Pazifik Aktuell Mai - Juli 2000 (44)
01.06.2000: Aktuelle Nachrichten aus Papua-Neuguinea und den Inselstaaten
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 INHALT KIRCHLICHE NACHRICHTEN Aus Papua-Neuguinea 
 
 PNG: GIFTIGES NATRIUMZYANID AUS HELIKOPTER VERLOREN Auf 
          dem Weg zur Tolukuma Goldmine des australischen Betreibers Dome Resources 
          hat ein Helikopter versehentlich 1000 Kilogramm hochgiftiges Natriumzyanid 
          verloren. Zyanid dient in Verbindung mit Wasser und Natronlauge der 
          Goldgewinnung. Die Fracht stürzte 85  Kilometer  nördlich 
          von Port Moresby in dichten tropischen Regenwald. Nach Aussage des Geschäftsführers 
          von Dome Resources, Michael Silver, versickerten 100 bis 150 Kilogramm 
          der Natriumzyanidkügelchen in den Flüssen Angabanga und Mekeo. 
          Die Bevölkerung wurde gewarnt, das Wasser aus natürlichen 
          Quellen nicht zu trinken. Bei Augen- oder Hautkontakt führen 50 
          Milligramm (ein Teelöffel) der Substanz zum sofortigen Tod. 
           PNG: LEHRER DROHEN MIT AMTSNIEDERLEGUNG Rund 
          15.000 Lehrer und Erziehungsberechtigte haben in der Highlands Provinz 
          gedroht, vor Beginn des dritten Schulhalbjahres ihre Arbeit niederzulegen. 
          Der Drohung schlossen sich Lehrer aus fünf anderen Provinzen des 
          Landes an. Die "Papua New Guinea Teachers association" (Vereinigung 
          der Lehrer in PNG; PNGTA) fordert eine Gehaltserhöhung um 200 Prozent. 
          Wenn diese Forderung in den nächsten Wochen nicht erfüllt 
          werde, würden die Lehrer einfach ihre Klassenzimmer verlassen und 
          so lange nicht wiederkommen, bis sie ein der Arbeit angemessenes Gehalt 
          erhielten, sagte Tommy Hecko, Vorsitzender der PNGTA auf einem eigens 
          einberufenen Treffen in Goroka.  PNG: OK TEDI BERATERGRUPPE GEGRÜNDET In 
          Tabubil hat sich rund um die ehemaligen Politiker Sir Ebia Olewale und 
          Isidore Kaseng eine Arbeitsgruppe mit überwiegend einheimischen 
          Fachkräften gegründet.  PNG: OPPOSITION BESCHULDIGT MORAUTA DER KONSPIRATION MIT WELTBANK Der 
          Oppositionsführer im Nationalparlament von Papua-Neuguinea, Bill 
          Skate, beschuldigt Premierminister Sir Mekere Morauta der Konspiration 
          mit der Weltbank. Es sei sehr auffällig, welchen Einfluß 
          die Weltbank auf strukturelle Reformen in Papua-Neuguinea hätte, 
          sagte Skate im Parlament. Skate klagte Morauta weiterhin an, eigenmächtig 
          mit der Weltbank über das von ihnen erst kürzlich vergebene 
          Darlehen für die Regierung entschieden zu haben. Über das 
          Darlehen, das vorwiegend der ländlichen Entwicklung zugute kommen 
          soll, habe Morauta nicht mit den zuständigen Ministern im Kabinett 
          gesprochen. Morauta wies diese Vorwürfe von sich und konterte, 
          über die Kreditvergabe durch die Weltbank sei ausführlich 
          diskutiert worden.  Papua-Neuguinea 
          ist seit 25 Jahren unabhängig. Anlässlich dieses Silberjubiläums 
          fand in Port Moresby eine große Feier statt, auf der Premierminister 
          Sir Mekere Morauta das Logo zum Jubiläum enthüllte. Das Logo 
          mit den Nationalfarben rot, schwarz und gold wurde dem Publikum als 
          neues, neben dem Paradiesvogel, zweites Erkennungsmerkmal der einheimischen 
          Fluggesellschaft Air Niugini präsentiert. Sein Land hätte 
          allen Grund zum Feiern, freute sich Morauta. Trotz schwerer Konflikte 
          wie der sezessionistische Krieg auf Bougainville und die Sandline-Affaire 
          hätte die Regierung alles unbeschadet überstanden und sich 
          als würdig erwiesen, ein demokratischer Staat zu sein. Trotzdem 
          bliebe noch viel zu tun. So müßten Wirtschaftskrise und Korruption 
          überwunden werden und es gelte, die ländlichen Regionen weiter 
          zu entwickeln. Dort fehle es an Infrastruktur und an öffentlichen 
          Einrichtungen wie Schulen und Krankenhäusern. Morauta sagte weiterhin, 
          dieses Jubiläum müsse zum Anlass genommen werden, Fehler zuzugeben 
          und darin Chancen für die weitere Entwicklung des Landes zu sehen. 
           DUKE OF YORK- BEWOHNER MÜSSEN SINKENDE INSEL VERLASSEN Die 
          40.000 Bewohner der Duke of York Insel nordöstlich von Neubritannien 
          müssen ihre Insel in nächster Zeit verlassen. Ein von der 
          Regierung der Provinz Ost-Neubritannien  eingesetztes Forscherteam 
          hatte entdeckt, dass die Insel mehrere Millimeter pro Tag ins Meer versinkt. 
          Wohin die Bewohner umgesiedelt werden sollen, wurde von der Regierung 
          bislang nicht bekanntgegeben. Die auf Neubritannien beheimateten Baining 
          haben es abgelehnt, die Duke of York- Bewohner aufzunehmen. Es seien 
          bereits genug Tolai in ihrem Gebiet, sagte dazu Levi Orong, Leiter der 
          Baining-Lokalverwaltung. Die Sprecher der Duke of York erklärten 
          sich bereit, nach Namatanai (Neuirland) auszuwandern, wenn Neubritannien 
          ihnen kein eigenes Siedlungsgebiet zuweisen könne.  BOUGAINVILLE: UNTERZEICHNUNG DES GATEWAY-ABKOMMENS Anfang 
          Juni unterzeichneten in Port Moresby Vertreter der Nationalregierung 
          von Papua-Neuguinea und die Führer der Unabhängigkeitsbewegung 
          von Bougainville ein weiteres Abkommen, das sogenannte Gateway Communiqué. 
          Das Abkommen schließt inhaltlich an an das Loloata Abkommen und 
          enthält weitere Details über die Struktur und die Bildung 
          einer autonomen Regierung für die Insel Bougainville. Der Gouverneur 
          von Bougainville, John Momis, sagte, das Dokument diskutiere die verschiedenen 
          Möglichkeiten für eine Neubildung einer eigenen Regierung. 
          Diese müsse aus einem frei gewählten Parlament bestehen und 
          Strukturen wie Legislative, Exekutive und Judikative enthalten. Das 
          Gateway-Abkommen enthält ebenfalls Vorschläge, wie die Interimsregierung 
          von Bougainville gestärkt werden könne und behandelt die Frage, 
          wie sich die Beziehungen zwischen Papua-Neuguinea und Bougainville nach 
          der Unabhängigkeit gestalten ließen. Im Rahmen der Verhandlungen 
          zum Abschluß des Abkommens wiesen Vertreter der Interimsregierung, 
          darunter der Präsident des Bougainville Volkskongresses (BPC), 
          Joseph Kabui, darauf hin, dass Bougainville nichts anderes als Autonomie 
          und in naher Zukunft ein Referendum über die Unabhängigkeit 
          akzeptieren könnte.  BERGBAU: WELTBANK FORDERT SOFORTIGE SCHLIEßUNG VON OK TEDI Aus 
          Umweltschutzgründen fordert die Weltbank die sofortige Schließung 
          der Ok Tedi Kupfermine. In einem Bericht zur Lage der Mine ruft die 
          Weltbank die Regierung von PNG und die  Anteilseigner Broken Hill 
          Property auf, mit dem Bergbaukonsortium Ok Tedi Mining Limited (OTLM) 
          über eine baldige Stilllegung zu verhandeln.  PAZIFIK ALLGEMEIN: TAG DER PRESSEFREIHEIT PAZIFIKWEIT BEGANGEN Der 
          internationale Tag der Pressefreiheit am 3. Mai ist in mehreren pazifischen 
          Staaten begangen worden.  FRANZÖSISCH - POLYNESIEN: PROTEST GEGEN AUSBAGGERUNG DER LAGUNE Bewohner 
          der Insel Moorea in Te Ao Maohi (Französisch-Polynesien) und Umweltaktivisten 
          demonstrieren für den Erhalt ihrer Lagunen vor den Küsten 
          von Pihaena und Paopao. Sie werden dabei von Greenpeace und der evangelischen 
          Kirche von Französisch-Polynesien (Eglise Evangélique de 
          Polynésie Française) unterstützt.  VERSCHMUTZUNG DES MEERES SOLL KONTROLLIERT WERDEN Das 
          regionale Umweltschutzprogramm des Südpazifiks (South Pacific Regional 
          Environment Programme) hat ein Projekt zur Einschätzung und Kontrolle 
          der Risiken von Meeresverschmutzungen ins Leben gerufen. Das in Apia 
          auf Samoa angesiedelte Projekt soll auf der Basis von individuellen 
          Untersuchungen der jeweils betroffenen Länder zu einer Einschätzung 
          gelangen, wie schwer der Pazifik von Verschmutzungen betroffen ist. 
          Im Rahmen des PACPOL genannten Projektes (Pacific Ocean Pollution Prevention 
          Programme) solle ein kanadischer Meeresforscher Wasser- und Bodenproben 
          entnehmen und eine Datei mit den am höchsten verschmutzen Gebieten 
          einrichten. So könnten verschiedene Organisationen sich schnell 
          und zuverlässig einen Eindruck von dem Grad der Verschmutzung an 
          bestimmten Stellen verschaffen, sagte ein Sprecher von Pacpol. 
           JAPAN SCHLIEßT ABKOMMEN ZUM MINERALABBAU IN DER TIEFSEE Die 
          japanische Regierung hat im Februar in Fidschi ein Abkommen mit der 
          aus 18 pazifischen Ländern zusammengesetzten "Südpazifischen 
          Kommission zur angewandten Geowissenschaft" (South Pacific Applied Geoscience 
          Commission, SOPAC) geschlossen. Danach ist es der japanischen International 
          Cooperation Agency und der Bergbaugesellschaft Metal Mining nun möglich, 
          Minerale in den Tiefengewässern des Pazifiks abzubauen. Einzige 
          Einschränkung der Übereinkunft: Der Abbau wird auf die nächsten 
          drei Jahre befristet und darf nur in den ausschliesslichen exklusiven 
          wirtschaftlichen Zonen (Exclusive Economic Zones) vor den Küsten 
          der Cook-Inseln, der Marshall-Inseln und der Küste Fidschis stattfinden. 
          Vor diesen Küsten hatte die SOPAC wertvolle mineralische Ressourcen 
          wie Mangan, Kobalt und andere polymetallische Sulfide entdeckt. 
           "WAHRHEITSKOMMISSION" UNTERSUCHT LANGZEITEFFEKTE VON NUKLEARTESTS Anfang 
          des Jahres wurde unter Leitung von John Doom, Ex-Abteilungsleiter des 
          Pazifikreferates im Weltrat der Kirchen, die Kampagne "Finding the Truth" 
          ins Leben gerufen. Diese Wahrheitskommission soll die Langzeiteffekte 
          der französischen Atomwaffenversuche im Pazifik untersuchen. Die 
          auf drei Jahre angelegte Aktion will die Öffnung der Archive des 
          französischen Verteidigungs- und Gesundheitsministeriums erreichen. 
          Außerdem beantragt die Kommission die offizielle Anerkennung von 
          Moruroa und Fangataufa als Nukleartestgebiete. Damit wäre eine 
          kontinuierliche Untersuchung beider Atolle auf radioaktive Abfallprodukte 
          hin gewährleistet.  NIUE: ERÖFFNUNG DER ERSTEN UNIVERSITÄT Die 
          Lord Liverpool University, eine medizinische Hochschule, hat zum 15. 
          Mai 2000 ihren Lehrbetrieb aufgenommen. Bislang sind vier Studenten 
          an der ersten Universität von Niue eingeschrieben: Drei einheimische 
          Frauen und ein US-amerikanischer Apotheker. Der Direktor der Universität, 
          Dr. Randy Beck, sieht optimistisch in die Zukunft. Im lokalen Fernsehsender 
          TV Niue bedankte sich Beck für die Unterstützung der Bevölkerung 
          und erklärte, weitere Studenten würden erwartet.  MIKRONESIEN: 9 TOTE DURCH CHOLERAEPIDEMIE Der 
          Gouverneur der Insel Pohnpei (Föderierte Staaten von Mikronesien), 
          Johnny David, hat aufgrund der seit April bestehenden Choleraepidemie 
          den gesundheitlichen Notstand ausgerufen. Seit Ausbruch der Krankheit 
          starben neun der 35.000 Bewohner Pohnpeis an Cholera. 377 erkrankte 
          Menschen sind in das staatliche Krankenhaus eingeliefert worden. 1.183 
          Personen werden in den Gesundheitsstationen auf dem Land betreut. 
           WESTPAPUA: ERGEBNISSE DES ZWEITEN PAPUANISCHEN KONGRESSES Anfang 
          Juni fand in Jayapura (Port Numbay), der Hauptstadt Westpapuas, der 
          Zweite Papuanische Kongress statt. 2.700 Delegierte aus allen 14 Provinzdistrikten 
          und rund 20.000 Zuschauer versammelten sich sechs Tage lang, um über 
          die politische Zukunft der Region zu diskutieren. Konkret verfolgte 
          der Kongress drei Ziele: Die Neubetrachtung der Geschichte Westpapuas 
          und Revidierung der internationalen Anerkennung als Teil Indonesiens, 
          die Konsolidierung der politischen Bewegung und die Erstellung eines 
          politischen Programms. Das unter Vorsitz von Theys Eluys gewählte 
          40-köpfige Präsidium verfaßte eine Erklärung, deren 
          wichtigster Satz seither für internationalen Gesprächsstoff 
          sorgt: "Das Volk der Papua ist als Volk und als Staat seit dem 1. Dezember 
          1961 unabhängig". Die Erklärung des Kongresses sorgte für 
          Unruhen im Land. Beobachter schätzen, dass in den letzten Wochen 
          rund 12.000 indonesische Soldaten in der Umgebung von Jayapura zusammengezogen 
          wurden. Experten warnen nun vor einem "zweiten Osttimor".  WESTPAPUA: 87 KOMORO- FAMILIEN UMGESIEDELT PT 
          Freeport und dessen 85 prozentiger Anteilseigner, der amerikanische 
          Konzern Freeport McMoRan Copper and Gold, Inc., haben 300 Mitglieder 
          der Komoro umgesiedelt. Die 87 Familien aus dem Timika Distrikt nahe 
          der Grenze zu Papua-Neuguinea haben ein modernes Dorf mit angrenzenden 
          Gärten inmitten des tropischen Regenwaldes  im Landesinneren 
          erhalten. Die Komoro lebten bislang als Fischer an der Küste, wo 
          sie im Umkreis von 630 Kilometern ein halbnomadisches Leben führten. 
          Ihre Lebensgrundlagen wie Sago und Fisch waren durch die erweiterten 
          Aktivitäten der Freeport Kupfermine zerstört worden. PT Freeport 
          hatte im Ajkwa Distrikt nahe des Ajkwa Flusses eine neue Deponie für 
          den Abraum aus der Gold- und Kupfermine errichtet. Dies machte den Zugang 
          zum Fluß und zu den Sagoplantagen der Komoro unmöglich. 
           106 TOTE BEI 'STAMMESKRIEG' IN WESTPAPUA Die 
          offzielle indonesische Nachrichtenagentur Antara bestätigte Gerüchte 
          über den Ausbruch eines 'Stammeskrieges' in den unzugänglichen 
          Bergregionen des Bezirks Puncak Jaya in Westpapua. Der Krieg zwischen 
          den benachbarten Gruppen Wampe und Bilaga sei bereits vor über 
          einem Jahr ausgebrochen, als der Älteste der Wampa von Mitgliedern 
          der Bilage  im Kampf getötet worden war. Vermittlungsversuche 
          der Regierung scheiterten, da es den Wampe noch nicht gelungen sei, 
          im Gegenzug den Anführer der Bilage zu töten, berichtete die 
          Agentur. Nach ihren Angaben starben bisher 106 Menschen in beiden Dörfer. 
           FREEPORT FORDERT PRÜFUNG DES UMWELTBERICHTS Die 
          Freeport Kupfer- und Goldmine in der Timika- Region von Westpapua hat 
          die indonesische Regierung aufgefordert, zu ihrem Ende 1999 veröffentlichten 
          Umweltbericht Stellung zu nehmen. Der Bericht der unabhängigen 
          Umweltprüfungsfirma Montgomery Watson (MW) lobt die Art und Weise, 
          wie Freeport Umweltprobleme löst. Die von Freeport McMoran New 
          Orleans beauftragte Firma erklärte, die Mine arbeite "vorbildlich 
          für den gesamten Bergbau". Die Arbeitsweise des Unternehmens stimme 
          mit bestehenden Umweltgesetzen überein.  FREEPORT: ERDRUTSCH FORDERT TODESOPFER Der 
          durch Überflutungen und starke Regenfälle Anfang Mai verursachte 
          Erdrutsch einer Abraumhalde im Wanagongtal der Freeport McMoran Kupfer- 
          und Goldmine am Grasberg hat vier Menschen das Leben gekostet. 14 weitere 
          Menschen mußten mit zum Teil schweren Verletzungen ins Krankenhaus. 
          Die Opfer sind Angestellte der Subunternehmen Petrosea und Graha Buana 
          Jay, die für Freeport die Abraumhalde im Wanagongtal aufschütten. 
          Sie lebten im Dorf Banti  am Unterlauf des Wanagong Flusses. 
           OSTTIMOR: PORTUGIESISCH NEUE AMTSSPRACHE In 
          der unter UNO-Verwaltung stehenden ehemaligen indonesischen Provinz 
          Osttimor ist Portugiesisch künftig neue Amtssprache. Fünf 
          Prozent der rund 800.000 Osttimoresen beherrschen heute noch diese alte 
          Kolonialsprache. Friedensnobelpreisträger Bischof Carlos Belo sowie 
          der Ex-Guerillaführer Xanana Gusmao, dessen Truppen seit 1975 gegen 
          die Besetzung der ehemaligen portugiesischen Kolonie durch Indonesien 
          gekämpft hatten, setzten sich für diese Sprache ein. Die Jugendorganisation 
          der Rebellen unter Gusmao, die sogenannte Renetil, hatte für Tetum 
          als Amtsspache plädiert oder sogar für Indonesisch. Renetil 
          hatte bereits erreicht, dass als offizielle Währung der amerikanische 
          Dollar und nicht der portugiesische Escudo eingeführt wurde. Die 
          UNTAET (United Nations Transitional Administration in East Timor) gab 
          als Grund für die Wahl des US-Dollars die Abhängigkeit des 
          Landes von internationalen Geldtransfers an.  SALOMONEN: ESKALATION DER GEWALT Die 
          seit Ende 1998 auftretenden Spannungen zwischen der Bevölkerung 
          von Guadalcanal und den dort lebenden Zuwanderern von der Nachbarinsel 
          Malaita sind im Juni erneut eskaliert.  INDONESIEN: GEWALT AUF DEN MOLUKKEN ESKALIERT Bei 
          erneuten Überfällen auf christliche Dörfer auf der indonesischen 
          Insel Halmahera (Molukken) sind mindestens 44 Menschen getötet 
          worden. Mehr als 102 Menschen wurden verletzt. Die Angreifer, eine radikale 
          muslimische Gruppe, brannte Häuser nieder und zerstörte Gärten. 
          Seit 1,5 Jahren liefern sich Christen und Muslime auf den Molukken-Inseln 
          blutige Kämpfe, dabei wurden bisher rund 3.000 Menschen getötet. 
          Internationalen Schätzungen zufolge sind in den vergangenen Monaten 
          mehr als 2.000 militante Islamisten von der indonesischen Insel Java 
          auf die Molukken gereist, um gezielt Christen zu vertreiben oder zu 
          töten.  REGIERUNGSKRISE AUF FIDSCHI DAUERT AN Die 
          seit dem 19. Mai bestehende Regierungskrise auf der Insel Fidschi ist 
          noch nicht beendet. Putschistenführer George Speight hat zwar einige 
          der von ihm im Parlamentsgebäude festgehaltenen Geiseln (darunter 
          alle Frauen) entlassen, noch befinden sich aber 27 Parlamentsmitglieder 
          in der Gewalt seiner Rebellen. Nach den chaotischen Zuständen in 
          den vergangenen Wochen mit immer neuen Verhandlungen zwischen Speight, 
          dem Rat der Häuptlinge und neutralen Vermittlern gestaltet sich 
          die Lage vor Ort zur Zeit wie folgt:  KANAKY: MILITÄRISCHE KOOPERATION WIRD AUSGEBAUT Frankreich 
          erweitert sein Programm zur militärischen Kooperation mit den pazifischen 
          Inselstaaten.  UNABHÄNGIGE WOCHENZEITUNG FÜR KIRIBATI Zum 
          Tag der Pressefreiheit am 3. Mai erschien die erste Ausgabe der Wochenzeitung 
          "Kiribati New Star". Der "Star" wurde von Ex-Präsident Ieremia 
          Tabai und dem Ex-Public Relations-Manager der Regierung, Ngauea Uatioa, 
          als Konkurrenzprodukt zur einzigen Wochenzeitung auf Kiribati, der regierungseigenen 
          "Te Uekera", gegründet.  NAURU VERLANGT UNABHÄNGIGKEIT WESTPAPUAS Der 
          Präsident der Republik Nauru, Bernard Dowiyogo, hat das Asiatisch-Pazifisch 
          Parlamentarische Bündnis (Asian-Pacific-Parliamentary Union, APPU) 
          aufgefordert, die Unabhängigkeit der indonesischen Provinz Westpapua 
          zu befürworten. Dowiyogo sprach anlässlich der Hauptversammlung 
          der 15 APPU Mitgliedsstaaten Anfang Mai in Nauru über die Bedeutung 
          der parlamentarischen Demokratie und das Prinzip der Selbstbestimmung. 
          Er verglich die jetzige Situation Westpapuas mit der Lage Osttimors 
          vor dem Unabhängigkeitsreferendum im August vergangenen Jahres. 
          Westpapua müsse das Recht auf Selbstbestimmung zuerkannt werden, 
          deshalb müsse das Land umgehend in die Unabhängigkeit entlassen 
          werden.  NEUSEELAND: ZINSERHÖHUNG VERWIRKLICHT Neuseeland 
          ist Mitte Mai der amerikanischen Leitzinserhöhung gefolgt und hat 
          den eigenen Leitzins um 0,5 Punkte auf 6,5 Prozent angehoben. Don Brash, 
          Gouverneur der Zentralbank, begründete die Maßnahme mit dem 
          in Neuseeland einsetzenden inflationären Druck.  AUSTRALIEN: TAGUNG ZUM TREIBHAUSEFFEKT In 
          Perth trafen sich Ende April Vertreter von 30 Ländern zum "High 
          Level Forum on Greenhouse Sinks", um Einzelheiten des 1997 geschlossenen 
          Abkommens von Kyoto zu diskutieren. Darin war festgelegt worden, dass 
          die Länder ihre Kohlendioxidemissionen im Vergleich zum Ausstoß 
          von 1990 um fünf Prozent verringern sollten. Offen blieb, bis zu 
          welchem Ausmaß die Länder zur Verringerung des Treibhauseffektes 
          Bäume pflanzen dürfen ('sinks').  AUSTRALIEN: VERSÖHNUNGSGANG VEREINIGT TAUSENDE DEMONSTRANTEN Am 
          28. Mai 2000, dem "Tag der Versöhnung" demonstrierten rund eine 
          halbe Million Menschen auf der Stahlbrücke am Hafen von Sydney 
          gegen die Unterdrückung der einheimischen Bevölkerung Australiens, 
          der Aborigines. Die größte Demonstration des Landes seit 
          dem Vietnamkrieg marschierte über die Brücke und skandierte 
          "Sorry" und "Gerechtigkeit". Mehrere tausend Luftballons in den Farben 
          der Abroigines, schwarz, gelb und rot, stiegen in den Himmel über 
          Sydney, wo zuvor ein Flugzeug ein großes Sorry hingeschrieben 
          hatte. Geoff Clark, Vorsitzender der Kommission für Aborigines, 
          forderte in einer Rede den überfälligen Vertrag zwischen den 
          Ureinwohnern und den Australiern. Die Briten hatten Australien ohne 
          jegliches formales Abkommen als Kolonie in Besitz genommen. Ein Vertrag, 
          der offiziell die Rechte der Aborigines und das ihnen zugefügte 
          Leid anerkennt, wäre ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur Versöhnung, 
          so Clark. Der konservative Premierminister John Howard, schon in der 
          Vergangenheit wegen seiner Aborigines-Politik in die Kritik geraten, 
          lehnte den Vorschlag des Versöhnungskomitees für eine offizielle 
          Entschuldigung der Regierung jedoch ab. Er könne sich nicht für 
          etwas entschuldigen, was vor seiner Amtszeit geschehen sei, erklärte 
          Howard im Opernhaus bei der Eröffnung der Versöhnungsveranstaltung 
          den 2000 geladenen Gästen aus Politik und Wirtschaft. Howards Rede 
          führte zu weiteren Demonstrationen in den Städten Adelaide 
          und Brisbane, wo nochmals rund 160.000 Menschen auf die Straße 
          gingen und lautstark "Say sorry, John" forderten.  Im 
          wasserarmen Bundesland Westaustralien ist unter dem Wüstenboden 
          ein riesiges Wasserreservoir entdeckt worden. Experten des Bergbaukonzerns 
          Anaconda Nickel Ltd hatten das Wasserlager entdeckt, als sie nordöstlich 
          des Werksstandortes Kalgoorlie nach Wasser für ihre Nickelproduktion 
          bohrten. Das Reservoir befindet sich in einer Tiefe zwischen 50 Metern 
          und zwei Kilometern in einer Sandstein-Formation, dem Officer Basin, 
          und hat eine Ausdehnung von 200.000 Quadratkilometern. Diese Wassermenge 
          könne die Stadt Perth in den nächsten 4000 Jahren mit Trinkwasser 
          versorgen, so ein Unternehmenssprecher von Anaconda Nickel.  SPORT IM PAZIFIK: MEDAILLEN FÜR PNG Erfolgreich 
          waren die Bodybuilder aus Papua-Neuguinea (PNG) bei der Südpazifischen 
          Meisterschaft vom 12. bis zum 14. Mai in Noumea, der Hauptstadt Neukaledoniens. 
          Unter den 15 teilnehmenden pazifischen Staaten profilierte sich PNG 
          mit dem Gewinn von drei der  insgesamt fünf Klassen. 
           BOXEN: QUALIFIKATION FÜR SYDNEY 2000 VERPAßT Die 
          Boxer der Nationalmannschaft von Papua-Neuguinea, Lynch Ipera und Tony 
          Mirics, haben die Chance auf eine Teilnahme an den Olympischen Spielen 
          im australischen Sydney ab September dieses Jahres verpaßt. Beide 
          Sportler verloren die Endkämpfe im Leicht- und Mittelgewicht bei 
          der Ozeanischen Meisterschaft in Canberra Mitte Mai.  KIRCHLICHE 
          NACHRICHTEN  Aus 
          Papua-Neuguinea  PNG: NEUES KIRCHENGESETZ GEFÄHRLICH Nach 
          Meinung des Rates der Kirchen von PNG (PNGCC) ist das von der Regierung 
          vorgeschlagene neue Gesetz gefährlich. Generalsekretärin Sophia 
          Gegeyo wies darauf hin, dass in dem Entwurf die Gründung eines 
          Nationalrats der Christlichen Kirchen vorgesehen sei und auch deren 
          Zuständigkeiten und Funktionen definiert würden. Sie sagte, 
          wenn dies ein Versuch der Regierung sei, Kontrolle über die Kirchen 
          auszuüben, dann ist das Gesetz gefährlich. Sophia Gegeyo wörtlich: 
          "Etliche Kirchen arbeiten partnerschaftlich mit der Regierung in den 
          Bereichen Bildung und Gesundheitswesen zusammen. Aber ihre Unabhängigkeit 
          muß gewahrt bleiben, damit sie sich frei und unvoreingenommen 
          zu bedeutsamen moralischen und gesellschaftlichen Fragen äußern 
          können." Diese Kirchen müssten frei sein, ihren evangelistischen 
          Auftrag auszuführen, ohne dabei ihre Integrität infrage zu 
          stellen. Lt. Ms. Gegeyo wäre die Regierung oder die Legislative 
          in der Gemeinschaft der Kirchen vertreten. Eine so enge Verbindung zwischen 
          Regierung und Kirchen halte sie für ungesund und unannehmbar. Bei 
          der vorgeschlagenen Regelung würde die Regierung an Entscheidungen 
          der Kirchen beteiligt sein, sogar an Personalentscheidungen über 
          die Vertretung der Kirchen bei zwischenkirchlichen Verhandlungen. 
           PNG: KREUZ AUF DEM PARLAMENTSGEBÄUDE UNPASSEND! Während 
          einer Fragestunde im Parlament erkundigte sich Samson Napo, der Abgeordnete 
          für den Wahlkreis Bulolo, wie das Kreuz auf das Dach des Parlamentsgebäudes 
          gekommen sei. Er bat darum, es zu demontieren, denn es sei ein Kennzeichen 
          für Kirchengebäude, Orte, an denen Menschen zum Gottesdienst 
          zusammenkommen, oder Teil der Amtstracht von Geistlichen. Der amtierende 
          Parlamentspräsident Sir Tom Koraea versprach, sich um eine Klärung 
          zu bemühen und dem Parlament unverzüglich eine Antwort weiterzuleiten. 
           MT. HAGEN/PNG: "JESUS-MARSCH" DOKUMENTIERT EINHEIT Wie 
          in anderen Teilen PNGs und in anderen Ländern der Welt wurde auch 
          in Mt. Hagen am 10. Juni ein "Jesus-Marsch" veranstaltet. Mit ihm sollte 
          Zeugnis abgelegt werden von der Heilskraft Jesu Christi. Die Teilnehmenden 
          kamen aus allen Kirchen der Stadt und aus den Dörfern der Umgebung. 
          Einmütig wanderten sie vom Fußballplatz in New Town zum Ge-bäude 
          der Provinzregierung, am Einkaufszentrum vorbei bis hin zum Papst-Johann-Paul-Stadion. 
          Der Konvoi der aus Fußgängern und Fahrzeugen bestand, hielt 
          unterwegs an drei verschiedenen Orten zu Gebeten an. Pfarrer und Pastoren 
          aus verschiedene Kirchen bete-ten für die Mitglieder der Regierungen 
          des Landes und der Provinz, für die Angehörigen des Öffentlichen 
          Dienstes, für die Menschen in der Geschäftswelt und für 
          die Angehörigen von Polizei und Justiz. Schließlich beteten 
          Hunderte von Christinnen und Christen unter der hei-ßen Mittagssonne 
          im Stadion, angeleitet von Pastor John Yaiigi für die Nachbarländer 
          Fi-dschi und die Salomonen. Am Ende der Veranstaltung wurde Geld gesammelt, 
          das heimatlosen Kindern von Osttimor zugute kommen soll.  PORT MORESBY/PNG: FEUER ZERSTÖRTE CHRISTLICHES WOHNHEIM Das 
          von Pastor Charles Lapa geleitete "Jesus Halfway Centre" im Stadtteil 
          Morata von Port Moresby wurde aus bis jetzt noch ungeklärter Ursache 
          am frühen Morgen des 3. Juni völlig durch einen Brand vernichtet. 
          Die Bewohner (überwiegend Studierende) konnten lediglich sich selbst 
          retten und die Kleidungsstücke, die sie bei Ausbruch des Feuers 
          trugen. Als die Feuerwehr zwei Stunden später eintraf, war nichts 
          mehr zu machen. Die verbrannte Einrichtung und das persönliche 
          Hab und Gut wird auf insgesamt 150.000 Kina geschätzt während 
          das Gebäude selbst für rund 110.000 Kina wieder aufgebaut 
          werden könnte.  SAIDOR/PNG: NEUES TESTAMENT FERTIG 13 
          Jahre hat die Übersetzung des Neuen Testaments in die Gwahatike-Sprache 
          der Bevölkerung von Saidor (Rai Coast, Madang-Provinz) gedauert. 
          Diese Sprache wird von rund 1500 Menschen gesprochen.  PNG: ANZEIGENKAMPAGNE GEGEN KATHOLISCHE KIRCHE In 
          einem Leserbrief bzw. in einer Stellungnahme der Katholischen Bischöfe 
          appellierte der Generalsekretär der Kath. Bischofskonferenz von 
          PNG und den Salomonen an die Presse, ihre Verantwortung auch für 
          den Inhalt der Anzeigen in ihren Zeitungen wahrzunehmen. Es hatte Anzeigen 
          in den beiden Tageszeitungen des Landes (Post Courier und National) 
          gegeben, die die Katholische Kirche diskreditierten. Mit der Anzeigenkampagne 
          werde der Eindruck erweckt, Papst Johann Paul II wolle die Kontrolle 
          über die Welt erlangen, falsche Umweltpolitik verbreiten und die 
          Privatisierung von staatlichen Unternehmen fördern. Dies könne 
          zur Verwirrung unter den 1,4 Mio. Katholiken des Landes führen. 
          Die beiden Tageszeitungen sollten herausfinden, wer die Anzeigen in 
          Auftrag gegeben hat und welche Kirche oder Religionsgemeinschaft dahinter 
          steht.  PNG: BISCHÖFE FÜR DIE VERTEIDIGUNG DER DEMOKRATIE AUF DEN SALOMONEN Die 
          Katholische Bischofskonferenz unterstützt die Forderung der Kirchenführer 
          auf den Salomonen, die konstitutionelle Demokratie beizubehalten. In 
          einer Stellungnahme versprachen die Bischöfe dafür zu beten, 
          dass der Frieden in dem Inselstaat wiederhergestellt wird und es zu 
          Friedensverhandlungen kommt. An die Christinnen und Christen in der 
          Bevölkerung gewandt betonten sie, wie wichtig es sei, die Demokratie 
          zu schützen. Sie sollten im Gebet um die nötige Kraft bitten, 
          die Botschaft Christi in ihrem persönlichen Leben und in ihrem 
          Verhältnis zu anderen Menschen wirksam werden zu lassen. Die geschwisterliche 
          Gemeinschaft der Christen sei eine wichtige Ergänzung der Kulturen 
          Melanesiens. Sie ermögliche es, die alten Grenzen zwischen den 
          Gruppen in der Gesellschaft zu überwinden. Mit dem Bibelzitat aus 
          Matthäus 5, 38/39 forderten sie die kämpfenden Parteien auf, 
          nicht Rache sondern Vergebung zu üben.  LAE/PNG: NEUE RÄUME FÜR LUTHERISCHEN ENTWICKLUNGSDIENST Am 
          Donnerstag, 8. Juni, wurde in Malahang (Lae) der Erweiterungsbau für 
          den Lutherischen Entwicklungsdienst eingeweiht. Das 100.000 Kina teure 
          Bauvorhaben umfasst Büroräume für den landwirtschaftlichen 
          Beratungsdienst, eine Medienstelle und einen Konferenzraum mit Teeküche. 
          Das mit Geldern aus der Evang.-Lutherischen Kirche in Bayern finanzierte 
          Gebäude soll nun dazu beitragen, dass der Lutherische Entwicklungsdienst 
          die ländliche Bevölkerung besser beraten kann.  Der 
          Generalvikar der Diözese Aitape, Rev. Anthony Burgess (62), wurde 
          von Papst Johann Paul II zum Koadjutor des Bischofs von Aitape ernannt. 
          Der aus Australien stammende katholische Priester arbeitet seit 1972 
          in PNG, mit wenigen Jahren Unterbrechung durch einen Aufenthalt in Australien. 
           Bischof 
          Henk Te Maarssen SVD, geb. 1933 in den Niederlanden, seit 1962 in PNG 
          tätig, wurde zum neuen Bischof der Diözese Kundiawa ernannt. 
          Von 1972 bis 1982 war Bischof Henk Sekretär der Liturigsch-katechetischen 
          Kommission der Katholischen Bischofskonferenz und Direktor des Liturgisch-katechetischen 
          Instituts in Goroka. 1982 übernahm er die Gemeindepfarrstelle Denglagu 
          und wurde gleichzeitig Generalvikar der neu errichteten Diözese 
          von Kundiawa.  Aus ander Ländern FIDSCHI: DIE KIRCHEN UND DER STAATSSTREICH In 
          Fidschi ist eine erbitterte Debatte über die Rolle der Kirchen 
          bei dem politischen Umsturz entstanden. Rev. Josateki Koroi, einer der 
          entschiedensten Gegner des ethnisch motivierten Staatsstreichs, hat 
          den Kirchenführer der Methodisten im Land, Rev. Tomasi Kanailagi, 
          beschuldigt, die rassistische Komponente des Coups verschleiert zu haben. 
           ÖKUMENISCHER RAT FÜR DEN SCHUTZ DER VERFASSUNG IN FIDSCHI In 
          einem Schreiben an die Kirchen von Fidschi hat die amtierende Generalsekretärin 
          des Weltkirchenrats in Genf, Geneviève Jacques, an die streitenden 
          Parteien in Fidschi appelliert, die Unantastbarkeit der Verfassung zu 
          wahren und die Gesetze des Landes zu achten. Den Kirchen des Landes 
          hat sie die Unterstützung der ÖRK bei den Bemühungen 
          um eine friedliche Lösung zugesagt. Das Engagement der Kirchen 
          in Fidschi für Gleichheit und Toleranz in der Gesellschaft werde 
          vom ÖRK voll mitgetragen.  SALOMONEN: KIRCHLICHER SCHUTZ FÜR PARLAMENTARIER Führer 
          der Religionsgemeinschaften auf den Salomonen haben ihre Hilfe beim 
          Schutz der Parlamentsabgeordneten angeboten, die nach Honiara unterwegs 
          sind, um dort einen neuen Premierminister zu wählen. Nach Sean 
          Dorney, dem Korrespondenten von Radio Australien, haben viele Abgeordnete 
          Angst um ihre eigene Sicherheit in der Hauptstadt, die seit mehr als 
          drei Wochen, seit Beginn der Staatskrise von der Malaita-Eagle-Force-Miliz 
          beherrscht wird. Einige Parlamentarier hätten angedroht, die Wahl 
          zu boykottieren, weil sie nicht bereit seien, unter Bedrohung zu wählen. 
          Unterdessen hat die Solomon Islands Christian Association, zu der alle 
          größeren Kirchen des Landes gehören, sogar ein Flugzeug 
          gemietet, um Abgeordnete aus der Western Province nach Honiara zu bringen. 
          In einem Aufruf, der über den Rundfunk verbreitet wurde, haben 
          Bischöfe und Pfarrer gemeinsam mit 50 Parlamentsabgeordneten für 
          eine Beibehaltung der Demokratie auf den Salomonen plädiert. 
           SALOMONEN: ERZBISCHOF AN BESUCHEN GEHINDERT Der 
          Erzbischof der Katholischen Diözese von Honiara, Adrian Smith, 
          wurde an einer Straßensperre im Osten von Honiara am Freitag von 
          Angehörigen paramilitärischer Einheiten und der Malaita-Eagle-Force-Miliz 
          gehindert, nach Tenaru zu fahren. In der Begleitung des Erzbischofs 
          befanden sich ein Priester und eine Ordensschwester, beide Mitglieder 
          der Ordensgemeinschaft vom Heiligen Namen Marias in Tenaru. Erzbischof 
          Smith nannte die Aktion eine Verletzung seiner Rechte als Erzbischof, 
          sich um die Priester, Ordensangehörigen und die katholischen Gläubigen 
          zu kümmern. Er wies auf das Grundrecht der Religionsfreiheit hin 
          und forderte von den Anführern der Aktion sicherzustellen, dass 
          katholischen Geistlichen und ihrer Begleitung freie Fahrt im Rahmen 
          ihrer seelsorgerlichen Pflichten gewährt würde. Sollte dies 
          verweigert werden, so befänden sich die Salomonen im Zustand der 
          Anarchie, was nicht geduldet werden dürfe.  SALOMONEN: FRAUEN SUCHEN HILFE IM AUSLAND Die 
          Frauen der Salomonen haben sich an Freunde im Ausland gewandt mit der 
          Bitte, bei der Beaufsichtigung der Mitglieder der militanten Gruppen 
          von Guadalcanal und Malaita zu helfen, wenn diese wie vorgesehen ihre 
          Waffen abgeben. Ein entsprechender Aufruf wurde im Rahmen eines Gottesdienstes 
          für den Frieden vom Nationalrat der Frauen in Honiara veröffentlicht. 
          Die Frauen hoben hervor, dass Recht und Ordnung herrschen müssen 
          und die Menschen wieder in Sicherheit leben können müssen. 
          Dies sei eine Voraussetzung für den Frieden im Land. Nur mit ausländischer 
          Hilfe könne das Vertrauen in die Polizei gestärkt werden, 
          so dass sie die reibungslose Niederlegung der Waffen beaufsichtigen 
          kann.  SALOMONEN: WIRD ALTBISCHOF BOSETO PREMIERMINISTER? Altbischof 
          Leslie Boseto, früher Bischof der United Church, hat gute Chancen, 
          der Nachfolger des durch einen Coup entmachteten Premierministers Bartholomew 
          Ulufa’alu zu werden. Politische Beobachter halten Boseto für einen 
          allgemein respektierten politischen Führer. Boseto ist zur Zeit 
          Staatsminister und genießt hohes Ansehen. In den Friedensverhandlungen 
          im Bougainville-Konflikt hatte er eine führende Rolle gespielt. 
          Sean Dorney, Korrespondent für Radio Australien in Honiara, meint, 
          dass Boseto auch mit der Unterstützung der Malaita Eagle Force 
          rechnen könne.  SAMOA: GEFÄNGNIS FÜR FUNDAMENTALISTISCHEN BIBELKREIS Mitglieder 
          eines fundamentalistisch orientierten Bibelkreises, einschließlich 
          einiger Kinder und schwangeren Frauen wurden zu Gefängnisstrafen 
          verurteilt, weil sie sich dem vom Gericht des Dorfes Falealupo ausgesprochenen 
          Verbot widersetzt hatten und ihre Treffen fortgeführt hatten. Während 
          die Männer der Gruppe zu zwei Monaten Gefängnis verurteilt 
          wurden, bekamen die Frauen und Kindern nur Haftstrafen von einem Monat. 
          Wie in der Zeitung LeSamoa zu lesen war, hatte die Gruppe biblischen 
          Unterricht abgehalten, obwohl der Dorfrat der überwiegend protestantischen 
          Siedlung es ihnen verboten hatte. Dieses Verbot war zuvor von einer 
          höheren Instanz bestätigt worden, denn seit zwei Jahren gibt 
          es in Samoa ein Gesetz, das den Dorfräten weitreichende Entscheidungsfreiheit 
          im Rahmen eigener Rechtsvorstellungen überlässt. Allerdings 
          hat das zuständige Gefängnis von Fuasivi für eine so 
          große Gruppe von Häftlingen nicht ausreichend Platz. 
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