UN Ocean Conference muss mehr liefern als unverbindliche Absichtserklärungen

28.06.2022: Eine gemeinsame Erklärung von: Forum Umwelt und Entwicklung, MISEREOR, Deutsche Umwelthilfe e.V., Ozeanien-Dialog, BUND, Fair Oceans, Sharkproject, Pazifik-Netzwerk e.V., Brot für die Welt

NGOs fordern in Lissabon Weichenstellung für einen ambitionierten Meeresschutz und eine nachhaltige Nutzung

Berlin 24.6.2022 – Die UN Ocean Conference findet vom 27.6. bis 1.7.2022 in Lissabon, Portugal statt. Auf der Konferenz wird die Weltgemeinschaft, darunter auch einige Staats- und Regierungschefs, über den Schutz der Meere und Ozeane sowie die nachhaltige Nutzung ihrer Ressourcen verhandeln.

Die UN Ocean Conference sollte bereits 2020 stattfinden, musste aber aufgrund der Corona-Pandemie verschoben werden. Sie ist nun wichtiger denn je: Die Weltmeere und die vom Meer lebenden Menschen sind durch Klimawandel, Überfischung, Ausbeutung, Verschmutzung und andere Krisen bedroht. Multilaterale Lösungen gibt es kaum.

Im Mai 2022 haben sich die G7 unter deutscher Präsidentschaft mit ihrem Ocean Deal auf ein Aktionsprogramm zum Meeresschutz verständigt. Zivilgesellschaft weltweit befürchtet aber, dass sowohl die G7 als auch die an der UN Ocean Conference teilnehmenden Staaten weiterhin vor allem auf freiwillige Maßnahmen statt auf verbindliche politische Vereinbarungen setzen. Sie erwartet von den teilnehmenden Regierungen ein ambitioniertes Bekenntnis für weltweite Zusammenarbeit in der Meerespolitik mit klaren politischen Entscheidungen und konkreten Maßnahmen.

Umwelt- und Entwicklungsverbände, Meeresaktivist*innen sowie Beschäftigte in Meeresökonomien aus der ganzen Welt begleiten die Verhandlungen vor Ort und organisieren Veranstaltungen zu verschiedenen Themen. Besorgt sehen sie beispielsweise auf die zunehmende Vermüllung und Industrialisierung der Meere, die Öffnung unberührter Ökosysteme für den Tiefseebergbau, die schwindenden Zugänge der handwerklichen Fischerei und die Gefährdung der für uns Menschen überlebenswichtigen Funktionen der Meere als Klimaregulator, Ökosystem sowie als Quelle für Ernährung und Beschäftigung.

Neben den zahlreichen Veranstaltungen im Rahmen der Konferenz, ist eine große Demo für die Meere, ein „Blue Climate March“, am Mittwochabend (29.6.) geplant.

Zur ursprünglich geplanten Konferenz in 2020 hatten die NGOs bereits ein Papier für eine “Meeresoffensive” veröffentlicht. Link: www.forumue.de/wp-content/uploads/2020/04/Meeresoffensive2020-FinalNeu.pdf

Kontakte vor Ort

Marie-Luise Abshagen, Leiterin Nachhaltigkeitspolitik, Forum Umwelt und Entwicklung – +49 176 6313 9941 – abshagen@forumue.de – Fachgebiete: Tiefseebergbau, Sustainable Development Goals, UN-Strukturen, zivilgesellschaftliche Koordination auf der UNOC

Dr. Klaus Schilder, Referent für verantwortliches Wirtschaften, katholisches Werk für Entwicklungszusammenarbeit MISEREOR, +49 170 2083559 – klaus.schilder@misereor.de – Fachgebiete: Tiefseebergbau, Unternehmensverantwortung, nachhaltiges Finanzwesen, Pazifik

Dr. Katja Hockun, Fachreferentin für Meeresschutz, Deutsche Umwelthilfe e.V. – Telefon: +49 30 2400867-895, Mobil: +49 1511 8256693 – hockun@duh.de – Fachgebiete: Meeresschutz, Fischerei, natürlicher Klimaschutz, internationale Meerespolitik (CCAMLR)

Jan Pingel, Koordinator Ozeanien-Dialog, Mobil: +49 17645779683, jan.pingel@ozeanien-dialog.de – Fachgebiete: zivilgesellschaftliche Positionen und Kampagnen im Pazifik, Tiefseebergbau, Klimawandel

Nadja Ziebarth, Leiterin BUND Meeresschutzbüro, +49 174 319 1424, Nadja.Ziebarth@bund.net, & Bettina Taylor Bettina.Taylor@bund.net – Fachgebiete: Meeresschutz, Fischerei, natürliche Klimaschutz, Meeresschutzgebiete, Unterwasserlärm, Meeresmüll

Kai Kaschinski, Vorstand und Projektkoordinator, Fair Oceans, +49 152 29517004, fair-oceans@gmx.info – Fachgebiete: Internationale Meerespolitik, Meeresgovernance, Mariner Klimawandel, Blue Economy, Fischerei, Tiefseebergbau

Christina Aust, Sharkproject International Cooperation, Sharkproject, +49 17680099895, c.aust@sharkproject.org – Fachgebiete: Haischutz, Artenschutz, Meeresschutz

Oliver Hasenkamp, Referent für Öffentlichkeitsarbeit, Deutsche Gesellschaft für die Vereinten Nationen & Vorstandsmitglied, Pazifik-Netzwerk e.V. – +49 1779597164 – Fachgebiete: Pazifische Inselstaaten, Sustainable Development Goals, Vereinte Nationen

Francisco Marí, Referent Welternährung, Agrarhandel und Meerespolitik, Brot für die Welt, +49 179 4621 783, francisco.mari@brot-fuer-die-welt.de – Fachgebiete: Fischerei