"Für Frieden und Stabilität"

10.10.2006: Nordkorea unternimmt unterirdischen Atombombentest

„Für Frieden und Stabilität“ Nordkorea unternimmt unterirdischen Atombombentest

Am Montagmorgen (09. Oktober 2006) machte die nordkoreanische Regierung ihre Drohung war und unternahm einen unterirdischen Atombombentest im Nordosten des Landes. Das Pazifik-Netzwerk verurteilt diesen Test Nordkoreas auf Schärfste , der laut offiziellen Angaben Nordkoreas dazu beitragen wird, „den Frieden und die Stabilität auf der koreanischen Halbinsel und in der umliegenden Region zu erhalten“. Diese Worte ähneln denen des US-Marineoffiziers, der 1946 den Bewohnern der Bikini-Insel mitteilte, dass die Atombomben „zum Wohle der ganzen Menschheit“ getestet werden und dass diese somit „für immer von Kriegen verschont werden kann“.

Aber alle der über 2000 weltweiten Tests haben nicht dazu beigetragen, dass es der Menschheit besser geht – insbesondere nicht den Menschen in den Testgebieten. Die Bewohner der Marshall-Inseln und von Französisch-Polynesien leiden noch heute am deutlichsten an den Folgen der Tests. Viele erkrankten an Krebs und anderen Krankheiten, die in Verbindung mit den Tests gebracht werden können. Sie verloren ihr Land, das durch die Tests auf immer unbewohnbar gemacht wurde. Auch im Pazifik wurden teilweise unterirdische Tests durchgeführt bei denen Radioaktivität freigesetzt wurde. Studien belegen die Verseuchung des Ozeans infolge der unterirdischen Atomtests auf Moruroa. Laut offiziellen Angaben Nordkoreas sei jedoch bei dem Test am Montag keine Radioaktivität ausgetreten und der Test sicher verlaufen. Warum sollte es aber in Nordkorea anders sein, als in anderen Testgebieten dieser Welt fragen wir uns.

Wir rufen daher Länder wie die USA und China auf, endlich den Atomteststoppvertrag zu unterzeichnen, damit dieser in Kraft treten kann und es eine Grundlage gibt mit der das Wettrüsten eingedämmt werden kann. Zudem sollen die Atommächte ihren Verpflichtungen aus dem Atomwaffensperrvertrag nachkommen und ihre eigenen Nukleararsenale endlich abrüsten. Alle Kernwaffen-Staaten außerhalb des Atomwaffensperrvertrages – das sind: Indien, Pakistan, Israel und jetzt auch Nordkorea – sind aufgefordert, diesem (wieder) beizutreten und sich den Abrüstungsforderungen zu unterwerfen.
Katja Göbel, Pazifik-Informationsstelle