Pazifik Aktuell Mai 1999 (40)

01.05.1999: Aktuelle Nachrichten aus Papua-Neuguinea und den Inselstaaten

Inhalt:
 
 

KIRCHLICHE NACHRICHTEN
 

Papua-Neuguinea

Pazifik   
 
 

PNG: FORDERUNGEN DER SÖLDNERFIRMA "SANDLINE INTERNATIONAL"

Nach einem mehr als zwei Jahre andauernden Streit hat sich die Regierung Papua-Neuguineas Anfang Mai bereit erklärt, den finanziellen Forderungen des Söldnerunternehmens "Sandline International" nachzukommen. Das britische Unternehmen war 1997 vom damaligen Premierminister Sir Julius Chan mit der Bereitstellung einer Söldnertruppe beauftragt worden, die für rund 36 Millionen US-Dollar den Krieg auf der Kupferinsel Bougainville hätte beenden sollen. Nach der Intervention des damaligen Armeechefs Jerry Singirok mußten die bereits angereisten 150 Söldner jedoch unverrichteter Dinge abziehen. Sandline beharrte dennoch auf der Auszahlung der zweiten Hälfte des nach britischem Recht aufgesetzten Vertrags und der seither angefallenen Rechtskosten in Höhe von 25 Millionen Dollar. Ein internationaler Schiedsgerichtsspruch hatte diese Forderungen im Oktober 1998 bestätigt. Von der Regierung Papua-Neuguineas erhobene Einsprüche wurden schließlich Anfang April dieses Jahres von einem australischen Gericht zurückgewiesen.
Durch den Gerichtsentscheid vom April abgesichert hatte Sandline in verschiedenen Ländern die Urteilsvollstreckung zur Pfändung beantragen lassen. Im März waren Gelder in Höhe von rund fünf Millionen Euro, die die Europäische Union zur Unterstützung der Landwirtschaft Papua-Neuguineas bereit gestellt hatte, vorübergehend eingefroren worden.

Die Auswirkungen für die ohnehin krisengeschwächte Gesamtwirtschaft des Landes sind kaum absehbar. Vor wenigen Wochen hat der Internationale Währungsfonds (IMF) die Regierung vor einer vollausgereiften Finanzkrise gewarnt. In ihrem Abschlußbericht forderten die Experten Premierminister Bill Skate auf, das bis Juli ausgesetzte Parlament umgehend einzuberufen und ein neues, bescheideneres Budget auszuarbeiten. Kritik wurde vor allem am sogenannten "Schmiergeldfonds" des Landes geübt. Jeder Politiker kann - auf

ganz legale Weise - beliebig über einen solchen Fonds verfügen. In erster Linie werden damit vor den Wahlen großzügig Geschenke verteilt.

(AAP 20.10.98; ABC 31.03.99; The National 05. & 12.03. & 03.05.99; Independent 12.03. & 05.03.99; NZZ 09.04.99)

INHALT

 
PNG: FLUCHT VOR HOCHWASSER

Verheerende Überschwemmungen haben Ende April mehr als 15.000 Bewohner der Western Province zum Verlassen ihrer Häuser gezwungen. Wie die Behörden mitteilten, sind bereits mehrere Opfer zu beklagen. Malaria, Ruhr sowie in Folge des Hochwassers ausbrechende Seuchen gefährdeten vor allem Kinder und ältere Menschen. Hilfe kommt inzwischen aus der Hauptstadt Port Moresby und aus Australien.
Die Überschwemmungen waren durch ungewöhnlich heftige Regenfälle verursacht worden, die die beiden Flüsse Fly und Strickland hatten ansteigen lassen. Ein Sprecher des Katastrophenschutzes sagte, die Regierung wolle die Vereinten Nationen um weitere Hilfe für die betroffene Region bitten.

(The National 30.04.99; Radio Australia 26. & 30.04.99; Independent 23.04.99)

INHALT
 

PNG: SCHWERE STAMMESKÄMPFE IM CHIMBU

Offiziellen Meldungen zufolge sind bei Stammeskämpfen im Hochland Papua-Neuguineas (Eastern Highlands Province) mindestens 35 Personen getötet und mehr als 62 Personen verwundet worden.
Die Kämpfe zwischen zehn verschiedenen Klans im Distrikt Okapa sowie zweier Klans im Distrikt Kainantu waren im März ausgebrochen. Blutige Auseinandersetzungen werden bereits seit Jahren aus Okapa berichtet. Polizei und Provinzverwaltung konnten jedoch wiederholt zwischen den Streitparteien vermitteln. Unmittelbar vor der Unterzeichnung eines Friedensabkommens Anfang Februar war nach den Entführungen zweier Stammesangehöriger die Gewalt erneut eskaliert. Auch in der Kainantu-Region sind seit Jahren Kämpfe zwischen den Gruppen Akibu und Tonakau in Kainantu im Gange. Bei den

jüngsten Auseinandersetzungen liegen jedoch die Anzahl der Toten und die Höhe der Sachschäden wesentlich höher als in der Vergangenheit.

Örtliche Polizeikräfte führen dies darauf zurück, daß inzwischen auch moderne Waffen Verwendung finden. Bisher wurden Stammeskämpfe vorwiegend mit Pfeil und Bogen, Speeren und Äxten ausgetragen. Wie die Behörden vermuten, soll sich das moderne, selbst Handgranaten umfassende Waffenarsenal aus ehemaligen Armeebeständen zusammensetzen.

(The National 13. & 15.03.99; PC 12. & 16.03.99)

INHALT
 

PNG: NICKEL-PROJEKT GEFÄHRDET

Umweltbedenken haben die Realisierung des neusten, für das Jahr 2001 in der Madang Province anvisierten Bergbauprojektes (Ramu-Nickel-Projekt) ins Wanken gebracht. Nichtregierungsorganisationen kritisieren insbesondere die geplante Entsorgung des Abraumes im Meer. Wie im Zuge der Vorverhandlungen bekannt geworden ist, sollen jährlich rund 100 Millionen Tonnen Abraum über Pipelines ins Meer eingeleitet werden.
Das Betreiberkonsortium, dem Highlands Pacific Ltd. und Nord Pacific Ltd. angehören, will insgesamt 838 Millionen US-Dollar in das Projekt investieren. Erstmals in Papua-Neuguinea soll das geförderte Erz noch vor Ort verhüttet werden. Ab 2001 rechnet man mit einem jährlichen Exportaufkommen von mehr als 32.000 Tonnen Nickel und über 3.000 Tonnen

Kobalt. Die Betriebsdauer der Mine wird auf rund 20 Jahre beziffert.

(PIR 18.03.99; Independent 12.03.99)

INHALT
 

BOUGAINVILLE: NEUES FRIEDENSABKOMMEN - GEFAHR FÜR DEN GESAMTFRIEDENSPROZESS?

Die Unterzeichnung eines neuen Friedensabkommens ist erneut zur Belastungsprobe des Gesamtfriedensprozesses auf Bougainville geworden. Wenig kompromißbereite Teile der Bougainville Revolutionary Army drohten Anfang Mai, sich vom laufenden Friedensprozeß zurückzuziehen. Sie werfen den Regierungen Papua-Neuguineas und Neuseelands arglistige Täuschung vor, die letztendlich zur Unterzeichnung des sogenannten Matakana-Okataina- Abkommens geführt habe.
Am 22. April hatten Vertreter der ehemaligen Konfliktparteien im neuseeländischen Rotorua das Abkommen unterzeichnet und damit wiederholt ihre Bereitschaft erklärt, sich gemeinsam für Frieden und Wiederaufbau der Insel einzusetzen. Unterzeichner waren die vier Vertreter Bougainvilles im Zentralparlament, John Momis, Michael Ogio, Michael Laimo und Sam Akoitai, die beiden Vorsitzenden der verfassungsgebenden Versammlung Bougainvilles, Joseph Kabui und Gerard Sinato, der Unterhändler Sir John Kaputin sowie die

Vorsitzenden der Resistance Forces, Hillary Masiria, und des Leitana Ältestenrates, Joe Banam. Als Beobachter fungierte der ehemalige Generalgouverneur Neuseelands, Sir Paul Reeves, dem bei den Vorverhandlungen eine wesentliche Rolle zugekommen war.

Das Abkommen beinhaltet wesentliche Punkte, wie die Entwaffung der Insel mit Hilfe des Peace Process Consultative Committees und einer UN-Beobachtergruppe. Die Unterzeichnenden bekräftigten ihren Entschluß, durch die Einhaltung der jetzt erzielten Vereinbarung sowie des bereits im Vorjahr ausgehandelten Lincoln-Abkommens den Friedensprozeß auch weiterhin aktiv zu unterstützen und zu forcieren. Gleichzeitig wurden konkrete Schritte vereinbart. So soll noch in diesen Wochen ein Entwurf der künftigen Regierung Bougainvilles, ihrer Struktur und Kompetenzen, ausgearbeitet werden. Spätestens am 30. Juni will man über diesen Entwurf beraten. Die Wahl dieser "Regierung der Versöhnung", ursprünglich für den Zeitraum 24. bis 30. April vorgesehen, wurde indessen auf unbestimmte Zeit verschoben.

Während die Regierung in Port Moresby von einem weiteren Durchbruch in den Friedensverhandlungen spricht, und auch die Regierungen Neuseelands und Australiens der Unterzeichnung große Bedeutung beimessen, geben Meldungen aus Rebellenkreisen Grund zur Sorge. "Hardliner" Sam Kauona ließ Anfang Mai verkünden, das Übereinkommen und die Art ihres Zustandekommens hätte das bisherige Vertrauen in die Regierung Neuseelands unwiderruflich zerstört.

Der neuseeländische Außenminister, Don McKinnon, hatte Anfang April die führenden Vertreter Bougainvilles zu einem einwöchigen - als Seminar bezeichneten - Treffen nach Rotorua eingeladen. Damit war seine Regierung den Bitten aus Port Moresby und Bougainville nachgekommen, eine Plattform für weitere Friedensgespräche zu bieten. Die Tatsache, daß es im Zuge dieses "Seminars" zur Unterzeichnung des Matakana-Okataina-Abkommens gekommen ist, bezeichnen die Separatisten jetzt als arglistige Täuschung, die den gesamten Friedensprozeß ins Wanken bringen könne.

(PIR 29.04.99; Independent .99; The National 23. & 26.04., 05.05.98; PC 01., 23., 26. & 30.04.99)

INHALT
 
 
OSTTIMOR: REFERENDUM IM AUGUST?

Am 8. August sollen rund 800 000 Osttimoresen über die politische Zukunft ihres Landes entscheiden. Dies teilte der indonesische Präsident Bacharuddin Jusuf Habibie Ende April nach einem Treffen mit dem australischen Regierungschef Howard mit. Die Regierung in Jakarta sei bereit, das bei diesem Referendum erzielte Ergebnis bedingungslos zu akzeptieren, sei es die Integration oder die Loslösung Osttimors. Die portugiesische Ex-Kolonie war 1975 von Indonesien besetzt und ein Jahr später annektiert worden.
Internationale Wahlbeobachter sollen - laut Habibie - die rechtmäßige Durchführung des unter UN-Schirmherrschaft gestellten Referendums garantieren. Bereits im Vorfeld soll das Expertenteam Polizei und Militär Indonesiens auf das Referendum vorbereiten. Habibie erneuerte in diesem Zusammenhang seine Einladung an Australien, die USA, Deutschland,

Großbritannien, Japan und die Philippinen, Beobachter zu entsenden.

Gleichzeitig billigte es ausdrücklich den Einsatz eines nichtmilitärischen UN- Polizeiteams in Osttimor. Eine UN-Friedenstruppe wird in Jakarta hingegen abgelehnt.

Bereits Mitte April hatten sich die Außenminister Indonesiens und Portugals, Ali Alatas und Jaime Gama, auf einen Autonomieplan geeinigt. Das Autonomie-Paket und zwei Zusatzabkommen sollen im Mai bei den Vereinten Nationen in New York unterzeichnet werden. Darin eingeschlossen sind auch die Durchführungsbestimmungen für die Volksabstimmung im August. Angehörige pro-indonesischer Milizen, der Unabhängigkeitsbewegung, von Polizei und Militär sowie Vertreter der nationalen Menschenrechtskommission und der Katholischen Kirche gründeten inzwischen eine Kommission zur Unterstützung der Friedensbestrebungen.

Der Konflikt um Osttimor hatte in den vergangenen Wochen wieder an Schärfe zugenommen. Beobachter befürchten, daß der jetzt laufende Friedensprozeß durch erneut eskalierende Gewalt gefährdet werden könnte. Anhänger der Verwaltungsmacht Indonesien und Unabhängigkeitskämpfer stehen sich seit Jahren gegenüber. Australien forderte daher eine sofortige Entwaffnung der Konfliktparteien.

(The Guardian 14.04.99; NZZ 24./ 25.04.99; FR 22., 27. & 28.04.99; SZ 28.04.99)

INHALT
 

KIRIBATI: TRINKWASSERNOTSTAND NACH DÜRRE

Seit Anfang März leidet Kiribati unter einer extremen Dürre, die zum Trinkwassernotstand auf den insgesamt 33 Inseln des Südseestaates geführt hat. Präsident Teburoro Tito appellierte an Australien und andere Gebernationen, seinem Inselstaat zu helfen und Entsalzungsanlagen zur Verfügung zu stellen. Die Lage verschlechterte sich angesichts der seit mehreren Monaten andauernden Trockenheit. Die 81.000 Inselbewohner sind für ihre Trinkwasserversorgung auf Regen angewiesen, der von Hausdächern in Zisternen geleitet wird. In diesem Winter war die normalerweise von November bis März anhaltende Regenzeit ausgeblieben.
(Radio Australia 07.03.99)

INHALT
 

FRANZÖSISCH-POLYNESIEN: NEUE STUDIE BESTÄTIGT ALTE BEFÜRCHTUNGEN

Eine neue Studie hat den im Juli 1998 veröffentlichten Bericht der Internationalen Atomenergie-Agentur (IAEA) über die radiologische Situation auf den ehemaligen Testgeländen in Französisch-Polynesien in Frage gestellt. Während der IAEA-Bericht eine nur noch geringe radioaktive Verseuchung bestätigt hatte, spricht die Independent Research and Information Commission on Radioactivity in ihrer Ende Februar veröffentlichten Untersuchung von einer ernsthaften radioaktiven Bedrohung der Bevölkerung. Wie es darin
heißt, werde der für die Gesundheit des Menschen unbedenkliche Normalwert um ein Hundertfaches überschritten.

Die Umweltorganisation Greenpeace sieht damit ihre seit Jahren erhobenen Befürchtungen bestätigt. Michael Szabo, Sprecher der Umweltorganisation, unterstrich die Bedeutung der zusätzlichen, unabhängigen Studie, deren Ergebnis weitreichende Konsequenzen nach sich ziehen müsse. So sei eine jährliche Kontrolle der radioaktiven Belastung vor Ort, wie Frankreich nach Beendigung ihrer letzten Testserie 1996 zugesichert hatte, bei weitem nicht

ausreichend. Statt dessen müßten die beiden Atolle Moruroa und Fangataufa regelmäßiger Forschungsgegenstand einer unabhängigen Kommission sein.

An der im Juli vergangenen Jahres veröffentlichten IAEA-Studie war ein internationales Team von Wissenschaftlern beteiligt gewesen. Auftraggeber Frankreich hatte neben logistischer Hilfe auch zahlreiche Meßdaten und bisher unveröffentlichtes Material zur Verfügung gestellt. Dennoch war den Forschern selbst von Greenpeace unabhängiges Arbeiten attestiert worden. Wie es zu den extrem unterschiedlichen Resultaten kommt, darüber rätseln Experten aus verschiedenen Erdteilen. Eine Erklärung gibt es jedoch noch

keine.

(The Press 24.02.99; PIR 24.02.99)

INHALT
 

SAMOA: TOD DES REFORMERS TOFILAU

Mitte März ist in der samoanischen Hauptstadt Apia einer der großen politischen Reformer und Vermittler des Südpazifiks, Tofilau Eti Alesana, im Alter von 74 Jahren verstorben. Tofilau hatte 1990 gegen den Widerstand der Matai, der Stammesvorsitzenden, die Einführung eines allgemeinen Wahlrechts und weitreichende Wirtschaftsreformen durchgesetzt. Auf regionaler Ebene setzte Tofilau wiederholt sein diplomatisches Können unter Beweis. Über Jahre trat er als erfolgreicher Vermittler zwischen den häufig ungeduldigen jüngeren Regierungschefs anderer südpazifischer Staaten und den eher konservativen Führern Australiens und Neuseelands auf.
Tofilau wurde aufgrund seiner vorbildlichen Tätigkeit als Koprafarmer bereits in jungen Jahren zum Matai gewählt. Fünf Jahre vor der Unabhängigkeit Samoas im Jahre 1962 trat er ins Parlament ein, dem er von 1982 bis 1985 und von 1988 bis zu seinem Rücktritt Ende vergangenen Jahres als Regierungschef angehörte.

(NZZ 01.04.99)

INHALT
 

VANUATU: REGIERUNGSCHEF WALTER LINI GESTORBEN

Ende Februar ist Walter Lini, einer der prominentesten und fähigsten Politiker der südpazifischen Region, im Alter von 57 Jahren gestorben. Der anglikanische Priester Lini hatte Vanuatu 1980 in die Unabhängigkeit geführt und diente dem Land bis 1991 als Premierminister. Als 1996 Serge Vohor an die Macht kam, wurde Lini zum Justizminister und stellvertretenden Premierminister ernannt. Wenige Monate nach dem Wahlsieg seines ehemaligen Parteikollegen Donald Kalpokas im März 1998 übernahm Lini die Führung der
Opposition.

Lini galt als vehementer Antikolonialist. Gemeinsam mit Kalpokas hatte er für die Unabhängigkeit der ehemaligen "Neuen Hebriden" gekämpft, die seit 1906 von Großbritannien und England als Kondominium verwaltet worden waren. Auch seine eigene Partei hatte die Kritik Linis häufig spüren müssen. Nachdem er 1991 einige seiner Parteikollegen der Korruption bezichtigt hatte, war Lini aus der von ihm mitbegründeten "Vanua`aku Pati" ausgeschlossen worden.

(Reuters 22.02.99; Independent 05.03.99)

INHALT
 

NEUSEELAND: OPTIMISTISCHE PROGNOSEN FÜR DIE WIRTSCHAFT

Neuseeland scheint die Anfang 1998 eingetretene Rezession überstanden zu haben. Während die Exportleistungen auch weiterhin zu wünschen übrig lassen, hat insbesondere der Inlandssektor zu einer Belebung der Wirtschaft beigetragen. Ein wirklicher Wirtschaftsaufschwung wird sich aber erst dann abzeichnen, wenn auch die Exporte wieder nachhaltig wachsen.
Laut "Statistics New Zealand" sind diese bis Ende Januar lediglich um 3,3 Prozent gestiegen - bei einem gleichzeitigen Anstieg der Importe um 6,8 Prozent. Und die Aussichten auf eine Verbesserung der Exportlage sind nicht besonders gut. Analytiker schätzen, daß wegen des allgemeinen Rückgangs der Rohstoffpreise und der weitverbreiteten Dürre in ländlichen Gebieten das Exportwachstum bis März 2000 nicht mehr als 2,8 Prozent erreichen wird. Das
Leistungsbilanzdefizits ist von rund zwei Prozent des Bruttoinlandprodukts (BIP) in den früheren 90er Jahren auf über sieben Prozent gestiegen, unter anderem auch, weil die Sparquote in diesem Zeitraum deutlich zurückgegangen ist. Die Notenbank rechnet mit einem nur langsamen Rückgang des Leistungsbilanzdefizits auf 5,6 Prozent bis im Jahr 2002. Die Auslandsverschuldung Neuseelands betrug Ende September 1998 75,4 Milliarden
NS-Dollar und die Nettoverschuldung des Staates hatte zu diesem Zeitpunkt mit 24,4 Milliarden Dollar rund 25 Prozent des BIP erreicht. Die Zentralbank prognostiziert für das laufende Jahr ein Wirtschaftswachstum von drei Prozent.

Für Finanzminister Bill Birch sind diese Zahlen Beweis genug, daß die Wirtschaft seines Landes die Asien-Krise inzwischen verdaut habe. Die Regierung erwäge daher, in der Ende Mai fällig werdenden Haushaltserklärung neue Steuersenkungen und den sechsten Haushaltsüberschuß in Folge bekanntzugeben. Ende Februar betrug der Überschuß für die ersten acht Monate des Fiskaljahrs 1998/ 99 1,1 Prozent des BIP.

(NZZ 27.04.99)

INHALT
 

AUSTRALIEN: HAGELSCHAUER RICHTEN MILLIONENSCHÄDEN AN

Mitte April haben Hagelkörner, die größer waren als Tennisbälle, in Sydney Schäden in Höhe von nahezu 350 Millionen australischen Dollar verursacht. Stundenlange Gewitter, begleitet von heftigen Windböen und starkem Regen, ließen in weit mehr als 10.000 Haushalten den Strom ausfallen. In Sydney wurden mehrere Stadtteile zu Katastrophengebieten erklärt. Jüngsten Schätzungen zufolge wurden die Dächer von über 22.000 Häusern zerstört. Scheiben wurden zerschlagen und über 40.000 Autos verbeult. Ein Fischer, dessen Boot in Seenot geraten war, kam bei dem Unwetter ums Leben. Der Schaden war besonders extrem, weil das Wetteramt den schweren Sturm nicht vorhersagen konnte. Völlig unerwartet war die Kaltluftfront aufgezogen.
Auch drei Wochen nach dem Ereignis sind Feuerwehren und Rettungsdienste noch immer damit beschäftigt, Häuser provisorisch abzudecken. Mehrere hundert Familien sind obdachlos. Versicherungsgesellschaften beziffern den Gesamtschaden auf über eine Milliarde australische Dollar.

Bereits Ende März hatte ein Zyklon an der Nordwestküste Australiens große Schäden angerichtet. Der tropische Wirbelsturm "Vance" war in die höchstmögliche Zyklon-Kategorie fünf eingestuft worden. Meteorologen sprechen von Windgeschwindigkeiten von bis zu 250 Kilometer pro Stunde. Genaue Personen- und Sachschäden wurden nicht bekannt. Mindestens 60 Häuser sollen aber offiziellen Berichten zufolge in Mitleidenschaft gezogen worden sein.

(NZZ 23. & 24.03.,16.04. & 05.05.99)

INHALT
 

AUSTRALIEN: TAUSENDE ERBLICKTEN UFO

Tausende Australier wollen Ende April an der Ostküste Australiens ein Ufo gesehen haben. Übereinstimmenden Aussagen zufolge sei das Objekt für etwa zehn Minuten zwischen Brisbane und dem südlichen Teil des Bundesstaates von New South Wales zu sehen gewesen, bevor es über dem Meer explodierte. Daß es sich um einen Meteoriten gehandelt habe, wird ausgeschlossen. Am Objekt seien deutlich sichtbar Metallteile vorhanden gewesen, wie das Nationale Weltraum- und Ufo-Beobachtungszentrum mitteilte. Ein Sprecher des staatlichen Instituts für Wetterbeobachtung meinte, es könnte sich um einen herabstürzenden Satelliten oder ein Stück Weltraummüll gehandelt haben.
(FR 28.04.99)

INHALT
 

PAZIFIK IM ÜBERBLICK: HARTE KONKURRENZ UM NEUJAHRSFEIER 2000

In welchem Land kann das Jahr 2000 zuerst begrüßt werden? Seit Monaten beschäftigt diese Frage zahlreiche Inselstaaten im Südpazifik mehr als irgendein anderes Thema. Und nicht zu Unrecht, denn die Klärung dieser Frage wird durch den erwarteten Besucherboom eine enorme finanzielle Tragweite entfalten. Der Wettbewerb ist derart scharf, daß das 1996 gegründete, 13 Nationen umfassende "South Pacific Millennium Consortium", das für die Region hätte werben sollen, bereits wieder auseinandergebrochen ist.
Die extremsten Maßnahmen hat Kiribati getroffen. Bis Ende 1994 war die internationale Datumsgrenze mitten durch das aus 33 Atollen bestehende Inselreich verlaufen. Dann beschloß die Regierung, die 1884 im Rahmen der Washington Meridian Conference festgelegte Datumsgrenze - sie hat weder internationalen noch rechtlichen Status - so weit nach Osten zu verschieben, daß auf dem östlichsten der Atolle, Caroline Island, das gleiche Datum wie in der über 4 500 Kilometer entfernten Hauptstadt Tarawa gilt. Caroline Island wurde auf Millennium Island umgetauft und wird heute vom Königlichen Observatorium in Greenwich offiziell als jener Ort bezeichnet, wo am 1. Januar 2000 zuerst die Sonne aufgehen wird. Erst danach werden die Bewohner der ebenfalls zu Kiribati gehörenden Insel Flint und die beiden neuseeländischen Inseln Antipodes und Pitt das neue Jahr begrüßen können.

Bisher hatte sich Tonga gerühmt, jenes Land zu sein, in dem die Sonne zuerst aufgeht. So hat König Taufa`ahau Tupou IV. bereits angedroht, für die Jahre 1999 bis 2001 eine Sommerzeit einzuführen, die garantieren soll, daß dort auch weiterhin der erste Sonnenaufgang stattfindet. Auch Fidschi und Neuseeland haben Ansprüche angemeldet und werden in jedem Fall große Feiern veranstalten. Dagegen weist Samoa mit Stolz darauf hin, das letzte Land zu sein, welches das Jahr 1999 verabschieden werde.

(NZZ 18.02.99; PIR 29.04.99)

INHALT

 

KIRCHLICHE NACHRICHTEN
 
 
Papua-Neuguinea
 

KATHOLISCHE BISCHÖFE FASSEN HEISSE EISEN AN

Den vorläufigen Höhepunkt einer öffentlichen Auseinandersetzung zwischen Kirchenführern und der Staatsregierung über die Lage der Nation bildete eine etwa dreistündige Unterredung zwischen Premierminister Bill Skate und den Mitgliedern der Katholischen Bischofskonferenz in Vunapope, East New Britain, über kontroverse Fragen, die durch die Osterbotschaft von Erzbischof Brian Barnes (Port Moresby) in der Presse aufgeworfen worden waren.
Die Bischöfe, hieß es, seien zunehmend besorgt über den raschen Verfall PNGs und die Tatsache, daß die politischen Führer das Land bergab führten. Die Gewalt im Lande nehme immer mehr zu, vor allem im Hochland, wobei auch moderne Feuerwaffen benutzt würden. Häufig seien auch Regierungsbeamte und Angestellte des Öffentlichen Dienstes daran beteiligt. Gewaltverbrechen und bewaffnete Überfälle in Stadt und Land seien alltäglich geworden. Arbeitslosigkeit und Perspektivlosigkeit treibe gerade junge Menschen zur Gewalt. Gewalt in der Familie bringe viel Leid über Frauen und Kinder. Alkohol- und Drogenmißbrauch sowie der immer größer werdende Abstand zwischen Arm und Reich trügen noch zur Verschärfung dieser Probleme bei. "Wir sehen das Land immer tiefer in den Sumpf von Korruption und Mißwirtschaft versinken." Besorgt zeigten sich die Bischöfe auch über den Zustand des Schulwesens und der Gesundheitsdienste. Deren Niveau sei so niedrig wie noch nie und man befinde sich an der Schwelle einer AIDS -Epidemie ungeheuren Ausmaßes. Die Wirtschaft, meinen die Bischöfe, befinde sich im Zusammenbruch, Investoren hätten das Vertrauen verloren und verließen fluchtartig das Land. Die Bischöfe äußerten Besorgnis über die lange Parlamentspause und die häufigen Personalveränderungen in den Ministerien zugunsten von "Freunden und politischen Förderern". Dem entgegnete der Premierminister, die Bischöfe sollten die Korruptionsvorwürfe gegen seine Regierung mit Fakten und Zahlen belegen.

Bei dieser Gelegenheit sicherten sie dem Regierungsoberhaupt weiterhin ihre Zusammenarbeit zu, außer in Bereichen, die der Lehre der Kirche widersprächen (z.B. 'gewisse Methoden der Familienplanung'). Unter Hinweis auf die historischen Verdienste der christlichen Mission für die Region mahnten die Bischöfe in ihrer Stellungnahme die den Kirchen zugesagte staatliche Unterstützung an. In PNG würden immerhin noch 50% der Schulen und ein gleich hoher Anteil der medizinischen Einrichtungen von der Katholischen Kirche unterhalten. Der Erzbischof von Rabaul, Karl Hesse, appellierte als Sprecher der Bischofskonferenz an die Zentral-Regierung, zur Förderung des Friedens auf Bougainville klare Vorgaben für die Bildung einer neuen, zur Aussöhnung fähigen Regierung der Insel-Provinz (Bougainville Reconciliation Government BRG) zu machen. Die Sicherung des Friedens sollte nach Meinung der Bischöfe auch von den südpazifischen Nachbarstaaten Australien, Neuseeland, Vanuatu und Fidschi überwacht werden.

In der Osterbotschaft von Erzbischof Brian Barnes hieß es u.a. wörtlich: "Während unser nationaler Führer durch Provinzen und Dörfer reist, um für sich selbst zu werben, rutscht das Land schnell der Katastrophe entgegen. ... Das Land hat größere Schwierigkeiten, welche Auswirkungen auf unseren Alltag haben. Wieder haben wir einen Staatshaushalt, der von Darlehen abhängig ist, die noch nicht ausgehandelt worden sind. ... Unser Glaube an
das Prinzip, daß vor dem Gesetz jedermann gleich sei, ist ernsthaft geschwächt worden durch die Weigerung unseres prominentesten Politikers, sich in einem bestimmten Fall von der Polizei verhören zu lassen. Sein Kommentar, daß er sich nicht mit kleinen Leuten abgebe, ist nicht zu akzeptieren. ... Daß die Verfügungsgelder für das Jahr 1999 und teilweise auch für 1998 nicht an Abgeordnete der Opposition ausgezahlt wurden, ist ungerecht. Geld, das zunächst als nicht vorhanden bezeichnet wird, ist plötzlich da, sobald ein Abgeordneter im Parlament die Fraktion wechselt. ... Je mehr sich die Zahl der Regierungsanhänger im Parlament der 2/4 -Mehrheit nähert, desto mehr steht auch unsere Verfassung auf dem Spiel. Unsere Zukunft als ein freies, demokratisches Land wäre bedroht."
(Independent 02.04.99; Post Courier 19. und 21.04.99)

INHALT
 

GENERALSEKRETÄRIN DES PNGCC VERTEIDIGT KATHOLISCHE KRITIK

Die Generalsekretärin des Ökumenischen Rats der Kirchen von PNG (Papua New Guinea Council of Churches PNGCC), Sophia Gegeyo, hat die Politiker des Landes aufgefordert, Kritik als Herausforderung zu betrachten und das Land besser zu führen, statt die Kirchen für die Kritik anzugreifen. Damit stellte sie sich vor Erzbischof Barnes, der wegen der Äußerungen in seiner Osterbotschaft attackiert worden war. Sie sagte, die Politiker könnten die Kirchen nicht zum Schweigen zwingen, während die Menschen, die die Kirchen vertreten, unter falschen Regierungsbeschlüssen und schlechter Führung litten. "Der Bischof hat das ausgesprochen, was die Bevölkerung im Land denkt. Die gegenwärtigen Probleme der Inneren Ordnung und die hohe Arbeitslosigkeit sind eindeutige gesellschaftliche Indikatoren dafür, daß die Dinge nicht zum besten stehen." Unterdessen haben katholische Priester in Madang ihre Loyalität mit Erzbischof Barnes bekräftigt und die Bevölkerung aufgefordert sich zusammenzuschließen und die Regierung auszuwechseln, "weil sie nicht mehr den Interessen der einfachen Leute diene".
(Post Courier 07.04.99)

INHALT
 

24 NEUE LUTHERISCHE PFARRER FÜR DAS HOCHLAND

Bei der 20. Abschlußfeier des Theologischen Seminars Ogelbeng (Mt. Hagen) der Evangelisch-Lutherischen Kirche von PNG (ELC-PNG) erhielten 24 Studenten ihr Abschlußzeugnis, zwei von ihnen sogar mit Diplom. Erstmalig wurde auch den 19 Ehefrauen die Teilnahme an den Kursen für Pfarrfrauen mit einem Zeugnis bescheinigt. Neben den Vertretern befreundeter Ausbildungsstätten wie dem Lutheran Church College Banz und dem St. Timothy's Seminary der Gutnius Lutheran Church in Birip nahmen an der Feierlichkeit auch die Präsidenten aller fünf Hochland-Distrikte der ELC-PNG teil. Die Gesamtkirche wurde vom Abteilungsleiter für Aus- und Fortbildung, Rev. Giegere Wenge,
vertreten. Gleichzeitig wurde das Missionarsehepaar Rev. Helmut und Ms. Irmgard Horndasch nach 40 Jahren Dienst in PNG in den Ruhestand verabschiedet. Unter den mehr als 1000 Gästen befand sich auch eine Delegation aus Neumarkt (Opf.), dem bayerischen Partnerdekanat des Seminars.

(Wantok 11.03.99)

INHALT
 

EINE FRAU WIRD GENERALSEKRETÄRIN DES PNGCC

Sophia Gegeyo (44) aus der Collingwood Bay der Northern Province ist die erste Frau im Amt des Generalsekretärs des Ökumenischen Rats der Kirchen von PNG (PNGCC). Frau Gegeyo war unter den 12 Bewerbern um das Amt die einzige Frau. Nach dem Ausscheiden ihres Vorgängers, Rev. Leva Kila Pat, hatte sie bereits das Generalsekretariat kommissarisch übernommen. Zuvor war sie vier Jahre lang beim PNGCC für Frauenangelegenheiten zuständig gewesen. Sophia Gegeyo kommt aus der Anglikanischen Kirche und ist mit Father
Kingsley Gegeyo verheiratet. Sie haben drei erwachsene Kinder. Im Blick auf die kommenden Jahre möchte Frau Gegeyo das Netzwerk der Kirchen stärken helfen, zu mehr Dialog zwischen den einzelnen Kirchen anregen und dazu beitragen, daß die traditionelle Trennung zwischen Männern und Frauen in kirchlichen Aufgabenbereichen überwunden wird. "Es entspricht meinem ganzheitlichen Verständnis, wenn Frauen, Männer und Kinder zusammenarbeiten statt getrennt voneinander," sagte Frau Gegeyo," wir können nicht kirchliche Programme getrennt laufen lassen." Allerdings sagte sie auch sehr deutlich: "Ich bin nicht hier, die Frauen in das Priesteramt zu bringen. Dies ist eine Kirchenangelegenheit. Aber mein Ziel ist es, alle zusammenzubringen, indem sie an Projekten zum Wohl der Gemeinschaft mitwirken."

(National 22.03.99)

INHALT
 

GEBETSWOCHE FÜR MENSCHEN IM STRAFVOLLZUG

Mit der Teilnahme an der diesjährigen Internationalen Gebetswoche wird die Gemeinschaft für Gefängnisseelsorge in Papua-Neuguinea (Prison Fellowship PNG) sich dieser weltweiten Bewegung in 83 Ländern anschließen. Es ist nicht selbstverständlich, daß die Internationale Gebetswoche sich thematisch auf diejenigen Menschen konzentriert, die in der Gesellschaft am wenigsten mit Mitgefühl rechnen können: die Strafgefangenen und ihre Familien, die Beamten im Strafvollzug sowie die Opfer von Verbrechen. Das Thema lautet in diesem Jahr: "Versöhnung durch Christus" (nach 2. Kor. 5, 18-19).
Die Gebetswoche wird auch evangelistische Aktivitäten umfassen, Besuche bei Familien von Strafgefangenen, Sammelaktionen zur Unterstützung von Strafgefangenen und aus dem Strafvollzug Entlassenen. Mit dem Erlös soll materiell geholfen werden, mit Kleidung und Medikamenten, aber auch mit beruflicher Aus- und Fortbildung.

Gleichzeitig startet in Port Moresby eine Werbeaktion für den ehrenamtlichen Dienst in der Betreuung Strafgefangener.

(National 19.04.99)

INHALT
 

WELTGEBETSTAG DER FRAUEN IN PNG

Mehr als 500 Frauen aus den Frauengruppen verschiedener Kirchen und Glaubensgemeinschaften im Westlichen Hochland kamen in der katholischen Gemeinde Fatima zusammen. Es war das erste Mal, daß sie sich als Ökumenische Frauenvereinigung trafen. Anlaß war der diesjährige Weltgebetstag der Frauen. Stellvertretend für andere lateinamerikanische Länder hatten die Frauen Venezuela für ihre Fürbitten und Kollektenzwecke ausgewählt. Der ökumenische Gottesdienst wurde unter der Leitung des katholischen Priesters der Pfarrei Fatima, Pater Peter, gefeiert. Über dreihundert Teilnehmerinnen aus den verschiedenen im PNGCC zusammengeschlossenen Großkirchen kamen zur entsprechenden Veranstaltung in der United Church in Koki (Port Moresby). Neben gemeinsamen Gesängen und persönlichen Begegnungen hörten die Frauen die biblischen Auslegungen von Frau Jessie Lowa, der Ehefrau des Moderators der United Church in Boroko (Port Moresby).
(Wantok 25.03.99 und Post Courier 09.03.99)

INHALT
 

'EVANGELISATION 2.000' - GOILALAS IN PORT MORESBY

Mehr als 5.000 Angehörige der Volksgruppe der Goilalas aus Badihagwa, Baruni, Hanuabada, Badili, Two Mile und Six Mile nahmen an den evangelistischen Feiern 'Evangelisation 2.000' in der Hauptstadt teil. Während des eine Woche lang dauernden Ereignisses wurden mehr als zehn Schweine geschlachtet und über 20 verschiedene traditionelle Tanzgruppen zeigten ihr Können. In der Siedlung Baruni gaben 21 reumütige Kriminelle ihre Waffen ab und bekehrten sich zu Jesus Christus. 151 Jugendliche aus den
katholischen und anglikanischen Pfarrgemeinden von Goilala, Kokoda und Popondetta trugen das Kreuz Christi durch die Stadt. Prominente wie Lady Carol Kidu und der Staatsminister für Landfragen Viviso Seravo steuerten Essen und Getränke zu den Feierlichkeiten bei. Nach Mitteilung des katholischen Koordinators der Veranstaltung sei dies das erste Mal, daß die Volksgruppe der Goilala in die Stadt gekommen ist, um über Frieden und Versöhnung zu sprechen und für die Bekehrung der jungen Menschen zu beten. Unter dem Kreuz Christi könne nun gemeinsam mit den politisch Verantwortlichen über die Fragen von Recht und Ordnung, Kriminalität und andere gesellschaftliche Probleme gesprochen werden. Mit der Hilfe des Komitees für Bewährungshilfe und Rehabilitation solle man Initiativen fördern zur wirtschaftlichen Integration der in der Stadt lebenden arbeitslosen und gefährdeten Jugendlichen.

(Independent 05.03.99)

INHALT
 

Pazifik

COOK ISLANDS: KIRCHENRAT FÜR SEXUALERZIEHUNG

Der Rat der Kirchen der Cook-Inseln (Religious Advisory Council RAC) hat sich für Sexualerziehung in den Schulen ausgesprochen. Verschiedene Mitglieder des Rats hatten gestern bekräftigt, daß ihre Kirchen schon immer ihren Mitgliedern empfohlen hätten, mit der Sexualerziehung zu Hause im Rahmen der Familie zu beginnen. Darüber hinaus habe jede Kirche ihr eigenes Programm für diesen Themenbereich. Die Stellungnahme war durch die Kritik eines Pastors der Apostolischen Kirche in den Cook Islands News ausgelöst worden. Pastor Tutai Pere hatte den Kirchen fehlendes Engagement sowie Doppelmoral in den Gemeinden öffentlich vorgeworfen. Er hatte auch behauptet, die Kirchen würden fragwürdiges Verhalten der Politiker auf örtlicher und auf Landes-Ebene entschuldigen und nicht wirklich für das eintreten, was sie predigten.
(Cook Islands News Online 11.03.99)

INHALT
 

FIDSCHI: CHRISTLICHE PARTEI STELLT KANDIDATEN AUF

Korruption und Amtsmißbrauch möchte die neu gegründete christliche Partei in Fidschi, die Christian Democratic Alliance (VLV), bekämpfen. So steht es in dem nun veröffentlichten Manifest dieser politischen Gruppierung. Zu den Kandidaten für die Wahl der Parteivorsitzenden gehört neben einem früheren Kommandeur der Streitkräfte auch das frühere Oberhaupt der Methodistischen Kirche in Fidschi, Rev. Manasa Lasaro. (Independent 02.04.99)

INHALT
 

FIDSCHI: KIRCHENFÜHRER VERTEIDIGT PARTEIPOLITISCHES ENGAGEMENT

Der Kirchenführer der Methodisten in Fidschi ist der Ansicht, daß viele Mitglieder der Kirche bei den Wahlen im Mai für die Kandidaten der neu gegründeten Christlichen Partei stimmen werden. Das äußerte Rev. Tomasi Kanailagi, als er am Wochenende wegen seiner Teilnahme an einer Wahlkundgebung der Christlich-Demokratischen Allianz (Veitokani ni Lewenivanua Lotu Vakarisito VLV) befragt wurde. Er sagte, er und jedes andere Kirchenmitglied habe das Recht, sich einer politischen Partei eigener Wahl anzuschließen. Rev. Kanailagi teilte mit, er sei gebeten worden, bei der Eröffnungsveranstaltung der Partei ein Gebet zu sprechen. In einem Artikel der Fiji Times waren Methodisten zitiert worden, die Kanailagis Anwesenheit kritisiert hatten mit dem Hinweis, Kirche und Politik sollten nicht miteinander vermischt werden.
(Fiji Times / PACNEWS 29.03.99 nach Pacific Islands Report)

INHALT
 

HAWAII: MORMONEN-TEMPEL FÜR 6.000 GLÄUBIGE

Mehr als 700 Personen waren Augenzeugen des ersten Spatenstichs für den Bau eines Tempels in Kailua-Kona. Er wird in Hawaii der zweite Tempel der 'Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage' sein. Er dient einer Gemeinde von rund 6.000 Gläubigen auf der Großen Insel. Der Tempel in Kona wird eine Grundfläche von mehr als 9.000 Quadratfuß (= 836 m²) umfassen und Außenwände aus Marmor haben. Die Bauausführung liegt in den Händen einer Festland-Firma, die aber drei örtliche Baufirmen hinzugezogen hat. Der Bau
soll am 1. Dezember fertig sein.

(West Hawaii Today 14.03.99)

INHALT
 

KIRIBATI: KIRCHENLEITUNG ENTLASSEN

Die gesamte Führungsriege der 'Kirche Gottes' von Kiribati wurde entlassen, weil ihnen Fehler in der Finanzverwaltung vorgeworfen wurden. Dies wurde kürzlich bei der Generalversammlung der Kirche in der Hauptstadt Tarawa bekanntgegeben. Die Entlassung erfolgte auf Anweisung des Ozeanien-Büros dieser Kirche in Australien. Die Kirchenverwaltung teilte mit, daß die Führung in Kiribati sich nicht nur der Mißwirtschaft schuldig gemacht habe, sondern auch wiederholt Versuche blockiert habe, die organisatorische Struktur der Kirche zu reformieren. Diese Reformen hätten in der Kirche von Kiribati zu mehr Transparenz und Verantwortlichkeit führen sollen. Der Leiter der Kirche, Rev. Aberaam Maerere, wurde in diesem Zusammenhang nach 20jährigem Dienst entlassen. Ein Beratungsausschuß ist ernannt worden, der vorübergehend die laufenden Geschäfte der Kirche Gottes von Kiribati beaufsichtigen soll. Die Kirche ist die drittgrößte christliche Denomination des Inselstaates.
(PACNEWS 30.03.99 nach Pacific Islands Report)

INHALT
 

KIRIBATI: KIRCHENRAT FORDERT AIDS-TEST

Der Rat der Kirchen von Kiribati hat AIDS-Tests für Seeleute und andere häufig reisende Personen gefordert. Der Sekretär des Kirchenrats, Kianteata Teabo, meinte, freiwillige Tests seien unzureichend und viele Bürger Kiribatis seien sich noch nicht der Gefahr dieser tödlichen Krankheit bewußt. Nach Ansicht der drei Mitgliedskirchen des Rates (Röm.-Katholisch, Protestantisch und Kirche Gottes) müssen in Angelegenheiten der Gesundheit die Rechte der Gemeinschaft vor den Rechten des Einzelnen kommen. Unter den 80.000 Einwohnern Kiribatis gab es kürzlich den ersten AIDS-Toten. Es handelte sich um einen Seemann, der sich im Ausland infiziert haben soll. Nach Angaben der Gesundheitsbehörde seien bislang 20 Personen als Träger des HIV-Virus registriert. (PACNEWS / Radio Kiribati 29.03.99 nach Pacific Islands Report)

INHALT
 

NEUKALEDONIEN: PRÜGELSTRAFE FÜR ZEUGEN JEHOVAS

Weil sie zu den Zeugen Jehovas gehörten, wurden zwei Frauen öffentlich ausgepeitscht. Mehrere Male hatte der Ältestenrat des Dorfes Chepenehe im Distrikt Wet auf der Insel Lifou (Loyalty-Inseln von Neukaledonien) zwei Frauen im Alter von 28 und 41 Jahren aufgefordert, ihr Dorf zu verlassen. Da sie sich geweigert hatten, der Bestrafung zu entsprechen, erhielten sie nun je 16 Hiebe. Der Häuptling von Chepenehe gestattet keine Zeugen Jehovas in seinem Dorf, weil sie nicht an traditionellen Arbeiten teilnehmen und nicht die traditionellen Gesetze respektierten. Ein Mitglied der Evangelischen Kirche von Neukaledonien hingegen kritisierte den Häuptling; auch wies er darauf hin, daß lediglich die beiden Frauen, nicht aber ein Mann, der auch zu der Glaubensgemeinschaft gehört, bestraft wurden. "Wir Kanaken können keine neue Nation aufbauen und Nicht-Kanaken einladen, bei uns zu leben, wenn wir nicht die Menschenrechte achten", sagte Yamele Kacoco. "Wir dürfen keine Diktatur dulden, weder im Religiösen noch in der Tradition begründet." Er kündete an, Amnesty International und die Französische Liga für Menschenrechte einzuschalten, um den Fall an die Öffentlichkeit zu bringen. Die beiden Frauen, die an Armen und Rücken verwundet sind, werden vor dem Französischen Gericht Anklage erheben. Insgesamt leben mehr als 100 Zeugen Jehovas in Lifou.
(Vague Inquietude / Pasifik Nius / Niuswire 23.01.99 nach Pacific Islands Report)

INHALT
 

NEUSEELAND: MAORIS DÜRFEN VIELLEICHT HISTORISCHE KIRCHE WEITERHIN NUTZEN

Wie der Maori-Bischof John Gray mitteilte, kann vielleicht die aus dem Jahre 1884 stammende neugotische Kirche vom Guten Hirten in Phillipstown weiterhin von den Maoris in der Anglikanischen Kirche von Neuseeland genutzt werden. Der vom in Neuseeland sehr berühmten Architekten Benjamin Mountfort entworfene Backsteinbau besitzt einen kunstvollen, offenen Glockenturm und gilt als Denkmal für den Baukünstler. Die anglikanische Stiftung für den Erhalt historischer Gebäude will die Kirche dadurch retten, daß sie sie als Museum einrichtet. Dagegen hofft Bischof Gray, daß er mit der Hilfe finanzkräftiger Partner die Kirche als Zentrum der anglikanischen Maoris in der gegenwärtigen Form erhalten kann, besonders auch weil hier viele Maoris begraben liegen.
(New Zealand Press Online 19.03.99)

INHALT
 

NEUSEELAND: STREIT UM HOMOSEXUELLE IN FÜHRUNGSPOSITIO NEN DER KIRCHE GEHT WEITER

Die Mitglieder der Presbyterianischen Kirche in Neuseeland müssen sich nun erneut mit der Frage auseinandersetzen, ob Homosexuelle in das geistliche Amt dieser Kirche ordiniert werden dürfen. Die Generalversammlung hatte im vergangenen Juli beschlossen, die Ordination Homosexueller ein Jahr lang auszusetzen. Nun entstand nach umfangreichen Diskussionen und 789 Eingaben von Gruppen und Einzelpersonen der Entwurf einer Vorlage zur Beschlußfassung. Das Papier trägt den Titel "Einladung zu einer Reise". Der Moderator der Kirche, Rt. Rev. Bruce Hansen, empfahl, es "unter Gebet zu durchdenken und dabei für verschiedene Optionen offen zu bleiben". Er drückte seine Hoffnung aus, daß die Vorlage es seiner Kirche ermöglichen werde, sich vorwärts zu bewegen. Der Abschlußbericht der Kommission soll einer außerordentlichen Versammlung in Christchurch in der Zeit vom 30.06. bis 03.07.99 vorgelegt werden.
(New Zealand Press Online 06.04.99)

INHALT
 

AMERIKANISCH-SAMOA: KIRCHEN IM ZWIESPALT ÜBER LOTTERIEN

Eine Gesetzesvorlage des Senats zum Verbot aller Glücksspiele hat im Abgeordnetenhaus nicht die erforderliche Mehrheit gefunden. Damit ist es zum Konflikt zwischen den Volksvertretern und den im Senat vertretenen traditionellen Häuptlingen gekommen. Außerdem sind die Katholische Kirche und die Kongregationalisten von Amerikanisch-Samoa die Haupt-Organisatoren von (Wohltätigkeits-)Lotterien. Dabei kommt es in vielen Kirchengemeinden zu Gewinnen von bis zu 2.000 US-Dollar, bei Verlosungen gewinnt man sogar bis zu 50.000 US-Dollar oder Autos im Wert von fünfstelligen Dollar-Beträgen. Senator Levu Solaita, früher Kirchenvorsteher bei den Methodisten, die Glücksspiele verbieten, beklagte sich darüber, daß das Abgeordnetenhaus die Sorgen der Ältesten nicht ernst nähme.
(PACNEWS 17.03.99 nach Pacific Islands Report)

INHALT