Pazifik Aktuell Dezember 1998 (39)
01.12.1998: Aktuelle Nachrichten aus Papua-Neuguinea und den Inselstaaten
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 PNG: FLUTKATASTROPHE - FRAGLICHE VERWENDUNG VON HILFSGELDERN Zahlreiche Gelder und Hilfsleistungen, die für die Opfer der Flutkatastrophe in Aitape bestimmt waren, sind nach Angaben verschiedener Hilfsorganisationen bis heute nicht bei den Adressaten angekommen. Opfer 
                und Katastrophenhelfer beklagen gleichermaßen den mangelnden 
                bzw. gänzlich ausbleibenden Einsatz von Hilfsleistungen. 
                Vor allem lokale staatliche Stellen sollen mit der Koordinierung 
                und Überwachung von Finanz- und Sachleistungen überfordert 
                sein. Inzwischen häufen sich Vorwürfe, daß zahlreiche 
                Gelder sowohl auf staatlicher als auch privater Seite veruntreut 
                werden. Vorwürfe, die die Regierung und auch die staatliche 
                Katastrophenschutzbehörde vehement zurückweisen. 
                 In 
                der Nacht zum 18. Juli hatten insgesamt drei Flutwellen die Nordküste 
                Papua-Neuguineas verwüstet. Über 2.000 Menschen waren 
                dabei den Wassermassen zum Opfer gefallen. Zahlreiche Staaten 
                hatten sich an den unmittelbar nach Bekanntwerden der Katastrophe 
                eingeleiteten Hilfsaktionen beteiligt. Neben verschiedenen Hilfsorganisationen 
                in Papua-Neuguinea haben seither auch Regierungen der Nachbarländer 
                sowie aus Europa und Nordamerika ihre Unterstützung zugesagt. 
                Bis zum September waren allein bei den einzelnen nationalen Hilfsorganisationen 
                Spendengelder in Höhe von rund 10 Millionen Kina eingegangen. 
                Auf welche Summe sich das international geleistete Spendenaufkommen 
                beläuft, ist nicht bekannt. (Independent 04. & 11.09.98; 
                BBC News 13.09.98)  PNG: REGIERUNG BEFÜRCHTET UNRUHEN IN DER ORO- PROVINZ Mitte September hat die Regierung Papua-Neuguineas das Regionalparlament der im Nordosten liegenden Oro-Provinz vorübergehend aufgelöst. Um Unruhen zu vermeiden, sind Polizeieinheiten in die Hauptstadt Popondetta entsandt worden. Dem Provinzgouverneur, Sylvanius Siembo, wird vorgeworfen, Autonomiebestrebungen seiner Provinz zu schüren und damit die Einheit des Landes zu gefährden. Wie die Regierung in Port Moersby bekannt gab, habe Siembo gedroht, die Provinz in ein zweites Bougainville zu verwandeln. Im 
                Juni 1995 hatte das Parlament in Port Moresby eine Reform zur 
                Aufhebung der föderalen Regierungsstruktur des Landes verabschiedet. 
                Die Aufgaben der bis dahin bestehenden 19 Provinzregierungen waren 
                einzelnen Provinzbehörden und regionalen Parlamenten übertragen 
                worden. (Radio Australia 16.09.98)  PNG: GOUVERNEUR DER PROVINZ "EASTERN HIGHLAND" ABGESETZT Peti 
                Lafanama, Gouverneur der Eastern Highland Provinz, hat Ende August 
                seinen Sitz im Nationalparlament verloren. Damit reagierte die 
                Regierung in Port Moresby auf einen Urteilsspruch des Obersten 
                Gerichts, demzufolge  Lafanama bei den Parlamentswahlen im 
                vergangenen Jahr Wähler unrechtmäßig beeinflußt 
                haben soll. Bis zur Wahl eines Nachfolgers wird Lafanama jedoch 
                weiterhin seinen Amtsgeschäften nachgehen können. 
                 Kritik 
                seinerseits hatte Lafanama jedoch nach den Wahlen erfahren: Melsol 
                konnte dessen Entscheidung, der Koalitionsregierung unter Bill 
                Skate beizutreten, nicht nachvollziehen. (The National 31.08. 
                & 09.09.98)  SANDLINE-AFFÄRE: ZWEITER UNTERSUCHUNGSBERICHT VORGELEGT Im September hat die speziell zur Prüfung der Sandline-Affäre eingesetzte Untersuchungskommission ihren zweiten Bericht vorgelegt. Darin werden im Zusammenhang mit den Sandline-Vertragsvereinbarungen schwere Anschuldigungen gegen den früheren Vizepremier Chris Haiveta erhoben. Dem Bericht zufolge soll Haiveta im November 1996 Korruptionsgelder in Höhe von 150.000 Aus$ erhalten haben. Auf 
                weitere Korruptionsfälle, über die sie seit Monaten 
                öffentlich spekuliert und debattiert wird, geht der 80 Seiten 
                lange Bericht jedoch nicht näher ein. Die Untersuchungskommission 
                unter Leitung von Kubulan Los verwies diesbezüglich auf ein 
                noch anhängiges Verfahren am Obersten Gericht des Landes. 
                (PC 08.09.98; Radio Australia 29.09.98; AAP 30.09.98)  BOUGAINVILLE: MANDAT DER AUSTRALISCHEN FRIEDENSTRUPPE VERLÄNGERT Wie 
                der australische Außenminister, Alexander Downer, im September 
                erklärte, will Australien seine an der internationalen Friedenstruppe 
                beteiligten Soldaten bis auf weiteres auf Bougainville belassen. 
                 Forderungen wie die des ehemaligen Premierministers Bernard Narokobi, das Bougainville Transitional Government (BTG) endgültig aufzulösen und die Insel wieder vollständig, das heißt ohne Sonderstatus in Form einer eigenen Regierung, in den Staatsverband Papua-Neuguineas einzugliedern, haben diesen Prozeß erst Mitte September wieder auf eine Bewährungsprobe gestellt. Australien 
                stellt 250 Soldaten der insgesamt 305 Mann starken Friedenstruppe 
                auf Bougainville. Die restlichen Soldaten stammen aus Neuseeland, 
                Fidschi und Vanuatu. Zur Beobachtung und Unterstützung des 
                Friedensprozesses befinden sich seit August außerdem UN-Beobachter 
                auf Bougainville. (PIR 09.09.98; The National 11. & 25.09.98; 
                PC 22. & 25.09.98; ABC 23.09.98)  BOUGAINVILLE: EU GEWÄHRT WEITERE HILFSGELDER Die Europäische Union (EU) hat weitere 12 Millionen Kina (0,74 DM je Kina am 14.09.98) für den wirtschaftlichen Wiederaufbau Bougainvilles zur Verfügung gestellt. Bereits zu Beginn dieses Jahres hatten die EU-Mitgliedsstaaten insgesamt 1,2 Millionen Kina (500.000 ECU) Hilfsgelder freigegeben. Diese Gelder waren für medizinische und humanitäre Hilfsmaßnahmen bestimmt gewesen. Anfang September reiste eine EU-Delegation erneut nach Bougainville, um sich vor Ort ein Bild der gegenwärtigen Lage zu machen. Die Ergebnisse dieser Reise sollen dann als Grundlage für Art und Umfang weiterer EU-Hilfsleistungen dienen.  Bereits 
                zu Beginn dieses Jahres war eine EU-Delegation nach Bougainville 
                entsandt worden. Das Resultat dieser Mission hat in der jetzt 
                veröffentlichten "Entschließung zur Lage in Bougainville" 
                seinen Niederschlag gefunden. Darin wird im wesentlichen die Notwendigkeit 
                eines umfassenden Erneuerungs-, Wiederaufbaus- und Entwicklungsprogramms 
                festgehalten. In ihrem mehrseitigen Bericht fordert die Kommission 
                sowohl die Regierung in Port Moresby als auch die internationale 
                Gemeinschaft zur politischen, finanziellen und technischen Unterstützung 
                auf. Erste Priorität sollten ihrer Ansicht nach die Ökonomie 
                der Insel, die Infrastruktur sowie das Bildungs- und Gesundheitswesen 
                genießen. Im wirtschaftlichen Bereich erwähnt sie vor 
                allem die Landwirtschaft, die laut Bericht den wichtigsten Motor 
                für den wirtschaftlichen Aufschwung der Insel darstellt. 
                Die EU-Mitgliedsstaaten werden zudem aufgefordert, sich für 
                die Einrichtung eines speziellen Entwicklungsfonds für Bougainville 
                einzusetzen. (The National 02.09.98; Amtsblatt der Europäischen 
                Gemeinschaften, C 274/ 20, vom 02.09.98)  PNG: VERHANDLUNGEN ÜBER AUSTRALISCHE ENTWICKLUNGSHILFE Die Regierung Papua-Neuguineas zeigt sich enttäuscht über die nach wie vor unveränderten Richtlinien, die Australien auch weiterhin seiner dem Nachbarland gewährten Entwicklungshilfe zugrunde legen will. Vertreter beider Regierungen waren Ende August in Canberra zusammengekommen, um künftige Rahmenbedingungen der Entwicklungshilfe auszuhandeln. Vor vier Jahren hatte die australische Regierung damit begonnen, seine Entwicklungshilfe an die Durchführung konkreter Projekte zu knüpfen. Und an diesem Verfahren soll sich auch in Zukunft nichts ändern. Im Rahmen eines 1977 unterzeichneten Kooperationsabkommens hat das Nachbarland bisher Entwicklungsgelder in Höhe von 6,8 Milliarden Aus$ erhalten. Diese Gelder, die sich auf jährlich rund 300 Millionen Aus$ beliefen, waren Jahr für Jahr in den Gesamthaushalt Papua-Neuguineas geflossen, zweckgebunden nur insoweit als sie zur "Entwicklung und wirtschaftlichen Selbständigeit des Landes" beitragen sollten. Ein Ziel, das auch nach 22 Jahren nicht erreicht worden ist und jetzt durch einen gezielten Einsatz der Entwicklungshilfegelder erreicht werden soll. Die 
                Motive Australiens seien dahingestellt. Wie ein Regierungssprecher 
                Papua-Neuguineas jedoch erklärte, müsse die gegenwärtige 
                Situation seines Landes stärker berücksichtigt werden: 
                Das Land steckt erneut in einer Wirtschaftskrise und die Landeswährung 
                befindet sich im freien Fall. Hinzu kommt der immense Druck von 
                Seiten der Weltbank und des Internationalen Währungsfonds, 
                die ihre Kreditleistungen an die Umsetzung zahlreicher Reformen 
                knüpfen. Nicht zuletzt erschweren sogenannte Erblasten wie 
                Bougainville und die Söldner-Affäre sowie verheerende 
                Naturkatastrophen die Arbeit der im Juni vergangenen Jahres eingesetzten 
                neuen Regierungsmannschaft. (PNG Business Sept. 98)  PNG: FRAMBÖSIE WIEDER AUF DEM VORMARSCH In den vergangenen Wochen sind in der Western Province vermehrt Fälle der Infektionskrankheit Frambösie aufgetreten. Mehr als 300 Bewohner der Fly-River-Region haben sich inzwischen in ärztliche Behandlung begeben. Die chronische Infektionskrankheit, in Papua-Neuguinea als "Yaws" bekannt, war seit den 50er Jahren nur noch ganz vereinzelt diagnostiziert worden. Frambösie ist eine chronische Infektionskrankheit, die meist in früher Kindheit unter schlechten hygienischen Bedingungen durch direkten Kontakt erworben wird. Die Betroffenen leiden an einem himbeerartigen Hautausschlag im Gesicht und an den Extremitäten. Als Langzeitfolgen sind Knochen- und Knorpelzerstörungen bekannt. Abhilfe schaffen Penizillin sowie verbesserte hygienische Bedingungen. Frambösie tritt insbesondere in feuchtwarmen Gebieten auf. Erste 
                Anzeichen der Krankheit waren Ende Juni im Rahmen einer Gesundheitsstudie 
                festgestellt worden. Die medizinische Versorgung haben inzwischen 
                Mitarbeiter der staatlichen Gesundheitsbehörde sowie der 
                Bergbaukonzern Broken Hills Proprietory (BHP) übernommen. 
                BHP bzw. Ok Tedi Mining Limited betreibt in der Provinz die Kupfermine 
                Ok Tedi. (PIR 11.09.98; ProMed 11.09.98)  PNG: GESTIEGENE KUPFERPRODUKTION BEI BHP Der australische Bergbaukonzern Broken Hills Proprietory (BHP) konnte im September einen Anstieg seiner Kupferproduktion vermelden. Im Juni und Juli dieses Jahres waren weltweit insgesamt 125.900 Tonnen Kupfererze abgebaut worden, was einer Produktionssteigerung gegenüber den Vormonaten um 23 Prozent entspricht. Neben 
                dem Ausbau der Produktionskapazitäten in Peru und Chile macht 
                das Unternehmen hierfür auch die Ok-Tedi-Mine in Papua-Neuguinea 
                verantwortlich, deren Produktion sich nach der langandauernden 
                Dürre der letzten Monate wieder auf ein normales Maß 
                eingependelt habe. Niedrigwasser auf den beiden Flüssen Ok 
                Tedi und Fly hatten dort den Transport von Kupfererzen zum Verladehafen 
                in Daru unmöglich gemacht. (PNG Business Sept. 98) 
                 LIHIR: NEUE ZUSAMMENSETZUNG DES KONSORTIUMS Ende 
                August hat das Unternehmen Orogen Minerals Ltd. seinen Ausstieg  
                aus dem Konsortium Lihir Gold Ltd. bekanntgegeben. Die 6,5 Prozent 
                Anteile an der Goldmine hat der kanadische Bergbaukonzern Vengold 
                Inc. für rund 145,7 Millionen A$ übernommen. Mit einer 
                nunmehr 19prozentigen Beteiligung an Lihir Gold hat sich Vengold 
                zum größten Anteilseigner gemacht.  KANAKY: DEZENTRALISIERUNG SCHREITET VORAN Mit 
                der Verabschiedung eines Gesetzentwurfs sind bereits im Mai die 
                Weichen zur politischen Dezentralisierung Neukaledoniens gestellt 
                worden. Regierung und Oppositionsparteien haben sich auf ein Rahmenprogramm 
                geeinigt, das eine schrittweise Dezentralisierung des französischen 
                Überseeterritoriums vorsieht.  Der 261 Artikel umfassende 
                Entwurf sieht die Schaffung landeseigener Gesetze und, damit verbunden, 
                die Einführung einer gesonderten Staatsbürgerschaft 
                vor. Auf lange Sicht soll die geplante Dezentralisierung zur Unabhängigkeit 
                des Territoriums führen. (ABC 19.09.98; PIR 21.09.98) 
                 VANUATU: AMNESTY INTERNATIONAL SPRICHT VON KATASTROPHALEN HAFTBEDINGUNGEN Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International hat die Regierung Vanuatus aufgefordert, die Haftbedingungen des Landes umgehend zu verbessern. In einem Ende September veröffentlichten 21seitigen Bericht ist von nicht tragbaren hygienischen Verhältnisse und Baufälligkeit der Gefängnisse die Rede. Insbesondere werden aber Vorwürfe gegen Polizei und Paramilitär erhoben. Mindestens 16 Inhaftierte sollen in den Gefängnissen mißhandelt worden sein. Berichte 
                über die Veruntreuung staatlicher Gelder hatten im Januar 
                dieses Jahres schwere Ausschreitungen in der Hauptstadt Port Vila 
                nach sich gezogen. Mehr als 500 Personen waren vorübergehend 
                festgenommen worden. Viele der Inhaftierten befinden sich noch 
                heute in einem der Gefängnisse des Landes. (PIR 29.09.98; 
                AI Index: ASA 44/01/98)  KIRIBATI: PARLAMENTSWAHL - ZWEITER URNENGANG NOTWENDIG Bei den Parlamentswahlen auf Kiribati am 23. September sind in 13 von insgesamt 42 Wahlkreisen keine eindeutigen Mehrheiten zustande gekommen. Die Wähler sollen daher in Kürze erneut zu den Wahlurnen gebeten werden.  Für 
                eine absolute Mehrheit und damit den Einzug ins Parlament muß 
                ein Kandidat auf Kiribati mindestens 50 Prozent der abgegebenen 
                Stimmen auf sich vereinen können. In diesem Jahr waren es 
                191 Kandidaten, die sich für einen Sitz im Parlament beworben 
                hatten. Ein zweiter Urnengang soll nun Klarheit über die 
                Verteilung der verbleibenden Sitze schaffen. Premierminister Iremia 
                Tabai, der seit der Unabhängigkeit im Jahre 1979 dieses Amt 
                bekleidet, rechnet fest mit seiner Wiederwahl. (PIR 25.09.98) 
                 NEUSEELAND: WIRTSCHAFT AUF TALFAHRT Wie der neue neuseeländische Finanzminister Bill Birch Anfang September bestätigte, befindet sich sein Land derzeit in einer Rezession. Für das Fiskaljahr 1998/99 hatte das Finanzministerium ursprünglich mit einem Wirtschaftswachstum von 2,9 Prozent gerechnet. Inzwischen rechnet es jedoch mit einer Abnahme um 0,5 Prozent. Erst im nächsten Jahr soll das Wachstum dann wieder auf 2,9 Prozent, im Jahr 2000 auf vier Prozent steigen. Der für das laufende Fiskaljahr prognostizierte Überschuß in der Staatskasse von 1,3 Milliarden Dollar dürfte laut den neusten Prognosen nur noch 100 Millionen Dollar betragen. Nach fünf Jahren rechnet man jetzt erstmals wieder mit einem Haushaltsdefizit (1999/2000: 700 Mio. $). Die 
                Arbeitslosenquote ist in der ersten Hälfte dieses Jahres 
                auf 7,7 Prozent gestiegen. Anfang 1999 werde sie, so Birch, voraussichtlich 
                8,5 Prozent betragen. Für die Verschlechterung der Lage werden 
                die Asien-Krise und der Verfall zahlreicher Rohstoffpreise auf 
                dem Weltmarkt verantwortlich gemacht. Ein relativ schwacher neuseeländischer 
                Dollar und niedrige Zinssätze könnten aber laut Finanzministerium 
                zur Überwindung der gegenwärtigen Rezession beitragen. 
                (NZZ 11.09.98)  NEUSEELAND: AUSSENMINISTER FÜR FRIEDENSNOBELPREIS NOMINIERT Der neuseeländische Außenminister Don McKinnon ist verschiedenen Zeitungsbericht zufolge für den diesjährigen Friedensnobelpreis nominiert worden. McKinnon soll damit für sein Engagement auf Bougainville und den von ihm eingeleiteten Friedensprozeß auf der Insel geehrt werden. Tau 
                Henare, Minister für Angelegenheiten der Maori, hatte die 
                Nominierung bereits vor sechs Monaten eingereicht. Gewöhnlich 
                gehen in Schweden rund 120 solcher Nominierungen ein. Eine genaue 
                Anzahl über die in diesem Jahr eingegangenen Nominierungen 
                ist jedoch nicht bekannt. (NZ-Press 18.09.98; Radio Australia 
                18.09.98)  AUSTRALIEN: NEUWAHLEN AM 3. OKTOBER Am 3. Oktober werden in Australien nun doch vorzeitige Neuwahlen stattfinden. Premierminister John Winston Howard gab Ende August die Auflösung des derzeitigen Parlaments bekannt. Wie der konservative Regierungschef mitteilte, soll die geplante Steuerreform im Mittelpunkt seines Wahlkampfes stehen. Seine Regierung beabsichtigt eine zehnprozentige Steuer auf alle Waren und Dienstleistungen. Als Ausgleich soll die Einkommensteuer gesenkt werden. Oppositionsführer Kim Beazley (Labor) begrüßte die Vorverlegung der Wahlen für das gesamte Repräsentantenhaus (Unterhaus) und den halben Senat (Oberhaus). Die Opposition rechnet sich gute Chancen aus, die im März 1996 verlorene Regierungsmacht zurückzugewinnen. Derzeit 
                dominiert die konservative Regierungskoalition aus der Liberalen 
                Partei und der National-Partei das 148 Sitze zählende Unterhaus 
                mit 94 Abgeordneten. Für eine Regierungsbildung müßte 
                die Laborpartei insgesamt 27 Sitze zurückgewinnen. Beazley 
                zählt auf die wählerfreundlicheren Programme seiner 
                Arbeiterpartei. An einer großen Steuerreform mit Einführung 
                einer Mehrwertsteuer, wie sie die Konservativen beabsichtigen, 
                seien schon frühere Regierungsaspiranten gescheitert. (FR 
                31.08. & 28.09.98; NZZ 31.08., 04. & 21.09.98) 
                 AUSTRALIEN: PROTESTE GEGEN URANBERGBAU IM KAKADU-NATIONALPARK Der australische Konzern Energy Resources of Australia (ERA) hat damit begonnen, im Kakadu-Nationalpark im Bundesstaat Northern Territory eine neue Uranmine zu erschließen. Noch vor Abschluß einer derzeit laufenden Umweltverträglichkeitsstudie hatte die zuständige Bundesregierung am 2. Mai den Bau der sogenannten Jabiluka-Mine genehmigt. Trotz zahlreicher Festnahmen demonstrieren Ureinwohner und Umweltschützer unvermindert gegen den Bau der Mine und damit gegen die Zerstörung traditioneller Gebiete der Aborigines. Auch international häufen sich inzwischen Proteste gegen das geplante Vorhaben. Der 
                weltberühmte Kakadu-Nationalpark steht wegen seiner besonderen 
                ökologischen und kulturellen Bedeutung auf der Liste des 
                Weltkulturerbes der UNESCO. Zahlreiche heilige Stätten verleihen 
                dem Gebiet für die Aborigines eine besondere Bedeutung. (The 
                Guardian 09.09.98; infoe 29.09.98)  
 AUSTRALIEN: BHP WEITER UNTER DRUCK Der australische Rohstoff- und Energiekonzern Broken Hills Proprietory (BHP) hat im ersten Quartal des Geschäftsjahres 1997/98 (zum 31. Mai) einen erneuten Ertragsrückgang verzeichnet. Das Unternehmen teilte mit, niedrigere Rohstoffpreise, besonders für Kupfer und Erdöl, sowie die Folgen der Finanzkrise in Asien hätten die Geschäfte weiterhin belastet. In den drei Monaten bis August sei bei den Umsätzen von 5,16 (i.V. 5,10) Milliarden Aus$ ein Reingewinn von 351 (i.V. 357) Millionen Aus$ angefallen. In den letzten zwei Jahren mußte BHP Abschreibungen in Höhe von vier Milliarden Dollar vornehmen. Im vergangenen Geschäftsjahr verzeichnte der Konzern einen Verlust von 1,47 Milliarden Dollar. Angesichts der gedrückten Rohstoffpreise prophezeite Jerry Ellis, BHP-Vorsitzender, schlechte Aussichten für die Zukunft. (NZZ 19./20. & 24.09.98) | 
 
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
 		
