Nationale und globale Opfernarrative im japanischen Diskurs über Hiroshima und Nagasaki

Dienstag, 22.07.2025, 18:00 Uhr

Museum Fünf Kontinente, München

In seinem Vortrag widmet sich Nobuhiro Yanagihara der Erinnerungskultur an die Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki und beleuchtet diese aus der Perspektive historischer Opfererzählungen. Im Zentrum steht ein Vergleich mit der kollektiven Erinnerung an die konventionellen Bombardierungen anderer japanischer Städte während des Zweiten Weltkriegs. Anhand dieser Gegenüberstellung wird untersucht, wie sich nationale und universelle Opfernarrative im heutigen Japan herausgebildet haben – und in welchen Bereichen sie sich ergänzen, überlappen oder miteinander konkurrieren. Ziel ist es, die komplexe Struktur japanischer Erinnerungskultur sichtbar zu machen und die politischen wie gesellschaftlichen Funktionen dieser Narrative zu reflektieren.

Nobuhiro Yanagihara studierte Geschichte an den Universitäten Hokkaido, Tokyo, Potsdam und Halle. Seine Forschungsschwerpunkte liegen in der vergleichenden Geschichte von Bombenkriegen in Japan und Deutschland. Von 2011 bis 2012 war er als Forschungsbeauftragter an der japanischen Botschaft in Berlin tätig. Es folgten Forschungsaufenthalte als Gastwissenschaftler an der Universität Augsburg (2019–2023). Seit 2017 ist er an der Tokyo Woman’s Christian University tätig – zunächst als Associate Professor, seit 2023 als Professor für Zeitgeschichte.
Vortragsprogramm zur Sonderausstellung Vom Inferno zum Friedenssymbol. 80 Jahre Hiroshima und Nagasaki in Kooperation mit dem Japan-Zentrum der LMU München

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