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KIRCHLICHE NACHRICHTEN
PAPUA-NEUGUINEA: POLITISCHE ELITEN PROFITIERTEN
Das "Centre for Independent Studies" (CIS) aus Australien hat in seiner neuesten Studie festgestellt, dass die in den letzten 25 Jahren erfolgte finanzielle Unterstützung der pazifischen Länder durch Australien mehr geschadet als genutzt hat. Helen Hughes, die Autorin der Untersuchung, fand heraus, dass die Menschen im Pazifik heute nicht besser leben als vor Beginn der Unterstützung. Die reichen Menschen seien noch reicher geworden, weil sie sich an den wenigen wirtschaftlichen Erfolgen bereichert hätten. Die armen Menschen litten weiterhin unter Armut. Die Gelder hätten nicht zum wirtschaftlichen Wachstum in der pazifischen Region beigetragen, sie hätten im Gegenteil die Länder zerstört und abhängig gemacht. Betroffen davon sei vor allem Papua-Neuguinea. Hier hätten nur politische Eliten von den australischen Geldern profitiert.
Professorin Hughes hatte die Studie im Auftrag des CIS durchgeführt, um die Gründe für die wirtschaftliche Stagnation in der Region offen zu legen. So sei die Bevölkerung im Pazifik um jährlich durchschnittlich 3 % gewachsen, die Wirtschaft aber nur um 1 %. Zwar gäbe es dank der Subsistenzwirtschaft noch keine vergleichbare Hungersnot wie in Afrika, doch litten gerade die Frauen unter der stagnierenden Wirtschaft. Geringe Schul- und Ausbildungsmöglichkeiten für Mädchen und Frauen, eine hohe Müttersterblichkeit sowie Gewalt gegen Frauen und Kinder seien nur einige der Probleme, mit denen Frauen im Pazifik konfrontiert seien.
Hughes sprach folgende Empfehlungen für zukünftige finanzielle Hilfen aus: Die Auslandsgelder für den Pazifik sollten aus dem Haushalt pazifischer Länder gestrichen werden, sie dürften nicht mehr als selbstverständlicher Posten im Haushaltsplan angesehen werden. Hilfsgelder aus Australien in den Pazifik sollten nicht auf dem System "Einbahnstraße" basieren, sondern auf dem Prinzip der gegenseitigen Verpflichtung. So sollten Teams mit Mitarbeitern aus Australien und den Empfängerländern gemeinsam über die Implementierung von Projekten wachen und nur Projekte fördern, über die vorher ausgiebig mit pazifischen Partnern diskutiert worden sei.
Der Pazifik erhält pro Kopf die weltweit höchste finanzielle Un-terstützung mit durchschnittlich 370 AUS $ (208 €), in kleineren Inselstaaten kann sich diese Summe auf bis zu 5.000 AUS $ (2.800 €) erhöhen. Australien unterstützt den Pazifik mit rund 225 Millionen Euro jährlich.
(Flash d'Océanie 07.05.03, http://www.cis.org.au Pressemitteilung 07.05.03)
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PAPUA-NEUGUINEA: MONATLICH 100 AIDSKRANKE
Die Immunschwächekrankheit Aids breitet sich auch in Papua-Neuguinea weiter aus. Dr. Ninkama Moiya, Direktor des Nationalen Aidsrates von Papua-Neuguinea, sagte bei der Vorstellung einer aktuellen Aidsstudie Mitte März, monatlich würden sich Schätzungen zufolge 100 Menschen mit dem HIV-Virus infizieren. 6.103 Menschen sind nach offiziellen Angaben zur Zeit HIV-positiv. Bisher wurden 274 Aidstote gezählt. 64 % aller an Aids Erkrankten leben im National Capital Distrikt, also in der Hauptstadt Port Moresby und deren Umgebung.
(National 02.04.03, PC 14.04.03)
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PAPUA-NEUGUINEA: VERSTÄRKTE FAMILIENPLANUNG
Immer mehr Männer unterziehen sich einer Vasektomie. Bei der Vasektomie handelt es sich um einen chirurgischen Eingriff zur Sterilisierung des Mannes, bei dem einige Zentimeter des Samenleiters herausgeschnitten werden. So wird die Passage von Spermien aus den Hoden verhindert. Die Vasektomie ist eine äußerst sichere Form der Empfängnisverhütung.
Von 1996 bis 2002 finanzierte der Bevölkerungsfond der Vereinten Nationen (UNFPA, United Nations Population Fond) das von dem chinesischen Arzt Dr. Li Shunqiang vor 27 Jahren entwickelte Verfahren einer "non-scalpel" Vasektomie, bei der der Samenleiter nicht durchtrennt, sondern nur zusammengebunden wird. Professor Dr. Mathias Sapuri, der Dekan der Schule für Medizin und Gesundheit an der Nationalen Universität von Port Moresby, hatte diese Methode in Papua-Neuguinea eingeführt. Seit Beginn der Maßnahme vor sieben Jahren wurden bereits 4.467 erfolgreiche ‚Operationen' durchgeführt. Deshalb hat UNFPA das Programm bis 2005 verlängert. Mit Hilfe der Finanzierung durch die Weltbank und durch das Familienplanungsprogramm der staatlichen australischen Entwicklungshilfeorganisation AusAID wurden 150 Ärzte und weiteres medizinisches Personal in der ‚non- scalpel' Vasektomie geschult.
Das Bevölkerungswachstum in PNG beträgt 2,34 % (Deutschland: - 0,1 %). Die durchschnittliche Fruchtbarkeitsrate für Frauen zwischen 15 und 49 Jahren liegt bei 4,6 Kindern (Deutschland: 1,3 Kinder). Die Müttersterblichkeit ist mit 390 pro 100.000 Müttern eine der höchsten im Pazifik (Deutschland: 12). Die Säuglingssterblichkeit liegt bei 69 pro 1.000 Lebendgeburten (Deutschland: 4,4).
(Islands Business März 03, Statistisches Bundesamt, http://www.unfpa.
org/profile/papua.cfm?Section=1)
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PAPUA-NEUGUINEA: NEUE GESETZE
Vergewaltigung in der Ehe ist ab sofort ein krimineller Akt und wird mit Gefängnisstrafen von bis zu 15 Jahren geahndet. Dies ist die wichtigste Ergänzung zum "Criminal Code on Sexual Offences" aus dem Jahr 2002, die Mitte April von der Regierung verabschiedet wurde. Das Gesetz diene dem Schutz von verheirateten Frauen vor Gewalt und Missbrauch durch ihre Ehemänner erklärte Freda Talao, die ehemalige Geschäftsführerin des Komitees gegen Gewalt in der Familie. Weitere Ergänzungen: Vergewaltigung durch eine Gruppe von Männern (pack rape) unter vorgehaltener Waffe zieht eine lebenslange Haftstrafe nach sich, hohe Strafen folgen auch auf die Vergewaltigung von Männern durch andere Männer (etwa in Gefängnissen). Lebenslange Haft erhalten Erwachsene, die Kinder unter zwölf Jahren zum Geschlechtsverkehr oder zu sexuellen Handlungen zwingen.
(PC 15.04.03)
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PAPUA-NEUGUINEA: HAFENGEBÜHREN VERTEUERT
Zum 1. Mai 2003 verteuern sich die Gebühren der PNG Harbours Limited um 15 %. Die Gebühren schließen alle Servicedienstleistungen ein, die von dem Unternehmen angeboten werden. Es handelt sich um Leistungen in allen Werften und den 17 Häfen des Landes, die von der Harbours Limited erbracht werden. Die 15%-tige Steigerung der Gebühren macht jährlich etwa fünf Millionen Kina aus, erklärte der Geschäftsführer Sari Maso. Der Gebührenanstieg sei die Konsequenz einer Entscheidung des Nationalen Exekutivrats aus dem letzten Jahr.
(PC 06.04.03)
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PAPUA-NEUGUINEA: ERDRUTSCH FORDERT OPFER
Ein Erdrutsch bei Tagali nahe der Stadt Mendi (Provinz Southern Highlands) hat 12 Tote und 70 Verletzte gefordert. Nahe einer Brücke über den Fluss Tagali hatte sich ein Berghang gelöst und war ins Rutschen gekommen. Er begrub ein Dorf unter sich. Nach tagelangen sintflutartigen Regenfällen war die Erde aufgeweicht.
(ABC online 03.05.03, Flash d'Océanie 05.05.03)
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PAPUA-NEUGUINEA: PROTESTE GEGEN THUNFISCHFABRIK
Angehörige der Kananam, einer Volksgruppe bei Madang, haben den "Idawad Interessensverband" gegründet, um gegen die Erweiterung einer großen Thunfischfabrik auf ihrem traditionellen Land zu protestieren. Die philippinische Firma R.D. Tuna habe nach Aussagen der Sprecher des Interessensverbandes in geheimen Verhandlungen zwischen der Provinzregierung von Madang und der Katholischen Kirche, die das Land gepachtet hatte, ein Stück Land samt Werft an der Küste erworben. Nun stehe zu befürchten, dass R.D. Tuna sein bisheriges Fabrikgelände nahe Madang auf das Gebiet der Kananam ausweite, da die nun erworbene Werft bessere Kapazitäten bietet und der Zugang zu dem für die Fischverarbeitung benötigten Frischwasser besser ist.
In einer Internet-Protestaktion weisen die Kananam darauf hin, dass die Fischverarbeitungsfabrik und die Werft die Vidar- Lagune und das Feuchtgebiet verschmutzten. Die Angestellten der philippinischen Firma würden mit nur 2,- US Dollar Lohn täglich noch nicht einmal den gesetzlichen Mindestlohn erhalten. Zudem seien alle Positionen auf Managementebene mit Filipinos besetzt und alle Gewinne gingen auf die Philippinen. Durch die Anwesenheit der philippinischen Arbeiter würde die Prostitution unter den einheimischen Niuginis begünstigt. R.D. Tuna bezahle keine Steuern in Papua-Neuguinea.
Die Kananam fordern alle Menschen zum Boykott der Firma R.D. Tuna auf und listen im Internet die Namen von Produkten auf, die nicht mehr gekauft werden sollten.
Das Management von R.D. Tuna hat in einem offenen Brief auf die Anklagen reagiert. Dort heißt es, dass die Firma auf legale Weise die Landrechte erworben habe. Die Urkunde dazu sei vom Landministerium unterzeichnet, damit seien alle Rechte am Land an R.D. Tuna übergegangen und es bräuchten auch keine Kompensationszahlungen, wie von den Kananam gefordert, gezahlt werden. Der Idawad Interessensverband bestünde nur aus elf Mitgliedern, alle anderen der 1.500 Angehörigen der Kananam seien mit der Erweiterung der Fabrikanlage und der Nutzung von Frischwasser aus ihrer Lagune einverstanden, weil sie von der Anwesenheit der philippinischen Arbeiter profitierten.
R.D. Tuna gibt in dem offenen Brief an, es würden faire Löhne und Gehälter gezahlt. Wie viel die Angestellten bekommen, wird nicht genannt. Die Kananam würden auch bei allen anderen Angaben lügen, heißt es weiter. So seien in der jetzigen Fabrik 3.000 Einheimische beschäftigt, nur rund 50 Angestellte seien Filipinos. Unklar bleibt, in welchen Positionen sich die Filipinos befinden. Zu guter Letzt heißt es, R.D. Tuna hätte zwar bisher von der Steuerbefreiung profitiert, doch sei der Vertrag darüber ausgelaufen, so dass nun reguläre Steuern an die PNG-Regierung gezahlt würden.
(Friends of Nananam Pressemitteilung, Email Australia Conservation Foundation 19.05.03, Brief von R.D. Tuna 13.05.03)
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PNG: TOD MATHIAS KAUAGE
Am 21. Mai starb der Künstler Mathias Kauage im Alter von 59 Jahren an einer schweren Lebererkrankung im Krankenhaus von Port Moresby.
Mathias Kauage (Jahrgang 1944) ist der bekannteste zeitgenössische Maler Papua-Neuguineas. Er gilt unter "Szenekennern" als Begründer der modernen pazifischen Kunst und hat mit seinem Erfolg im In- und Ausland dazu beigetragen, die zweitgrößte Insel der Welt einem breiten Publikum bekannt zu machen.
Kauage arbeitete auf einer Kautschukplantage in Sorgeri, als er in den späten 60er Jahren die Ausstellung des Malers Timothy Akis besuchte. Akis war von den Österreichern Georgina und Ulli Beier "entdeckt" worden (Gründer des "Iwalewa- Hauses" in Bayreuth). Sie leiteten zu dieser Zeit das "Centre for New Guinea Cultures" (Kunst- und Kulturzentrum) an der Universität von Port Moresby und hatten sich international einen Namen als Förderer von pazifischer Literatur und Kunst gemacht.
Über das Ehepaar Beier gelangte Kauage zur Malerei. Er studierte an der Kunsthochschule und konnte schon nach seinem ersten Studienjahr eine eigene Ausstellung in Port Moresby machen. 1972 eröffnete Kauage sein eigenes Atelier und wurde Mitglied des Creative Arts Centre an der Uni. Der ersten großen Einzelausstellung beim Kunstfestival von Queensland im Jahr 1974 folgten weitere Ausstellungen in Australien und in Übersee.
Kauages Erfolg zog viele potentielle Künstler in ihren Bann. Sie imitierten seinen farbenfreundlichen Stil und wurden bekannt als "Kauages Kinder" (in Pidgin: pikinini bilong Kauage). Eine regelrechte "Schule" entstand, der sich bald auch Kauages Kinder und Schwiegerkinder anschlossen. In Kauages Haus am Rande der Hauptstadt Port Moresby produziert heute der ganze Klan an "echten" Kauages.
Im Jahr 1987 gewann der Maler den renommierten australischen Kunstpreis "Black Prize for Religious Art". 1994 traf er die britische Königin Elisabeth II. Später überreichte er der Queen ein Bild von diesem Treffen. Die Königin revanchierte sich mit der Auszeichnung "Order of British Empire" (O.B.E.).
Mathias Kauage ist auch vielen Menschen in Deutschland durch seine Atelieraufenthalte im Missionswerk Bayern persönlich bekannt. Zuletzt besuchte er Neuendettelsau im Sommer 2001 gemeinsam mit seinem Künstlerkollegen, dem Metallskulpteur Gickmai Kundun.
Kauage hinterlässt seine Ehefrau Elizabeth und seine beiden Söhne Andrew (19) und John (17).
(PC 23.05.03, Kunstkataloge Missionswerk Bayern, Haus der Kulturen der Welt, Schilsky/Struck-Garbe)
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BOUGAINVILLE: PHASE 2 NAHEZU ABGESCHLOSSEN
Die zweite Phase des Abkommens zur Abgabe aller Waffen auf der Insel Bougainville ist in einigen Distrikten bereits komplett abgeschlossen. Siwai, Bana und Wakunai-Distrikt meldeten dies dem Büro von UNOMB (United Nations Observer Mission on Bougainville). Die Distrikte Buin und Atamo sind kurz vor Vollendung von "Phase 2". In dieser Phase zur Erfüllung des Friedensabkommens müssen die Ex-Kombattanten alle Waffen an einer zentralen Stelle im Distrikt abgeben. Die Waffen werden in Container geschlossen. Ein Schlüssel zum Container verbleibt bei dem Befehlshaber/Aufseher über den Distrikt (area commander), bei dem es sich um einen ehemaligen Befehlshaber einer Rebellengruppe handeln kann. Ein zweiter Schlüssel befindet sich beim UNOMB-Chef in dessen Büro. In der dritten Phase zur Erfüllung des Abkommens werden die Waffen zerstört. Die jeweiligen Distriktaufseher müssen nach Beendigung von "Phase 2" Formulare über die ordnungsgemäße Lagerung der Waffen in den Containern an UNOMB weiterleiten. Mitarbeiter der Peace Monitoring Group (PMG) unterstützen die Distriktaufseher bei diesen Formalitäten. Schon jetzt hat die Bevölkerung ihrer Sorge um die Rechts- und Sicherheitssituation im Land Ausdruck gegeben, wenn die letzten 100 Mitarbeiter der PMG Bougainville zum 30. Juni des Jahres verlassen.
(Independent 01.05.03)
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BERGBAU: CHEVRON TEXACO VERLÄSST PNG
ChevronTexaco wird seine Anteile an Joint Ventures in Papua-Neuguinea verkaufen und die Betreibung von Erdöl- und Gasförderstätten einstellen. Das gab der Konzern Mitte April bekannt. Grund des Rückzugs ist die Konzentration auf Anlagegüter, die eher den strategischen Wachstumszielen des Konzerns entsprechen und mehr Gewinne erwirtschaften als die Produktion in PNG. Man werde alle Aktienanteile an den Öl- und Gasproduktionsstätten in Kutubu, Moran, Gobe Main und South East Gobe bis Ende Oktober des Jahres verkaufen. Die Anteile an den genannten Produktionsstätten werden nicht direkt von ChevronTexaco, sondern von dessen Tochtergesellschaft Chevron Niugini Ltd. (CNGL) gehalten. Zur Zeit produziert dieser Joint Venture 53.000 Barrel Öl täglich.
Der stellvertretende Vorsitzende von ChevronTexaco, Peter Robertson, kommentierte die Entscheidung mit den Worten, es sei schwierig, sich nach mehr als zwei Jahrzehnten aus Papua-Neuguinea zurück zu ziehen. In dieser Zeit hätten CNGL und die Joint Venture-Partner mehr als 2,9 Milliarden US Dollar in die Erforschung, Entwicklung und Produktion von Öl- und Gasförderstätten investiert. Die Entscheidung resultiere aus der ‚review' des Portfolio nach der Fusion der Firmen Texaco und Chevron im Oktober 2001.
Man werde aber ein Standbein im Regenwald von PNG behalten. Die von ChevronTexaco getragene Stiftung "Community Development Initiatives" (CDI) in den Provinzen Südliches Hoch-land und Golf sei ein Beispiel für nachhaltiges Wirtschaften und für die erfolgreiche Zusammenarbeit des Konzerns mit lokalen Umweltschutzgruppen und dem World Wide Fund for Nature. CNGL und die Joint Venture-Partner hätten mit diesem Projekt zur Infrastruktur, Bildung und Gesundheit der Lokalbevölkerung beigetragen.
ChevronTexaco hatte 1985 Öl in Kutubu entdeckt, die Förderung begann 1992. Seitdem wurden 300 Millionen Barrel Öl gefördert. Der Joint Venture in PNG beschäftigt 429 einheimische Arbeiter, 40 über Zeitverträge angestellte Australier und 31 Expatriates. Sie sollen möglichst vom Käufer der Anteile übernommen werden.
(Radio New Zealand Internatio-nal 14.04.03, http://www.chevron-texaco.com/news/press/2003/2003-04-10.asp)
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PAZIFIK: ILLEGALE FISCHEREI
Fiji/Cook-Inseln: Bei einem Ministertreffen der Landwirtschaftsminister pazifischer Staaten Anfang April in Suva/Fiji beklagten die Anwesenden die zunehmende illegale Fischerei. Das Treffen der Minister ging zurück auf eine Initiative des pazifischen Zweigs der FAO, der "Food and Agriculture Organisation".
Die FAO ist eine Behörde der Vereinten Nationen und wurde 1945 gegründet. Inzwischen gehören ihr 183 Länder an. Sie ist verantwortlich für folgende Bereiche: Land- und Forstwirtschaft, ländliche Entwicklung und Fischerei. Ziele der FAO sind die Reduzierung von Armut und Hunger durch die Entwicklung nachhaltiger Agrarwirtschaft, die Verbesserung der Ernährungssituation und der allgemeine Zugang der Menschen zu Nahrung. Kernziel der FAO ist die "Sicherung der Nahrung". Sie wird definiert als Zugang aller Menschen zu jeder Zeit zu Nahrungsmitteln, die nötig sind, um ein gesundes und aktives Leben zu führen. (Zitat: ..."as the access of all people at all times to the food they need for an active and healthy life.")
Bei dem Treffen der Landwirtschaftsminister wurde die Bedeutung der FAO für die Sicherung der Ernährung pazifischer Menschen betont. Es sei nötig, das Thema Fischerei auf die Tagesordnung der FAO-Konferenz im November 2003 zu setzen. Erforderlich sei auch endlich die Gründung der sogenannten "Thunfisch Kommission" zur Regulierung und Kontrolle der Fischbestände. Wichtig sei, dass sich die Länder an den 1992 von der FAO verfassten "Code of Conduct" (Verhaltenskodex) für eine verantwortungsvolle und nachhaltige Fischerei hielten.
Bei den zweitägigen Beratungen der 16 Landwirtschaftsminister wurden zudem folgende Themen angesprochen: Kava-Export, Landwirtschaft auf niedrigen Atollen, "moderne Zivilisationskrankheiten" durch ungesunde Ernährung (Fettsucht, Diabetes etc.), Schutz der Biodiversität, Unterstützung kleiner Farmbetriebe.
Der Minister für Marine Ressourcen auf den Cook-Inseln, Navy Epati, spezifizierte die Probleme mit illegaler Fischerei. Mit nur einem Patrouillenboot des Fischereiministeriums sei die
Überwachung der 1,8 Millionen Quadratkilometer großen exklusiven ökonomischen Zone der Cook-Inseln nicht zu bewältigen. Immer wieder würden illegale Boote ausgemacht, viele aus Taiwan und China. Die Besatzung des Polizeischiffes "Te Kukupa" könne zwar meistens aus der Distanz erkennen, ob das Schiff ordnungsgemäß registriert sei und eine Erlaubnis zum Fischen in den Gewässern der Cooks habe. Ein illegal fischendes Boot könne aber mit dem einzigen Patrouillenboot nicht aufgebracht werden, da die Boote schneller flüchteten als man hinterherkäme. Positiv auf den Cook-Inseln sei aber das Engagement der Piloten der einheimischen Fluggesellschaft Air Raro, erklärte Navy Epati. Sie hielten aus der Luft nach Schiffen Ausschau und meldeten Auffälligkeiten unmittelbar an das Patrouillenboot der Polizei.
(http://www.fao.org, Pacnews 19.03.03, Pina Nius online 02.04.03)
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PAZIFIK: MOU ZWISCHEN KARIBIK UND PAZIFIK
Kyoto: Am Rande des dritten Welt Wasser Forums vom 16. bis zum 23. März in Japan haben Wasserschutzorganisationen aus dem Pazifik und der Karibik ein "Memorandum of Understanding" (MoU, gemeinsame Absichtserklärung) verfasst. Ziel der Erklärung ist es, sich mit vereinten Kräften mit den Konsequenzen des Klimawandels für die kleinen Inselstaaten zu beschäftigen. Dazu sollen Erfahrungen ausgetauscht werden, wie sich die Folgen des Meeresanstiegs für niedrig gelegene Inseln möglichst gering halten lassen. Außerdem sollen (Klima-)Experten zwischen den betroffenen Ländern ausgetauscht werden. Das MoU wurde zwischen der South Pacific Applied Geoscience Commission (SOPAC) und dem Caribbean Environmental Health Institute (CEHI) geschlossen.
(PIR 18.03.03, http://www.sopac.org.fj/)
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PAZIFIK: NEUE STUDIE ZU KAVA
Hawai'i: Ein Team von Wissenschaftlern an der Universität von Hawai'i in Manoa will herausgefunden haben, warum einige Europäer durch den Konsum von Kava Leberschäden erlitten haben. Das Team um den Professor für Molekularbiologie Chung-Shih Tang und den Deutschen Klaus Dragull fand heraus, dass in Europa zur Herstellung kavahaltiger Produkte die Rinde des Kavastängels benutzt wird. Sie könnte für die Leberschäden verantwortlich sein. Im Pazifik werden weder die Rinde noch die Kavablätter benutzt, sondern das Kavapulver wird aus der getrockneten Wurzel hergestellt. Die Wissenschaftler vom ‚Department of Molecular Biosciences and Bioengineering' stellten fest, dass sich in der Rinde des Kavastängels sowie in jungen Blättern der Pflanze ein gesundheitsgefährdendes Alkaloid (d.h. ein stickstoffhaltiges pflanzliches Gift) namens "Pipermethystine" nachweisen lässt. Das Alkaloid wurde nur im Stängel und in den Blättern, jedoch nicht in der Wurzel des Kavastrauches (lat. Piper methysticum) gefunden.
Pharmakonzerne in Europa und den USA hatten Extrakte daraus zur Herstellung von Kavakapseln benutzt, als Mitte der 90er Jahre ein Boom in der Kavaindustrie einsetzte und die Konzerne nicht schnell genug mit der Produktion nachkamen.
Die Kava-exportierenden Länder des Pazifiks hoffen nun, dass die Studie der Wissenschaftler weltweltweit anerkannt wird und die Verbote zum Verkauf von Kava in Singapur, Deutschland, Kanada und England zurückgenommen werden.
Matthew Archibald, Vizepräsident der Firma Agrinom aus Hawai'i sagte, die Studie der Universität sei ein Hoffungszeichen für die rund 65 Kavaanbaubetriebe in Hawai'i. Vor dem deutschen Verbot von Kava hatte Agrinom monatlich 50.000 Pfund Kava im Wert von 300.000 US Dollar exportiert.
(Honolulu Advertiser 08.04.03, Pacific Magazine 05/2003, S. 9, Phytochemistry Vol. 63, Issue 2, May 2003, Email Klaus Dragull 16.04.03)
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PAZIFIK: MENSCH IST AM KLIMAWANDEL SCHULD
Potsdam: Klimaforscher diskutierten lange, welcher Einfluss beim Klimawandel der Stärkere ist: die veränderliche Sonnenaktivität oder der Mensch. Die neueste Studie des "Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung" (PIK) zeigt: Bis Mitte des 19. Jahrhunderts waren Klimaänderungen überwiegend auf die veränderte Sonnenaktivität und Vulkanausbrüche zurückzuführen. Seitdem spielt jedoch der Mensch für den Klimawandel die entscheidende Rolle.
Nach der neuen Studie der Potsdamer Wissenschaftler waren Änderungen in der solaren Aktivität und Vulkanausbrüche die treibende Kraft der Klimaschwankungen im letzten Jahrtausend. Besonders kalte Perioden der sogenannten "Kleinen Eiszeit" (15. bis 19. Jahrhundert) fielen auf Phasen mit besonders wenigen Sonnenflecken. Eine dieser Kaltphasen, das sogenannte "Maunder Minimum", dauerte ungefähr von 1645 bis 1715. Eine besonders starke Abkühlung verursachte auch der Vulkanausbruch Tambora 1815 in Indonesien, dem ein Jahr ohne Sommer folgte.
Seit etwa 1850, dem Beginn der Industrialisierung, führte die steigende Konzentration von Treibhausgasen in der Atmosphäre zu einer zunehmenden Erwärmung. Waldrodungen dämpften jedoch diese Erwärmung, weil nach dem Abholzen die Oberfläche heller ist und mehr Sonnenlicht reflektiert.
Erstaunliches Ergebnis der neuen Studie: Die "Kleine Eiszeit" wurde durch die Rodungen in das 19. Jahrhundert hinein verlängert, obwohl natürliche Faktoren wie Sonne und Abnahme der Vulkanaktivität sonst schon früher eine Erwärmung eingeleitet hätten.
Die Konzentration an Treibhausgasen stieg im 20. Jahrhundert immer schneller an, während die Intensität der Waldrodungen in den mittleren nördlichen Breiten abnahm. In den letzten Jahrzehnten ist der Einfluss des Menschen durch den Ausstoß von Treibhausgasen der stärkste Faktor und wird dies in der nächsten Zeit voraussichtlich auch bleiben.
Die aktuelle Studie basiert auf Computersimulationen, die mit dem am PIK entwickelten Erdsystemmodell CLIMBER erstellt wurden. Dieses erweiterte Klimamodell beschreibt, wie sich Atmosphäre, Ozean und Vegetation gegenseitig beeinflussen. In das Modell sind Klimaantriebsgrößen wie Sonnenaktivität, Vulkanausbrüche, die Kohlendioxidkonzentration in der Atmosphäre und die menschliche Landnutzung eingespeist worden. Das Modell berechnet dann die Reaktion des Klimasystems auf die Antriebe.
Das Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) wurde 1992 gegründet und beschäftigt 121 Wissenschaftler. Seine Forschungen zu Klimawandel, Klimafolgen und nachhaltiger Entwicklung sind international anerkannt. Das PIK gehört zur Wissenschaftsgemeinschaft Gottfried Wilhelm Leibniz.
(Pressetext auf http://www.pik-potsdam.de, http://www.epo.de)
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PAZIFIK: SCHWEIZ GEWÄHRT PIF IMMUNITÄT
Schweiz: Die Regierung der Schweiz hat dem Sekretariat des Pacific Islands Forum (PIF) diplomatische Privilegien und Immunität gewährt. Damit kann das PIF ein Büro in Genf eröffnen, um die pazifischen Inselstaaten bei der Welthandelsorganisation WTO vertreten zu können. Drei Länder des Pacific Islands Forum (Fiji, Papua-Neuguinea und die Salomonen) sind Mitgliedsländer der WTO. Der Generalsekretär des Forums, Noel Levi, erklärte, es sei wichtig, dass die pazifischen Länder über ihr Ende des Jahres zu eröffnendes Büro Zugang zu Verhandlungen innerhalb der WTO bekämen. So könnten die Interessen kleiner pazifischer Wirtschaftseinheiten bei den WTO-Verhandlungen der Mächtigen berücksichtigt werden, sagte Levi bei einer Pressekonferenz. Man werde sich mit den Ländern in der Karibik und im Indischen Ozean verbünden. Alle drei Regionen seien mit ähnlichen Bedingungen im Weltwirtschaftsmarkt konfrontiert. Inselstaaten seien gemeinhin klein und verletzlich (small vulnerable economies) und müssten sich an die Globalisierungsprozesse im weltweiten Handel erst anpassen.
(Presseerklärung Forum Secretariat 13.03.03)
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PAZIFIK: EU-AKP BESCHLÜSSE
Kongo: Das im Juni 2000 im westafrikanischen Cotonou (Benin) von 77 Staaten in Afrika, im karibischen Raum und im Pazifischen Ozean (AKP) und der Europäischen Union (EU) unterzeichnete Abkommen über Handel, Hilfe und politische Zusammenarbeit ist am 1. April 2003 in Kraft getreten. Im Rahmen dieser AKP-EU Partnerschaft wurden für die nächsten 20 Jahre ehrgeizige Ziele für die Armutsbekämpfung, die Verhütung gewaltsamer Kriege, die Korruptionsbekämpfung und die verbesserte Staatsführung (good governance) gesetzt. Das Abkommen soll die Entwicklungszusammenarbeit zwischen den AKP-Staaten und der EU effizienter machen. Dazu soll z. B. die Zivilgesellschaft (u.a. Nichtregierungsorganisationen) zu den von der EU unterstützten Reformen und Strategien konsultiert werden.
Die finanzielle Ausstattung des Cotonou-Abkommens beläuft sich für die nächsten fünf Jahre auf 13,5 Milliarden Euro. Hinzu kommen 2,5 Millionen Euro an nicht gebundenen Restmitteln früherer Europäischer Entwicklungsfonds (EEF).
Vom 31. März bis zum 3. April hat im afrikanischen Brazzaville (Republik Kongo) die Gemeinsame Parlamentarische Versammlung der EU-AKP, die sogenannte "Joint Parliamentary Assembly" (JPA), getagt und dabei u.a. Entschlüsse zum Pazifik gefasst. Bei der Versammlung wurde der Pazifik als wirtschaftlich in besonderer Form vom Tourismus abhängig bezeichnet. Jeder Einbruch in Besucherzahlen (z. B. durch Terroranschläge oder Kriege) wirke sich unmittelbar auf die Wirtschaft aus. Deshalb hat die JPA explizit den Pazifik zum "sicheren Ziel" für Touristen erklärt. Tourismus und Fischerei seien die Grundlagen für eine nachhaltige und erfolgreiche Ökonomie in der Region, heißt es in der Beschlussfassung der Versammlung. Gemeinsam mit der Südpazifischen Tourismusbehörde müsse man auf ein Image des "sauberen und freundlichen Pazifiks" (clean and friendly) hinarbeiten.
(Pressemitteilung der EU 01.04.03, JPA ACP-EU 3559/03/fn.)
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PAZIFIK: LÄNDER BEREITEN WELTGIPFEL VOR
Fiji: 100 Vertreter von vierzehn pazifischen Inselstaaten trafen sich Anfang April in Suva/Fiji zur Vorbereitung des Weltgipfels zur Informationsgesellschaft (World Summit on the Information Society) vom 10. bis 12. Dezember 2003. Die Teilnehmer vertraten die Regierungen, die Zivilgesellschaft und den Mediensektor. Ziel des Treffens war die Vereinbarung einer Strategie für das Gipfeltreffen der Informations- und Kommunikationstechnologie (IT) Ende des Jahres in Genf. Die Teilnehmer diskutierten die Vor- und Nachteile der neuen Medien wie hohe Kosten, die Benötigung von Fachpersonal, mangelnde Logistik und mangelnde technische Möglichkeiten sowie die "Hemmschwelle" von Frauen, sich im IT-Sektor beruflich zu engagieren. Im Rahmen der Konsultation wurde ebenfalls darüber nachgedacht, wie die "digital divide" (digitaler Graben, Kluft zwischen Menschen, die Zugang zu Medien wie Computer und Internet haben und Menschen, die davon ausgeschlossen sind) überbrückt werden kann.
Info zu "Digital Divide": Die Armutsgrenze in der Informations- und Kommunikationstechnologie zieht sowohl einen Graben durch nationale Gesellschaften als auch durch die Weltwirtschaft. 23 von 42 untersuchten Gesellschaften (darunter China, Indonesien und Südafrika) sind nach einer amerikanischen Studie noch nicht fit für die Herausforderung "Internet". Die 42 als kritisch eingestuften Länder beherbergen drei Viertel der Weltbevölkerung und erwirtschaften ein Viertel des GGP (Gross Global Product). Bei den meisten ist die Entwicklung zur Informationswirtschaft noch ungewiss. Dabei beeinflussen gerade diese Länder die Entwicklung der globalen Informationswirtschaft, die auf weitreichende Vernetzung baut. Die Überwindung der Digital Divide in diesen Ländern stellt somit auch für die reichen Länder einen Erfolgsfaktor dar, ohne den das rapide Wirtschaftswachstum langfristig nicht zu halten ist.
(http://www.undp.org.fj/ICT.htm, http://www.ecin.de/spotlight/2000/08/23/00283/)
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BRENPUNKT WESTPAPUA: SOLDATEN VERURTEILT
Die sieben angeklagten Mitglieder der militärischen Spezialein-heit Kopassus sind wegen Mordes an dem papuanischen Unabhängigkeitskämpfer und Leiter des Papua Präsidiums, Theys Eluay, verurteilt worden. Ein indonesisches Militärgericht verurteilte Brigadegeneral Hartomo und den Gefreiten Achmad Zulfahmi zu je 42 Monaten Gefängnis. Beide Soldaten wurden außerdem aus der Armee ausgeschlossen. Zulfahmi hatte vor Gericht zugegeben, den 64-jährigen Eluay erstickt zu haben, als dieser in einem heftigen Streitgespräch für die Unabhängigkeit von Westpapua Position bezog. Hauptmann Rionardo und Stabsfeldwebel Asrial wurden zu je drei Jahren Haft verurteilt. Die anderen drei Angeklagten erhielten Strafen zwischen zwei und dreieinhalb Jahren Gefängnis. Die Anwälte der Verurteilten wollen in die Berufung gehen. Internationale Menschenrechtsorganisationen reagierten mit Protesten auf die milden Urteile.
(SMH, The Australian, Radio Australia 22.04.03)
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PAPUA: PAPUA STIRBT NACH MISSHANDLUNG
Ein Tatverdächtiger in einem Waffenraub ist in der Untersuchungshaft gestorben. Yapenas Murib war im Zusammenhang mit dem Einbruch in einen Militärposten im Bezirk Wamena verhaftet worden. Anfang April hatten sich 15 maskierte und bewaffnete Menschen einen Stromausfall auf dem Militärcampus zunutze gemacht, um 29 Schusswaffen und Munition zu stehlen. Das Militär hatte daraufhin zahlreiche Menschen als Tatverdächtige verhaftet. Einen Tag vor seinem Tod war Murib von zwei Soldaten an Stricken, die um seinen Hals gelegt worden waren, durch sein Heimatdorf Ilekma geführt worden. Auf der drei Kilometer langen Strecke war Murib mehrfach gestürzt und am Boden liegend von den Soldaten weitergezogen worden.
Generalmajor Nurdin Zainal sagte, der Tod des Verhafteten stünde in keinem Zusammenhang mit den Geschehnissen des Vortages. Murib habe kurz nach dem Mittagessen im Gefängnis über Atemprobleme geklagt und sei auf dem Weg ins Krankenhaus gestorben.
(Tapol 15.04.03, Radio Australia 16.04.03)
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PAPUA: FREEPORT BEZAHLTE MILITÄR
Der amerikanische Bergbaukonzern Freeport McMoran hat dem indonesischen Militär TNI im vergangenen Jahr Schutzgelder in Höhe von 5,6 Millionen US Dollar für die sogenannte "Government-provided security" gezahlt. In 2001 wurden 4,7 Millionen Dollar gezahlt. Das geht aus geheimen Dokumenten hervor, die der Presse zugespielt wurden. Die militärischen Streitkräfte TNI erhielten die Gelder, um die Arbeiter in der Gold- und Kupfermine am Grasberg vor Anschlägen zu schützen. Mit den Schutzgeldern wurden die Wohnungen des Militärs, Benzin, Transport und Reparaturkosten für Fahrzeuge bezahlt. Zusätzlich gab das Unternehmen 400.000 US $ für sicherheitsbezogene Infrastrukturmaßnahmen aus.
Der amerikanische Konzern aus New Orleans musste die illegale Zahlung auf Drängen von Aktieninhabern öffentlich machen. Bei der Jah-reshauptversammlung der Aktionäre hatten diese Aufschluss über die Beteiligung des indonesischen Militärs an der Freeport-Mine verlangt. Aufmerksam auf die Situation in Westpa-pua geworden waren die Aktionäre durch Berichte von Menschenrechtsverletzungen, die von Nichtregierungsorganisationen vorgelegt worden waren.
Siddharta Moersjid, Sprecher des Bergbaukonzerns, gab bei einer Pressekonferenz zu, sein Konzern zahle seit Aufnahme des Minenbetriebes Anfang der 70er Jahre Schutzgelder an das Militär.
Der oberste General der Streitkräfte, General Endriartono Soetarto, gab an, dass lediglich 600 Soldaten (von 2.300 Truppenangehörigen im Minengebiet) täglich "Taschengeld" und ein Mittagessen von der Minenleitung bekämen. Von darüber hinausgehenden Zahlungen an das Militär will der General nichts gewusst haben.
Der indonesische Staatshaushalt deckt nur etwa 30 % aller Militärausgaben ab. 70 % der Gelder müssen sich die einzelnen Armeebereiche dort erwirtschaften, wo sie stationiert sind. Es ist ein offenes Geheimnis, dass das Militär in den illegalen Holzeinschlag, den Drogenhandel und das Prostitutionsgeschäft verwickelt ist. Schutzgelder sind eine lukrative Einnahmequelle für die Soldaten.
(SMH 15.03.03, BBC 14.03.03, Jakarta Post 14.03., 16.03.03, Daily Telegraph 15.03.03, Financial Times 14.03.03, West-Papua Netzwerk E-Info Nr. 111, 18.03.03, Joyo Indonesian News 19.03.03)
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PAPUA: STUDENTENORGANISATION GEGRÜNDET
In den USA lebende Studenten aus Westpapua haben Mitte April die Organisation "Papuan American Students' Association" (PASA) offiziell gegründet. Die Mitglieder der Organisation sind neben papuanischen auch amerikanische Studenten sowie indigene Hawaiianer, die in den Staaten studieren. Nach Angaben von Gründungsmitglied Hendrick Ajamiseba ist PASA eine unabhängige non-profit Organisation, deren Ziel die Bewusstseinsmachung papuanischer Themen in Amerika ist.
Der Leitspruch von PASA lautet:
Awareness, Advocacy and Action!
(Pressemitteilung PASA 20.04.03)
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MELANESIEN/ NEUKALEDONIEN: SHRIMPSZUCHT BOOMT
Berichten neukaledonischer Medien zufolge wird sich die Produktion von Shrimps in den nächsten fünf Jahren mehr als verdoppeln. In der für den Pazifik noch jungen Industrie ist Japan Hauptimporteur der in Neukaledonien gezüchteten Shrimps. 40 % der Jahresproduktion der Firma SOPAC werden nach Japan und nach Frankreich exportiert, wo sie in Restaurants und Sushi-Bars auf den Tisch kommen. SOPAC visiert nun China als neuen Markt an. Bis 2007 soll die Shrimpsproduktion auf bis zu 4.000 Tonnen gesteigert werden. Im Jahr 2002 produzierte SOPAC 1.500 Tonnen Shrimps, die Gewinne in Höhe von 22 Millionen US Dollar einbrachten. Sollten sich die Prognosen bestätigen, würden Shrimps für das Land die zweitwichtigste Einkommens-
quelle nach Nickel.
Neben der Firma SOPAC, deren "French Pacific Paradise Prawns" bereits ein eingetragenes Warenzeichen sind, gibt es auch viele kleinere Zuchtfarmen von Privatleuten.
Hintergrund: Entlang der subtropischen und tropischen Küsten, in den Brackwassergebieten von Flussmündungen, Meeresbuchten und Inseln ziehen sich Mangrovenwälder. Sie sind das marine Gegenstück zu den tropischen Regenwäldern. Dieser Lebensraum im Übergangsbereich zwischen Meer und Land ist eines der produktivsten Ökosysteme weltweit und beherbergt eine Vielzahl an Tier- und Pflanzenarten. Mangroven dienen Fischen, Garnelen, Krebsen und anderen Tieren als Laichplatz. Sie schützen die Küsten vor Erosion und Sturmschäden, filtern Nährstoffe und halten Sedimente aus den ins Meer fließenden Flüssen zurück. Die in und von den Mangrovenwäldern lebende Bevölkerung deckt dort ihren Fischbedarf und sammelt Meeresfrüchte, Holz, Honig, Viehfutter und Heilpflanzen. Weltweit ist schon die Hälfte der ursprünglichen Mangrovenbestände zerstört worden. Eine der Hauptursachen für die fortschreitende Zerstörung ist die seit 20 Jahren enorm ausgeweitete industrielle Shrimpszucht. Sie beansprucht heute große Küstenteile in Asien, Süd- und Mittelamerika. Seit kurzem etablieren sich Shrimpsfarmen auch in Afrika und im Mittleren Osten. Die Wälder werden kahlgeschlagen, um Platz für die riesigen Zuchtbecken zu schaffen. Shrimpszucht ist Massentierhaltung und damit sehr anfällig für Krankheiten. Grosse Mengen an Antibiotika und Pestiziden werden eingesetzt, um Viruserkrankungen in den Griff zu bekommen. Auf ihrer homepage weist SOPAC ausdrücklich darauf hin, dass für die Shrimpszucht in Neukaledonien keine Antibiotika eingesetzt werden.
Nach drei bis sieben Jahren müssen die Zuchtbecken aufgegeben werden. Die aufgegebenen Flächen sind für die lokale Bevölkerung verlorenes Land. Die Salzkonzentration im Boden und Grundwasser ist angestiegen und macht eine landwirtschaftliche Nutzung unmöglich. Die Shrimpsindustrie zieht weiter. Die nächsten Mangrovenbestände müssen neuen Zuchtbecken weichen.
SOPAC produziert seine shrimps in einem mehrere Hektar großen Gebiet an der Westküste der Hauptinsel in einer großen Lagune.
Die Produktion im großen Stil in Zuchtfarmen entwickelte sich aus den traditionellen Zuchtmethoden in Südostasien. In der industriellen Shrimpszucht sind die Becken mit mindestens 200.000 Shrimps je Hektar besetzt - achtmal soviel, wie in den traditionell in Indien bewirtschafteten Betrieben. Inzwischen kommt schon ein Drittel der weltweit konsumierten Shrimps aus den Farmen. "Geerntet" werden in der industriellen Produktion jährlich fünf bis 20 Tonnen je Hektar gegenüber einer halben Tonne bei der früheren umweltverträglicheren Produktionsweise. Die Intensivierung der Shrimpsproduktion sollte eigentlich zur Ernährung der Bevölkerung beitragen. Das Gegenteil ist aber der Fall: Für ein Kilo Shrimps werden etwa fünf Kilo Fischmehl und -öl verfüttert.
(Oceania Flash 16.04.03, http://www.thinkshrimp.de/hintergrund.htm, Infos aus dem flyer von EarthLink, http://www.sponline.com/sopac/)
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NEUKALEDONIEN: 1.600 ERKRANKEN AN DENGUE
Bei einer der schwersten Dengue- Fieber-Epidemien in Neukaledonien sind seit Anfang des Jahres 1.600 Personen erkrankt. Ärzte vermuten, dass die Dunkelziffer der Erkrankten bei 2.000 liegt. Elf Menschen, darunter vier Kinder, starben an den Folgen der Krankheit. Die Epidemie war im Januar ausgebrochen und hatte sich nach dem tropischen Zyklon "Erica" Mitte März (zwei Tote, zahlreiche Verletzte, 3.500 Menschen obdachlos) rasend schnell ausgebreitet.
Bereits im Jahr 1874 war die erste Dengue-Epidemie aus Nouméa gemeldet worden.
Dengue-Fieber ist eine weit verbreitete Viruserkrankung. Das Virus wird durch die tag- und nachtaktive Mücke "Aedes Aegypti" übertragen. Vier verschiedene Dengue-Virus-Typen können drei bis 14 Tage nach einer Infektion ein weites Spektrum an Krankheitszeichen hervorrufen: von leichtem grippeähnlichen Unwohlsein mit Fieber, Muskel-, Glieder- und Kopfschmerzen, z.T mit einem feinfleckigem Hautausschlag, bis zu seltenen schweren Verläufen. Der sogenannte "hämorrhagische" Verlauf (mit Blutungsneigung) tritt meist bei einer Zweiterkrankung nach einer bereits zurückliegenden Infektion auf. Betroffen von dieser Verlaufsform, bei der auch Todesfälle vorkommen können, sind in erster Linie Kinder unter 15 Jahren in Regionen mit häufigen Denguevorkommen. Die geographische Verbreitung, Häufigkeit und Schwere des Dengue-Fiebers und auch des Dengue-"hämorrhagischen"-Fiebers sind weltweit zunehmend. Die Überträgermücke vermehrt sich besonders gut nach heftigen Regenfällen, wenn Wasser nicht zügig abfließt.
Eine Schutzimpfung ist noch nicht verfügbar und eine ursächliche Behandlung nicht möglich. Bei Erkrankung können lediglich Symptome gelindert werden. Entscheidend für die Vorbeugung ist ein konsequenter Mückenschutz.
Thailändische Behörden meldeten im Januar 2003 bereits 800 Dengue-Erkrankungen in Bangkok, ebenso wird eine Zunahme der Dengue-Erkrankungen auf Phuket berichtet. Außerdem werden Ausbrüche aus Ecuador, Bolivien, Indien (Kerala), Mexiko und Honduras berichtet. Die Gesamtzahl der jährlichen Erkrankungen wird auf 30 bis 60 Millionen geschätzt.
(http.//www.gesundes-reisen.de, Reisemedizinisches Zentrum 05.03.03, Les Nouvelles Calédoniennes 03.03.03, Oceania Flash 04.04., 23.04. 19.05., 23.05.03)
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SALOMONEN: KEKE TÖTET ANHÄNGER
Der Anführer der Guadalcanal Liberation Front (GLF), einer Rebellengruppe an der Weathercoast der Insel Guadalcanal, soll nach Angaben des "Arbeitskreises im Wahlkreis Süd-Guadalcanal" in den letzten Wochen mehrere Menschen getötet haben. Harold Keke habe neun seiner Anhänger getötet, weil er fürchtete, diese würden insgeheim mit der Polizei zusammenarbeiten und ihn an diese ausliefern. Das erklärte Rollen Selseo, Sprecher des Arbeitskreises. Unter den Getöteten sei auch ein Mitglied der Brüderchaft "Church of Melanesia". Dieser habe Keke seelsorgerlich betreut und ihn oft besucht, erklärte Seleso. Bekannt wurden die neun Morde durch drei Deserteure aus Kekes Anhängerschaft. Keke hält sich in einem Gebiet der Weathercoast versteckt und trotzt seit Monaten seiner Gefangennahme durch die örtliche Polizei. Die Bewohner der Weathercoast äußerten gegenüber Rollen Seleso, sie wünschten Ordnung, Frieden und Sicherheit in ihrer Region. Keke müsse endlich gefasst und für seine Verbrechen bestraft werden.
Amnesty International beklagte Anfang März Menschenrechtsverletzungen durch Spezialeinheiten der Polizei (Special Constables, SC) und zivile Freiwillige. Bei ihrer Suche nach Keke und seinen Anhängern hätten diese Spezialkräfte potentielle Anhänger von Keke misshandelt, ihre Häuser niedergebrannt und ihr Vieh getötet. Verdächtige seien im Polizeigewahrsam geschlagen worden und die Ehefrauen potentieller Keke-Anhänger seien mit Rohrstöcken geschlagen worden.
Die Special Constables bestehen zum großen Teil aus ehemaligen Kämpfern. Nach dem Friedensabkommen von Townsville im Jahr 2000 erlaubte die Regierung diesen ehemaligen Kämpfern den Besitz ihrer Waffen. Sie schrieben sich als Hilfspolizisten (SC) ein. Einige der SC's arbeiteten mit der Polizei zusammen und bemühten sich um die Wiederherstellung von Recht und Ordnung. Andere missbrauchten ihren Status und zogen plündernd und gewalttätig durch das Land. Im Februar des Jahres standen noch 1.100 Special Constables (Spitzname: Special Criminals) auf der Gehaltsliste der Polizei. Im Rahmen eines Friedensprogramms der Vereinten Nationen bemüht man sich zur Zeit um eine Demobilisierung der Hilfspolizisten.
(SBIC 21.04.03, The Wire von Amnesty International März 03)
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SALOMONEN: GESTRANDETE WALE GETÖTET
Jakarta: Bewohner des Dorfes Ramah im Wainoni Distrikt auf der Insel Makira haben 51 gestrandete Wale geschlachtet. Das Walfleisch diente den Menschen als Nahrung. Der Umweltbeauftragte der Provinzhauptstadt Kirakira sagte, sein Team sei zu spät zum Strand gekommen, um die Tiere retten zu können. Die Wale waren zwischen drei und 14 Metern lang. Die Strandung einer derart großen Zahl von Walen ist bisher einzigartig für die Salomonen, so der Umweltbeauftragte.
(SIBC 08.04.03)
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VANUATU: BÜROS ERÖFFNET
Gleich zwei neue Vertretungen haben Ende März in der Hauptstadt Port Vila eröffnet:
"Transparency International" (TI) eröffnete ein Länderbüro. TI ist weltweit die einzige internationale Nichtregierungsorganisation, die sich auf die Bekämpfung von Korruption konzentriert. Mit diesem Ziel führt sie Zivilgesellschaft, Wirtschaft und Staat zusammen, damit diese kooperieren und gemeinsam einflussreiche Koalitionen bilden können.
Transparency International besteht aus dem Internationalen Sekretariat und 87 unabhängigen nationalen Sektionen (national chapters).
Auf internationaler Ebene zielt TI darauf ab, das öffentliche Bewusstsein für die verheerenden Folgen von Korruption zu schärfen. TI setzt sich für die Implementierung multilateraler Abkommen gegen Korruption in nationales Recht ein und überwacht deren Einhaltung seitens der betreffenden Regierungen, Unternehmen und Banken. Auf Länderebene unterstützen die nationalen Sektionen Maßnahmen und Reformen, die Transparenz und Verantwortlichkeit (accountability) fördern.
(PIR 27.03.03 (http://www.transparency.org)
Nahezu zeitgleich wurde in Port Vila eine Vertretung der Papuas vom vanuatischen Außenminister Serge Vohor eingeweiht. Vanuatu setzt sich seit knapp drei Jahren öffentlich für die Selbstbestimmung und Unabhängigkeit Westpapuas ein. Dazu hat Vanuatu auch vor den Vereinten Nationen (UN) und innerhalb des Verbandes der pazifischen Inselstaaten, dem Pacific Islands Forum, Lobbying betrieben. So hatte der damalige Premierminister Barak Sope beim UN- Millenniumsgipfel im Jahr 2000 darum gebeten, Westpapua wieder auf die UN-Liste der zu dekolonisierenden Staaten zu setzen. Diesem Ansinnen hatten sich Nauru und Tuvalu angeschlossen.
Zur Eröffnung sprach Rex Rumakiek, ein im australischen Exil lebender Papua, Sprecher der australischen "West Papua Association" und UN-Lobbyist für Westpapua. Er widmete die Vertretung Westpapuas in Port Vila dem Andenken an John Mambor und Theys Eluay, die im Kampf für die Unabhängigkeit gewaltsam ums Leben kamen. In Erinnerung an den Tod vieler Papuas streute der Vertreter Westpapuas im Büro von Vanuatu, Andy Ayamiseba, Blumen ins Meer.
(Presseerklärung West Papuan People's Representative 26.03.03)
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MIKRONESIEN/NÖRDLICHE MARIANEN: SCHUTZ INDIGENER SPRACHEN
Im "Commonwealth of the Northern Mariana Islands" hat sich ein Ausschuss zur Bewahrung der einheimischen Sprachen "Chamorro" und "Karolinisch" gebildet. Beide Sprachen sind nach Angaben des Ausschussvorsitzenden vom Aussterben bedroht, weil die Bevölkerung außer Haus nur noch Englisch gebraucht.
Antonio Mareham, Vorsitzender der "Chamorro- Carolinian Language Policy Commission", beklagt die Einflüsse von Fernse-hen und Internet. Dadurch und durch die politische Anbindung an die USA würde die junge Generation nur noch amerikanisches Englisch sprechen. Mit dem Niedergang der indigenen Sprachen gehe auch ein Verlust an Traditionen einher. Bei einer Begrüßung in Chamorro sei es z. B. üblich, dass der Jüngere dem Älteren die Hand küsse, dies gäbe es im Englischen nicht.
Die Nördlichen Marianen sind seit 1978 ein assoziierter Freistaat der USA. Auf den Inseln (Hauptstadt Susupe, Insel Saipan) leben ca. 77.400 Menschen.
Hintergrund: Die Schätzungen der Gesamtsprachen auf der Welt bewegen sich zwischen 2.500 und 10.000 Sprachen. Harald Haarmann nennt im Kleines Lexikon der Sprachen (2001) 6.417 Sprachen, davon 273 Millionen-Sprachen (Sprachen mit mehr als einer Million Sprechern) und 1.982 Zwergsprachen (ein bis 1.000 Sprecher). Im Pazifik werden 1.268 Sprachen gesprochen.
Chamorro und Karolinisch gehören zu den austronesischen Sprachen. Nach Angaben des "Summer Instituts of Linguistics" (SIL) hat das Karolinische heute noch 3.000 Sprecher. Eine schriftliche Grammatik der Sprache liegt nicht vor. 14.205 Menschen sprechen das Chamorro als Muttersprache, insgesamt gibt es jedoch nach SIL-Angaben 90.000 Sprecher. 80 % aller indigenen Chamorros kennen den Grundwortschatz in ihrer Sprache. Diese Angaben werden von der ‚Central Intelligence Agency' (CIA) in den USA bestätigt. Im World Factbook von 2002 verzeichnet die CIA, dass 86 % der Bevölkerung zu Hause in der Familie eine andere Sprache als Englisch spricht. Das SIL und die CIA teilen die Auffassung von der bedrohten Existenz des Chamorro nicht.
Bei einem Seminar über indigene Sprachen in Honolulu/Hawai'i sagte Robert Underwood von der Universität in Guam, Sprache sei die "DNA der Kultur". In Guam spräche die jüngere Generation kaum noch Chamorro. In der ersten Hälfte des vorigen Jahrhunderts war diese Sprache sogar an den Schulen verboten. Englisch wurde als Sprache des "wirtschaftlichen und sozialen Erfolgs" eingeführt. Das Chamorro an sich bestünde schon zu etwas mehr als 40 % aus spanischen Worten, erklärte Underwood. Dies habe mit der spanischen Herrschaft über Guam von 1565 (bzw. 1668 Ankunft erster Jesuiten-Missionare) bis 1898 zu tun.
Von den 161.000 Bewohnern Guams sprechen 38 % nur eine einzige Sprache (Englisch). Underwood bemängelte auch, dass weder der derzeitige Gouverneur von Guam, Felix Camacho, noch die Abgeordnete im US-Kongress, Madeleine Bordallo, Chamorro fließend sprechen.
Robert Underwood war Mitinitiator der 1964 gegründeten "Chamorro Language Commission". Deren Programme zur Unterrichtung indigener Sprachen in Schulen seien leider uneinheitlich und förderten die Zweisprachlichkeit nicht. Chamorro wird jedoch an der Universität Guam gelehrt.
(Email Hans Schmidt 07.05.03, PIR 13.02.03, 26.03.03, Harald Haarmann: Kleines Lexikon der Sprachen, München 2001, http://www.ethnologue.com, http://www.cia.gov/cia/publications/factbook/geos/cq.html)
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NAURU: TOD DES PRÄSIDENTEN
Der Präsident von Nauru, Bernard Dowiyogo, ist am 10. März im Georg-Washington-Krankenhaus in den USA gestorben. Der 57-jährige Dowiyogo war nach einem Infarkt zu einer Herzoperation nach Amerika geflogen. Der als Jesuit ausgebildete Dowiyogo begann seine politische Karriere 1973 als Oppositionsführer gegen Naurus Staatsgründer Hammer DeRoburt, der das Land 1968 als eines der ersten im Pazifik in die Unabhängigkeit geführt hatte. Schließlich stürzte Dowiyogo 1976 DeRoburt in einem Misstrauensvotum und wurde zum zweiten Präsidenten des Inselstaates. 1978 wurde er seinerseits in einem Misstrauensvotum abgesetzt. Seitdem übte Dowiyogo das Präsidentenamt noch insgesamt fünfmal aus: 1989-1995, 1996, 1998-1999, 2000-2001 und schließlich seit Januar dieses Jahres.
Auch zwei Monate nach seinem Tod hat Nauru sich noch nicht auf einen neuen Präsidenten einigen können. Nauru hat ein parlamentarisches Regierungssystem, bei dem der Regierungschef vom Parlament gewählt wird. Das Parlament in Nauru mit seinen 18 Sitzen ist in drei gleich starke Gruppen zerfallen. Eine Wahl des neuen Staatsoberhauptes ist erst möglich, wenn sich die Parlamentsmitglieder auf einen neuen Parlamentspräsidenten geeinigt haben. In den bisherigen acht Wahlgängen für dieses Amt hat jeder der Vorgeschlagenen sich geweigert, den Posten anzunehmen.
(Flash d'Océanie 10.03., 21.05.03, Email Lorenz Gonschor)
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FLORIDA: "ORLANDO SENTINEL" GEWINNT PREIS
Die amerikanische Tageszeitung "Orlando Sentinel" hat für eine dreiteilige Reportage über die Misshandlung pazifischer Gastarbeiter in Amerika den 69. National Headliner Award gewonnen. Die Serie "Indentured in America" zeigte auf, wie Gastarbeiter aus den Marshall-Inseln und den Förderierten Staaten von Mikronesien unter falschen Versprechungen in die USA gelockt wurden, um dort unter schlechtesten Bedingungen mindere Tätigkeiten auszuüben. Geschäftsleute (sogenannten "Body Brokers") hatten den pazifischen Gastarbeitern aus den amerikanischen Gebieten in den Marshall-Inseln und den Föderierten Staaten von Mikronesien gut bezahlte Jobs als Krankenpfleger in Krankenhäusern versprochen. Später stellte sich heraus, dass die Angeworbenen entweder nur Reinigungsdienste (Bettpfannen leeren) ausüben mussten oder als Hausmeister in Themenparks beschäftigt wurden. Die pazifischen Gastarbeiter mussten sich schriftlich verpflichten, mindestens zwei Jahre in dem Job zu arbeiten, sonst wäre eine Strafe in Höhe von 6.250 US $ fällig geworden. Nach Aufdeckung des Skandals durch die Journalisten Willoughby Mariano ("Orlando Sentinel") und Walter Roche Jr. ("The Sun") versprachen die Regierungen der Marshall-Inseln und Mikronesiens, zukünftig solche Fälle zu unterbinden und die "body broker" einer genauen Prüfung auf Rechtschaffenheit hin zu unterziehen.
(Pina Nius online 10.03.03, http://www.orlandosentinel.com)
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FRZ.-POLYNESIEN: KOMPENSATIONEN FÜR ATOMTESTOPFER
Die tahitianische Atomtestveteranenvereinigung "Moruroa e tatou" (Moruroa und Wir) hat ein Gerichtsurteil des Verwaltungsgerichts in Bordeaux (Südfrankreich) begrüßt. Das Gericht hatte am 18. März den französischen Staat für die radioaktive Bestrahlung eines ehemaligen Wehrdienstpflichtigen verantwortlich gemacht.
Alain Duterde war am 1. Mai 1962 in der algerischen Wüste bei einem Atomtest verstrahlt worden. Duterde hatte als Fahrer des damaligen Verteidigungsministers Pierre Messmer in der Sahara Dienst getan. Das Gericht in Bordeaux verurteilte den Staat nun zu Kompensationszahlungen.
Duterde ist bereits der dritte erfolgreiche Kläger gegen Frankreich. In allen drei Fällen waren Krankheit und Tod der ehemaligen Atomtestarbeiter den Folgen ihres Mitwirkens bei den Tests zugeschrieben worden und der Staat zu Kompensationszahlungen verurteilt worden.
"Moruroa e tatou" hofft jetzt, dass noch mehr der 1.500 in der Vereinigung zusammengeschlossenen Veteranen für ihre gesundheitsschädlichen Dienste entschädigt werden und dass Frankreich endlich die gesundheitlichen Konsequenzen der Atomtests offiziell anerkennt. Der Präsident der Veteranenvereinigung Roland Oldham fordert zudem in einer Presseerklärung die Öffnung der Gesundheitsakten im Ministerium für ehemalige Arbeiter und ihre Angehörigen sowie medizinische Check-ups der Veteranen und ihrer Familien.
(Moruroa e tatou 27.03.03)
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FRZ.-POLYNESIEN: TELEFENUA MACHT DICHT
Der tahitianische Pay-TV-Sender Téléfenua hat Ende März seinen Dienst eingestellt. Der private Fernsehsender, der 1995 erstmals auf Tahiti und der Schwesterinsel Moorea auf Sendung gegangen war, hatte 19 Millionen Euro Schulden und musste Liquidität anmelden. Téléfenua bot 18 verschiedene Kanäle. 4.500 Menschen hatten den Sender abonniert, täglich wurden mehr als 20.000 Zuschauer mit dem Programm erreicht. Nach Schließung von Téléfenua bleiben den Zuschauern die dem staatlichen französischen "Réseau France Outre Mer" (RFO) angeschlossenen öffentlich-rechtlichen Télé Polynésie und Tempo. Daneben gibt es noch den Sender Tahiti Nui Télévision der Territorialregierung von Gaston Flosse und den privaten Fernsehkanal Canal +, ein Pay-TV-Sender aus Frankreich.
(Pacific Media Watch 02.04.03, http://www.pacificwacc.org/fp.htm)
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FRZ.-POLYNESIEN: BÜRGERMEISTER DES AMTES ENTHOBEN
Der Bürgermeister der Gemeinde Hitia'a o te Ra an der Ostküste der Insel Tahiti ist wegen Korruption seines Amtes enthoben worden. Damit verliert Henri Flohr nicht nur sein Amt in der Gemeinde, sondern auch seinen beratenden Status in der Territorialversammlung von Französisch-Polynesien. Flohr ist Parteimitglied der regierenden Partei unter Präsident Gaston Flosse. Erstmals hat der französische Hochkommissar Michel Mathieu damit ein Mitglied aus Flosses Reihen des Amtes enthoben. Er wurde zu sechs Monaten Haft auf Bewährung verurteilt sowie zu einem Jahr Entzug seiner staatsbürgerlichen Rechte.
(Tahitipresse 20.05.03, Email Lorenz Gonschor 22.05.03)
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SAMOA: NEUER BOTSCHAFTER IN USA
Aliioaiga Feturi Elisaia ist neuer Botschafter Samoas in New York. Der Samoaner geht in dreifacher Funktion in die Vereinigten Staaten. Er ist samoanischer Botschafter für die USA, samoanischer Hochkommissar für Kanada und der Botschafter Samoas bei den Vereinten Nationen. Elisaia ist gebürtiger Samoaner. Er studierte Politikwissenschaften, Verwaltung und Diplomatie an der Universität des Südpazifiks und in Oxford. Elisaia ist verheiratet und hat vier Kinder.
Er ersetzt Tuiloma Neroni Slade, der Anfang Februar als einer von 18 Richtern in den neuen Internationalen Strafgerichtshof von Den Haag gewählt wurde. Tuiloma Slade ist der erste Pazifikinsulaner, der ein dermaßen hohes juristisches Amt bekleidet. Er war von 1997 bis dato Vorsitzender der "Alliance of the Small Island States".
Von den 18 Richtern in Den Haag sind elf Männer und sieben Frauen. Damit hat der Gerichtshof eine so starke Frauenpräsenz wie keine andere internationale Rechtsinstitution. 34 Männer und zehn Frauen waren von den Vertragsstaaten des Internationalen Strafgerichtshofes nominiert worden. Die Wahl der Frauen ging nur unter Widerständen vonstatten. Die Präsidenten von Costa Rica, Argentinien und Fiji wollten die vorgeschriebenen Auswahlregeln über Bord werfen und statt der Frauen lieber politisch genehmere Männer wählen. In Fiji wurde deshalb statt einer international renommierten Verfassungsrichterin ein Richter nominiert, der nachweislich den Putsch gegen die demokratisch gewählte Regierung im Mai 2000 unterstützt hatte. Der "Women's Caucus for Gender Justice", eine Gruppe internationaler Juristinnen und Aktivistinnen, machte diesen Skandal unter den Delegierten der Staatenversammlung bekannt.
Die sieben Richterinnen wären vermutlich nicht gewählt worden, hätte es nicht eine Regelung gegeben, um die vom Statut verlangte Geschlechterbalance zu erzwingen. Eine Geschlechterparität konnte der Women's Caucus aber nicht durchsetzen.
(PIR 15.04.03, pacific islands 14.04.03, Frauen-Rat 2/2003, S. 34, http://www.sidsnet.org)
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"TAIMI O TONGA" VERBOTEN
Ende Februar verbot die tonganische Regierung die Verbreitung der pro-demokratischen Zeitung "Taimi O Tonga". Die zweimal wöchentlich erscheinende Zeitung wird seit 14 Jahren in Neuseeland gedruckt und nach Tonga exportiert. Über den Zeitungsimport verhängte die Regierung ein Verbot, nachdem der Herausgeber der "Times of Tonga" (englischer Titel) über Fälle von Korruption im Zusammenhang mit der Erlaubnis des Königs zur Errichtung einer Zigarettenfabrik berichtet hatte. Das Büro des tonganischen Premierministers begründete das Verbot u.a. damit, dass der Herausgeber Kalafi Moala amerikanischer Staatsbürger sei und die Zeitung deshalb ebenfalls eine ausländische Zeitung, deren politische Agenda nicht der Regierungspolitik entspräche.
Moala und die acht Journalisten der Lali Media Group, die die Zeitung in Neuseeland herausgibt, bekamen auf ihre Klage vor dem Obersten Gericht Recht, das Importverbot musste zurückgezogen werden. Der tonganische Staatsrat (Privy Council) hielt sich jedoch nicht an das Gerichtsurteil und verbot die Zeitung erneut, woraufhin Moala wiederum klagte. Auch der zweite Gerichtsentscheid nannte das Verbot der Zeitung rechtswidrig.
"Reporter ohne Grenzen", weitere journalistische Vereinigungen und das Pacific Concerns Resource Centre aus Fiji haben die tong. Regierung ob dieser Beschneidung der Pressefreiheit stark kritisiert.
(PIR 28.02., 23.04.03, PCRC 17.03.03, Pacific Media Watch 18.03., 26.05.03 Pressemitteilung des tong. Premiers)
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US-SAMOA: TOD TAUESE SUNIA
Der Gouverneur von Amerikanisch-Samoa, Tauese Tuailemafua Pita Fiti Sunia, erlag am 26. März auf dem Flug von Samoa ins Krankenhaus nach Hawai'i einem Herzleiden. Der 62-jährige Sunia hatte in seiner politischen Laufbahn viele Ämter inne. Er bekleidete außerdem ein hohes Amt in der Kongregationalistischen Christlichen Kirche von Amerikanisch-Samoa. Seit 1971 war Sunia Diakon, 1996 übernahm er als Geschäftsführer der Kirche Verantwortung für die kirchlichen Beziehungen nach Hawai'i, Neuseeland und die USA. Im November 1996 war Sunia zum Gouverneur von US-Samoa gewählt worden, bei den Wahlen im November 2000 war er in seinem Amt bestätigt worden. Damit war Sunia der erste Gouverneur des Landes, der für zwei aufeinanderfolgende Wahlperioden gewählt wurde.
Zur Info: "Tauese" ist kein Vorname, sondern ein Titel in der traditionellen Gesellschaft von Samoa. Es handelt sich hier um den höchsten Titel in Sunias Heimatdistrikt Manu'a (High Talking Chief).
Nachfolger von Sunia im Amt des Gouverneurs von US-Samoa wurde Togiola Tulafono. Zum Vizegouverneur wurde der jüngere Bruder von Tauese Sunia, der 59-jährige Aitofele Toese F. Sunia, gewählt.
(Flash d'Océanie 28.03.03, Pacific Magazine 05/2003, http://www.asggov.com/, http://www.nga.org/governors/)
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FIJI: UNGESTRAFTHEIT IST NICHT AKZEPTABEL