Programm sieht die kostenlose Verteilung
von Moskitonetzen in besonders betroffenen Küstenregionen sowie
die Weiterentwicklung von Medikamenten zur Bekämpfung akuter
Malariaanfälle vor. Gesundheitsminister Dr. Puka Temu sagte,
man habe festgestellt, dass der Standardwirkstoff Chloroquin zur
Vorbeugung der Infektion keinen ausreichenden Schutz mehr biete,
viele Moskitos zeigten sich bereits resistent. PNG: MYSTERIÖSER TOD DES EU-ABGEORDNETEN Der Abgeordnete
der Europäischen Union für Papua-Neuguinea, der Brite
Richard Applebee, ist Anfang Januar aus noch ungeklärter Ursache
vom Balkon seines Appartements gestürzt und dabei umgekommen.
Der Ehemann und Vater dreier Kinder hätte sein Büro überstürzt
verlassen und sei in seine Wohnung im fünften Stock eines Wohnhauses
in der Innenstadt von Port Moresby gefahren, hieß es seitens
der EU. Der Tod des Abgeordneten war erst knapp 14 Tage später
durch Traueranzeigen in der lokalen Presse bekannt geworden. Die
EU wurde zu einer öffentlichen Stellungnahme des mysteriösen
Balkonsturzes gezwungen und gab an, der Abgeordnete habe wahrscheinlich
einen Herzanfall erlitten und sei bei dem Versuch, frische Luft
zu schnappen, über die Balkonbrüstung gestürzt. Applebee
arbeitete seit Anfang der 90er Jahre als Beauftragter der EU in
Papua-Neuguinea. Er war dort zuständig für die Entwicklung
des ländlichen Raumes und die Aids-Aufklärungskampagne.
Zusätzlich hatte sich Applebee bei der Regierung von PNG einen
Namen als Vermittler im sezessionistischen Krieg auf Bougainville
gemacht. Applebees Leiche wurde bereits nach Großbritannien
überführt. BOUGAINVILLE: AUTONOMIE IN ZEHN JAHREN? Vertreter aus
Bougainville und der Regierung von Papua-Neuguinea haben sich Ende
Januar zu einer Nachbesprechung der Vereinbarungen von Kokopo getroffen.
Ende letzten Jahres hatte man sich in Kokopo/Neubritannien auf die
"agreed principles on referendum" geeinigt, also auf eine Zusage,
dass Bougainville innerhalb der nächsten zehn Jahre ein Referendum
zur Autonomie abhalten kann. Dazu muss die Verfassung von PNG, die
zur Zeit noch keine Klausel über die Abhaltung eines Referendums
enthält, geändert werden. Zukünftiges Ziel ist die
Abspaltung Bougainvilles von Papua-Neuguinea und die Unabhängigkeit.
Joseph Kabui, Präsident des Bougainville Peoples Congress,
hat nun die Kommandanten der Bougainville Revolutionary Army (BRA)
zu Gesprächen gebeten. Thema soll die in den Verhandlungen
von Kokopo vereinbarte Abgabe aller Waffen sein. Dies und eine "gute
Regierungsführung" der Übergangsregierung in Bougainville
sind Voraussetzungen für die Genehmigung eines Referendums.
Kabui sagte, je eher die BRA ihre Waffen abgäbe, desto eher
könne man auch mit einem Referendum rechnen. Die neuguineische
Ölfirma "Chevron Niugini" ist durch Proteste traditioneller
Landeigner gezwungen worden, ihre Ölfelder zu schließen.
Auf den vier Ölfeldern in Moran im südlichen Hochland
von Papua-Neuguinea wurden täglich 13.000 Ölfässer
(‚barrels’) gefüllt. Die Landbesitzer hatten die Ölfelder
besetzt, weil sie von der Unterzeichung eines Abkommens zur Erschließung
weiterer Ölfelder zwischen Chevron Niugini und der Regierung
ausgeschlossen worden waren. Die Besetzer hinderten die Arbeiter
am Betreten des Geländes. Aus Sicherheitsgründen entschloss
sich Chevron, den Betrieb der Felder vorübergehend auszusetzen
und mit den Landbesitzern zu verhandeln. FIDSCHI: LEPTOSPIROSE-EPIDEMIE Anfang September brach in der Macuata Provinz im Norden von Fidschi eine Leptospirose- Epidemie aus, die bislang 23 Opfer gefordert hat. Die häufig tödlich verlaufende Krankheit wurde erstmals 1998 in der Provinz diagnostiziert. Leptospirose ist eine Infektionskrankheit, die durch Ratten, Mäuse und Nagetiere direkt und über deren Urin auf den Menschen übertragen wird. Die Bakterien dringen über Wunden oder Schleimhäute (Augen, Mund, Nase) in den Körper ein und führen zu Infektionen von Niere, Leber und Knochenmark. Trotz guter Heilungschancen durch die intensive Verabreichung von Penicillin oder Doxycyclin verläuft die Krankheit in über 20 Prozent der Fälle tödlich. (Pacnews 13.09.00) NIUE: MEDIZINISCHE HOCHSCHULE GESCHLOSSEN Nur ein halbes
Jahre nach ihrer Eröffnung wurde die erste medizinische Hochschule
auf Niue, die Lord Liverpool Medical School, Anfang Februar zunächst
vorübergehend geschlossen. Durch Missmanagement und Zerwürfnisse
zwischen den Trägern der Hochschule, der Regierung von Niue
und ausländischen Investoren, stand die Uni kurz vor dem finanziellen
Ruin. Von den 11 eingeschriebenen Studenten hatten bereits sechs
‚overseas’ Studenten in den letzten Wochen des Jahres die Universität
verlassen und waren in ihre jeweiligen Heimatländer zurückgekehrt.
Drei Studenten aus Niue, die mit Hilfe eines Stipendiums ihrer Regierung
an der Uni lernten, hatten sich nun über das Ausbleiben ihrer
Studiengelder sowie das schlechte Essen in der Mensa beschwert.
Universitätspräsident Young Vivian sprach von einer "Kette
unglücklicher Umstände" und versprach die Wiedereröffnung
der Uni. HAWAI’I: SCHLAG GEGEN DROGENMAFIA GELUNGEN Dem amerikanischen
Geheimdienst FBI (Federal Bureau of Investigation) ist ein Schlag
gegen die Drogenmafia in Hawai’i gelungen. Sechs des Drogenhandels
Verdächtige konnten in China Town, dem chinesischen Wohnviertel
der Hauptstadt Honolulu, festgenommen werden. In den Wohnungen der
Festgenommenen fand die Polizei Waffen, Narkotika und Drogen sowie
Bargeld in Höhe von 40.000 DM. "Wir hatten Glück,
die Leute standen schon lange auf unserer Liste, nie konnten wie
ihnen etwas nachweisen", sagte ein Sprecher des FBI. Die Verdächtigen
handelten mit mexikanischem black tar Heroin, das sie für 300
US Dollar pro Gramm verkauften, sowie mit dem chinesischen weißen
Heroin, das auf dem Markt für bis zu 600 US Dollar pro Gramm
gehandelt wird. WESTPAPUA: FREEPORT BEGINNT MIT ERZABBAU Der Bergbaukonzern
PT Freeport Indonesia hat Ende November mit dem Untertage- Abbau
von Erz in der östliche Estberg Gegend in Westpapua begonnen.
Da der Abbau von Erz in den mittleren Schichten bis 2003 beendet
sein wird, sei es nun höchste Zeit, weiter nach unten vorzudringen
und dort Erz abzubauen, erklärte Yuli Ismartono, Pressesprecherin
von Freeport Indonesia. In der "deep ore zone" sei ein Erzabbau
von zunächst eine Tonne täglich geplant. Bis zum Jahr
2003 wolle man die Kapazität bis auf 25.000 Tonnen täglich
erhöhen. Somit können die geschätzten 131 Millionen
Tonnen Erz im Estberg bis 2014 abgebaut sein. Ismartono betonte,
für den Erzabbau wolle man die Anzahl der Angestellten von
bisher 296 auf 464 erhöhen. WESTPAPUA: PAPUAS FLÜCHTEN ÜBER DIE GRENZE Mehr als 450
Menschen haben nach den blutigen Unruhen Ende letzten Jahres Westpapua
verlassen und sind über die Grenze ins benachbarte Papua-Neuguinea
geflohen. In den Städten Wutung und Vanimo an der Nordküste
von PNG, nur wenige Kilometer von der Grenze zu Westpapua entfernt,
entstanden Flüchtlingscamps, die von der katholischen Kirche
unter Leitung des Bischofs Cesare Bonivento betreut werden. Bisher
hat die Kirche 20 Mio US Dollar ausgegeben, um Unterbringungsmöglichkeiten
für die Flüchtlinge zu schaffen und sie mit dem Nötigsten
versorgen zu können. Schwierigkeiten ergeben sich durch das
Fehlen sanitärer Anlagen und die Trinkwasserknappheit. Die
katholische Kirche hat an das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten
Nationen (UNHCR) appelliert, die Menschen aus Westpapua als Kriegsflüchtlinge
anzuerkennen. Zur Zeit haben die Papuas einen Status als "illegale
Grenzgänger", sie können so jederzeit des Landes verwiesen
werden. Da die indonesische Armee in den Lagern die Ansammlung von
Anhängern der Bewegung für ein freies Papua (OPM) befürchtet,
haben indonesische Soldaten ebenfalls die Grenze überquert,
um die Flüchtlinge nach Westpapua zurück zu bringen.
WESTPAPUA: NEUN TOTE BEI FLUGZEUGABSTURZ Bei einem Flugzeugabsturz
nahe des Dorfes Silimo im Purima Distrikte von Westpapua sind alle
neun Passagiere ums Leben gekommen. Das CASA-N 212 Militärflugzeug
war aus noch ungeklärter Ursache in den Bergen abgestürzt
und erst nach zwei Tagen von Suchflugzeugen der Missionary Aviation
Fellowhsip (MAF) entdeckt worden. Aufgrund des schwer zugänglichen
Gebietes konnten die Leichen erst einige Tage später geborgen
werden. An Bord der Maschine waren neben den vier Besatzungsmitgliedern
hochkarätige indonesische Militärs, darunter der Chefinspektor
der regionalen Polizeibehörde, ein Parlamentssprecher sowie
ein Kommandant. Die Militärs befanden sich auf einem Erkundungsflug
in der Wamena-Gegend, wo es im Oktober vergangenen Jahres zu schweren
Unruhen mit mehr als 40 Toten gekommen war. OSTTIMOR: RÜCKKEHR NACH IST SCHWIERIG Von den rund
300.000 Osttimoresen, die nach dem Unabhängigkeitsreferendum
Ende August 1999 vor dem Terror indonesischer Milizen nach Westtimor
geflüchtet waren, sind bisher 170.000 nach Osttimor zurückgekehrt.
Seit dem Rückzug der UN-Organisationen ist eine organisierte
Rückkehr für die rund 120.000 verbliebenen Flüchtlinge
in den westtimoresischen Camps kaum mehr möglich. Nachdem Anfang
September drei Mitarbeiter des Flüchtlingshilfswerks der UN
(United Nations High Commission for Refugess) ermordet worden waren,
hatten alle UN-Organisationen Westtimor verlassen. Hunderte von
Osttimoresen versuchen zur Zeit auf eigene Faust, in ihre Heimat
zurückzukehren. Die in den Camps operierenden pro-indonesischen
Milizen aus Osttimor versuchen, diese Rückkehr zu verhindern.
Viele Lager seien vollständig von Milizen kontrolliert, die
Flüchtlinge dürften die Camps nur unter Aufsicht zu bestimmten
Zeiten verlassen, hieß es seitens des UN-Flüchtlingswerks.
SALOMONEN: FRIEDEN STEHT AUF TÖNERNEN FÜßEN Die Friedensverhandlungen
von Marau, einer Insel der Salomonen, stehen kurz vor dem Scheitern.
Marau war als einzige Insel nicht beteiligt am Friedensabkommen
von Townsville, dass im vergangenen Winter zwischen den beiden militanten
Gruppen Malaita Eagle Force und Isatabu Freedom Movement sowie der
National- und den Provinzregierungen geschlossen worden war. Nachdem
ein Anhänger der Marau Eagle Force einen Guadalcanalesen in
China Town, einem Stadtteil von Honiara, angeschossen hatte, stockten
die Verhandlungen zwischen dem Isatabu Freedom Movement und der
Marau Eagle Force. Trotz mehrmaliger Aufforderung durch die Nationalregierung
unter Premierminister Manasseh Sogarave weigern sich bisher beide
Parteien, weiter über einen Waffenstillstand zu verhandeln.
SALOMONEN: VERBOT DER GEWERKSCHAFTEN? In seiner Jahresabschlussrede
vor dem Parlament sprach sich der Premierminister der Salomon-Inseln,
Manasseh Sogarave, gegen die Existenz der Gewerkschaften auf den
Inseln aus. Das "Gewerkschaftlertum" hätte nichts zu suchen
in derart kleinen Wirtschaftseinheiten, wie es die Salomonen seien.
Gewerkschaften seien eine von außen in die traditionelle salomonische
Gesellschaft importierte Idee und stünden wirtschaftlichen
Reformen im Wege. Sogarave ist damit einer der ersten Politiker,
der sich gegen Gewerkschaften ausspricht. Sein Vorgänger im
Amt des Premiers, Bartholomée Ulufa’alu, war einer der ersten
Gewerkschaftsführer, bevor er zum Premier aufstieg.
FIDSCHI: TARAKINIKINI GEHT NICHT ZUR UN Oberstleutnant
Filipo Tarakinikini, Sprecher des Militärs zu Zeiten des Putsches
auf Fidschi im Frühjahr 2000, bleibt in Fidschi. Tarakinikini
hatte Gerüchten zufolge einen Ruf als Beauftragter für
Friedenssicherung bei den Vereinten Nationen (UN) in New York erhalten.
Wie nun aus dem Innenministerium der Vereinigten Staaten verlautete,
hatte man Tarakinikinis Berufung tatsächlich erwogen, sie aber
zurückgezogen, da noch nicht vollständig geklärt
sei, inwieweit der Militärkommandant in die Ereignisse um den
Putsch durch Georg Speight vom 19. Mai 2000 verwickelt sei. Auch
sei nicht ganz klar, ob Tarakinikini von der Meuterei innerhalb
der Armee im November letzten Jahres vorab informiert worden war.
Tarakinikini wird nun in der strategischen Abteilung im Hauptquartier
der fidschianischen Armee Dienst tun. FIDSCHI: ERSTE ZEITUNG IN MANDARIN PUBLIZIERT Die ohnehin
vielfältige Zeitungslandschaft Fidschis ist um ein Produkt
reicher. Anfang Januar erschien die erste Ausgabe der "Daily Chinese
M@ail", einer Tageszeitung in Mandarin. Der Herausgeber der chinesischsprachigen
Zeitung, William Wu, erklärte, täglich sollten mindestens
vier Seiten redaktionell erstellt werden. Die Chinese Daily M@ail
wird der Tageszeitung "Daily Post" beigelegt und erreicht so hohe
Auflagen. Die Daily Post wird herausgegeben von der "Fiji Daily
Post Company Ltd." Gruppe, die neben der englischsprachigen Daily
Post eine Zeitschrift in Fidschianisch ("Volasiga") sowie Beilagen
in Hindi und Rotumanisch veröffentlicht. Mit Zeitschriften
in sechs Sprachen gehört der Medienmarkt in Fidschi zu den
vielfältigsten im gesamten Südpazifik. KIRIBATI VOM UNTERGANG BEDROHT Die 92.000 Bewohner
der Inseln von Kiribati müssen sich bald nach einer neuen Heimat
umsehen. Die niedrigen Atolle mit einer Höhe von maximal zwei
Metern über dem Meeresspiegel werden bei weiterer Erwärmung
der Erdatmosphäre und Anstieg des Meeresspiegels in den nächsten
Jahren im Ozean versinken. Die Auswirkungen des Klimawandels sind
auf den pazifischen Inseln spürbar auffälliger als in
anderen Regionen der Erde. Wirbelstürme und Flutwellen haben
zugenommen, erst 1997 vernichtete ein Tornado weite Teile der Hauptinsel.
Zwei der kleineren unbewohnten Atolle in Sichtweite der Hauptinsel
sind bereits im Meer versunken. Noch wissen sich die Kiribatis zu
helfen: Die Glaubensgemeinschaft der Mormonen ließ im vergangenen
Jahr Sand aus Australien importieren, um am Ufer eine neue Kirche
bauen zu können. HAWAI’I: NATIONALPARK GEGRÜNDET Kurz vor Beendigung
seiner achtjährigen Amtszeit hat der US-amerikanische Präsident
Bill Clinton das bisher größte Umwelt- und Naturschutzreservat
der Vereinigten Staaten gegründet. Das "Northwestern Hawaiian
Islands Coral Reef Reserve" (NHWI) umfasst 84 Millionen acres (1
acre = 4047 qm) , davon betreffen rund vier Prozent die Korallenriffe
vor den Küsten der hawai’ianischen Inseln. Damit ist das NWHI
genauso groß wie die übrigen Nationalparks in den USA
zusammengenommen und beinahe genauso groß wie das weltgrößte
Naturschutzreservat am Great Barrier Riff vor der australischen
Nordost-Küste. HAWAI’I: WIEDERAUFBAU EHEMALIGER KULTSTÄTTE Schon 1993 hatten
Archäologen Überreste einer Insel und eines Sees unter
einem Baseballplatz auf der Insel Maui entdeckt. Nun haben sich
die "Freunde von Moku’ula" , so der Name der heiligen Insel, entschlossen,
die Ausgrabungsstätte originalgetreu zu rekonstruieren. Die
Insel Moku’ula war bis 1845 Wohnort der hawaiianischen Königsfamilie.
Den See nutzten die Hawaiianer zur Anbetung der Wassergottheit Kihawahine,
einer der wichtigsten Göttinnen im Pantheon. Wasser bedeute
Reichtum und sei sehr wichtig für seine Kultur, erklärte
der Geschäftsführer der "Freunde von Moku’ula", Akoni
Akana. Man wolle den 1914 zugeschütteten See ausgraben, die
traditionellen Grashütten aufbauen und verschüttete Quellen
freilegen, erklärte Akana. Das ehrgeizige Projekt zur "Wiederbelebung
alter Spiritualität und der Rückbesinnung auf den Ursprung
der Kultur", so Akana, scheitere bis jetzt an Geldknappheit und
dem Widerwillen der Bevölkerung, ihren Baseballplatz aufzugeben.
Vom 30. bis
zum 31. Januar findet in Honolulu, der Hauptstadt Hawai’is, das
diesjährige sechste Gipfeltreffen der Regierungschefs aller
pazifischen Länder statt. Zur "Pacific Conference of Leaders"
haben sich bereits Vertreter von zehn Ländern angemeldet, darunter
die Cook-Inseln, Amerikanisch-Samoa, die Marshall-Inseln, Niue,
die Salomonen und Tonga. Das alle drei Jahre stattfindende Treffen
steht unter dem Motto "Die Zukunft der pazifischen Völker im
Zeitalter der Globalisierung". Tagungsleiter ist der im Mai 2000
abgesetzte fidschianische Ex-Präsident Ratu Sir Kamisese Mara.
Zum Abschluss des Treffens wollen man einen Brief an den neuen Präsidenten
der USA, George W. Bush, schreiben, und ihm um Hilfe für die
Region bitten. Er solle lernen, "pazifisch zu denken" (think the
Pacific Way), hieß es. NEUSEELAND: PROTESTE GEGEN VERSCHIFFUNG VON RADIOAKTIVEM MÜLL Am 21. Januar
verließ der Frachter "Pacific Pintail" Cherbourg, den
Hafen nahe der Wiederaufbereitungsanlage La Hague an der Nordlüste
Frankreichs. An Bord des Schiffes befinden sich vier Container mit
insgesamt 230 kg Plutonium. Diese sollen quer durch die tasmanische
See und den Südpazifik nach Japan transportiert werden und
hier für den Betrieb von Atomreaktoren in Kraftwerken genutzt
werden. Die "Flotille für einen atomwaffenfreien Pazifik" (Nuclear
free Tasman Flotilla) hat Proteste angekündigt. Man werde Mitte
Februar aus den Häfen von Neuseeland und Australien auslaufen
und in der nordwestlichen Tasmanischen See Stellung beziehen, sagte
Flotillenkapitän Tony Atkinson. Die Yachten planen eine symbolische
Kette entlang der 75 Meilen des internationalen Gewässers.
Die Schiffe aus Frankreich müssen dieses "Niemandsland" durchqueren,
wenn sie die Seehoheit innerhalb der 200 Meilen Zone von Australien
nicht verletzen wollen. Mit der Aktion wolle man darauf aufmerksam
machen, dass der Pazifik erneut von radioaktivem Müll bedroht
sei und gleichzeitig auch die Antinuklearbewegung in Japan unterstützen,
erklärte Atkinson. Wissenschaftler
der Universität von Sydney schlagen Alarm. Nach neuesten Messungen
sind 20 Prozent aller australischen Kinder übergewichtig oder
gar fettsüchtig. Dies sind doppelt so viel Kinder wie noch
vor zehn Jahren. Vermehrt leiden die Kinder an Krankheiten, die
früher fast ausschließlich bei Erwachsenen vorkamen,
wie etwa Diabetes, Bluthochdruck und Herzkrankheiten. Ursachen der
vielen Pfunde sehen die Wissenschaftler in den modernen bewegungsarmen
Freizeitaktivitäten der Kinder (Videospiele, Fernsehen), dem
häufigen Gebrauch von Autos und der Angst vor dem Draussenspielen
aus Furcht vor schädlicher UV-Strahlung. AUSTRALIEN: ERSTER ALDI ERÖFFNET Der erste Lebensmitteldiscounter
der Gebrüder Albrecht hat seine Türen Anfang Januar in
Sydney geöffnet. Damit haben die Albrecht-Brüder mit ihrer
Lebensmittelkette ALDI auch den fünften Kontinent erobert.
In den nächsten Wochen sollen sechs weitere Filialen in Sydney
öffnen, geplant sind jedoch mehr als 100 Filialen nur allein
in der Region North South Wales. ALDI hat zur Zeit 4.800 Geschäfte
weltweit. Ähnlich wie ein bekannter amerikanischer Fastfood-Konzern
sind die Läden überall gleich eingerichtet und bieten
überall gleiche oder ähnliche Produkte an. Mit einem Angebot
von nur 600 Produkten - im Vergleich: die Kette Woolworth bietet
30.000 Artikel an - gehört Aldi zu den kleinsten Supermärkten
in Australien. Die Brüder Karl und Theo Albrecht sind die reichste
Familie Europas und laut Forbes Magazin die fünfreichste Familie
weltweit mit einem geschätzten Vermögen von mehr als 40
Milliarden DM. Immer mehr Westpapuas fliehen vor den blutigen Auseinandersetzungen zwischen der indonesischen Armee und den Anhängern der Bewegung für ein freies Papua (OPM). In den Grenzstädten Wutung und Vanimo (Westsepik Provinz) an der Nordküste von Papua-Neuguinea werden bis zu 500 Flüchtlinge gezählt. Eine unbekannte Zahl von Menschen hat die Grenze zur Western Province überschritten. Die Papuas leben in von der katholischen Kirche eilends aufgebauten Camps, es fehlt jedoch an Trinkwasser, Nahrung und Kleidung. Die politische Lage zwischen den Regierungen von Papua-Neuguinea und Indonesien ist wegen der ungeklärten Flüchtlingssituation äußerst angespannt. Indonesien befürchtet, dass sich in den Lagern Anhänger der OPM sammeln, um militante Strategien auszuarbeiten und Angriffe auf indonesische Armeeeinheiten zu planen. Die Situation hatte sich zudem durch die Verhaftung eines OPM-Kommandeures und zwölf seiner Gefährten Mitte Januar verschärft. Mathias Wena, einer der ältesten und bekanntesten Führer der OPM, war mit seinen Anhängern im Dorf Krisa in der Sandaun Provinz von Papua-Neuguinea verhaftet worden. Die OPM’ler standen bereits wegen illegalen Grenzüberschreitens vor Gericht und wurden zu sechs Monaten Gefängnis verurteilt. Wenas Prozess steht noch bevor. Er riskiert im Extremfall eine lebenslängliche Haftstrafe. Ihm wird vorgeworfen, auf neuguineischen Gebiet Anhänger für die OPM geworben zu haben. Inzwischen hat die Regierung von Indonesien an PNG appelliert, Wena auszuliefern. Er solle in Indonesien aufgrund seiner OPM-Aktivitäten wegen Landesverrats angeklagt werden. Weitere Entwicklungen:
SPORT: EHRUNG SAMOANISCHER ATHLETEN Die Top Athleten
aus Amerikanisch-Samoa werden am 3. Februar im Polynesian Cultural
Centre in Laie/Hawai’i für ihre sportlichen Erfolge geehrt.
Das sechste "Samoa Sports Awards" Bankett wird alljährlich
veranstaltet von der Medienproduktionsfirma Samoa International.
Ganz oben auf der Liste der zu ehrenden Sportler steht der 21-jährige
Marques Tuiasosopo, der als Quarterback in der Footballmannschaft
der Universität von Washington spielt. Tuiasosopo avancierte
zum Star der "Washington Huskies" im Verlauf des diesjährigen
‚Rose Bowl’, dem wichtigsten Footballwettkampf unter Collegemannschaften.
Mit der Auszeichnung zum "College Footballspieler des Jahres" führt
Marques die Tradition seiner Familie fort. Sein Vater Manu hatte
in den 80er und 90er Jahren sportliche Erfolge als Verteidiger bei
den Seattle Seahawks und den San Francisco 49er’s gefeiert und wird
einen Preis als Seniorathlet von Gouverneur Tauese Sunia entgegennehmen.
An der Zeremonie wird ebenfalls Jack Thompson teilnehmen, der in
den späten 70er Jahren als "The throwin’ Samoan" in der amerikanischen
National Football League Geschichteschrieb. Zum 13. Mal
findet am 10. Februar der "Tahiti Nui" Marathon auf der Insel Moorea/Französisch-Polynesien
statt. Zum größten Sportereignis der Region erwartet
der Veranstalter, der Minister für Sport und Jugend Reynald
Temarii, mehr als 1.100 Sportler aus ganz Französisch-Polynesien.
Der Marathonlauf wird umrahmt von Vorführungen anderer Sportarten
und einem großen Abschluss-Feuerwerk am Strand von Temae.
Minister Temarii rechnet für die Monate Februar und März
auch mit einem Aufschwung im Tourismus. Papua-Neuguinea:
Sir Mekere Morauta, seit Juli 1999 amtierender Premierminister von
Papua-Neuguinea, ist von zwei Zeitungen zum "Mann des Jahres 2000"
in der pazifischen Region gewählt worden. Der Wahl des
Monatsmagazins "Pacific Islands Business" schloss sich das ebenfalls
monatlich erscheinende Szeneblatt "Citiscene" für die Hauptstadt
Port Moresby an. Der Premier habe Auslandsschulden verringert, internationale
Geldspritzen für PNGs Wirtschaft organisiert, auf zehn Jahre
angelegte Pläne in den Bereichen Gesundheit, Bildung und Verkehr
entwickelt und Steuererleichterungen geschaffen, lobte das Magazin
die Leistungen des siebten Premiers seit der Unabhängigkeit
im Jahre 1975. "Das Jahr 2000 war das Jahr von Sir Mek’s Triumph"
, heißt es in der Würdigung der Zeitschrift.
STUDENTEN ERFORSCHEN AUSSTERBENDE SPRACHEN Papua-Neuguinea:
17 Studenten der Universität von Papua-Neuguinea in Port Moresby
(UPNG) nehmen an einem Projekt der UNESCO zur Erforschung und Dokumentation
von aussterbenden Sprachen im melanesischen Kulturraum teil. Die
Studenten der Sprachwissenschaft werden begleitet von dem Linguistik-
Professor Otto Nekitel, dem Leiter des ehrgeizigen UNESCO-Projektes.
Nekitel sagte, die UNESCO unterstütze das Projekt finanziell
mit 19.000 Kina (1 Kina = 0,61 DM am 2.2.01). Erstmals seien Studenten
vor den Abschlussexamina mit dieser wichtigen Recherche betraut,
dies zeuge von dem Vertrauen in die Qualität von Lehre und
Ausbildung an der UPNG. Die Studenten sollen in mehrwöchigen
Feldstudien das Vokabular von aussterbenden melanesischen Sprachen
schriftlich erfassen, eine Liste der Sprecher dieser Sprachen erstellen
und Möglichkeiten eruieren, ob die Sprachen in sogenannten
Tokples Vorschulen unterrichtet werden können. Fidschi: Die
Vereinigung von Museen im Pazifik (Pacific Islands Museum Association,
PIMA) fürchtet um einen Ausverkauf ihrer traditionellen Kulturen.
Der illegaler Handel mit wertvollen Artefakten sowie der Export
in Länder außerhalb der pazifischen Region habe in den
letzten Jahren stark zugenommen. Objekte würden von skrupellosen
Kunsthändlern außer Landes geschmuggelt und dort weit
unter Wert verkauft, erklärte Tarise Vunidilo, Direktor des
Museums in Fidschi. In einigen Ländern, wie z.B. auf den Cook
Inseln, gäbe es keine Ausfuhrbeschränkungen für alte
Kunstobjekte, hier könne jeder Forscher das mitnehmen, was
ihm gefalle, kritisierte Vunidilo weiter. Das Museum in Fidschi
betreibt zur Zeit eine groß angelegte Werbekampagne, um die
Bevölkerung über den spirituellen Wert der Objekte aufzuklären
und illegalem Verkauf entgegenzuwirken. Die zu Australien
gehörende Norfolk Insel wird im Dezember 2001 Gastgeber der
südpazifischen olympischen "Minispiele" sein. Mit seinen
rund 1.500 Bewohnern und einer Größe von 40 Quadratkilometern
ist die ehemalige Sträflingskolonie die kleinste Insel, die
jemals olympische Minispiele ausgerichtet hat. Nach Angaben des
nationalen olympischen Komitees von Ozeanien (ONOC) erfüllt
die Insel die Mindestvoraussetzungen für die Veranstaltung.
Wettkämpfe sollen in folgenden Disziplinen ausgetragen werden:
Bodybuilding, Golf, Bowling, Judo, Netzball, Tontaubenschiessen
und Triathlon. KIRCHLICHE
NACHRICHTEN Aus der
ELC-PNG und anderen Lutherischen Kirchen 15 - 20 000
Wiru sprechende lutherische Christen im Südlichen Hochland
können nun das Wort Gottes in ihrer Muttersprache lesen und
so besser verstehen. Das Buch mit dem Titel "Tube Koto agale" ist
das Ergebnis der Übersetzungsarbeit der jetzt 88jährigen
Hedwig Hertle, die gemeinsam mit ihrem inzwischen verstorbenen Ehemann,
Missionar Wilhelm Hertle, vor 40 Jahren in Neuguinea lebte und arbeitete.
Die nun vorliegende zweite Ausgabe der Bibeltexte war notwendig
geworden, nachdem die erste Auflage, damals in vier Heften herausgegeben,
nach 10 bis 15 Jahren ständigen Gebrauchs unleserlich geworden
war. Nun wurden die vier Teile in einem haltbaren Plastikeinband
zusammengefasst. Dekanatspräsident Mini Yawi und Distriktspräsident
Kawa Rambamita hatten Frau Hertle bei der Überarbeitung geholfen.
Nachdem die in Hongkong gedruckten 2000 Exemplare per Seefracht
in PNG angekommen waren, wurde das Buch am 10. Dezember in der Gemeinde
Tiripini in Anwesenheit von rund 300 Gläubigen sowie zahlreichen
Vertretern anderer Kirchen und des öffentlichen Lebens vom
Sohn der Missionsarsfrau, Pfarrer Rudolf Hertle, feierlich den Vertretern
der Wiru sprechenden Christen übergeben. DAS EVANGELIUM SOLL AUCH DIE FRAUEN BEFREIEN Frauen über
ihre Rechte aufklären und ihnen das Evangelium bringen, das
ist für Andrea Anos, seit 1997 Präsidentin der Lutherischen
Erweckungskirche (Lutheran Revival Church) in Taraka (Lae) eines
der wichtigsten Anliegen. So hat sie - diesmal gemeinsam mit den
pfingstlerischen Assemblies of God und der Four Square Church -
im Rahmen des überkonfessionellen Evangeliumsdienstes "Leib
Christi" in Sialum (ein Küstenort auf der Huon Peninsula) einen
Workshop organisiert, bei dem besonders den Landfrauen bewusst gemacht
werden sollte, wie Gott sie in ihren Familien und Dorfgemeinschaften
in seinen Dienst stellen möchte. Die von Gott auch den Frauen
gegebenen Rechte gingen über die traditionelle Rolle der Frau
in PNG hinaus, die sich vor allem auf dem Lande noch weitgehend
auf Haus, Kindererziehung und Garten beschränke. Andrea Anos
will vor allem die jungen Frauen geistlich stärken, damit sie
die Frauenarbeit insgesamt weiterentwickeln können.
Aus der
Ökumene in PNG KATHOLISCHE HAUPTAMTLICHE VOM SKANDAL UM RENTENFONDS BETROFFEN Die Römisch-Katholische
Kirche begrüßt die Bemühungen der Polizei, Licht
in das Dunkel um die Unregelmäßigkeiten in der Verwaltung
des staatlichen Rentenfonds (National Provident Fund) zu bringen.
Bischof Stephen Reichert, der Vorsitzende der Katholischen Bischofskonferenz,
forderte ggf. auch ausländische Hilfe bei der Aufklärung
der Straftaten. Weil es gesetzlich vorgeschrieben sei, hätte
auch die Katholische Kirche von ihren Mitarbeitenden Beiträge
einbehalten und in den Fonds eingezahlt. Nun sehe sich die Kirche
in ihrem Vertrauen in die staatliche Organisation getäuscht.
"Das Geld ist einfachen Leuten gestohlen worden von denen, denen
sie es anvertraut hatten", so der Bischof wörtlich. "Sollten
die gesetzlichen Mittel fehlen, auf die Empfehlungen der Untersuchungskommission
angemessen zu reagieren, so müssen entsprechende Maßnahmen
ergriffen werden." Im Falle von Personalknappheit für diese
Sonderaufgaben, müsse Hilfe aus dem Ausland erbeten werden.
Es müsse der Bevölkerung deutlich gemacht werden, dass
ihre Belange Vorrang hätten und dass dem Recht Geltung verschafft
werde. KATHOLISCHE KIRCHE FÜR ANERKENNUNG DER FLÜCHTLINGE AUS WESTPAPUA Rund 400 Menschen
aus Westpapua bangen um ihre Anerkennung als politische Flüchtlinge.
Sie wurden zunächst auf dem Gelände einer kirchlichen
Grundschule am Rande der Stadt Vanimo (Provinz West Sepik) von den
Mitarbeitenden der Diözese Vanimo betreut. Die Flüchtlinge
stammen aus dem Gebiet von Wamena im Bergland von Irian Jaya. Sie
hatten sich zuletzt am Stadtrand von Jayapura angesiedelt.
BISCHOFSKONFERENZ GEGEN SCHIESSBEFEHL Die Katholische
Bischofskonferenz hat eine unabhängige Untersuchung gefordert,
nachdem am Montag in Port Moresby drei Jugendliche bei einer Verfolgungsjagd
vermutlich von der Polizei erschossen worden waren. Bischof Stephen
Reichert, der Vorsitzende der Bischofskonferenz, bezog sich auf
vom Rundfunk verbreitete Aussagen von Augenzeugen, die gesehen haben
wollten, wie drei des Diebstahls verdächtigte Jugendliche auf
dem Boden liegend erschossen wurden. Ein vierter Jugendlicher verstarb
später im Krankenhaus. Die Täter sollen ein Auto mit Waffengewalt
einer Frau entwendet haben. Die katholische
Diözese Kundiawa hat drei neue Priester. William Kaman Au aus
der Pfarrei Kup (Kerowagi), Simon Kewande aus dem Dorf Kangri (Gembogl)
und William Kuman aus Memaugl (Kundiawa) wurden von Bischof Henk
Te-Marssen zum Priesteramt geweiht. Rund 3000 Gläubige waren
bei der Zeremonie zugegen. Prominenteste Gäste waren der Erzbischof
von Madang, William Kurtz, und zahlreiche Priester aus anderen Provinzen.
Mit dieser Weihe erhöhte sich die Zahl der katholischen Priester
in der Chimbu-Provinz auf 14. NEUE VEREINIGUNG CHRISTLICHER MÜTTER Christliche
Mütter haben sich in einer Vereinigung mit dem Namen "PNG Mothers
Association" zusammengeschlossen mit dem Ziel, Mütter aus allen
Schichten der Bevölkerung zu unterstützen. Auf biblischer
Grundlage möchten sie den Frauen Hoffnung vermitteln, egal
ob sie zu den höchsten Stufen der Gesellschaft gehören
oder in den abgelegensten Ecken PNGs leben. Wie die Initiatorin
der Vereinigung, Claire Ninai, wissen ließ, sollen die Mütter
ihre Rolle im Licht der Bibel sehen und von diesem Ansatz her auch
ihre Aufgaben in der Gesellschaft - auch in Führungsfunktionen
- neu definieren. Die gegenwärtigen Probleme in PNG und weltweit
führt sie vor allem darauf zurück, dass der Mensch mit
der Erbsünde belastet ist und sich von Gott, dem Schöpfer,
abgewandt hat. Die Vereinigung will sich gleichermaßen um
geistliche und materielle Bedürfnisse der Mütter kümmern:
dazu gehört auch die Deckung der Grundbedürfnisse wie
Nahrung, Wohnung und Kleidung, die Verbesserung des Lebensstandards,
und die Ablehnung von Genussmitteln wie Alkohol, Zigaretten und
Betelnüsse. NAMENSÄNDERUNG FÜR PRIESTERSEMINAR IN BOMANA Das katholische
Priesterseminar in Bomana (Port Moresby) hat seinen Namen von Holy
Spirit Seminary in Catholic Theological Institute (CTI) umgeändert.
Dies wurde kürzlich von der "Kongregation für die Evangelisierung
aller Völker" in Rom genehmigt. Das CTI umfasst nun sowohl
das Priesterseminar als auch das hier beheimatete Diözesan-Kolleg.
Das Holy Spirit Seminary begann 1963 als eine Institution, in der
zukünftige Priester für PNG und die Salomonen ausgebildet
wurden. Nach dem Besuch von Papst Johannes Paul II im Jahr 1995
in PNG beschloss die Leitung der Katholischen Kirche das Seminar
in zwei Einrichtungen aufzugliedern: ein Oberseminar für die
akademische Weiterbildung der Absolventen der verschiedenen Priesterseminare
und eine Einrichtung zur Förderung der Priester in spiritueller
und persönlicher Hinsicht. Die akademischen Abschlüsse
des CTI sind von der Melanesian Association of Theological Schools
(MATS) anerkannt. Neben den Priestern können auch Laien die
Ausbildungsangebote des CTI wahrnehmen. Enge Kooperation mit der
Divine Word University (Madang) und dem Melbourne College of Divinity
(Australien) ist geplant. CHRISTLICHER RUNDFUNKSENDER IN MT. HAGEN Die Bevölkerung
der Western Province kann nun Gottes Wort in Tok Pisin und Melpa
auch auf UKW über einen neuen christlichen Sender empfangen.
Er nahm seinen Betrieb am 1. Januar auf. Der Sender gehört
zum Sendernetz "Stimme der Bibel" (Krai bilong Baibel Broadcasting
Network) und ist kirchlich nicht gebunden. Die Studios des Senders
befinden sich in Puglim am Rande von Mt. Hagen. Aus anderen
Ländern PAZIFIK: NEUE RELIGIONSGEMEINSCHAFTEN MIT POLITISCHEN ZIELEN? Vor den neuen
religiösen Bewegungen mit etwaigen politischen Zielsetzungen
hat der katholische Priester Kevin Barr gewarnt. Viele Fernsehevangelisten
aus den USA und charismatische Freikirchen würden im Pazifik
immer einflussreicher, so der Geistliche, der viele Jahre lang in
PNG und Fidschi gearbeitet hat. Er bezeichnete die neuen religiösen
Einflüsse als ungesund, weil sie das Christentum in amerikanisierter
Form brächten. Viele der evangelikalen fundamentalistischen
Gruppen predigten materiellen Wohlstand. Die Art des von ihnen propagierten
Christentums stehe im Widerspruch zur Botschaft der Heiligen Schrift,
die Gerechtigkeit und die Sorge um die Armen hervorhebe. Einige
Gruppierungen wendeten sich ganz gezielt an Menschen in Regierungsverantwortung,
an Geschäftsleute und an die höheren Ränge der Streitkräfte.
Ihnen versprächen sie Wohlstand und persönliches Fortkommen.
Einige Regierungen des Südpazifik, wie z.B. auch PNG, hätten
diese Gruppen mit offenen Armen empfangen, kritisierte der Priester.
MOON-SEKTE BAUT VERBINDUNGEN IN DEN PAZIFIK AUF Die Vereinigungskirche
des Rev. Sun Myung Moon baut ihre Verbindungen in den Südpazifik
weiter aus, vor allem zu den Regierungen der Inselstaaten und den
Massenmedien. LUTHERISCHE KIRCHE VON AUSTRALIEN: PERSONALIA Rev. Mike Hassold
wird als neuer Rektor des Luther-Seminars in Adelaide am 4. Februar
im Rahmen eines Festgottesdienstes in sein Amt eingeführt.
Gleichzeitig werden drei Dozenten in ihre Ämter eingeführt:
Rev. Bob Kempe, Dr. Dean Zweck und Mrs. Meryl Jennings. Der neue Präsident
der Lutherischen Kirche von Australien, Rev. Michael (Mike) Semmler,
wurde am 22. Oktober 2000 in sein Amt eingeführt. Er löste
damit Rev. Dr. Steicke ab, der in den Ruhestand trat. Präsident
Semmler wird voraussichtlich im Mai 2001 das Missionswerk der Evang.-Lutherischen
Kirche in Bayern in Neuendettelsau besuchen. Am 29. September
2000 versammelte sich eine Trauergemeinde von mehr als 300 Personen
in der St. John’s Lutheran Church in Ipswich (Queensland), um Edwin
(Ed) Tscharke das letzte Geleit zu geben. Ed und seine Frau Tabitha
hatten das Krankenhaus Gaubin auf der Insel Karkar in PNG aufgebaut
und vierzig Jahre lang geleitet. Ed bildete auch medizinisches Personal
aus. NAURU: ADVENTISTEN LEIDEN UNTER DER KIRCHENPOLITIK DES STAATES Dem soeben veröffentlichten
"Internationalen Lagebericht zur Religiösen Freiheit 2000"
der weltweiten Siebenten-Tags-Adventisten ist zu entnehmen, dass
die protestantische Freikirche in Nauru zunehmende Probleme mit
dem Staat hat. Die Regierung des Inselstaates verlange zwar von
Kirchen und Religionsgemeinschaften eine offizielle Registrierung,
doch sei den Adventisten bisher die Eintragung ohne Angabe von Gründen
verwehrt worden. NIUE: KIRCHE IN DEN ÖKUMENISCHEN RAT DER KIRCHEN AUFGENOMMEN Am 29. Januar
hat der in Potsdam (Deutschland) tagende Zentralausschuss des Ökumenischen
Rats der Kirchen u.a. die Ekalesia Niue als neues Mitglied aufgenommen.
Die Kirche zählt nur 1500 Mitglieder in 13 Gemeinden. Sie wurde
aufgrund einer in der Satzung des ÖRK enthaltenen Ausnahmeregelung
hinsichtlich des Kriteriums der Größe als Vollmitglied
aufgenommen. Die Insel Niue liegt bei Aotearoa-Neuseeland.
SAMOA: 2001 BEGANN MIT GEBETEN UND CHORÄLEN Im Gegensatz
zu den USA, wo das Neue Jahr wie üblich mit Feuerwerk und Partys
begrüßt wurde, ging es in Amerikanisch Samoa und im unabhängigen
Staat Samoa eher besinnlich zu, denn Silvester fiel auf einen Sonntag.
In dem religiös geprägten Land werden sonntags keine Partys
gefeiert. So verbrachten die meisten Einwohner den Altjahresabend
bis Mitternacht bei Gottesdiensten in den Kirchen. An Sonntagen
darf hier auch kein Alkohol verkauft werden. So fanden nur wenige
Partys mit Ausnahmegenehmigungen hinter verschlossenen Türen
in Hotels statt. Auf der Inselgruppe Manu’a versammelten sich die
Bewohner der Küstendörfer nach den Mitternachtsgottesdiensten
am Strand und begrüßten dort auf traditionelle Weise
unter dem Klang der Trommeln und bei Glockengeläut das Neue
Jahr. In größeren Gruppen besuchten sie dann die benachbarten
Dörfer und sangen miteinander bis Sonnenaufgang. |