Die Befreiungsbewegung für Westpapua

28.01.2019: Aufruf des deutschen Komitess der ULMWP

An die Geschwister in Solidarität für Papua in Deutschland

Wir wünschen Ihnen ein gesegnetes Weihnachtsfest, das nun schon einige Wochen hinter uns liegt, und ein gutes Jahr 2019. Ich bin Ibrahim Peyon und möchte mich mit diesem Brief an die Brüder und Schwestern wenden, die in ganz verschiedenen Organisationen hier in Deutschland solidarisch sind mit meiner Heimat Westpapua. Sie alle kennen das lange Leiden des Papua-Volkes und wissen, dass durch die neokoloniale Regierung Indonesiens viele tausende Menschen getötet worden sind. Am 1. Mai 1963 annektierte Indonesien unser Land. Die Besetzung und Unterdrückung dauert nun schon 56 Jahre. Schon lange weinen die Papua und sehnen sich danach, in Freiheit und Frieden auf ihrem eigenen Land zu leben. Wir als Volk von Westpapua kämpfen gemeinsam mit solidarischen Brüdern und Schwestern in allen Ländern für Freiheit und Frieden, für Gerechtigkeit und das Recht unseres Volkes. Aber wir haben unsere Freiheit, die unser Recht ist, noch nicht erlangt. Wir haben allerdings mit der Hilfe vieler Organisationen die Daten der Unterdrückung, der Gewalttaten, der Inhaftierungen und Tötungen seitens der indonesischen Regierung gesammelt. Ein Ende dieser gewaltsamen Unterdrückung kann nur erreicht werden, wenn wir unser Recht auf Selbstbestimmung verwirklichen können. Dazu sollen uns die internationalen Mechanismen, die durch die Vereinten Nationen festgelegt wurden, helfen. Die schrecklichen Ereignisse im Dezember 2018 zeigen, wie dringend ein Ende der Gewalt ist. Damals wurden Dörfer aus der Luft bombardiert und fliehenden Menschen beschossen. Es wird vermutet, dass sogar Phosphorbomben eingesetzt wurden. Nach letzten Berichten verstecken sind noch immer hunderte Menschen in den Wäldern, insgesamt sind 34 Dörfer verlassen, etwa 20.000 Menschen von den Militäraktionen betroffen. Dazu hat die United Liberation Movement for West Papua (ULMWP=Vereinigte Befreiungsbewegung für Westpapua) unter der Leitung von Herrn Benny Wenda in Zusammenarbeit mit der Republik Vanuatu und anderen unterstützenden Staaten konkrete Schritte unternommen. Sie fordern von den Vereinten Nationen, auf der Vollversammlung der VN im September 2019 in New York eine Resolution zu Westpapua zu verabschieden. Damit dies Ziel erreicht wird, bitte ich – Ibrahim Peyon – als Sondergesandter der ULMWP für die Bundesrepublik Deutschland – um Ihre besondere Aufmerksamkeit. Ich bitte Sie um folgende Schritte:

1. Ich bitte um die Gründung eines Lobby-Teams von etwa drei bis vier Personen (nach Bedarf). Ich selbst als ULMWP-Beauftragter wäre der Vorsitzende in diesem Team.

2. Das Team hat die Aufgabe bei der Regierung der BRD, insbesondere bei dem Außenminister, darauf zu dringen, dass die Bundesrepublik die Resolution in der Vollversammlung der VN im September 2019 in New York unterstützt.

3. Für die Arbeit dieses Teams müssen Gelder zur Verfügung gestellt werden. Ich bitte Sie sehr, dass Sie ernsthaft über meinen Wunsch nachdenken und dass dieses Team hier auf dem Partnerschaftsseminar in Rockenhausen gebildet wird. Soweit mein Vorschlag und meine Bitte. Unser Herr Jesus segne uns alle.

Mindelheim, am 23. Januar 2019-01-21

Ibrahim Peyon

Sonderbeauftragter der ULMWP für die Bundesrepublik Deutschland