Pazifik Aktuell Januar 2000 (43)

01.01.2000: Aktuelle Nachrichten aus Papua-Neuguinea und den Inselstaaten

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KIRCHLICHE NACHRICHTEN

Papua - Neuguinea

Aus andere Ländern  
 
 

PNG: REGIERUNGSCHEF LEGT HAUSHALTSPLAN 2000 VOR
Mitte Dezember hat der Regierungschef von Papua-Neuguinea, Sir Mekere Morauta, den Haushaltsentwurf für das kommende Fiskaljahr vorgelegt. Erstmals seit der Unabhängigkeit im Jahre 1975 ist keine direkte Zahlung durch die australische Regierung vorgesehen. Außerdem will man - entgegen vorheriger Meldungen ¯ auf die Erschließung neuer Einnahmequellen verzichten. Morauta zeigte sich durchaus zuversichtlich und betonte, dass der vorgelegte Entwurf eine Verbesserung der Lage des Landes in Aussicht stelle. So sollen die Staatsverschuldung um rund 400 Millionen australische Dollar gesenkt und gleichzeitig die Ausgaben in den Bereichen Gesundheit, Erziehung und Infrastruktur erhöht werden.

Seit der ehemalige Zentralbankgouverneur Morauta im Juli das Amt des Premierministers übernommen hat, ist die Regierung bestrebt, eine Stabilisierung der Wirtschaft zu erreichen. Sollte der Haushaltsentwurf in seiner jetzigen Form umgesetzt werden, stehen die Chancen für ein nachhaltiges Wirtschaftswachstum und einen besseren Lebensstandard nicht schlecht.

Für das Jahr 2000 rechnet die Regierung mit einem Wachstum von 4,7 Prozent, einer Inflationsrate von 12,9 Prozent und einem Zahlungsüberschuss von 200 Millionen australischen Dollars. Zum Programm einer restriktiven Ausgabenpolitik gehört auch eine schärfere Kontrolle der sogenannten Schmiergeldfonds ("Rural Development Funds"). Im Rahmen dieses Fonds, der ursprünglich für die Entwicklung und Unterstützung lokaler Programme eingerichtet worden war, stehen jedem der 109 Abgeordneten große Mittel zur Verfügung. Tatsächlich werden mit diese Gelder aber zum Kauf von Stimmen einflussreicher Interessengruppen genutzt. Morauta kündigte gleichzeitig an, die Vergabe staatlicher Aufträge stärker zu kontrollieren und damit der Korruption im Land einen Riegel vorzuschieben.

Mit den geplanten Veränderungen hofft die Regierung, vor allem das Interesse internationaler Investoren wecken zu können. Die Umsetzung harter fiskalischer Maßnahmen, die entschiedene Bekämpfung der Korruption sowie eine in Aussicht gestellte Steuerreform und ein radikales Privatisierungsprogramm sollen dazu beitragen.

Bereits im November hatten sich der Internationale Währungsfonds (IWF), die Weltbank und der "Klub der Freunde von PNG", der sich aus Australien, Neuseeland, Singapur, China, Japan und Thailand zusammensetzt, bereit erklärt, der Regierung rund 300 Millionen Dollar zur Durchführung umfassender Strukturreformen zur Verfügung zu stellen. Die Weltbank bezeichnete Morautas Programm als vernünftige Basis für eine weitere Zusammenarbeit.

(Independent 15.11.99; The National 11.11. & 03.12.99; NZZ 10.12.99)

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PNG: STOPP FÜR GROßFLÄCHIGE ABHOLZUNGSPROJEKTE

Die Umweltorganisation Greenpeace hat die Entscheidung der Regierung Papua-Neuguineas begrüßt, der großflächigen Abholzung seiner Regenwälder Einhalt zu gebieten. Wie die Regierung im November bekannt gegeben hat, sollen sowohl künftige als auch bestehende Konzessionen zur Abholzung sowie zur Anlage von Plantagen mit einem Moratorium belegt werden. Im Rahmen eines von der Weltbank und der Global Environment Facility mitgetragenen staatlichen Projekts soll künftig auch den Landbesitzern ein größeres Mitspracherecht eingeräumt werden. Ziel ist es, durch eine nachhaltige Nutzung des Regenwaldes den landesweiten Schutz der Wälder zu gewährleisten. Das geplante Vorhaben ist Teil eines von der Regierung bereits vor Monaten ausgearbeiteten Reformpaketes.
Greenpeace-Aktivist Brian Brunton bezeichnete die Entscheidung als Zeichensetzung im Kampf gegen die weltweite Zerstörung tropischer Regenwälder. Papua-Neuguinea besitze die größten noch unbeschädigten Regenwaldflächen in der asiatisch-pazifischen Region. Weltweit rangiere das Land mit seinen Wäldern an dritter Stelle. Nahezu die Hälfte dieser potentiell nutzbaren Flächen würden bereits kommerziell genutzt werden.

(Independent 11.11.99; PIR 09.12.99)

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BOUGAINVILLE: FRIEDENSPROZESS INS WANKEN GERATEN

Der Friedensprozess auf Bougainville droht auseinanderzubrechen, nachdem das Oberste Gericht Papua-Neuguineas Anfang Dezember die Aussetzung der sogenannten "Regierung der Versöhnung" für rechtens befunden und John Momis im Amt des Gouverneurs der Insel vereidigt hat.
Die Entscheidung, das Gouverneursamt John Momis zu übertragen, führte zu heftigen Protesten auf seiten der Bevölkerung. Anhänger der Bougainville Revolutionary Army (BRA) zogen am 10. Dezember protestierend durch die Straßen der Inselhauptstadt Arawa und überreichten dem Präsidenten des "Bougainville People`s Congress" (BPC), Joseph Kabui, eine Protestnote.

Die Protestanten fordern die Zentralregierung in Port Moresby auf, die Verhandlungen mit den Unterhändlern der verschiedenen, ehemaligen Konfliktparteien fortzusetzen und rasch eine Klärung in den strittigen Fragen der Eigenverwaltung und Durchführung eines Referendums über die Unabhängigkeit der Insel herbeizuführen. Die Petition richtet sich auch gegen die Teilnahme von Mitgliedern des BPC, der BRA und der Resistance an Gesprächen, die die Einrichtung einer integrierten Provinzregierung vorbereiten sollen.

Die Regierung in Port Moresby wird außerdem aufgerufen, die Aussetzung der "Regierung der Versöhnung" durch einen parlamentarischen Beschluss rückgängig zu machen. Die Demonstranten betonen, dass im Zuge weiterer Verhandlungen allein der BPC legitimisiert sei, die Bevölkerung Bougainvilles und deren Willen zu repräsentieren. Sollten diese Forderungen nicht berücksichtigt werden, droht die BRA damit, sich aus dem laufenden Friedensprozess zurückzuziehen.

(Bougainville Media Release 10.12.99; Radio Australia 10.12.99; The National 13.12.99)

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OSTTIMOR: ANKLAGE GEGEN DIE MILITÄRFÜHRUNG IN JAKARTA

Im November vorgelegte Untersuchungsergebnisse einer unabhängigen Menschenrechtskommission aus Indonesien bestätigen, dass die Militärspitze in Jakarta für den über Wochen andauernden Terror in Osttimor verantwortlich ist. Jakarta selbst hatte die neunköpfige Gruppe eingesetzt, deren Ergebnisse als offizielle Bilanz der Menschenrechtsverletzungen in Osttimor gelten.
In ihrem Abschlussbericht legt die Kommission Beweismaterial vor, aus dem die Ausstattung und Unterstützung proindonesischer Milizen durch die indonesische Armee hervorgeht. An der Spitze der verantwortlichen Militärs stehe General Wiranto, bis vor kurzem Verteidigungsminister und Oberkommandierender der Streitkräfte. Wiranto sei ebenso wie General Zaki Anwar Makarim, ein ehemaliger Geheimdienstchef, informiert gewesen, dass einige Truppenteile das Chaos auf Osttimor planten. Eine entsprechende Strategie soll bereits im Juli diesen Jahres in einer geheimen Zusammenkunft von Führern des Militärs und der Milizen ausgearbeitet worden sein.

Führende Militärs haben demnach blutige Massaker wie den Sturm auf die Villa des Erzbischofs Carlos Belo, den Mord an Nonnen und Priestern in Suai und die Massaker an Tausenden Flüchtlingen persönlich überwacht.

Der bekannte indonesische Menschenrechtsanwalt Albert Hasibuan forderte inzwischen die Bildung eines Menschenrechtsgerichtshofes an, der über die Schuldigen befinden soll. Allerdings hat die militärische Führung angekündigt, dass sie die Vergehen nicht als Menschenrechtsverletzungen betrachte, sondern lediglich als "gewöhnliche Verbrechen". Zuständig hierfür sei dann ein Militärgericht.

Auch der amerikanische UN-Botschafter Holbrooke übte nach einem Besuch von Lagern in Westtimor Ende November heftige Kritik an Indonesiens Militärführung. Er forderte die sofortige Auflösung der Lager, in denen immer noch Tausende von geflüchteten oder verschleppten Osttimoresen leben. Indonesiens Übergang zur Demokratie werde, so Holbrooke, auch am Umgang mit den dort Lebenden Flüchtlingen gemessen.

Seit Ende Oktober steht Osttimor offiziell unter UN-Mandat. Insgesamt 11.000 Soldaten, Militärbeobachter und Polizisten gehören der UN-Übergangsverwaltung (UNTAET) an. Ihr Hauptaugenmerk soll der Einrichtung eines Justizsystems und der Aufstellung einer Polizeitruppe gelten. Blauhelme sollen spätestens im Januar nächsten Jahres die bereits eingesetzte internationale Friedenstruppe Interfet ablösen. Chef der UNTAET wird der Brasilianer Sergio Vieira de Mello.

Die UNTAET wird von 8.950 Blauhelm-Soldaten, 200 Militärbeobachtern sowie 1.640 Polizisten unterstützt. Mit weitreichenden Befugnissen ausgestattet soll sie Osttimor in die Unabhängigkeit führen. Die Resolution des UN-Sicherheitsrates gibt der UNTAET das Recht, alle gesetzgeberischen und exekutiven Vollmachten einschließlich der Justizverwaltung wahrzunehmen. Ihr Mandat soll mindestens drei Jahre dauern.

(FR 22.11.99; NZZ 27.10. & 23.11.99; PNB October & November 99)

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WESTPAPUA: TAUSENDE FORDERN DIE UNABHÄNGIGKEIT

Mit den Ereignissen in Osttimor hat die Unabhängigkeitsbewegung in Westpapua neuen Auftrieb erfahren. Am 1. Dezember versammelten sich in der Provinzhauptstadt Jayapura rund 15.000 Menschen, um für die Unabhängigkeit von Indonesien zu demonstrieren. Genau vor 38 Jahren, am 1. Dezember 1961, war das bis dahin unter niederländischer Kolonialherrschaft stehende Gebiet unabhängig geworden. Nach einem manipulierten Referendum annektierte Indonesien bereits acht Jahre später Westpapua, das in den folgenden Jahren Irian Jaya heissen sollte.
Theys Eluay, ehemaliger Gouverneur der Provinz und heute Sprecher für die Unabhängigkeit, rief die Regierung in Jakarta auf, alle Ansprüche auf das Gebiet aufzugeben. Er forderte Verhandlungen über die politische Zukunft und damit Unabhängigkeit des Landes, die unter Aufsicht der Vereinten Nationen abgehalten werden sollen. Gleichzeitig verlangte er die Freilassung politischer Gefangener und den Abzug des indonesischen Militärs. Nach Angaben der Polizei soll die Versammlung friedlich verlaufen sein. Den Demonstranten war es erstmals gelungen, friedlich die "Morgenstern"-Flagge der Separatistenbewegung "Freies Papua" zu hissen.

Bereits im November hatte Mulyana Kusumah, Generalsekretär der unabhängigen Wahlbeobachtergruppe KIPP, ein Referendum für Westpapua gefordert. Wenn die Regierung in Jakarta den indonesischen Einheitsstaat in einen Bundesstaat umgestalten wolle, dann müsse auch den Menschen in Westpapua ein Mitspracherecht eingeräumt werden. Dieses Recht dürfe nicht allein der Bevölkerung Osttimors und Acehs vorbehalten sein.

(Jakarta Post 17.11.99; PIR 02. & 13.12.99; taz 02.12.99)

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VANUATU: SCHWERES ERDBEBEN VERWÜSTET PENTECOST

Ein schweres Erdbeben, dem eine gewaltige Flutwelle folgte, hat Ende November weite Teile der Insel Pentecost verwüstet. Offiziellen Angaben zufolge sollen zehn Personen ums Leben gekommen sein. Mehrere Menschen seien von einer dem Beben folgenden Flutwelle ins Meer gerissen worden. Die Behörden sprechen von mindestens 1.000 Obdachlosen. Für einen Großteil der 12.000 Bewohner der Insel drohten akute Versorgungsprobleme. Nachbeben hatten drei weitere Inseln in Mitleidenschaft gezogen. Die Regionen Penama und Malempa sind inzwischen zu Notstandsgebieten erklärt worden.
(Radio Australia 03.12.99; NZZ 29.11.99)

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TONGA: MENSCHENRECHTSPREIS FÜR KATHOLISCHEN FRAUENBUND

Der in diesem Jahr erstmals verliehene Pacific Human Rights Award ist im Dezember nach Tonga gegangen. Die Mitglieder des Katholischen Frauenbundes in Tonga (Catholic Women`s League) wurden damit für ihre Pionierarbeit auf dem Gebiet der Förderung von Frauen und Kindern ausgezeichnet. Die Preisgelder belaufen sich auf 5.000,- US-Dollar.
Auch in den folgenden Jahren soll der Preis an regionale Organisationen und Gruppierungen verliehen werden, die sich für die Wahrung der Menschenrechte in der Region engagieren.

(PIR 14.12.99)

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NEUSEELAND: MACHTWECHSEL ZU MITTE-LINKS

Ende November haben sich die 2,5 Millionen stimmberechtigten Neuseeländer mehrheitlich für einen Machtwechsel von der National Party zur Labourpartei entschieden. Helen Clark wird damit Jenny Shipley als neue Premierministerin des Landes ablösen.
Mit insgesamt 50 bzw. zehn Sitzen nehmen Labour und die links von ihr stehende Alliance-Partei unter Jim Anderton gerade die Hälfte der 120 im Parlament vertretenen Sitze ein. Beide Parteien hatten während des Wahlkampfes eine gemeinsame Mitte-Links-Regierung in Aussicht gestellt. Zur absoluten Mehrheit im Parlament fehlen der Koalitionsregierung jedoch zwei zusätzliche Sitze. Zünglein an der Waage werden damit in Zukunft vor allem die Stimmen kleinerer Parteien und unabhängiger Abgeordneter spielen. Die Koalition hofft auf die Unterstützung der Grünen.

Mit der Mitte-Links-Regierung hat Neuseeland jetzt die Regierung erhalten, die das Volk bereits vor drei Jahren favorisierte. Damals hatte man erwartet, dass die Partei New Zealand First unter Winston Peters mit Labour koalieren würde. Peters hatte sich dann aber überraschend für die National-Partei entschieden.

Die neue Premierministerin will die liberale Politik von National vorerst mit kleinen Kurskorrekturen im Bildungs- und Gesundheitsbereich modifizieren. Einschneidende Reformen lehnt sie jedoch zunächst ab. Neuseelands Bürger scheinen der 15-jährigen Reformbestrebungen früherer Regierungen leid zu sein.

(New Zealand Herald 09.12.99; NZZ 29.11.99)

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AUSTRALIEN: KONSTITUTIONELLE MONARCHIE BLEIBT BESTEHEN

Anfang November haben sich 45,3 Prozent der insgesamt 12,3 Millionen Wähler Australiens für, 54,7 Prozent gegen eine Verfassungsänderung zur Schaffung einer Republik ausgesprochen. Der Vorschlag von Premierminister John Howard, der Verfassung des Landes eine Präambel voranzustellen, wurde ebenfalls abgelehnt. Mit diesem Ergebnis des Referendums hatten unabhängige Beobachter bereits im Vorfeld gerechnet.
Die vorgeschlagene Präambel zur Verfassung, mit der unter anderem die Ureinwohner als die ersten Völker der Nation hätten anerkannt werden sollen, wurde mit 60,6 Prozent der Stimmen deutlich zurückgewiesen. Howard meinte anschliessend, dass die Ablehnung der Präambel nicht mit einer Ablehnung der darin enthaltenen Ideen gleichzusetzen sei.

Das Wahlergebnis darf nicht zu dem Schluss führen, dass sich die Mehrheit der Australier gegen die Einführung einer Republik ausgesprochen hat. Im Vorfeld durchgeführte Umfragen haben gezeigt, dass nur noch knapp ein Zehntel aller Australier wirklich an der konstitutionellen Monarchie festhalten möchte. Abgelehnt wurde jedoch das vorgeschlagene Modell einer Republik, das von den Republikanern selbst im Rahmen des Verfassungskonvents vom vergangenen Jahr ausgearbeitet worden war. Dieses Modell sah die Wahl des Präsidenten durch das Parlament vor. Viele Republikaner verlangten jedoch eine Volkswahl des Präsidenten. Dies hat dazu geführt, dass selbst aus den eigenen Reihen gegen die Verfassungsänderung und somit für die Beibehaltung des bisherigen Systems stimmten. Letztendlich waren es die Anhänger der Volkswahl des Präsidenten, die die Vorlage zur Einführung einer Republik zu Fall brachten.

In einem vorsichtig formulierten Communiqué erklärte das australische Staatsoberhaupt, Königin Elisabeth II., das Ergebnis zu respektieren und akzeptieren. Sie habe stets betont, dass allein das australische Volk - auf demokratische und verfassungsmässige Weise - über die Zukunft der Monarchie in Australien zu entscheiden habe. Königin Elisabeth II. hatte sich vor und während der Referendumskampagne jeden Kommentars enthalten.

Zumindest für John Howard hat die Diskussion über die Republik und die Präambel jetzt ein Ende gefunden. Er gab zu verstehen, dass eine Regierung unter seiner Führung das Thema nicht mehr aufgreifen werde, und betonte, dass es an der Zeit sei, endlich wieder Entscheide zu treffen, die einen wirklichen Einfluss auf das Leben hätten.

(NZZ 27., 28.10. & 08.11.99)

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KIRCHLICHE NACHRICHTEN
 

Papua Neuguinea
 

SYNODE DER ELC-PNG: EINHEIT VERGEBLICH GEFORDERT ¯ MELPA-GRUPPE BILDET EIGENE KIRCHE

Nach den Feiern zum 70. Geburtstag der lutherischen Kirche im Hochland PNG’s begann die 22. Synode der Evangelisch-Lutherischen Kirche von Papua-Neuguinea (ELC-PNG) in Banz im Jiwaka-Distrikt. Ihr Leitender Bischof Dr. Wesley Kigasung ermahnte die Synode, die Einheit zu bewahren, getreu ihres Glaubens zusammen zu arbeiten und sich nicht zu spalten. Letzteres wurde allerdings schon vor Beginn der Synode von der neu gegründeten Melpa Lutheran Church (MLC) in Dobel (Mount Hagen) getan. Ein Sprecher der MLC sagte: Nicht wir haben die ELC-PNG verlassen, sondern die ELC hat uns verlassen und seit 15 Jahren nicht geholfen. Man glaubt, dass die neue Kirche ihr Hauptquartier in Mount Hagen haben wird ¯ etwa  10.000 Menschen waren bei ihrer Gründungsszeremonie anwesend. Die MLC ist damit die dritte lutherische Kirche im Lande neben der Evangelical Lutheran Church of PNG und der Gutnius Lutheran Church in der Enga-Provinz.
(PC Online 11.01.00)

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KATHOLISCHE KIRCHE: CARITAS KRITISIERT REGIERUNG UND ÖFFENTLICHEN DIENST

Die katholische Hilfsorganisation Caritas PNG, die für die Katholische Bischofskonferenz von PNG auch zu den Bereichen Gerechtigkeit, Frieden und Entwicklung Stellung nimmt, hat kritisiert, dass der frühere Parlamentsabgeordnete für den Wahlkreis Yangoru-Saussia, Gabriel Dusava, zum Leitenden Direktor der Investment Promotion Authority ernannt worden ist. Dusava habe mit seiner Entlassung aus dem Amt als Staatssekretär für Auswärtiges und Handel seine Glaubwürdigkeit verloren. Mit seiner Ernennung habe die Regierung nunmehr der Zusage des Premierministers nicht entsprochen, der bei Regierungsantritt vor allem die Integrität der staatlichen Behörden wieder herzustellen versprach.
(PC Online 18.01.00 und Wantok 20.01.00)

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WIEDERAUFBAU NACH FLUTWELLENKATASTROPHE

17 Monate nach dem Flutwellenunglück wurde nun der erste Schulneubau mit 8 Wohnhäusern für Lehrkräfte im neu erbauten Dorf Arop 1 (Aitape, West Sepik) eröffnet. Die katholische Diözese Aitape war maßgeblich an dem Wiederaufbau-Projekt beteiligt.
(Independent 20.01.00)

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UNITED CHURCH FEIERT GRÜNDUNG

In Port Moresby feierte die protestantische United Church den Tag der Kirchenunion. Am 19. Januar 1968 war die United Church gegründet worden. Damals schlossen sich die London Missionary Society (LMS), die Freikirche der Methodisten in Neuguinea und den Salomonen, die Uniting Church von Nordaustralien, die Gemeinden Ela und Boroko in Port Moresby und die Bamu River Mission zu einer großen Kirche zusammen. Während der Feier am 32. Jahrestag der Gründung der Kirche wurde auch der Moderatoren dieser Kirche gedacht. Es waren Rev. Jack Sharpe (1968-1972), Rev. Leslie Boseto (1973-1978), Rev. Albert ToBurua (1979-1988) und Rev. Edea Kidu (1989-1998). Moderator Rev. Samson Lowa bezeichnete sie in seiner Ansprache als "große Männer Gottes”.
(PC Online 25.01.00)

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UNITED CHURCH: SPALTUNG ÜBERWUNDEN

Die zwei Parteien der protestantischen United Church auf Bougainville haben sich nach einem historischen Versöhnungstreffen an Weihnachten wieder vereinigt. Der Vermittler der United Church, Rev. Samson Lowa, dankte sowohl den Teilnehmenden von der Seite der Unabhängigkeitskämpfer als auch der regierungsfreundlichen Fraktion, dass sie ihre zehn Jahre währenden Differenzen beilegen konnten. Die Teilung der United Church begann mit der Bougainville-Krise, als Bischof Zale und andere die Unabhängigkeitsbewegung unterstützten. Dadurch trat Bischof Zale sein Amt nie an und die Kirche wählte Rev. Tut Mona Himata zum Bischof von Bougainville.
(PC Online 07.01.00)

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MOROBE-PROVINZ: 2% KIRCHENSTEUER

Die Regierung der Morobe-Provinz beschloss, ab dem Jahr 2000 von den Löhnen aller Beschäftigten 2% als Kirchensteuer einzuziehen und den Betrag den jeweiligen Kirchen zu geben. Gouverneur Luther Wenge sagte vor der Presse, dass ein solches Gesetz erstmalig in PNG beschlossen worden sei. Gleichzeitig gab er bekannt, dass der Provinzrat außerdem 15.000 Kina (etwa 10.500 DM) den 28 Regierungsorganen auf unterster Ebene (Local Government) bewilligt habe, um damit den Pfarrern und Missionaren bei ihrer Arbeit zu helfen.
(Wantok 25.11.99)

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GENERALGOUVERNEUR SPENDET BIBELN FÜR GEFÄNGNISSE

Sir Silas Atopare hat 1.500 Bibeln für die 17 Gefängnisse des Landes gespendet. Sie wurden von der Bibelgesellschaft von PNG zu einem Preis von 12.200 Kina (rund 8.540 DM) geliefert. Sir Silas sagte, dass er sehr dankbar sei für die Arbeit der Kirchen in diesen Einrichtungen und dass er sie auf diesem Wege fördern möchte. Außerdem glaube er, dass das Wort Gottes die Gefängnisse durch die Bibeln erhellen werde.
(PC Online 16.12.99)

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HIRTENBIREF ZUM JAHRESWECHSEL

In einem Hirtenbrief der katholischen Bischöfe Papua-Neuguineas und der Salomonen bezogen sich die Kirchenführer auf die Ängste vieler Menschen des Pazifik vor dem Jahr 2000. Sie betonten, dass es ein Freudenjahr sei, wenn wir die Geburt Jesu Christi vor 2000 Jahren feiern. Die Zeit von Weihnachten 1999 bis Epiphanias 2001 sei deshalb als vom Papst ausgerufenes Heiliges Jahr eine Zeit der Freude und des Feierns im Namen Jesu. Im Brief wird besonders dazu aufgerufen, Dank zu sagen, Vergebung zu üben, der Gemeinschaft zu helfen und damit das Werk Jesu weiterzuführen.
(Wantok 09.12.99)

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‚KIRCHENKAMPF’ IN MARAWAKA

Drei Männer, von denen einer schwer verletzt war, mussten ins Krankenhaus in Goroka eingeliefert werden, nachdem zwei rivalisierende Kirchengruppen im Marawaka-Distrikt der Eastern Highlands Province während des Neujahrswochenendes miteinander gekämpft hatten. Wie mitgeteilt wurde, handelte es sich um Mitglieder der Siebenten-Tags-Adventisten (SDA) und der Freikirche der Baptisten. Die Gruppen lagen schon länger im Streit über ihre widersprüchlichen Glaubensaussagen über das Jahr 2000. Die drei Verletzten gehörten zu den Baptisten. Von der Seite der SDA wurde keine Opfer gemeldet.
(National 04.01.00)

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Aus andere Ländern
 

WESTPAPUA: KIRCHE ERFREUT ÜBER INDONESISCHEN PRÄSIDENTEN

Auch wenn der indonesische Staatspräsident Abdurrahman Wahid bei seinem Besuch in Westpapua Ende vergangenen Jahres lediglich mehr Dialoge zur Lösung der Probleme in der östlichsten Provinz Indonesiens in Aussicht gestellt hatte, werteten dies viele Politiker und auch der Vorsitzende der Evangelical Christian Church (GKI), Rev. Hermann Saud, als weise Reaktion auf das zunehmende Verlangen der Menschen nach politischer Unabhängigkeit. Saud lobte auch den Präsidenten, weil er Meinungsfreiheit garantieren wolle und zugesagt hatte, Gerechtigkeit zu fördern, die Fähigkeiten der Bevölkerung weiter zu entwickeln und sich für die Achtung der Menschenrechte in der Provinz einzusetzen. An seine Mitbürger gewandt forderte der Kirchenführer die verschiedenen Gruppierungen auf, die Äußerungen des Präsidenten positiv aufzunehmen, auch wenn sie nicht jeden zufrieden stellten.
(PIR 06.01.00)

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SAMOA: LEITUNG DER CCCAS LEHNT SPIELCASINOS AB

Die grösste Kirche von American Samoa lehnt die Legalisierung von Spielcasinobetrieben im Lande aufs entschiedenste ab. Die Congregation Christian Church (CCCAS) in American Samoa erklärte dies in einem Brief an Fono, die gesetzgebende Institution. Zwar hätten Kirchenführer nicht die Macht über Gesetze zu bestimmen, aber informieren sollten sie den Gesetzgeber schon. Die katholische Kirche hatte eine ähnliche Stellungnahme schon früher abgegeben und gleichzeitig ganzseitige Anzeigen gegen die Legalisierung in Zeitungen veröffentlicht. Andere Kirchen sollen den beiden im Januar folgen, wenn Fono wieder tagt.
(PIR 08.12.99 und 09.12.99)

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SAMOA: DIE SPRACHE DES GLAUBENS VERÄNDERT SICH

Die samoanische Sprache verändert sich und nicht jeder ist glücklich darüber. Rev. Timoteo Uelese, Rektor der Bibelschule in Tafuna, beklagt das Aussterben samoanischer Ausdrücke, die von Missionaren und ihren samoanischen Mitarbeitern vor über 100 Jahren bei der Übersetzung der Bibel geprägt worden seien. Diese außerordentlichen Menschen hätten oft im Dunkeln gefastet, bis sie ¯ angeregt vom Heiligen Geist ¯ einen Begriff für einen unsamoanischen Ausdruck gefunden hätten. Heute würde die Bibel nicht mehr sorgfältig erforscht werden. Deshalb wollten die Kirchen Samoas sich nicht von der ursprünglichen Bibelübersetzung trennen.
(PIR 02.12.99)

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