Pazifik Aktuell Oktober 1999 (42)

01.10.1999: Aktuelle Nachrichten aus Papua-Neuguinea und den Inselstaaten

Inhalt:
 
 

KIRCHLICHE NACHRICHTEN

Papua - Neuguinea

Pazifik  
 
 
 
PNG: REGIERUNG WIDERRUFT ANERKENNUNG TAIWANS

Ende Juli hat der neugewählte Regierungschef von Papua-Neuguinea, Sir Mekere Morauta, die von seinem Vorgänger Anfang des Monats in die Wege geleitete diplomatische Anerkennung Taiwans widerrufen. Morautas Vorgänger Bill Skate hatte wegen der herrschenden Wirtschaftskrise im Land Taiwan um finanzielle Unterstützung gebeten. Im Gegenzug versprach Skate, die Inselrepublik diplomatisch anzuerkennen.
Dieser Schritt hatte in China und Australien heftigen Protest ausgelöst. China drohte mit Sanktionen, und Australien übte indirekt Druck auf Skate aus. Auch der Internationale Währungsfonds und die Weltbank, zwei für den Wiederaufbau der Wirtschaft Papua-Neuguineas unentbehrliche Institutionen, übten ebenfalls heftige Kritik. Eine Woche nach der umstrittenen und zunächst unter grosser Geheimhaltung erfolgten Aktion trat Skate zurück.

Seit seinem Amtsantritt stand Morauta Mekere unter grossem Druck, die
vorhandenen Spannungen mit Peking zu entschärfen. Knapp zwei Wochen nach Skates Aufenthalt in Taipeh erklärte er, dass sich sein Vorgänger nicht an  das im Kabinett vereinbarte Vorgehen gehalten habe. Er sei nicht berechtigt gewesen, ein Abkommen zu unterzeichnen, sondern habe lediglich den Auftrag gehabt, über die Bedingungen, die zu einem Abkommen führen könnten, zu verhandeln. Aus diesem Grund entbehre die diplomatische Anerkennung Taiwans jeder rechtlichen Grundlage. Mit dieser Erklärung verstand es Mekere, gegenüber Taiwan das Gesicht zu wahren und gleichzeitig eine Annäherung an Taipeh zu einem späteren Zeitpunkt nicht auszuschliessen.
(Independent 22.07.99; NZZ 22.07.99)

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PNG: LAND BENÖTIGT KREDITE IN HÖHE VON 600 MILLIONEN DOLLAR

Mit Kreditleistungen in Höhe von rund 600 Millionen Dollar will die Regierung Papua-Neuguineas der Wirtschaft des Landes zum Aufschwung verhelfen und damit auch dem weiteren Verfall der Landeswährung Kina (0,64 DM je Kina am 20.09.99) entgegenwirken. Als ersten Schritt zur Stabilisierung der Wirtschaft hat die Regierung im August eine Korrektur des laufenden Haushalts vorgenommen.
Wie Vertreter des Internationalen Währungsfonds (IWF) nach einem einwöchigen
Aufenthalt in Papua-Neuguinea erklärten, seien für die gegenwärtige Misere des Landes insbesondere der Preisverfall für wichtige Exportgüter, die Lockerung von Fiskal- und Geldpolitik unter der vorhergehenden Regierung sowie der Verlust von Transparenz in politischer Entscheidungsfindung verantwortlich.
Ein multilaterales Finanzierungsmodell soll künftig - zusammen mit
umfangreichen strukturellen Veränderungen - zur Stabilisierung der Wirtschaft beitragen und die Grundlage für den Jahreshaushalt 2000 schaffen.
Veränderungen struktureller Art könnten, so Premierminister Morauta, den
Bereich Privatisierung betreffen sowie Reformen im öffentlichen Bereich, im Finanzsektor u.a. betreffen. Neben der erhofften finanziellen Unterstützung von seiten der asiatisch-pazifischen Nachbarländer sowie des IWF und der Weltbank will die Regierung auch westliche Geberländer um Hilfe ersuchen.
Bereits im August hat Premierminister Morauta die ins Stocken geratenen
Verhandlungen mit Vertretern der Weltbank und des Internationalen Währungsfonds (IWF) wieder aufgenommen.
(PIR 18. & 19.08.99; Independent 12. & 19.08.99)

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PNG: BUNDESREPUBLIK SCHLIESST DIPLOMATISCHE VERTRETUNG IN PORT MORESBY

Das Auswärtige Amt hat Ende Juli die Schliessung von insgesamt 20 diplomatischen Vertretungen bekannt gegeben. Betroffen von dieser Entscheidung ist auch die deutsche Vertretung in Port Moresby. In einer Presseerklärung macht das Ministerium die Sparpläne der Bundesregierung für diesen Schritt verantwortlich. Demnach muß das Auswärtige Amt im Haushalt 2000 rund 270 Millionen Mark einsparen.
Im Zuge der Sparmaßnahmen sollen insgesamt fünf Botschaften, zwölf
Generalkonsulate und drei Aussenstellen geschlossen werden. Damit handelt es sich um fast zehn Prozent der insgesamt 230 deutschen Vertretungen im Ausland. Neben Papua-Neuguinea sind Staaten wie Burundi, Sierra Leone, Niger und Tschad von diesem Schritt betroffen.
(SZ 23.07.99; PIR 19.08.99)

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PNG: OTML BESTÄTIGT VERHEERENDE UMWELTSCHÄDEN DURCH DEN OK-TEDI-MINENBETRIEB

Wie bereits gemeldet, erwägt das Bergbaukonsortium Ok Tedi Mining Limited (OTML) aufgrund einer aktuellen Umweltstudie, die Ok-Tedi-Mine eventuell vorzeitig zu schließen. Im Juni hatte Managing Director Roger Higgins erklärt, dass die Studie eine Belastung der Umwelt durch den Minenbetrieb belege, die um ein Vielfaches höher liege als bisher angenommen. An dieser Tatsache könnten auch die von OTML vorgesehenen Umweltmassnahmen nur wenig ändern. Weder das geplante Ausbaggern des Flussbettes noch die Lagerung von Abraum an anderer Stelle können laut Studie eine wirkliche Lösung der Umweltprobleme darstellen. Im Gegenteil: Eine Lagerung von Abraum im
Mittelbereich des Ok-Tedi-Flusses beinhalte aufgrund von Landrechtsfragen ein weiteres Spannungs- und Konfliktpotential.

Inzwischen wird offen darüber spekuliert, wie es zu diesem plötzlichen
Sinneswandel des Konsortiums gekommen ist. Handelt es sich bei der vorzeitigen Schliessung um einen "eleganten" Ausweg aus der gesamten Umweltmisere? Eines ist jedenfalls sicher: Eine vorzeitige Schliessung der Mine hätte ernste Folgen für die Wirtschaft des Landes und das Wohlergehen der Western Province. Die Mine erwirtschaftet 20 Prozent der Exporterlöse
des Landes. Zur gesamtwirtschaftlichen Leistung Papua-Neuguineas steuert Ok

Tedi rund zehn Prozent bei. Noch im Vorjahr wurden 13 Tonnen Gold, 26 Tonnen

Silber und 150.000 Tonnen Kupfer gewonnen. Der Staat ist zum einen indirekt
über Förderabgaben, zum anderen direkt mit 30 Prozent am Bergwerk beteiligt.
Offiziellen Angaben zufolge sollen sich die Kosten für eine vorzeitige
Schliessung auf rund 250 Millionen Dollar belaufen.
(The National 12.08.99; PC 16., 20. & 24.08.99; PIR 24.08.99; FR 26.08.99)

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BOUGAINVILLE: REFERENDUM ÜBER DIE POLITISCHE ZUKUNFT DER INSEL GEFORDERT

Joseph Kabui, Chef der Interimsregierung auf Bougainville (sog. "Bougainville People`s Congress"), hat Anfang September ein Referendum für seine Insel gefordert. Kabui wandte sich an die Zentralregierung in Port Moresby und forderte eine klare Stellungnahme des Premierministers. Im Juli dieses Jahres hatte der damalige Premierminister Skate ein Referendum über einen erweiterten Autonomiestatus der Insel, nicht aber deren Unabhängigkeit in Aussicht gestellt.
Der Bevölkerung Bougainvilles müsse das demokratische Recht gewährt werden,

die politische Zukunft der Insel selbst zu bestimmen, betonte Kabui. Wie
diese Zukunft aussehen möge, ob grösstmögliche Autonomie oder gar Unabhängigkeit, stehe noch offen. Die Einrichtung einer Provinzregierung werde aber in keinem Falle akzeptiert. Nach Ansicht Kabuis müsse eine vollkommen neue und von der Bevölkerung bestimmte politische Ordnung geschaffen werden.
Wie Kabui weiter meinte, sei das Abhalten eines Referendum jedoch frühestens
in zwei, drei Jahren möglich. Zunächst müssten verfassungsrechtliche Grundlagen geschaffen und politische Aufklärungsarbeit vor Ort geleistet werden.
(The National 06.09.99; PNB September 99)

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OSTTIMOR: ENTSCHEIDUNG FÜR DIE UNABHÄNGIGKEIT VON INDONESIEN ZIEHT GEWALT UND TERROR NACH SICH

Bei dem am 30. August unter UN-Aufsicht durchgeführten Referendum über die politische Zukunft Osttimors haben sich 78,5 Prozent der mehr als 450.000 Abstimmenden für die Unabhängigkeit des Territoriums ausgesprochen. Nur 21,5 Prozent votierten für den Verbleib des seit 1975 von Indonesien besetzten Inselteils im indonesischen Staatenbund.
Während der Urnengang weitgehend friedlich und fair verlaufen war,
eskalierte drei Tage später auf dem gesamten Inselteil erneut die Gewalt zwischen nabhängigkeitsbefürwortern und -gegnern. Etwa 2.000 Milizen griffen das Hauptquartier der UN-Mission in der Hauptstadt Dili an und bedrohten mit automatischen Waffen UN-Angehörige und journalisten. Mehrere Häuser in der Nähe des UN-Quartiers gingen in Flammen auf. Auch aus anderen Städten kamen Berichte von Übergriffen und Morden durch paramilitärische
Gruppen. Terror und Gewalt erreichten in den darauf folgenden Tagen und
Wochen ein bis dahin unvorstellbares Ausmass. Die blutige Jagd auf Befürworter der Unabhängigkeit und rund 4.000 einheimische Angestellte der UN-Mission kannte keine Grenzen. Paramilitärische Banden zogen über das Land, plünderten, vergewaltigten, brandschatzten und töteten und brachten das gesamte Territorium unter ihre Kontrolle.
Indonesisches Militär und Polizeikräfte schauten weitgehend untätig zu und
unterstützten sogar die Milizen beim Errichten ihres Terrorregimes. Mehrere hunderttausend Menschen flüchteten in die Berge oder verliessen das Territorium per Schiff und Flugzeug. Auch UN-Personal, Mitarbeiter internationaler Hilfsorganisationen sowie ausländische Journalisten waren wenig später evakuiert worden.
Jakarta reagierte zunächst mit der Entsendung weiterer Spezialeinheiten der
Polizei, stockte das ohnehin bereits mehrere tausend Mann zählende Kontingent an Polizeikräften und Militärs auf. Den Forderungen von seiten des Auslands nach Entsendung einer UN-Friedenstruppe kam Jakarta nur zögerlich nach. Erst am 12. September hat die indonesische Regierung dem wachsenden internationalen Druck nachgegeben und der Entsendung einer bewaffneten UN-Truppe zugestimmt.
Am 19. September landete ein Vorauskommando der Osttimor-Friedenstruppe
(Interfet) in Dili. Der Einmarsch der später etwa 7.500 Soldaten starken internationalen Streitmacht begann am darauf folgenden Tag. Rund 2.000 australische Soldaten bilden den Grossteil der Friedenstruppe, gefolgt von rund 1.500 Soldaten aus Thailand. Sie werden von 250 britisch-nepalesischen Gurkhas sowie von kleineren Armee-Einheiten anderer Staaten begleitet. Oberbefehlshaber der Truppe ist der australische Generalmajor Peter Cosgrove.
Trotz Zwischenfällen wertete die Interfet die erste Woche ihres Einsatzes
als Erfolg. Nach einer Woche hätten die mittlerweile 3.800 in Osttimor stationierten Soldaten der Interfet die Hauptstadt Dili bereits weitgehend unter Kontrolle.
Am 26. September kündigte Cosgrove an, dass die Interfet jetzt ihre Präsenz
Schritt für Schritt über die Stadtgrenzen von Dili hinaus auf das ganze Gebiet ausdehnen werde. Er forderte zugleich auch die vermutlich nach Westtimor ausgewichenen Milizen dazu auf, ohne Waffen nach Osttimor zurückzukehren, um sich zusammen mit den Befürwortern der Unabhängigkeit am Aufbau des neu zu gründenden Staates zu beteiligen. Da die regulären
indonesischen Truppen schneller als ursprünglich geplant aus Osttimor
abzögen, fehle den Milizen künftig die Unterstützung durch die ehemalige Besatzungsmacht. Deshalb sei nun auch für die Milizen die Zeit der Vernunft angebrochen.
Internationalen Beobachter gehen davon aus, dass der Interfet noch wirklich
harte Zeiten bevorstehen. Die Teile der indonesischen Armee, die in den letzten Tagen das zuvor 24 Jahre lang besetzte Gebiet verliessen, haben bei ihrem Abzug all das noch abgebrannt und zerstört, was die Milizen zuvor übriggelassen hatten. Kaum jemand zweifelt daran, dass die abziehenden Militärs ihre langjährigen Schützlinge, die Milizen, mit Waffen und Munition
beliefern werden, um der Interfet das Leben schwer zu machen.

Bei jedem Schritt, den die Interfet und die Unamet, der zivile Arm der
UN-Mission, über Dili hinaus tut, zeigt sich, dass die von den proindonesischen Milizen und der Armee angerichteten Zerstörungen im gesamten Territorium viel schlimmer sind, als je vermutet wurde, und dass viel mehr Osttimoresen vertrieben oder umgebracht wurden, als die
ausländische Öffentlichkeit je hatte wahrhaben wollen. Die Unamet hat die
Zahl derjenigen, die in der Zeit nach dem Referendum für die Unabhängigkeit Osttimors vom proindonesischen Terror aus ihren Unterkünften vertrieben worden waren, inzwischen mit 400.000 bis 500.000 angegeben (ursprüngliche Gesamtbevölkerung etwa 850.000 Menschen). Hinter diesen Zahlen verbirgt sich Grauenerregendes. Die UNO und ausländische Hilfsorganisationen sind bisher davon ausgegangen, dass der grösste Teil der Vertriebenen sich in gebirgige Waldgegenden versteckt hatte. Nach Aufklärungsflügen, bei denen nirgendwo die vermuteten Konzentrationen von in den Bergen kampierenden Vertriebenen gesichtet worden waren, gehen die Unamet-Vertreter jetzt davon aus, dass
rund 500.000 Menschen verschwunden sind. Über deren Verbleib können
vorläufig nur Spekulationen angestellt werden: Entweder sind sehr viel mehr Osttimoresen als bisher angenommen massakriert worden, oder viel mehr als die bisher genannten 200.000 Menschen sind nach Westtimor verschleppt worden. Die UN-Hochkommissarin für Menschenrechte, Mary Robinson, hat bereits die Einsetzung einer enschenrechtskommission für Osttimor gefordert.
(FR 31.08. & 10.09.99; SZ 02., 06., 16., 17., 24.09.99; NZZ 02.,09., 11./12., 13., 24., 27. & 28.09.99; PIR 17.09.99; PNB September 1999; Asiaweek 17.09. & 01.10.99)

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WESTPAPUA: INTERNATIONALES ROTES KREUZ IM ZWIELICHT

Zur Beendigung einer im Frühjahr 1996 laufenden Geiselnahme soll die indonesische Armee einen Helikopter mit den Markierungen des Internationalen Roten Kreuzes (IRK) benutzt haben. So berichtete der australische Fernsehsender ABC im Juli in seiner Sendereihe "Four Corners". Bei diesem Täuschungsmanöver waren acht Personen getötet und viele andere verwundet worden. Die Aktion im Mai 1996 sollte zur Befreiung von Geiseln führen, die
seit vier Monaten von Angehörigen der Organisation für ein freies Papua
(OPM) festgehalten worden waren. Unter den Geiseln befanden sich der Deutsche Frank Momberg, vier Engländer, zwei Holländer und mehrere Indonesier.
Das Internationale Rote Kreuz hatte wochenlang den Kontakt zu den Entführern
gehalten und die Geiseln per Hubschrauber mit Medikamenten und anderen lebensnotwendigen Gütern versorgt. Dabei hatte das IRK ein Vertrauensverhältnis zu den Entführern aufgebaut und über die Freilassung der Geiseln verhandelt. Wie in der Sendung "Blood on the Cross" berichtet wird, waren die Dorfbewohner bei der Aktion im Mai mit einer Flagge des IRK
zunächst angelockt und dann beschossen worden. Ausserdem wurde nachgewiesen,

dass eine Einheit des britischen Special Air Service die indonesischen
Truppen beraten und die Geiselbefreiung geplant hatte. Die Briten hatten hierzu hochspezielles Gerät zur Verfügung gestellt. Behauptungen, dass an der Aktion Söldner der südafrikanischen Organisation "Executive Outcome" teilgenommen haben sollen, wurden indessen vom ehemaligen Leiter der Organisation, Nick Van Den Bergh, dementiert. Er bestätigte, dass er zum damaligen Zeitpunkt mit einem Team von fünf Soldaten in Westpapua gewesen sei, um indonesische Soldaten auf die Geiselbefreiung zu trainieren, bestritt jedoch, mit seinen Leuten an der Aktion selbst teilgenommen zu haben.
Die Menschenrechtsorganisation ELS-HAM mit Sitz in Jakarta hat inzwischen
Präsident Habibie zu einer Stellungnahme aufgefordert.
(Sydney Morning Herald 13.07.99; VEM Mitarbeiterbrief 9/99)

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FIDSCHI: TOTE NACH FLUGZEUGABSTURZ

Bei einem Flugzeugabsturz auf den Fidschi-Inseln sind Ende Juli 17 Personen ums Leben gekommen. Es war das bisher schlimmste Unglück der Luftfahrt in der Geschichte Fidschis. Die Maschine der Fluggesellschaft Air Fiji zerschellte an einem Berg rund 70 Kilometer nordwestlich der Hauptstadt Suva. An Bord der Unglücksmaschine waren nach Angaben der Fluggesellschaft 15 Passagiere und zwei Besatzungsmitglieder.
Das Flugzeug des brasilianischen Typs Bandeirante war 15 Minuten nach dem
Start vom Regionalflugplatz Nausori abgestürzt. Es hatte sich auf dem Weg zum internationalen Flughafen Nadi an der Ostküste der Hauptinsel Viti Levu befunden. Der Absturzort liegt in einem sehr abgelegen und unwegbaren Gebiet. Selbst die Landung eines Rettungshubschraubers war nicht möglich.
(NZZ 26.07.99)

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KANAKY: 37 MILLIONEN US-DOLLAR FÜR BEGINNENDEN MACHTTRANSFER

Zur Realisierung des Ende vergangenen Jahres unterzeichneten Übergangsstatutes hat das französische Parlament in seinem Jahresetat 2000 einen Posten von 37 Millionen US-Dollar ausgewiesen.
Das Reglement des von der Bevölkerung Neukaledoniens mit grosser Mehrheit

angenommenen Statuts soll das Territorium zunächst zu stärkerer Autonomie
und in 15 bis 20 Jahren zur vollen Selbstständigkeit führen. Der allmähliche Machttransfer von Paris nach Noumea wird zunächst insbesondere in Bereichen wie Aussenhandel, Bergbau, Gesundheits- und Bildungswesen zum Tragen kommen.
Seit Juni dieses Jahres hat das Territorium eine erste eigene
Regionalregierung. Im September wurde zudem ein eigener Senat ins Amt berufen.
(PIR 20.09.99)

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TONGA, NAURU & KIRIBATI: AUFNAHME IN DEN KREIS DER VEREINTEN NATIONEN

Der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen (UN) hat sich mehrheitlich dafür ausgesprochen, die Republiken Kiribati und Nauru sowie das Königreich Tonga in den Kreis seiner Mitglieder aufzunehmen.
In einer im Juli abgehaltenen Sitzung billigte der Rat die Aufnahme der Republik Kiribati, stellte jedoch den Antrag Naurus nach Intervention der chinesischen Delegierten zunächst zurück. Nauru pflegt diplomatische Beziehungen zu Taiwan, der von China als "abtrünnig" bezeichneten Inselrepublik. Bei einer zweiten Sitzungsrunde erklärten sich die Vertreter Chinas zur Aufnahme Naurus bereit, auch wenn sie die Empfehlung als solche nicht gutheissen könnten.

Auf Empfehlung des Rates soll neben Kiribati und Nauru auch das Königreich Tonga UN-Mitglieder werden. Tonga hatte Ende vergangenen Jahres diplomatische Beziehungen zur Regierung in Peking aufgenommen und somit einen Fürsprecher im Sicherheitsrat gewonnen. Langjährige Beziehungen zu Taiwan waren abgebrochen worden.

Die Aufnahme der drei Länder in den 185 Mitglieder umfassenden Staatenbund muss formell noch von der UN-Generalversammlung bestätigt werden. Aus dem Pazifik gehören ihm neben Australien und Neuseeland auch Länder wie Papua-Neuguinea, Vanuatu, die Salomonen, Fidschi, Samoa, die Marshall-Inseln, Palau sowie die Föderierten Staaten Mikronesiens an.

(Independent 29.07.99; PNB August 99)

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AUSTRALIEN: HOWARD BEDAUERT UNRECHT AN DEN ABORIGINES

Der australische Regierungschef John Howard hat sich dem jahrelangen Druck der Öffentlichkeit gebeugt und Ende August offiziell bedauert, was den Ureinwohnern in der Vergangenheit angetan worden ist. In einer Erklärung vor dem Parlament bekundete er ein "tiefes und aufrichtiges Bedauern gegenüber den Ureinwohnern", während er jedoch weiterhin das Wort "Entschuldigung" vermied. Aus diesem Grund gaben sich die
oppositionelle Labor Party und einige Aborigines mit der als historisch gewerteten Erklärung nicht zufrieden.

Dennoch kann sie als wichtiger Schritt in den Verhandlungen zwischen der sogenannten "gestohlenen Generation" und der Regierung über eine offizielle Entschuldigung gewertet werden. Bis in die sechziger Jahre hinein waren Kinder von Ureinwohnern aus ihren Familien gerissen worden, um sie von Weissen grossziehen zu lassen. Bei ihnen sollten sie lernen, sich in der australischen Mehrheits-Gesellschaft zu assimilieren. Viele wurden jedoch nur als billige Arbeitskräfte missbraucht. Howard hatte in den vergangenen zwei Jahren lediglich eine persönliche Entschuldigung angeboten.

(SZ 27.08.99)

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AUSTRALIEN: AUSSENPOLITISCHE PLÄNE DES PREMIERS KRITISIERT

Mitte September hat der australische Premierminister John Howard die Aussenpolitik seiner Regierung neu definiert und damit eine heftige Debatte ausgelöst. In einem später abgegebenen Interview machte der Regierungschef deutlich, wie er sich Australiens neue Aussenpolitik vorstellt. Demnach soll in Zukunft persönlichen Beziehungen zwischen politischen Führern verschiedener Länder weniger Gewicht beigemessen werden. Statt dessen sollen nationale Interessen in den Vordergrund rücken und unterschiedliche
Wertvorstellungen respektiert werden.

Australien müsse, so Howard, als westliche Nation im asiatischen Raum mit
starken Verbindungen zu Europa und den USA anerkannt werden. Überlegungen, wie genau Australien mit Asien verbunden sei, sind seiner Ansicht nach überholt. So sei das nationale Interesse jetzt in erster Linie auf australische Werte abzustützen, während die Beziehungen beispielsweise zu Indonesien nicht "ungeachtet aller Kosten" zu pflegen seien. Die Pflege der Allianz mit den USA bleibe prioritär. Zudem müsse Australien die
Verteidigungsausgaben wesentlich erhöhen.

Kritiker werfen Howard vor, Australiens Aussenpolitik der fünfziger Jahre
übernommen zu haben. Sie befürchten, dass in der asiatisch-pazifischen Region die Vorstellung, Australien werde als Stellvertreter der USA die Rolle eines Polizisten in Asien übernehmen, Antipathien neu aufleben lassen könnte. Seit der Führungsrolle Australiens im Osttimor-Konflikt haben
zumindest die Beziehungen zu Indonesien bereits einen Tiefpunkt erreicht.

(NZZ 28.09.99)

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AUSTRALIEN: "AYERS ROCK" ERHÄLT SEINEN EINHEIMISCHEN NAMEN "ULURU" ZURÜCK

"Ayers Rock", Markenzeichen Australiens, hat seinen einheimischen Namen "Uluru" ("schattenspendender Platz") zurückerhalten. Der seit dem 19.
Jahrhundert als "Ayers Rock" bezeichnete Fels war mit einer 1948 eröffneten

Naturstrasse zum Ziel einer lawinenartig anschwellenden Zahl von
Schaulustigen geworden, die das Spektakel des bei Sonnenuntergang dramatisch erglühenden Berges anzog. Den Ureinwohnern, die nach Auswertung von Felsmalereien seit mindestens 5.000 Jahren in Symbiose mit dem Berg leben, war dessen Herabwürdigung zum Tummel- und Rummelplatz ein Greuel. 1958 schuf die australische Regierung auf zynische Weise Abhilfe: Sie nahm Ayers Rock und die nahen 36 Felsbuckel des Mount Olga den Ureinwohnern weg, erklärte
sie zum Schutzgebiet und siedelte die Ureinwohner nach Möglichkeit aus. 1977

avancierte das Schutzgebiet zum Nationalpark. Hotels, Motels, Zelt- und
Parkplätze mussten jetzt wenigstens die Parkgrenze respektieren.
Der jahrelange Kampf der Ureinwohner um ihren Berg endete schließlich mit
durchschlagendem Erfolg. 1985 ging der Rechtstitel am Parkland an die Aborigines über, die das Land im Gegenzug der Bundesregierung für 99 Jahre verpachteten. Gleichzeitig nahmen sie mit einer Mehrheit in dem Gremium Einsitz, das den Park verwaltet und betreibt.
In diesen Wochen haben der Berg und die umliegenden Felsen ("Kata Tjuta",
viele Köpfe) ihre einheimischen Namen zurückerhalten. Beim Namenswechsel blieb es nicht. Für Besucher resultierten neue Einschränkungen. So sind einige Stellen des Berges tabu, und an Festtagen, an denen grosse Rituale die schöpferische "Traumzeit" ins Jetzt und Hier holen, ist der Park geschlossen. Neben Verboten haben die Aborigines aber noch mehr bewirkt. Ihr in Jahrtausenden akkumuliertes ökologisches Wissen soll dem Park künftig
zugute kommen.

Der Park erlangte bereits 1987 den Status als Weltkulturerbe, damals als
sogenanntes Naturgut. 1994 würdigte das Welterbekomitee den Park als Kulturlandschaft und als unvergleichliche "assoziative Landschaft".
Als eine Art feierliche Wiederinbesitznahme des Berges durch die Ureinwohner
soll am 8. Juni 2000 das olympische Feuer bei Uluru landen und von Stammesführern rund um den Berg getragen werden.
(NZZ 08.09.99)

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KIRCHLICHE NACHRICHTEN
 

Papua Neuguinea
 

ALTBISCHOF GAM ÜBER UMWELTSCHÄDEN DURCH BERGBAU

Altbischof Sir Getake Gam hat in seiner Kolumne in der Wochenzeitung Wantok in die erneut aufgeflammte öffentliche Diskussion um die von der Bergbauanlage Ok Tedi verursachten Umweltschäden eingegriffen.
Der Minenbetrieb habe den Menschen der Western Province grosse Probleme
gebracht mit Auswirkungen auf den Lebensstil, die Lebensqualität, Auswirkungen im geistigen und geistlichen Bereich. Im Interesse einer positiven Entwicklung im Lande und von der trügerischen Hoffnung auf Reichtum verführt hätte die Regierung die Genehmigungen für den Gold- und Kupferabbau erteilt. Schon die Wissenschaftler des deutschen Starnberger
Instituts hätten in ihrer Untersuchung auf die kommenden Schäden
hingewiesen. Nach einer Besichtigung vor Ort hätten die Vertreter des Rats der Kirchen von PNG sich an den damaligen Premierminister Sir Rabbie Namaliu gewandt, jedoch ohne Erfolg. Nun habe sich gezeigt, dass die Auswirkungen viel dramatischer sind und die technischen Möglichkeiten des Menschen überfordern. So werden die bleibenden Folgen des Bergbaus in der Western
Province als abschreckendes Beispiel zu sehen sein, gleichsam als Mahnmal
dafür, dass ähnliches in anderen Teilen des Landes nicht geschehen darf. In der Region Wau / Bulolo (Morobe Province) habe sich seit Beendigung des industriellen Goldabbaus bis heute der Boden nicht regeneriert, immer noch fehle es dort an Gartenland und Waldflächen. So habe sich Premierminister Sir Mekere Morauta nun viel zu spät mit der Bitte um Hilfe an die Weltbank gewandt, das hätte Sir Rabbie Namaliu bereits tun sollen.
"Wir haben am Beispiel Ok Tedi gelernt," so der Altbischof, "dass die
Ausbeutung der Bodenschätze uns nicht wirklich helfen kann." So sollte die Regierung zu allererst an das Wohl der Bevölkerung denken, bevor sie Investoren aus Übersee ins Land kommen lässt. Auch müssen die Pläne der Firmen zur Entwicklung der natürlichen Umwelt im Auswirkungsbereich der Anlagen vor Erteilung von Genehmigungen genau begutachtet werden und später ihre Implementierung überwacht werden. Sollte dies bei anderen
Bergbauanlagen in PNG gegenwärtig nicht der Fall sein, so sollten die Firmen
gezwungen werden, ihren Betrieb solange einzustellen, bis diese Voraussetzungen erfüllt sind.
(Wantok 09.09.99)

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VOR 100 JAHREN: DIE ERSTE TAUFE DURCH NEUENDETTELSAUER MISSIONARE

Am 20. August 1899, 13 Jahre nach Beginn der Tätigkeit des ersten Missionars Johann Flierl, wurden zwei Schüler, Kaboeng und Kamungsanga, auf die Taufnamen Tobias und Silas von Missionar Georg Pfalzer getauft. Nach der Taufe sind die beiden Erstgetauften in ihre Dörfer zurückgekehrt, um, wie es in einem ersten Bericht heisst, "in ihrer heidnischen Umgebung als Salz zu wirken, als Licht zu leuchten, wider alles heidnische Unwesen zu zeugen".
Aus den kleinen Anfängen ist inzwischen eine Kirche erwachsen, die mit
ungefähr einer Million Mitgliedern die grösste evangelische Kirche im Pazifik ist. Dass das Evangelium so angenommen wurde, ist vor allem zurückzuführen auf die vielen einheimischen Evangelisten und ihre Familien, die in oft unwegsamen Bergen und Tälern zu Zeugen Christi an ihren eigenen Landsleuten wurden. Unterstützt wurden sie dabei von weit über 350
Missionaren, Missionarinnen und ihren Familien, die im Laufe der Jahre von
Neuendettelsau ausgesandt wurden. Zusammen mit Mitarbeitenden der lutherischen Kirchen aus Australien und Amerika sowie der deutschen Missionswerke in Leipzig und Nordelbien haben sie oft unter schweren Bedingungen ihren Dienst getan. Heute sind mehr als 90 % der
Gesamtbevölkerung von ca. 4,5 Millionen getauft.

(Gernot Fugmann, Zeit für Mission 2/99)

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BISCHOF KIGASUNG: KEIN GRUND ZUR PANIK: DIE KIRCHE WÄCHST!

Trotz finanzieller Probleme ist die ELC-PNG lebendig und gut beieinander, so ihr Leitender Bischof Dr. Wesley Kigasung bei den Feierlichkeiten aus Anlass der ersten Taufe vor 100 Jahren. Auch andere Kirchen, das gesamte Land und viele Staaten der Erde befänden sich gegenwärtig in finanziellen Nöten. Er sei mit grosser Freude erfüllt, weil trotz aller Probleme die Kirche weiterhin stetig wachse. Immer mehr gebildete und erfolgreich im Leben stehende Mitglieder sähen auch ihre finanzielle Verantwortung für die Kirche.
(Post Courier Online 22.07.99)

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MS DOULOS BEGEISTERT EMPFANGEN

Am 12. September fährt das Schiff MS Doulos mit seinem evangelistischen Buchangebot für eine Woche nach Bougainville in besonderer Mission. Dort gibt die Besatzung des internationalen Schiffes Schulbücher kostenlos an die Schulen der Insel aus. Zusammen mit den Kirchen von Bougainville veranstalten sie ausserdem Gebetsgemeinschaften und Bibelarbeiten. Das Schiff wird in Buka und Loloho anlegen. Bereits 1990 war das Schiff trotz der Bürgerkriegs-Kämpfe nach Bougainville gekommen.
Tausende besuchten nun das Schiff der christlichen Bücher während der ersten
Tage in Lae. Die Besucher kamen aus der Stadt, aber auch aus der gesamten Morobe-Provinz sowie aus dem Inland. Wegen des Beginns der Schulferien wird ein weiterer Ansturm erwartet: die Besucher besichtigen das Schiff und schauen sich insbesondere die Ausstellung christlicher Literatur an. Die internationale Besatzung bietet ausserdem ein evangelistisches Rahmenprogramm mit Beiträgen aus vielen Kulturen der Welt. Für Personen über 16 Jahre kostet der Eintritt 50 Toea.
Das Schiff Doulos wurde vor 85 Jahren gebaut und hält damit den Rekord unter
den in Betrieb befindlichen Passagierschiffen. Die 300 Mitglieder der Besatzung stammen aus 35 Ländern. Unter ihnen befinden sich 20 Familien mit 30 Kindern. In den vergangenen 21 Jahren hat das Schiff in 86 Staaten der Welt angelegt. Es führt in seiner "Buchmesse" 600.000 Bücher von 6.000 unterschiedlichen Titeln mit sich.
(PC Online 28.09.99 und Wantok 02.09.99)

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PNGCC: DEN OPFERN DER FLUTWELLE VON AITAPE GEHT ES SCHLECHTER ALS ZUVOR

Nach einem Besuch in der Region von Aitape bei den Opfern der Flutwellenkatastrophe des vergangenen Jahres haben sich die Generalsekretärin des Rats der Kirchen von PNG (PNGCC), Sophia Gegeyo, und Rev. Ken Kushachi von der United Church of Christ in Japan besorgt an die Öffentlichkeit gewandt. Immer noch hätten vier Notaufnahmelager keinen
Strassenanschluss, zudem sei die neu gebaute Strassenverbindung von Aitape
nach Barupu nicht wetterfest. Derzeit werden mit einem Zuschuss von über 250.000 Kina aus ökumenischen Mitteln sechs Schulhäuser, sechs Wohnhäuser für Lehrerfamilien, eine Erste-Hilfe-Station sowie die Wasserversorgung für das Aufnahmelager Wipom gebaut. An die politisch Verantwortlichen gewandt forderte Frau Gegeyo u.a., dass erneut medizinisches Personal zur Nachbetreuung in die Lager geschickt wird. Die Lage der Betroffenen solle durch gezielte landwirtschaftliche Beratung und durch die Rücksiedlung der Familien in feste Häuser verbessert werden.
(National 13.09.99 nach PIR 15.09.99)

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PNGCC: PNG-REGIERUNG SOLL SICH FÜR FRIEDEN AUF OSTTIMOR EINSETZEN

Der Rat der Kirchen von PNG (PNGCC) hat mit Nachdruck die Regierung von PNG aufgefordert, sich gegen das Morden in Osttimor zu wenden. "Wir bitten darum, dass PNG unverzüglich eine Kampagne zur Wiederherstellung des Friedens auf Osttimor startet." Unterdessen hat sich auch die Caritas (PNG) eingeschaltet und bei der Regierung von PNG dafür plädiert, den Flüchtlingen aus Osttimor Asyl zu gewähren.
(Independent 09.09.99)

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LUFTPIRATEN ENTFÜHREN MISSIONSFLUGZEUG

Ein Flugzeug des internationalen Missionswerks "Missionary Aviation Fellowship" (MAF) ist in Papua-Neuguinea entführt worden. Am 28. August übernahmen fünf Luftpiraten eine Maschine vom Typ Twin Otter mit 14 Passagieren an Bord am Kopiago-See im Südlichen Hochland. Die Entführer bedrohten die Mannschaft mit Schusswaffen und Messern. Alle Insassen wurden ausgeraubt. Die Luftpiraten zwangen den Piloten, zu einer Landestelle knapp 40 Kilometer südwestlich von Kopiago zu fliegen. Dort flohen sie aus der Maschine. Der Pilot startete sofort wieder, um Passagiere und Mannschaft in Sicherheit zu bringen. Von den Mitreisenden wurde niemand verletzt. Ein Flugbegleiter erlitt allerdings bei einer Auseinandersetzung mit den Entführern eine 20 Zentimeter lange Schnittwunde im Rücken. Von den Tätern fehlt jede Spur. MAF ist als nichtkommerzielles Unternehmen mit 170
Flugzeugen in 26 Ländern aktiv. Die Organisation fliegt Personal,
Versorgungsgüter und Medikamente zu Missionsstationen. Die deutsche MAF-Zentrale befindet sich in Wienhausen bei Celle.
(idea 30.08.99)

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ERZBISCHOF FÜR ENTWAFFNUNG AUF BOUGAINVILLE

Der katholische Erzbischof und frühere Administrator der Kirche auf Bougainville, Karl Hesse, hat gefordert, den Waffenbesitz in der Inselprovinz stärker zu kontrollieren. "Diese Waffen sind eine Bedrohung für die Gesellschaft. Wir geben die Unantastbarkeit der Person auf, wenn wir uns der Herrschaft der Schusswaffen unterwerfen", so der Erzbischof. "Die Waffen müssen aus der problematischen Situation der Insel verschwinden, sie bedrohen die Menschen." Weil die politischen Gruppierungen bewaffnet seien, bedeute dies auch ständigen Druck auf die Familienangehörigen der Betroffenen.
(Post Courier Online 27.09.99)

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AUSEINANDERSETZUNG UM KONDOME
Als zu einseitig verwarf die Katholische Bischofskonferenz in einer
Stellungnahme die von Dr. Mola während eines Seminars in Lae über sexuell übertragbare Krankheiten (STD) vertretene Empfehlung, schon Kinder mit der Benutzung von Kondomen vertraut zu machen. Mola hatte über die Auswirkungen von HIV, AIDS und anderen STDs auf die Wirtschaft des Landes und auf die gesellschaftliche Struktur gesprochen. Im Hinblick auf manche Länder in Afrika wies er darauf hin, dass gerade die arbeitsfähige Altersgruppe
zwischen 20 und 35 Jahren bedroht sei. Der Generalsekretär der
Bischofskonferenz, Lawrence Stephens, unterstellte der Presse, sie werfe der Kirche vor, den Menschen nicht zu einem besseren Leben verhelfen zu wollen.
Dagegen Stephens: dies treffe nicht zu, aber auch junge Menschen müssten
über die Gefahren ungeschützten und häufig wechselnden Geschlechtsverkehrs aufgeklärt werden und ihnen müssten zu allererst die Werte von Ehe und Familie vermittelt werden. Die Diskussion um Verhütungsmittel werde schon jahrelang geführt, da würde die Kirche ihren Standpunkt nicht über Nacht verändern.
(Post Courier Online 24.09.99)

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KATHOLISCHE BISCHÖFE ÜBER GEWALT GEGEN FRAUEN

Bischof Stephen Reichert, der Vorsitzende der Katholischen Bischofskonferenz von PNG und den Salomonen, wies auf die ständig wachsende Zahl der Fälle von Vergewaltigungen und Gewalt gegen Frauen hin. Er verurteilte dies scharf, zumal PNG sich als ein den christlichen Prinzipien verpflichtetes Land verstehe. Dabei bezog er sich auf einen Zwischenfall, der sich am vergangenen Wochende in einem Frauenkloster in Goroka ereignet hatte. Die
Täter seien bekannt und würden in Kürze gefasst. Die Gläubigen forderte der
Bischof auf, für die Opfer zu beten und solche Vorkommnisse nicht gleichgültig hinzunehmen. Er forderte Polizei und Politiker auf, verstärkt für den Schutz der Frauen im Land zu sorgen.
Rund um die Uhr sucht die Polizei von Goroka nach den Tätern, die eine
katholische Ordensschwester vergewaltigt und vor zwei Wochen eine andere mit Messerstichen verletzt hatten. Den Angaben der Polizei zufolge seien die Bewohner des Stadtteils Nord-Goroka, wo sich die Zwischenfälle ereignet hatten, nicht sehr kooperationsbereit.
(Wantok 16.09.99 und Post Courier Online 21.09.99)

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ERZBISCHOF BARNES: REGIERUNG MUSS MISSSTÄNDE BESEITIGEN

Aus Anlass der diesjährigen Unabhängigkeitsfeierlichkeiten hat der Erzbischof von Port Moresby, Brian Barnes, erneut an die neue Regierung appelliert, mit geeigneten Schritten die vielen Probleme des Landes anzupacken. So müsse das Präferenz-Wahlsystem wieder eingeführt werden, um Wählerstimmenkäufe zu verhindern. Der Missbrauch des Mehrparteiensystems, vor allem dass die Parteizugehörigkeit nach der Wahl gewechselt würde ohne Rücksicht auf das Mandat der Wählerschaft, müsse mit einer Neufassung des
Parteiengesetzes verhindert werden. Wenn es der Regierung wirklich an der
Entwicklung an der Basis gelegen ist, dann müsse der Verfügungsgeldfonds der Parlamentarier (Electoral Development Fund, Fonds zur Entwicklung im Wahlkreis) abgeschafft werden. Die 'Unabhängige Kommission gegen Korruption' müsse wieder ins Leben gerufen werden. Der Öffentliche Dienst müsse gegen politisches Taktieren geschützt werden, die Zahl der Angehörigen des Öffentlichen Dienstes müsse sinnvoll reduziert werden mit dem Ziel der
Qualitätsverbesserung (Qualität statt Quantität). Entwicklungsfördermittel
müssten nachweisbar zu Erfolgen führen, so werde das Vertrauen ausländischer Geldgeber in die Regierung PNGs gestärkt. Im Hinblick auf die Katholiken auf Bougainville (rund 80% der Bevölkerung) forderte der Erzbischof die Regierung auf, die Rehabilitationsmassnahmen auf der Insel zusammen mit der Katholischen Kirche durchzuführen.
(Wantok 16.09.99)

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BISCHOF REICHERT GEGEN SCHUSSWAFFEN IM SÜDLICHEN HOCHLAND

Hunderttausende von Menschen litten unter den ethnischen Auseinandersetzungen in der Region, so der katholische Bischof von Mendi, Stephen Reichert. Drei Monate Nichtstun könne dazu führen, dass schliesslich das totale Chaos im Südlichen Hochland ausbricht. So appellierte er an die Regierung, unverzüglich zu handeln.
Bischof Reichert wies darauf hin, dass über 200.000 Menschen in den
westlichen Wahlkreisen der Provinz von anderen Landesteilen abgeschnitten seien. Die Öffentlichen Dienste seien dort wegen der Spannungen nach dem Tod des früheren Gouverneurs Dick Mune im Mai des Jahres eingestellt worden.
Vermutlich sei man sich auf Landesebene nicht bewusst, dass die Region
ernsthaft darunter leidet, dass so viele Waffen im Umlauf sind. Bischof Reichert sprach am Dienstagabend über den Rundfunksender in der Provinz und forderte Frieden, Harmonie und Respekt vor dem Gesetz. Statt auf Aktionen der Regierung zu warten, sollten die Menschen sofort selbst die Initiative ergreifen und die zerstrittenen Parteien zusammenführen, um den Frieden und gegenseitiges Verstehen zu fördern. Bereits Anfang August hatte er hat in
einem offenen Brief die Politiker des Südlichen Hochlands und die aus der
Region stammenden Parlamentsabgeordneten aufgefordert, sich für Frieden und Entwicklungszusammenarbeit in der Provinz einzusetzen.
(Post Courier Online 02.09.99 und Wantok 05.08.99)

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ANGLIKANISCHE KIRCHE: NEUE SENDEREIHE

"Kirche unterwegs in das Jahr 2000" heisst die neue Sendereihe der Anglikanischen Kirche, die ab dem 14. August jeweils sonntags von Radio Karai von 19:30 Uhr bis 20:00 Uhr ausgestrahlt wird. Die Sendungen sind eine Reaktion auf Prediger in den Strassen, die den Leuten Angst vor der Jahrhundertwende machen und vom zweiten Kommen Christi und dem Ende der Zeiten reden. Bischof Michael Hough von der Diözese Port Moresby, der Initiatior der Sendereihe, möchte auf diesem Wege den Menschen das Evangelium bringen. "Jeder redet über die Macht des Satans, aber niemand möchte über das Gute reden, das Gott getan hat." In den Sendungen soll auch über Tagesthemen im Licht des Evangeliums gesprochen werden.
(Independent 02.09.99)

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UNITED CHURCH: NEUER BISCHOF FÜR NEW BRITAIN

Die 30.000 Mitglieder der United Church in der Region New Britain haben einen neuen Bischof. Es ist Rev. Isikel Tioty. Er stammt aus dem Dorf Takubar im Kreis Viviran (East New Britain Province). Bislang war Rev. Tioty Superintendent im Kirchenkreis Kabakada (bei Rabaul) sowie der Repräsentant des Bischofs für die Provinz. Gewählt wurde er kürzlich während der 7.
Synodaltagung der United Church von New Britain. Seine Amtseinführung wird
im nächsten April stattfinden. Dann wird Rev. Tioty Bischof Nasain Waisale ablösen. Rev. Tioty war von den 109 Delegierten der Synode unter insgesamt sechs Kandidaten gewählt worden, die von den 49 Kirchenkreisen nominiert worden waren. Mit 42 Jahren ist er der jüngste Geistliche, der in der United Church in das Bischofsamt gewählt worden ist. Tioty ist verheiratet und hat sechs Kinder. In einem Interview mit dem Post Courier hob der zukünftige Bischof vor allem die missionarischen Aufgaben der Kirche im neuen Jahrtausend hervor. Ausserdem wolle er die Einheit in der Kirche stärken und so auch dem Schafe Stehlen durch die Sekten begegnen.
(Post Courier Online 01.09.99)

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Pazifik
 
 
RELIGIONEN UND RELIGIONSFREIHEIT IM PAZIFIK

Literaturhinweis: Die Abteilung für Demokratie, Menschenrechte und Arbeit des U.S.Department of State hat am 9. September 1999 einen neuen Bericht über die Religionsfreiheit in den Staaten der Welt herausgebracht. Er trägt den Titel 'Annual Report on International Religious Freedom for 1999' und enthält auch Informationen über die Kirchen und Religionsgruppen in den Ländern des Pazifik.
Im Internet einsehbar unter:

http://www.state.gov/www/global/human_rights/irf/irf_rpt/1999/

(Eigene Meldung 21.09.99)

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CHRISTINNEN BAUEN REGIONALES NETZ AUS

Mehr als 300 Frauen aus Australien, den Salomonen, Neuseeland, Samoa und PNG hielten eine viertägige Konferenz in Port Moresby ab. Die Veranstaltung, die zeitlich mit der Jugendkonferenz des Süd-Pazifik zusammenlag, war von der Evangelical Fellowship of the South Pacific veranstaltet worden. Margaret Sete, die Leiterin der Frauenkonferenz, sagte, es sei dies das erste Mal gewesen, dass sich Frauen aus den verschiedenen Konfessionen in der Region getroffen haben, um Gedanken auszutauschen und die bestehenden Verbindungen zu stärken. Das Thema "persönliche Fürbitte" wollte den Frauen handfeste
biblische Grundlagen über Gebet vermitteln. Gastrednerin war die Dozentin
Marlyn Rowsome vom Christian Leaders' Training College in Banz (Westliches Hochland).
(Post Courier Online 31.08.99)

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AMERIKANISCH-SAMOA: RELIGIÖSE SENDUNGEN JETZT LIVE
Mit einer neuen Satelliten-Schüssel können nun auch aktuelle christliche
Fernsehsendungen aus dem Festland und dem benachbarten Samoa (Westsamoa) in Amerikanisch-Samoa übernommen und live ausgestrahlt werden. Die American Samoa Cablevision (ASC) übertrug bislang auf dem Kanal 23 Sendungen von Trinity Broadcasting Network (TBN) und Graceland Broadcasting Network (GBN).
Die Sendungen waren jedoch bei Ausstrahlung schon mehrere Wochen alt, denn
sie wurden per Band vom Festland oder von Samoa aus mit dem Schiff nach Amerikanisch-Samoa gebracht.
(PIR 20.09.99 nach Samoa News 14.09.99)

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AUSTRALIEN: AUTOBIOGRAFIE JOHANN FLIERLS JETZT AUF ENGLISCH

Gerade rechtzeitig zur Hundertjahrfeier der ersten Taufe in Neuguinea wurde die Autobiografie des Pioniermissionars Johann Flierl fertiggestellt. Ins Englische war das Werk von Johann Flierls Enkel Erich übersetzt worden. Im Rahmen eines Festgottesdienstes übergab der Präsident der Lutherischen Kirche von Australien (LCA), Dr. Lance Steike, ein Exemplar dem Leitenden Bischof der Evang.-Lutherischen Kirche von PNG, Dr. Wesley Kigasung. Das 255 Seiten starke Buch trägt den Titel: Johann Flierl - My life and God's
Mission (Mein Leben und Gottes Mission). Es wurde vom Verlag Open Book
herausgebracht und ist für 14.95 AUSD in Australien erhältlich.
(Mission Panorama August 99)

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FIDSCHI: KIRCHEN GEGEN PLUTONIUM-TRANSPORTE

Nicht-Regierungsorganisationen und Kirchen in Fidschi haben gemeinsam in einer am 11. August in der Fiji Times veröffentlichten Anzeige die Regierung des Landes aufgefordert, den beiden aus Europa nach Japan fahrenden Schiffen mit Plutonium-MOX-Brennstoff die Fahrt durch Fidschi-Gewässer zu verbieten.
Während eine Delegation von britischen, französischen und japanischen
Vertretern der Atomindustrie und der Aussenministerien die Durchfahrt von Dutzenden weiterer Transporte auch mit anderen Staaten, wie den Salomonen, den Föderierten Staaten von Mikronesien und Belau, aushandeln will, forderten die Unterzeichner der Anzeige einen sofortigen Stopp aller Atomtransporte durch den Südpazifik.
(PIR 12.08.99 nach einer Presseerklärung des Pacific Concerns Resource Centre und Greenpeace vom 11.08.99)

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FRANZÖSISCH-POLYNESIEN: EVANGELISCHE KIRCHE FÜR MUTTERSPRACHE UND BEFREIUNG VON FRANKREICH

Die 115. Synode der Evangelischen Kirche von Französisch-Polynesien diskutierte die Rolle der Tahiti-Sprache und das Konzept der Befreiung bei den Maohi (indigene Tahiti-Bevölkerung). Der Rat der Kirche, der in Pape'ete tagte, betonte die Bedeutung der einheimischen Sprache bei der Vermittlung von Wissen und Weisheit. Sie sei ein Mittel des polynesischen Volkes, sich Anerkennung und Gehör zu verschaffen. Der Rat wies auf die Probleme hin, die Menschen ohne Französisch-Kenntnisse bei Gericht hätten. Die
Kirchenvertreter forderten von der französischen Regierung, dass es diesen
Menschen gestattet sein sollte, sich selbst in ihrer Muttersprache zu verteidigen. Auch für den innerkirchlichen Sprachgebrauch plädierte der Kirchenpräsident Jacques Ihorai für die einheimische Sprache: statt Brot und Wein sollte man 'uru' und 'Kokosmilch' sagen.
Auf der Tagesordnung stand auch der Vorschlag für ein Austauschprogramm
zwischen den verschiedenen regionalen Kirchen mit Hilfe des Rats der Kirchen des Pazifik, z.B. ein Pfarreraustausch mit Neukaledonien.
Unter dem Stichwort "Befreiung" wurde eine weitgehende Autonomie des Staates
von Frankreich diskutiert.
Der Rat der Kirche verabschiedete sodann den Haushalt für das Finanzjahr
1998-1999 in Höhe von 268 Mio. Franz.-Pazifik-Francs (2,68 Mio USD). "Wir sind nicht reich, aber grosszügig", so der Kirchenpräsident Ihorai, "Ich habe sogar die Pfarrer gebeten, nicht zu rauchen, denn auch die Zigarettenkäufe werden letztlich vom Geld unserer Mitglieder finanziert."
Die Gemeinden der Evang. Kirche von Französisch-Polynesien haben rund 95.000
Mitglieder (geschätzt) und 69 Pfarrer. Die Einwohnerzahl des Landes insgesamt wird mit rund 200.000 angegeben.
(PIR 13.08.99 nach PINA Nius vom 12.08.99)

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KIRIBATI: CHRISTEN UND AIDS

Der Gesundheitsminister von Kiribati, Baraniko Mooa, sagte auf einer Tagung des Nationalen Kirchenrats von Kiribati, dass Christen in besonderer Weise den staatlichen Gesundheitsdienst bei der Pflege von HIV/AIDS-Patienten ergänzen könnten. Den Christen komme eine besondere Rolle bei der Vorbeugung zu, indem sie die Gemeinden an ihren Glauben und an die Grundsätze christlicher Lebensführung erinnerten.
Nach Mooa ist die Zahl der AIDS-Patienten in Kiribati seit 1991 von zwei auf
28 angewachsen. Diese Menschen brauchten die Unterstützung durch Christen besonders, da sie mit vielfältigen Problemen konfrontiert seien, bis hin zur Suizidgefährdung.
(PIR 13.09.99 nach pacnews 09.09.99)

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SALOMONEN: BISCHOF RUFT ZUM FRIEDEN AUF

Der katholische Erzbischof des Salomonen, Adrian Smith, hat öffentlich dazu aufgefordert, die ethnisch begründeten Spannungen im Interesse der leidenden Bevölkerung beizulegen. Die gegnerischen Parteien dürften nicht mit dem Finger aufeinander zeigen. Die Frist zur Niederlegung der Waffen sei am 2.
September verstrichen ohne dass Waffen abgegeben worden seien. Die Kämpfer
im Versteck sollten nach Hause gehen und sich am Wiederaufbau beteiligen. Mit seinem Appell unterstützte der Bischof auch eine Stellungnahme des Premierministers der Salomonen, Ulufa'alu.
(Wantok 09.09.99 und Independent 09.09.99)

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