Zum Hiroshima-Gedenktag 2021

02.08.2021: Grußbotschaft des Pazifik-Netzwerkes e.V.

Es vergingen lediglich 3 Wochen zwischen den ersten Tests der Atombombe, und ihrem ersten Einsatz als wahllos todbringende Waffe in Hiroshima und Nagasaki, und der Ermordung vieler Männer, Frauen, Kinder ebendort. Das unendliche Leid, dass die Bombe gebracht hat, macht uns traurig und zornig zugleich.

Unser Zorn gilt nicht dem Staat und der Regierung, die den Abwurf befohlen hat. Denn auch andere Länder haben damals, und in den Jahren danach hart an dem Erwerb dieser todbringenden Technologie gearbeitet. Es hätte auch ein anderes Land das Rennen um die erste funktionsfähige Atomwaffe gewinnen können. Unser Zorn gilt auch nicht den Bürgern dieses Staates, und denen anderer Staaten, die 1945 und in den Jahren danach glaubten, sich nur mit dieser todbringende Technologie vor dem „Feind“ schützen zu können. Unsere Vorfahren auf den verschiedenen Kontinenten waren Getriebene eines großen Kriegs. Können wir, die nachfolgenden Generationen, sie verurteilen, ohne dass wir selbst in der Lage waren, eine solche Entscheidung treffen zu müssen?

Es macht uns jedoch traurig, dass viele dieser Staaten noch heute nicht zu ihrer historischen Verantwortung stehen.

Es macht uns traurig, dass viele Angehörige indigener Völker, sei es im Pazifik oder anderswo, ihre Heimat für immer verloren haben, weil koloniale Mächte auf ihrem Land Nuklearwaffen erprobt haben.

Es macht uns traurig, dass der Kreis derer, die sich von todbringenden nuklearen Waffen einen Machtzugewinn versprechen, stetig wächst.

Wir übermitteln all jenen, die noch heute unter den Folgen der nuklearen Bewaffnung leiden, unsere zutiefst empfundene Anteilnahme; und all jenen, die sich für den Verzicht auf Atomwaffen und für einen Ausstieg aus der zivilen, aber dennoch oft zerstörerischen Nutzung einsetzen, unseren Dank und unsere Anerkennung!

Die Mitglieder des Pazifik-Netzwerks e.V.