Massiver Holzeinschlag in Papua-Neuguinea
06.06.2019: Ein Augenzeugenbericht von Pfr. Dr. Traugott Farnbacher
Pfarrer Dr. Traugott Farnbacher, Leiter des Referates Pazifik/Papua-Neuguinea/Ostasien bei Mission EineWelt in Neuendettelsau, war im Frühjahr 2019 beruflich unterwegs in Papua-Neuguinea. Er macht mit folgenden Fotos und kurzen Videos (im Anhang) aufmerksam auf die massive Abholzung des tropischen Regenwaldes an der Rai-Küste. Abgeholzt werden hier bis zu 100 Stämme des Kwila (= Merbau)-Holzes pro Tag.
Nach Recherchen von Dr. Farnbacher erfolgt der Abbau zwar legal über Holzeinschlagslizenzen malaysischer Firmen, nicht jedoch die Verarbeitung, denn das geschlagene Holz wird exportiert und nicht in PNG selber verarbeitet.
Zur Info: Botanisch gehört Kwila (Intsia bijuga) zu den Leguminosen. Kwila oder auch Merbau genannt, stammt aus dem pazifischen Raum, dort namentlich von den Salomon Inseln und Papua-Neuguinea. Im östlichen Teil Indonesiens heißt das Holz "Merbau". Die Gattung wird auch auf den Philippinen und Malaysia angetroffen. Kwila wächst auf gut drainierten Standorten der unteren Bergstufe.
Zur Verwendung: Hochwertiges Konstruktionsholz im Außenbereich, ferner Rahmenhölzer, Parkett, Treppen, Laufstege, Gartenbauholz, Instrumentenbau.
Das sehr harte und glatte Merbau ist eine der wertvollsten, langlebigsten und gewinnbringendsten Tropenholzarten, deren natürliche Vorkommen in den meisten Ländern bereits erschöpft sind. In Deutschland wird Merbau vor allem für die Herstellung von Holzfußböden verwendet. Die besondere Härte macht es auch für öffentliche und gewerblich genutzte Gebäude geeignet. Es kann auf Heizestrich und im Badezimmer verlegt werden. Merbau gehört zum Standardangebot im Parketthandel und wird auch als Holznachbildung (Laminat) angeboten.
Der Großteil des international gehandelten Merbaus stammt aus illegalem Holzeinschlag in Westpapua (Indonesien). Es gibt praktisch kein Merbau mit FSC-Zertifizierung.