Pazifik-Jahrestagung mit Mitgliederversammlung des Pazifik-Netzwerkes

Freitag, 27.02.2026, 14:30 Uhr bis Sonntag, 01.03.2026, 13:00 Uhr

Flussschifferkirche, Hamburg

Extraktivismus in Ozeanien Wirtschaftliche Entwicklung, Bergbau und Rohstoffe

Das Wirtschaftswachstum im industriellen Norden und in weiteren industrialisierenden Ländern hat die weltweite Nachfrage nach Öl, Gas und Kohle sowie nach Mineralien und Metallen, nach Holz und anderen Rohstoffen enorm gesteigert und überall zu einem starken Wachstum des Bergbaus geführt, insbesondere im globalen Süden. Auch in Ozeanien ist dies zu beobachten, zumindest in Melanesien. Und im Zuge dessen kommt es zu Landraub, Umweltzerstörung, Verschmutzung von Gewässern, Menschenrechtsverletzungen und zu Gewalt und sozialen Konflikten. Beteiligt daran sind Konzerne, Banken und Aktionäre, die dies finanzieren und natürlich auch WIR ALLE, die WIR als Konsumenten schließlich die Produkte kaufen, die mit Hilfe von oft undurchsichtigen Lieferketten zu uns kommen.

Während die Schäden des Rohstoffabbaus in den Ländern des Globalen Südens auftreten, wandern die Produkte und Gewinne größtenteils in den Globalen Norden. Die Bergbau-Gebiete Ozeaniens sind Rohstofflieferant geblieben, wie zu kolonialen Zeiten, sie exportieren Gold, Kupfererze und Nickel ohne diese selbst zu verarbeiten. Die Weiterverarbeitung und Wertschöpfung geschehen vornehmlich bei uns. In den Liefergebieten selbst gibt es massive, langfristige Schäden, doch durchaus auch etwas Nutzen, meist allerdings lediglich marginal. Insgesamt überwiegen die Nachteile. Das Geschehen ist alles andere als nachhaltig und sozial gerecht.

Das klimaschädliche, ungebremste Wachstum im Norden gepaart mit Marginalisierung und Destruktion im Süden führt zu dauernden Krisen und in eine ökologische Schieflage, die den Planeten nach und nach an seine Grenzen bringt. Die Menge unseres Rohstoff- und Energieverbrauchs und die uneinsichtige Weiternutzung von fossilen Energien verhindern den längst fälligen Wandel und die Transformation hin zu nachhaltigen Gesellschaften. Gegen einen fairen und transparenten Welthandel, gegen eine sozial orientierte Globalisierung wäre nichts einzuwenden, sofern dies hilft, die bestehenden Ungerechtigkeiten zu überwinden und allen Menschen eine bessere Zukunft zu sichern.

Dies dürfte ohne einen raschen, vollständigen Ausstieg aus fossilen Brennstoffen und Energien nicht gehen, so wie dies von vielen kleinen Pazifikstaaten, Kirchen und NGOs dort gefordert wird. Die gravierenden Klimafolgen unseres bisherigen Wirtschaftens sind nicht akzeptabel, jedes weitere Hinauszögern des Wandels wird zukünftigen Generationen die Lebensgrundlage rauben. Nötig ist eine konsequente Rohstoff- und Energiewende, für die sich das Pazifik-Netzwerk zusammen mit vielen anderen zivilgesellschaftlichen Akteuren weltweit auch einsetzt.

Die anstehende Transformation des Wirtschaftens bedeutet für die Pazifischen Staaten u.a. den Abschied vom extraktiven Bergbau, Monokulturen und nicht nachhaltigem Agri-Business. Das ist eine geradezu monumentale Veränderung. Diese Gebiete sollten stattdessen ihre indigene Landwirtschaft modernisieren und ausbauen, ihre natürlichen Ressourcen schützen, Klimaschutz beherzigen, ihre Wirtschaft diversifizieren und breit aufstellen, kurzum sie sollten auch wirtschaftlich unabhängig werden. Die Inseln und ihre Menschen sollten ihren Ozean nachhaltig nutzen statt ihn anderen als Beute zu überlassen. Schließlich müssen sie allen, auch ihren Mitmenschen in abgelegenen Lokalitäten, einen Zugang zu Bildung, Gesundheit und Basisdiensten ermöglichen. Sie müssen einen anderen Entwicklungsweg einschlagen. Eine Mammutaufgabe für die nächste Generation.

Infos zum Programm und zur Anmeldung: www.pazifik-infostelle.org/news/8939840.html

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