Pazifik Aktuell Januar 2000 (???)

01.04.2000: Aktuelle Nachrichten aus Papua-Neuguinea und den Inselstaaten

Inhalt:
 
 

KIRCHLICHE NACHRICHTEN

Aus der Evang.-Lutherischen Kirche von PNG

Aus der Ökumene in PNG Aus anderen Ländern
 
 
 
PNG: GIFTIGES NATRIUMZYANID AUS HELIKOPTER VERLOREN

Auf dem Weg zur Tolukuma Goldmine des australischen Betreibers  Dome Resources hat ein Helikopter versehentlich 1000 Kilogramm hochgiftiges Natriumzyanid verloren. Zyanid dient in Verbindung mit Wasser und Natronlauge der Goldgewinnung. Die Fracht stürzte 85  Kilometer  nördlich von Port Moresby in dichten tropischen Regenwald. Nach Aussage des Geschäftsführers von Dome Resources, Michael  Silver, versickerten 100 bis 150 Kilogramm der Natriumzyanidkügelchen  in den Flüssen Angabanga und Mekeo. Die Bevölkerung wurde gewarnt, das Wasser aus natürlichen Quellen nicht zu trinken. Bei Augen- oder Hautkontakt führen  50 Milligramm (ein Teelöffel) der Substanz zum sofortigen Tod.
Dem herbeigerufenen Katastrophenschutz gelang es, 70 Prozent der Zyanidkugeln zu bergen. Das Umweltschutzteam der Tolukuma Mine leitete neutrale Chemikalien in die Flüsse, um das Zyanid herauszuwaschen. Außerdem wurden die obersten zehn Zentimeter des verseuchten Erdreiches abgetragen.

(Reuters 23.03.,  FIAN 31.03.00)

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PNG: EU UND REGIERUNG TREFFEN ABKOMMEN ZUR FORSTWIRTSCHAFT

Im März unterzeichneten Vertreter der Europäischen Union (EU) und der Regierung von Papua-Neuguinea ein Abkommen zur ökologischen Forstwirtschaft. Ziel der auf fünf Jahre angelegten  Vereinbarung ist die stärkere Einbindung einheimischer Landbesitzer in die Entscheidungsprozesse zur Landvergabe sowie die Entwicklung eines Programmes zur nachhaltigen Nutzung des tropischen Regenwaldes.
Die EU unterstützt mit 22,5 Millionen Kina (0,86 DM je Kina am 17.05.00) folgende Projekte:

Ein Beraterteam zur Erstellung ökologischer Standards in der Waldwirtschaft; die Ausbildung einheimischer Kräfte im Bereich von Ökologie und Forstwirtschaft sowie eine Marketingkampagne für die Landbesitzer. Ihnen soll ermöglicht werden, ihre Produkte verstärkt auf nationaler Ebene zu vermarkten.

Am Rande des Vertragsabschlusses bemängelte Premierminister Sir Mekere Morauta die zu große Bereitschaft der Landbesitzer, ihr Land an internationale Abholzungsfirmen zu verkaufen. Ressourcen wie der Regenwald müssten bewahrt und geschützt werden; davon hänge die Zukunft des Landes ab, erklärte Morauta.

(PC 15.03.00)

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PNG: OK TEDI BERATERGRUPPE GEGRÜNDET

In Tabubil hat sich rund um die ehemaligen Politiker Sir Ebia Olewale und Isidore Kaseng eine unabhängige Arbeitsgruppe mit überwiegend einheimischen Fachkräften gegründet.
Diese neue Ok Tedi Advisory Group (OTEAG)  will gegenüber dem Bergbaukonsortium Ok Tedi Mining Limited (OTLM) einen externen Beraterstatus einnehmen. Bei jährlichen Treffen sollen aktuelle Pläne von OTLM diskutiert und bewertet werden. OTEAG beobachtet die Einhaltung von Umweltschutzmaß-

nahmen und fördert Programme zur nachhaltigen Entwicklung der Region rund um die Mine. OTLM- Generaldirektor Roger Higgins befürwortete die Bildung der Gruppe.

(PIR 31.01.00)

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PNG: MORAUTA DURCH GEHEIME AKTION IM AMT?

Der Oppositionsführer im Nationalparlament von Papua-Neuguinea, Bill Skate, geht von Ungereimtheiten bei der Wahl von Sir Mekere Morauta zum Premierminister aus. Skate legte dem Parlament einen Bericht des militärischen Geheimdienstes (Defence Intelligence Bureau) vor. Aus ihm geht hervor, das Teile der PNG-Streitkräfte mit Hilfe der Volksdemokra-
tischen Partei  (Peoples Democratic Movement, PDM) den Rücktritt Skates als Premierminister zum 7. Juli 1999 erzwungen haben.

Mekere Morauta war am 13. Juli 1999 mit einer Mehrheit von 99 zu fünf Stimmen zum neuen Premierminister gewählt worden.

Dies sei nur durch eine illegale miltärische Aktion mit dem Decknamen "Operation Rescue PNG" (Operation Rettet PNG) gelungen, so Bill Skate. An der Aktion seien Soldaten, Parteipolitiker der PDM und der Beauftragte für Wasserwirtschaft in Port Moresby, Eda Ranu, beteiligt gewesen.

Die Soldaten hätten für ihre Militäraktionen zwischen Mai und August 1999 zwei Millionen Kina (0,86 DM je Kina am 17.05.00) und die Absetzung ihres amtierenden Kommandanten Carl Marpo  verlangt.

Morauta hat sich noch nicht zu den Anschuldigungen geäußert. Er wolle zuerst den Bericht des Geheimdienstes prüfen, bevor er Stellung beziehe.

(Pacnews 03.05.00, The National 03.05.00)

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PNG: REGIERUNGSPROGRAMM FÜR 2000 VORGESTELLT

Sir Mekere Morauta hat das Regierungsprogramm für das Jahr 2000 vorgelegt. Als vorrangiges Ziel seiner Regierung bezeichnete er eine Wachstumsrate des Bruttoinlandproduktes um vier Prozent. Des Weiteren solle die Inflation auf fünf Prozent vermindert werden. Weitere Ziele sind die Verdoppelung der Devisenbestände und der Abbau des Haushaltsdefizites von jetzt mehr als zwei auf 1,5 Prozent des Bruttoinlandproduktes.
An der Spitze der von Morauta geplanten Reform steht ein umfangreiches Privatisierungsprogramm. Durch den Verkauf von 40 Staatsunternehmen will der Premier die Auslandsschulden abbauen. Eine von Morauta eingesetzte Privatisierungskommission bereitet den Verkauf der staatlichen Unternehmen vor. Angeboten werden sollen u.a. die Telefongesellschaft Telikom und die Fluggesellschaft Air Niugini.

(FR 09.04.00)

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PNG: DUKE OF YORK- BEWOHNER MÜSSEN SINKENDE INSEL VERLASSEN

Die 40.000 Bewohner der Duke of York Insel nordöstlich von Neubritannien müssen ihre Insel in nächster Zeit verlassen. Ein von der Regierung der Provinz Ost-Neubritannien  eingesetztes Forscherteam hatte entdeckt, dass die Insel mehrere Millimeter pro Tag ins Meer versinkt. Wohin die Bewohner umgesiedelt werden sollen, wurde von der Regierung bislang nicht bekanntgegeben. Die auf Neubritannien beheimateten Baining haben es abgelehnt, die Duke of York- Bewohner aufzunehmen. Es seien bereits genug Tolai in ihrem Gebiet, sagte dazu Levi Orong, Leiter der Baining-Lokalverwaltung. Die Sprecher der Duke of York erklärten sich bereit, nach Namatanai (Neuirland) auszuwandern, wenn Neubritannien ihnen kein eigenes Siedlungsgebiet zuweisen könne.
(The National 14.02.00)

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BOUGAINVILLE: LOLOATA BRINGT DEN FRIEDEN NÄHER

Der Friedensprozeß auf der Insel Bougainville ist mit der Unterzeichnung des Loloata Abkommens (Loloata Understanding) einen Schritt voran gekommen. Vom 17. bis zum 23. März 2000 hatten sich die Konfliktparteien auf der Insel Loloata zu Verhandlungen über die Zukunft der südpazifischen  Insel östlich von Papua-Neuguinea getroffen.
Dabei einigte man sich auf folgende Punkte: Bougainville wird im Rahmen der Verfassung Papua-Neuguineas (PNG) weitgehende Autonomie eingeräumt; es wird eine Bougainville Interims-Provinzregierung gebildet, und die Option eines Referendums über die Unabhängigkeit wird offengelassen. Die Bougainville-Seite konnte sich mit ihrer Forderung nach einer Garantie für ein Unabhängig-

keits-Referendum nicht durchsetzen. Auch die Zentralregierung von PNG mußte ein Zugeständnis machen. Sie wollte eigentlich nur die Autonomieregelung festlegen, die Referendumsfrage sollte nicht Verhandlungsgegenstand sein.

Unterzeichnet wurde das Abkommen von Sir Michael Somare, dem Minister für Bougainville-Angelegenheiten; John Momis, dem Bougainville-Abgeordneten und Gouverneur im Nationalparlament von PNG; Joel Banam, dem Leiter des Leitana Ältestenrates (Leitana Council of Elders) und Joseph Kabui, dem Präsidenten des Bougainville People's Congress (BPC).

Die  Interimsregierung und eine Interims-Provinzversammlung  wurden am 30. März auf der Insel Buka in einer feierlichen Zeremonie unter der Teilnahme von etwa 1000 Zuschauern aus Kirchen, Gemeinden und Nichtregierungsorganisationen sowie Regierungsmitgliedern und Politikern aus PNG eingesetzt. Zum Chef der Interimsregierung wurde John Momis ernannt. Momis soll Geld, Dienstleistungen und Verwaltungsstrukturen für Bougainville sicherstellen und dabei eng mit Joseph Kabui zusammenarbeiten. Kabui bleibt Präsident des BPC und damit auch wichtigster Verhandlungspartner der PNG-Zentralregierung. Die Provinz-Interimsregierung soll die Wahlen für eine autonome Regierung auf Bougainville vorbereiten. Diese soll dann mehr Kompetenzen haben als die Verwaltungen in den anderen Provinzen von PNG.

Die Frage nach dem Zeitpunkt für ein Referendum bleibt ungeklärt. Sir Michael Somare sprach von einem Zeitraum von 15 Jahren, bis sich das Referendum verwirklichen ließe. Voraussetzung dafür ist die Abänderung der Staatsverfassung von PNG, um Bougainville die Abtrennung und die Unabhängigkeit zu ermöglichen.

Inzwischen hat Australien der Interimsregierung eine "Friedensdividende" von umgerechnet 181,5 Millionen Mark für den Wiederaufbau der kriegszerstörten Gebiete zur Verfügung gestellt. Neuseeländische Gelder ermöglichten es bereits der ländlichen Bevölkerung Bougainvilles, nach elfjähriger Sendepause über  neu installierte Satellitentelefone mit der 'Außenwelt' zu kommunizieren.(PIR 03.04.00, The Independent 06.04.00, FR 12.04.00, Pacnews 05.05. & 18.05.00, Pasifik Nius 06.05.00, PNB 4/00)

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BERGBAU: WELTBANK FORDERT SOFORTIGE SCHLIEßUNG VON OK TEDI

Aus Umweltschutzgründen fordert die Weltbank die sofortige Schließung der Ok Tedi Kupfermine. In einem Bericht zur Lage der Mine ruft die Weltbank die Regierung von PNG und die  Anteilseigner Broken Hill Property auf, mit dem Bergbaukonsortium Ok Tedi Mining Limited (OTLM) über eine baldige Stilllegung zu verhandeln.
Die Weltbank hatte bereits im letzten Jahr auf eine Anfrage der Regierung hin eine Umweltstudie von OTLM analysiert. Darin war das Gebiet rund um den Fly-Fluss für 'ökologisch tot' erklärt worden. Nun wirft die Weltbank der PNG-Regierung und BHP vor, nicht schnell genug zu handeln, um einen ökonomischen und sozialen Zusammenbruch der Region zu verhindern. Trotz der nachweisbaren Umweltzerstörung  weigert sich die Regierung bisher, konkrete Pläne zur Stilllegung zu nennen. Auch Paul Anderson, Präsident von BHP, nannte keinen bestimmten Zeitpunkt. Er versicherte allerdings im Radio Australia, die Mine werde "auf jeden Fall" geschlossen.

Ok Tedi ist der größte Arbeitgeber in der strukturschwachen Western Province. Die Mine erwirtschaftet 20 Prozent der Exporterlöse des Landes. Rund zehn Prozent steuert sie zur gesamtwirtschaftlichen Leistung Papua-Neuguineas bei.

(Brukim Bus Nius 1/00, Australian Financial Review 07.03.00, Radio Australia 09.05.00)

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ALGEMEIN: TAG DER PRESSEFREIHEIT PAZIFIKWEIT BEGANGEN

Der internationale Tag der Pressefreiheit am 3. Mai ist in mehreren pazifischen Staaten begangen worden.
Festredner der Universität des South Pacific in Suva auf Fidschi (USP) und der Universität von Papua-Neuguinea in Port Moresby (UPNG) betonten dabei die Gefahren, in die sich Berichterstatter in Krisengebieten begäben. Leider gäbe es immer noch Länder ohne Pressefreiheit, bemerkte Soroi Marepo Eoe, Direktor des Nationalmuseum von Papua-Neuguinea (PNG) im Rahmen der Ausstellungseröffnung "Woche der Pressefreiheit". Die Medien seien das Sprachrohr einer Gesellschaft und müßten unvoreingenommen berichten. Dazu gehöre es auch, Missstände aufzudecken. Die Medien in PNG seien sehr mutig, da sie immer wieder auf Korruption, Schmiergeldfonds und die Veruntreuung von staatlichen Geldern hinwiesen, lobte Eoe die Presse seines Landes.

Zum ersten Mal vergab die von der australischen Hilfsorganisation AusAid unterstützte  Pacific Media Initiative drei Stipendien an Journalisten regionaler Medien. Matelita Ragogo von der Fidschi Times wird ihr Journalismusdiplom an der USP in Suva beenden. Ennio Kuble vom The National (PNG) erhält das Stipendium für ein Studienjahr an der Divine Word Universität in Madang und sein Landsmann Francis Uliau vom The Independent wird sein Examen an der UPNG machen.

Gleichzeitig zu den erfreulichen Feierlichkeiten in Papua-Neuguinea und Fidschi fanden in Osttimor Gedenkveranstaltungen für im Dienst ermordete Journalisten statt.

In der Folge des am 30. August 1999 unter UN-Aufsicht durchgeführten Referendums zur Unabhängigkeit war es zu gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen Befürwortern und Gegnern der Unabhängigkeit gekommen. Die indonesische Armee hatte bei ihrem Rückzug aus dem besetzten Osttimor eine Spur der Verwüstung hinterlassen und sich Kämpfe mit der internationalen Friedensgruppe Interfet geliefert.

Bei diesen Straßenschlachten wurden am 26. August 1999 der timoresische Radiomoderator Benardiao Gutterers und am 21. September 1999 der niederländische Reporter Sander Thoenes hinterrücks von indonesischen Milizen erschossen.

In den vergangenen 25 Jahren kamen sieben Journalisten in Osttimor gewaltsam ums Leben. Zur Ehrung dieser  Ermordeten wurde eine Straße der Hauptstadt Dili umbenannt in "Straße der Pressefreiheit" (Avenida Liberdada da Imprensa).

Der indonesische Präsident Abdurraham Wahid rief alle Regierungen auf, die Pressefreiheit zu schützen. Wahid sprach anlässlich einer Konferenz, die von der UNESCO und der Südostasiatischen Presseallianz (Southeast Asian Press Alliance, SEAPA) in Jakarta einberufen worden war. Die Konferenzteilnehmer lobten die Entstehung neuer, regierungsunabhängiger Medien in Indonesien nach Ex-Präsident Suhartos erzwungenem  Rücktritt  im Mai 1998.

Allerdings stellte die SEAPA seit Anfang des Jahres insgesamt 22 Vorfälle wider die Pressefreiheit fest. So sei physischer und psychischer Druck auf regierungskritische Radio-, Fernseh- und Zeitungsjournalisten in Osttimor ausgeübt worden. Dabei sei es auch zu Morddrohungen gekommen.

Weltweit sind nach Angaben des Internationalen Presseinstituts im vergangenen Jahr 87 Journalisten getötet worden.

Der internationale Tag der Pressefreiheit war 1991 von der Generalversammlung der Vereinten Nationen ausgerufen worden. Er soll daran erinnern, dass jeder Journalist überall auf der Welt das Recht haben muß, frei und ohne Angst vor Repressalien der Regierung berichten zu können.

(Pacific Media Watch 04.03. & 08.05.00, The National 03.05.00, AFP 04.05.00,  Fiji Times 08.05.00)

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FRANZÖSISCH - POLYNESIEN: PROTEST GEGEN AUSBAGGERUNG DER  LAGUNE

Bewohner der Insel Moorea in Te Ao Maohi (Französisch-Polynesien) und Umweltaktivisten demonstrieren für den Erhalt ihrer Lagunen vor den Küsten von Pihaena und Paopao. Sie werden dabei von Greenpeace und der evangelischen Kirche von Französisch-Polynesien (Eglise Evangélique de Polynésie Française) unterstützt.
Die Lagune bei Pihaena soll zugunsten eines  Hotelprojektes des Industriellen Louis Wan und seiner Firma Société Moorea Lagoon Resort ausgebaggert werden. Wan gehört bereits das Moorea Lagon Hotel in Pihaena. Zur Erweiterung dieses Hotelkomplexes werden 10.000 Kubikmeter Sand benötigt, die Wan aus der Lagune entnehmen will. Außerdem soll die Lagune bei Paopao zugeschüttet werden, um Über-Wasser-Bungalows für Touristen errichten zu können. Umweltgruppen fürchten nun die Zerstörung des Ökosystems beider Lagunen.

Gemeindesprecher  Maurice Rurua sagte, ein Teil der Paopao-Lagune werde traditionell zum Fischen benutzt. Die Bewohner Paopaos könnten es sich nicht leisten, den Fisch täglich auf dem Markt zu kaufen, wenn die Lagune durch Touristenbungalows blockiert würde.

Luxuriöse Hotelprojekte werden von Präsident Gaston Flosse seit Jahren unterstützt, obwohl bestehende Hotels auch in der Hochsaison nicht ausgelastet sind. Er hofft, damit die Verluste durch den 1996 erfolgten Abzug des französischen Militärs nach Beendigung der Atomwaffentests auszugleichen. Flosse hat Investoren im touristischen Bereich massive Steuererleichterungen zugesagt.

(PCRC 28.02.00, PNB 2/00, PIR 17.05.00)

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KORALLENSTERBEN DURCH WASSERERWÄRMUNG

Die globale Erwärmung der Erdatmosphäre hat zu einer um vier Grad erhöhten Wassertemperatur des Pazifiks geführt. Eine Wassererwärmung führt zum Ausbleichen von Korallen (coral bleaching). Bei diesem Vorgang verliert die durch die erhöhte Temperatur ohnehin schon angegriffene Koralle die Alge, mit deren Hilfe sie Nahrung aufnimmt.  Algen und Korallen leben in einer symbiotischen Beziehung. Bei der Umwandlung von Sonnenlicht in Energie setzen Algen Produkte frei, die als Nahrungsquelle für Korallen dienen. Die als Zooxanthellae bekannte Alge sorgt für den Farbton der Koralle. Mit Verlust der Alge bleicht die Koralle aus und stirbt.
Bisher sind von dem Korallensterben die Salomonen, die Cook-Inseln und Tonga betroffen. Auf Fidschi hat das größte Korallen-Bleichen der letzten 30 Jahre stattgefunden.

Das Korallenssterben wird durch den Anstieg des Meeresspiegels gefördert, da Korallen an das Leben in flachen Gewässern gewöhnt sind. Im letzten Jahrhundert ist der Wasserspiegel des Pazifiks bereits um 15 Zentimeter angestiegen. Besonders betroffen davon sind die flachen Atolle nördlich der Cook-Inseln. Man vermutet, dass diese in 100 Jahren im Meer versunken sein werden.

(Pacnews 10.04.00,  PIR 01.05.00)

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JAPAN SCHLIEßT ABKOMMEN ZUM MINERALABBAU IN DER TIEFSEE

Die japanische Regierung hat im Februar in Fidschi ein Abkommen mit der aus 18 pazifischen Ländern zusammengesetzten "Südpazifischen Kommission zur angewandten Geowissenschaft" (South Pacific Applied Geoscience Commission, SOPAC) geschlossen. Danach ist es der japanischen International Cooperation Agency und der Bergbaugesellschaft Metal Mining nun möglich, Minerale in den Tiefengewässern des Pazifiks abzubauen. Einzige Einschränkung der Übereinkunft: Der Abbau wird auf die nächsten drei Jahre befristet und darf nur in den sogenannten exklusiven ökonomischen Zonen (Exclusive Economic Zones) vor den Küsten der Cook-Inseln, der Marshall-Inseln und der Küste Fidschis stattfinden. Vor diesen Küsten hatte die SOPAC wertvolle mineralische Ressourcen wie Mangan, Kobalt und andere polymetallische Sulfide entdeckt.
Papua-Neuguinea hatte bereits Anfang 1999 für zwei Abschnitte der Bismarck-See Tiefsee-Bergbaulizenzen an die Nautilus Minerals Corp. vergeben. Der Konzern hofft dort auf die Gewinnung von Gold, Silber, Kupfer und Blei.

(Handelsblatt 13.01.00, PNB 2/00)

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"WAHRHEITSKOMMISSION" UNTERSUCHT LANGZEITEFFEKTE VON NUKLEARTESTS

Anfang des Jahres wurde unter Leitung von John Doom, Ex-Abteilungsleiter des Pazifikreferates im Weltrat der Kirchen, die Kampagne "Finding the Truth" ins Leben gerufen. Diese Wahrheitskommission soll die Langzeiteffekte der französischen Atomwaffenversuche im Pazifik untersuchen. Die auf drei Jahre angelegte Aktion will die Öffnung der Archive des französischen Verteidigungs- und Gesundheitsministeriums erreichen. Außerdem beantragt die Kommission die offizielle Anerkennung von Moruroa und Fangataufa als Nukleartestgebiete. Damit wäre eine kontinuierliche Untersuchung beider Atolle auf radioaktive Aballprodukte hin gewährleistet.
Das Sekretariat der Bewegung für einen freien und unabhängigen Pazifik, das Pacific Concerns Resource Centre, unterstützt die Kampagne, die finanziell von der pazifischen Kirchenkonferenz, lokalen Kirchen, regionalen Nichtregierungsorganisationen (NRO) und weiteren NRO's in sechs europäischen Ländern getragen wird.

Frankreich hatte bis 1996 über 30 Jahre hinweg Atomwaffentests in seinen Überseeterritorien durchgeführt. Dabei waren ganze Bevölkerungsgruppen von ihren Heimatatollen zwangsumgesiedelt worden. Die Menschen waren vorher meist nicht über die Tragweite nuklearer Versuche und die gesundheitlichen Auswirkungen unterrichtet worden. (PNB 2/00)

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NIUE: ERÖFFNUNG DER ERSTEN UNIVERSITÄT

Die Lord Liverpool University, eine medizinische Hochschule, hat zum 15. Mai 2000 ihren Lehrbetrieb aufgenommen. Bislang sind vier Studenten an der ersten Universität von Niue eingeschrieben: Drei einheimische Frauen und ein US-amerikanischer Apotheker. Der Direktor der Universität, Dr. Randy Beck, sieht optimistisch in die Zukunft. Im lokalen Fernsehsender TV Niue bedankte sich Beck für die Unterstützung der Bevölkerung und erklärte, weitere Studenten würden erwartet.
Niue ist das größte gehobene Korallenatoll der Welt. Es liegt östlich von Tonga und ist ein unabhängiger Staat in freier Assoziation mit Neuseeland. Die 2.200 Einwohner sind gleichzeitig Mitglieder des Commonwealth und neuseeländische Staatsbürger. Bislang sind mehr als 12.000 Niueaner aus u.a. beruflichen Gründen nach Neuseeland abgewandert. (Pacnews 15.05.00)

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MIKRONESIEN: AUSNAHMEZUSTAND IN POHNPEI

Der Gouverneur der Insel Pohnpei (Föderierte Staaten von Mikronesien), Johnny David,  hat aufgrund einer Choleraepidemie den gesundheitlichen Notstand ausgerufen. Seit April sind 36 der 35.000 Bewohner Pohnpeis mit Cholera in das staatliche Krankenhaus eingeliefert worden.
Cholera ist eine infektiöse Magen-Darm-Erkrankung, die sich durch mangelnde Hygiene und über Nahrungsmittel und Trinkwasser überträgt. Starke Durchfälle und hohes Fieber schwächen den Körper.

Das Gesundheitsamt veranlaßte die Schließung aller Schulen und rief die Bevölkerung zu besonderen Hygienemaßnahmen auf. Wasser solle abgekocht werden, Fische aus den Flüssen dürften wegen der Übertragungsgefahr nicht mehr gegessen werden. Mitarbeiter des Gesundheitsamtes und des mikronesischen Roten Kreuzes sind in den Dörfern unterwegs, um die Bevölkerung über die Krankheit zu unterrichten.

(Pasifik Nius 12.05.00, Piango 15.05.00)

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WESTPAPUA: NACH 39 JAHREN WIEDER "WESTPAPUA"

Am 1. Januar 2000 erklärte der seit dem 20. Oktober 1999 amtierende indonesische Staatspräsident Abdurraham Wahid bei einem Besuch der Provinz Irian Jaya diesen Namen für nichtig. Die Region solle von nun an wieder "Westpapua" heißen, sagte Wahid in der Provinzhauptstadt Jayapura. Unter den Zuschauern der Begrüßungszeremonie für Wahid befanden sich zahlreiche Anhänger der Separitistenbewegung für ein freies und unabhängiges Westpapua (Organisasi Papua Merdeka, OPM).
Wahid sprach sich gleichzeitig klar gegen eine Unabhängigkeit Westpapuas aus und  befürwortete statt dessen eine regionale Autonomie innerhalb des Staates Indonesien.

'Inoffiziell' genehmigte Abdurraham Wahid das Hissen der OPM "Morgenstern"-flagge. Unter Ex-Präsident Suharto hatte dies die Gefangenschaft, die Folter oder sogar den Tod zur Folge.

Westpapua war unter der "Morgenstern"-flagge und unter dem Namen "Westpapua" am 1. Dezember 1961 nach Jahren der niederländischen Kolonialherrschaft unabhängig geworden (sogen. "First Papuan Congress"). Zu der von den Niederländern zum 1. Dezember 1971 versprochenen vollen Unabhängigkeit kam es jedoch nicht. Indonesien annektierte nach einem manipulierten Referendum (sogen. "Act of free choice") 1969 das  Land und verleibte es sich unter dem Namen "Irian Jaya" als Provinz ein.

Wahids Erklärung löste eine Reihe von Ereignissen aus. Anfang  Februar versammelten sich rund 500 Befürworter der Unabhängigkeit in Sentani bei Jayapura, unter ihnen im Exil lebende Westpapuas. 22 Personen aus allen Gesellschaftsschichten wurden zu Mitgliedern eines Präsidiums ernannt.

Die Versammelten wählten anschließend Theys Hiyo Eluay, Sprecher der Unabhängigkeitsbewegung und Führer des West Papua Tribal Council sowie den einheimischen Amungme -Führer Thomas Beanal zu ihren Sprechern. Sie forderten eine objektive Überprüfung des  Referendums von 1969. Dazu soll vom 29. Mai bis zum 3. Juni 2000  ein als "Second Papuan Congress" betiteltes Treffen in Jayapura stattfinden, das von oben genanntem Präsidium vorbereitet wird. Präsident Wahid hat bereits die Eröffnung des Kongresses zugesagt.

(PIR 04.01.00, PNB 4/00, Down to earth 5/00, PIR 24.05.00)

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WESTPAPUA: 87 KOMORO- FAMILIEN UMGESIEDELT

PT Freeport und dessen 85 prozentiger Anteilseigner, der amerikanische Konzern Freeport McMoran Copper and Gold, Inc., haben 300 Mitglieder der Komoro umgesiedelt. Die 87 Familien aus dem Timika Distrikt nahe der Grenze zu Papua-Neuguinea haben ein modernes Dorf mit angrenzenden Gärten inmitten des tropischen Regenwaldes  im Landesinneren erhalten. Die Komoro lebten bislang als Fischer an der Küste, wo sie im Umkreis von 630 Kilometern ein halbnomadisches Leben führten. Ihre Lebensgrundlagen wie Sago und Fisch waren durch die erweiterten Aktivitäten der Freeport Kupfermine zerstört worden. PT Freeport hatte im Ajkwa Distrikt nahe des Ajkwa Flusses eine neue Deponie für den Abraum aus der Gold- und Kupfermine errichtet. Dies machte den Zugang zum Fluß und zu den Sagoplantagen der Komoro unmöglich.
Die Umsiedlung in das Dorf bezeichnete Freeport- Projektmanager  Abraham Zainuddin als Erfolg. Das 95 Hektar große Gelände sei als Ausgleichszahlung der Minenbetreiber für die Zerstörung der traditionellen Lebensgrundlage zu verstehen.

Zainuddin sagte den Komoro eine schwere Zeit voraus. Die Menschen seien nicht gewöhnt, als Bauern in einer festen Siedlung zu leben, sie müßten nun auf das Fischen verzichten und sich eine ganz neue Lebensweise angewöhnen.

(PIR 20.03.00, TAPOL 29.02.00)

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WESTPAPUA: 106 TOTE BEI 'STAMMESKRIEG' IN WESTPAPUA

Die offzielle indonesische Nachrichtenagentur Antara bestätigte Gerüchte über den Ausbruch eines 'Stammeskrieges' in den unzugänglichen Bergregionen des Bezirks Puncak Jaya in Westpapua. Der Krieg zwischen den benachbarten Gruppen Wampe und Bilaga sei bereits vor über einem Jahr ausgebrochen, als der Älteste der Wampa von Mitgliedern der Bilage  im Kampf getötet worden war. Vermittlungsversuche der Regierung scheiterten, da es den Wampe noch nicht gelungen sei, im Gegenzug den Anführer der Bilage zu töten, berichtete die Agentur. Nach ihren Angaben starben bisher 106 Menschen in beiden Dörfer. (PIR 01.05.00)

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WESTPAPUA: FREEPORT FORDERT PRÜFUNG DES UMWELTBERICHTS

Die Freeport Kupfer- und Goldmine in der Timika- Region von Westpapua hat die indonesische Regierung aufgefordert, zu ihrem Ende 1999 veröffentlichten Umweltbericht Stellung zu nehmen. Der Bericht der unabhängigen Umweltprüfungsfirma Montgomery Watson (MW) lobt die Art und Weise, wie Freeport Umweltprobleme löst. Die von Freeport McMoran New Orleans beauftragte Firma erklärte, die Mine arbeite "vorbildlich für den gesamten Bergbau". Die Arbeitsweise des Unternehmens stimme mit bestehenden Umweltgesetzen überein.
Der indonesische Umweltminister Sonny Keraf reagierte verärgert auf die Veröffentlichung von Teilen der Studie in der lokalen Presse. Der Bericht hätte zunächst dem staatlichen Umweltamt (Badepal) und der Regierung vorgelegt werden müssen. Emmy Hafild, Vorsitzende des indonesischen Umweltforums, unterstützte Kerafs Kritik. Der Bericht von Montgomery Watson sei nicht objektiv, da die Firma von Freeport ausgesucht und bezahlt wurde.

Dem widersprach Alan J. Krause, der für die Umweltstudie verantwortliche Abteilungsleiter bei MW. Seine Firma habe Freeport nicht nur gelobt, sondern auch 24 Empfehlungen ausgesprochen, wie der Umweltschutz verbessert werden könne. So müßten kontinuierliche Prüfungen der Buchten und Flussmündungen unterhalb der Abraumhalde erfolgen, um eine eventuelle Beeinflussung von Weichtieren nachzuweisen.

Freeport war in den letzten Monaten erneut in die Kritik geraten. Der Abraum der Mine würde Weichtiere (Mollusken) vergiften. Mollusken leben in Flüssen und Sümpfen und sind Hauptnahrungsmittel der dort ansässigen Bevölkerung.

(Jakarta Post 10.02.00)

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WESTPAPUA: ERDRUTSCH FORDERT TODESOPFER

Der durch Überflutungen und starke Regenfälle Anfang Mai verursachte Erdrutsch einer Abraumhalde im Wanagongtal der Freeport McMoran Kupfer- und Goldmine am Grasberg hat neun Menschen das Leben gekostet. 14 weitere Menschen mußten mit zum Teil schweren Verletzungen ins Krankenhaus. Die Opfer sind Angestellte der Subunternehmen Petrosea und Graha Buana Jay, die für Freeport die Abraumhalde im Wanagongtal aufschütten. Sie lebten im Dorf Banti  am Unterlauf des Wanagong Flusses.
Das Wanagongtal in den Cartenzs Bergen war ursprünglich ein alpiner See, dessen Wasser in den Fluss Ajikwa mündete. Vor Jahren hatte Freeport beschlossen, das Tal als Deponie für den Abraum aus der Mine zu nutzen und den See zuzuschütten. Schon drei Mal hat es seitdem Aufstauungen von Wasser im Wanagongtal mit anschließenden Überschwemmungen und Erdrutschen gegeben. Der in den See eingeleitete Abraum enthält giftige Schwermetalle, so dass die Anrainer der Flüsse das Wasser nicht mehr zum Trinken oder Kochen nutzen können.

Die indonesische Umwelt- schutz- und Nichtregierungsorganisation WALHI will Freeport wegen Verletzung geltender Umweltstandards und unzureichender Schutzvorkehrungen nun vor Gericht bringen.

(Walhi 06.05.00, Pacnews 09.05.00)

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OSTTIMOR: PORTUGIESISCH NEUE AMTSSPRACHE

In der unter UNO-Verwaltung stehenden ehemaligen indonesischen Provinz Osttimor ist Portugiesisch künftig neue Amtssprache. Fünf Prozent der rund 800.000 Osttimoresen beherrschen heute noch diese alte Kolonialsprache. Friedensnobelpreisträger Bischof Carlos Belo sowie der Ex-Guerillaführer Xanana Gusmao, dessen Truppen seit 1975 gegen die Besetzung der ehemaligen portugiesischen Kolonie durch Indonesien gekämpft hatten, setzten sich für diese Sprache ein. Die Jugendorganisation der Rebellen unter Gusmao, die sogenannte Renetil, hatte für Tetum als Amtsspache plädiert oder sogar für Indonesisch. Renetil hatte bereits erreicht, dass als offizielle Währung der amerikanische Dollar und nicht der portugiesische Escudo eingeführt wurde. Die UNTAET (United Nations Transitional Administration in East Timor) gab als Grund für die Wahl des US-Dollars die Abhängigkeit des Landes von internationalen Geldtransfers an.
(Spiegel 14.02.00, AFP 23.02.00)

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SALOMONEN: ESKALATION DER GEWALT

Die seit Ende 1998 auftretenden Spannungen zwischen der Bevölkerung von Guadalcanal und den dort lebenden Zuwanderen von der Nachbarinsel Malaita sind im Mai 2000 eskaliert.
Die militanten Gruppen "Malaitan Eagle Force" und die "Isatabu Freedom Fighters" (IFF) lieferten sich Straßenschlachten in der Hauptstadt Honiara sowie Schusswechsel auf dem internationalen Flughafen Henderson. Dabei wurden mehrere Personen getötet. Die IFF errichtete zudem Straßensperren und blockierte den Zugang zur Gold Ridge Mine des australischen Bergbaukonzerns Ross Mining, dem größten Arbeitgeber der Region. Ein Sprecher von Ross Mining erklärte, man wolle die 400 Arbeiter der Mine aus dem Krisengebiet evakuieren.

Beide Konfliktparteien sind mittlerweile dazu übergegangen, einzelne Personen gezielt anzugreifen. So wurde  der guadalcanalische Bankkaufmann Moses Garu vom chinesischen Zweig der Development Bank of Solomon Islands von einer Gruppe bewaffneter Malaitaner aus seinem Büro gezerrt und auf offener Straße mit Messerstichen am Hals schwer verletzt. Der Angriff wird als Racheaktion gegen die IFF gewertet, da Tage zuvor ein geköpfter Malaitaner aufgefunden worden war.

Auf den seit 1978 unabhängigen Salomonen hatte sich im vergangenen Jahr die militante "Guadalcanal Liberation Army" (Befreiungsarmee, umbenannt in "Isatabu Freedom Fighters") mit dem Ziel gebildet, die Malaitaner aus Guadalcanal zu vertreiben. Im Gegenzug gründete sich auf Malaita die extremistische "Malaita Eagle Force" (MEF).

Bis zum Ausbruch der Feindseligkeiten waren rund 60.000 Malaitaner  nach Guadalcanal zugewandert. Sie fanden in der Hauptstadt Honiara Beschäftigung im modernen Sektor, wie zum Beispiel auf den Kokos- und Palmölplantagen, in der Fischerei und in der Goldmine. Im Handel, in der Politik und im gesamten Staatsapparat sind die Malaitaner überrepräsentiert, sie stellen zudem den größten Teil der Polizei- und Sicherheitskräfte.

Teile der indigenen Bevölkerung von Guadalcanal fühlten sich durch den Zustrom von Malaitanern vor allem in ihren Landrechten bedroht. Die Zuwanderer hatten Land für Siedlungszwecke beansprucht. Dabei waren große Gebiete rund um Honiara den Guadalcanal-Landeigentümern für die Entwicklung der Hauptstadt und die Ansiedlung der Zuwanderer weggenommen worden.

Durch das mit 3,25 Prozent hohe Bevölkerungswachstum, die umweltschädigenden Folgen  der Goldmine und die großflächige Abholzung des tropischen Regenwaldes verschärfte sich die Landsituation rund um Honiara.

In dem seit 18 Monaten andauernden Konflikt um die Rückgabe des Landes um Honiara an die Guadalcanaler wurden bislang 60 Menschen getötet. 20.000 Malaitaner sind zurück auf ihre Heimatinsel geflüchtet.

Inzwischen gibt es von allen Seiten Versuche, die blutigen Auseinandersetzungen zu stoppen. So verlängerte die Regierung von Fidschi den Aufenthalt der vom britischen Commonwealth im November 1999 eingesetzten Friedensgruppe MPAG (Multinational Police Assistance Group) um drei Monate. Zur Zeit hält sich der ehemalige Premierminister von Fidschi, Sitiveni L. Rabuka, in seiner Funktion als Sonderbotschafter des Commonwealth zu Waffenstillstandsverhandlungen in Honiara auf.

Seitens der Kirche versucht der Erzbischof der melanesischen Kirche, Ellison Pogo, zwischen den Parteien zu vermitteln.

Australien hat sich als neutraler Beobachter eingeschaltet und angeboten,eine Reihe von "Versöhnungstreffen" der verfeindeten Parteien zu organisieren.

Friedensverhandlungen fanden bereits Anfang Mai in Buala, der Hauptstadt der Provinz Isabel,  statt. Sie waren von der Regierung der Salomonen einberufen worden. Teilnehmer waren Vertreter der nationalen Regierung und der Provinzregierung von Guadalcanal. Die Provinzregierung von Malaita weigerte sich, zu den Verhandlungen zu kommen, nachdem die MEF Morddrohungen ausgesprochen hatte. Die MEF und die IFF nahmen ebenfalls nicht an den Verhandlungen teil.

Die Regierung der Salomonen forderte die betroffenen Gruppen auf, zuerst die Waffen niederzulegen, bevor eine Lösung des ethnischen Konfliktes gefunden werden könne. Die Abgabe aller Waffen war bereits am 12. August 1999 in dem Abkommen von Panatina gefordert worden, bislang aber von den Konfliktparteien nicht eingelöst worden.

Ziel der Verhandlungen um einen Waffenstillstand ist die Wiederaufnahme und Einhaltung der im vergangenen Jahr geschlossenen Friedensabkommen von Honiara (Honiara Peace Accord) und von Panatina. Da beide Konflikparteien weitere Kämpfe angekündigt haben und in den letzten Tagen erneut Tote der MEF und der IFM aufgefunden wurden, hat das Rote Kreuz mit der Evakuierung der ländlichen Bevölkerung auf Guadalcanal begonnen.

(Pacnews 05.05.00, Radio Australia 09.05.00, Wantok 10.05.00, Sydney Morning Herald 10.05.00, Piango 15.05.00, The Age 18.05.00, PIR 23.05 & 24.05.00)

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FIDSCHI: WECHSEL BEI PCRC

Die als Journalistin ausgebildete Motarilavoa Hilda Lini aus Vanuatu ist neue Direktorin des Pacific Concerns Resource Centre (PCRC) in Suva auf Fidschi. Sie ist Nachfolgerin von Lopeti Senituli aus Tonga, der dem Sekretariat der Bewegung für einen nuklearfreien und unabhängigen Pazifik (Nuclear Free and Independent Pacific Movement, NFIP) seit 1987 vorstand.
Hilda Lini war von 1991 bis 1993 Gesundheitsministerin der  Regierung von Vanuatu, 1996 wurde sie zur Ministerin für Gerechtigkeit, Kultur und Frauen gewählt. Die "Frau des Jahres 1998" engagiert sich in der vanuatischen Befreiungsbewegung, arbeitet als Beraterin für  Nichtregierungsorganisationen und gibt zahlreiche Zeitungen heraus.

(WILPF 12/99, PNB 2/00,  Pasifik Nius 17.04.00)

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FIDSCHI: ANTI-INDISCHE DEMONSTRATIONEN IN SUVA

Rund 5000 Fidschianer folgten dem Aufruf zur Demonstration der  nationalistischen Taukei- Bewegung Ende April in Suva. Die Taukei-Bewegung war 1987 entstanden und hatte entscheidend zum damaligen Putsch auf Fidschi beigetragen.
Zusammen mit der Oppositionspartei Soqosoqo Vakavulewa Taukei (SVT) forderte Taukei den Rücktritt des  indischen Premierministers Mahendra Chaudhry. Dieser  solle durch einen Minister fidschianischer Abstammung ersetzt werden.

Die aufgebrachte Menge skandierte "We are prepared to die" (Wir sind bereit zum Sterben) und trug Spruchbänder mit anti-indischen Parolen. In einer vor dem Rat der Häuptlinge (Great Council of Chiefs, GCC) eingebrachten Petition verlangte  Taukei-Übergangspräsident Apisai Tora u.a. die faire Verteilung von Regierungsgeldern unter Indern und Fidschianern, die Rückgabe des vom Staat gepachteten Landes an die fidschianischen Eigentümer, die Absetzung der gesamten Labour-Regierung und eine Regierungsneuwahl mit damit einhergehender Verfassungsänderung.

Die Taukei-Bewegung wirft Chaudhry vor, seine Regierungsweise widerspreche den traditionellen kulturellen Werten der Fidschianer.

Kritikpunkt ist vor allem der als ALTA (Agricultural Landlord and Tenats Act) bekannte Vertrag, der die Pacht des den einheimischen Fidschianern gehörenden Landes durch Inder und  Indo-Fidschianer  regelt. Der GCC und die Taukei-Bewegung fordern statt dessen die Einsetzung des NLTA (Native Land Trust Act), der sicherstellt, dass einheimisches Land in den Händen der Fidschianer verbleibt.

51 Prozent der rund 800.000 Einwohner der Fidschi-Inseln sind indigene Fidschianer, 44 Prozent gehören zur Gruppe der  "Indo-Fidschianer" und fünf Prozent gehören anderen ethnischen Gruppen an.

(Pasifik Nius 29.04.00 & 06.05.00, PIR 02.05.00 & 17.05.00, ND 22.05.00)

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FIDSCHI: REGIERUNGSPUTSCH AUF FIDSCHI

Die aufgeheizte Stimmung in der Bevölkerung entlud sich am Morgen des 19. Mai 2000, einen Tag vor dem einjährigen Amtsjubiläum Mahendra Chaudhrys. Zehn bewaffnete Männer stürmten das Parlamentsgebäude und nahmen 50 Kabinettsmitglieder sowie den Premier Chaudhry fest. Geschäftsmann George Speight, Sohn eines führenden SVT-Mitgliedes und Anführer des sogenannten "First Millenium Squadron", erklärte sich zum Sprecher der indigenen fidschianischen Bevölkerung, er übernahm nach eigenen Angaben die Exekutive. Speight fordert den sofortigen Rücktritt Chaudhrys und hat bei Nichtbefolgung angedroht, Geiseln zu töten. Er ernannte ein eigenes Kabinett, darunter Ratu Timoci Silatu zum Interimspremierminister und sich selbst zum Präsidenten. Silatu, Mitglied der Fijian Association Partei - einer Regierungskoalitionspartei - setzte die erst 1997 beschlossene Staatsverfassung außer Kraft.
In der Folge des Putsches kam es zu Plünderungen und Brandschatzungen in der Hauptstadt. Rund 2000 Menschen zogen vandalierend und Steine werfend durch Suvas Straßen. Über 160 Shops meist indischer Besitzer wurden geplündert und zerstört, 269 Personen  vorübergehend festgenommen. Die Menschen hatten sich zuvor zu einer Demonstration gegen Chaudhry versammelt, während ihres Protestmarsches wurden sie  von den Ereignissen im Parlament überrascht. Die Regierungsgegner zogen daraufhin zum Parlamentsgebäude.

Der 80-jährige Präsident der Fidschi-Inseln, Ratu Sir Kamisese Mara, und Sitiveni Rabuka (Ex-Premierminister und Vorsitzender des GCC), zeigten sich selbstbewußt angesichts der angespannten Lage. Rabuka hat freien Zugang zum Parlamentsgebäude in Veiuto und verhandelt als neutraler Vermittler mit den Aufständischen. Mara rief derweil den nationalen Notstand aus. Er forderte Soldaten der Armee (Fiji Military Force) an, um Suva vor weiteren Plünderungen zu schützen.

Präsident Mara will auf keinen Fall persönlich mit Putsch-Führer Speight verhandeln. Es sei wider die Demokratie, mit Menschen zu verhandeln, die bewaffnet seien und Geiseln genommen haben, sagte er.

Inzwischen haben die "Terroristen" (so ein Ausdruck in der  Fiji Times)  20 zivile  Angestellte sowie zehn Parlamentarier freigelassen, darunter Rajendra Chaudhry, den Sohn und Privatsekretär des  57-jährigen Premiers. Die freigelassenen Abgeordneten mussten zuvor schriftlich auf ihr Amt verzichten. Zur Zeit befinden sich noch gut 35 Personen in der Gewalt der Putschisten.

Präsident Mara erhält für seine Politik Zuspruch von weiten Teilen der Bevölkerung. Die Sprecher der beiden größten Provinzen des Landes versicherten ihre Treue und Loyalität gegenüber der Regierung, das tat auch der nationale Rat der Frauen von Fidschi. Polizei und Militär stehen geschlossen hinter Chaudhry. Der amtierende Militärkommandant Colonel Alfred Tuatoka sagte, für Soldaten und Polizei gelte weiterhin die Verfassung von 1997. Zum Schutz der Bevölkerung werde für die nächsten zwei Wochen von 19 Uhr bis 6 Uhr eine Ausgangssperre verhängt.

In ersten Stellungnahmen haben die Regierungen weltweit den Putsch verurteilt. Der neuseeländische Außenminister Phil Goff sagte, es sei nicht aktzeptabel, dass eine demokratisch gewählte Regierung durch Waffengewalt zum Rücktritt gezwungen würde.

Bei Redaktionsschluss stand noch nicht fest, ob das geplante Treffen der Europäischen Union mit den Vertretern der 71 AKP-Staaten (Afrika-Karibik-Pazifik) zur Unterzeichnung des Lomé-Nachfolgeabkommens wie geplant am 8. Juni in Suva stattfinden kann.

Der GCC hat nach einem eilends einberufenen Treffen Präsident Mara und Chaudhrys Regierung sein Vertrauen ausgesprochen. Mara will nach Beendigung des Putsches über  Chaudhrys Wiederamtseinsetzung entscheiden.

(Pacnews 19.05. & 20.05.00, Fijilive 19.05.00, Fijivillage 20.05.00, PIR 17.05., 21.05., 22.05., 23.5., 24.05. & 25.05.00 , PNB 4/00)

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KANAKY: MILITÄRISCHE KOOPERATION WIRD AUSGEBAUT

Frankreich erweitert sein Programm zur militärischen Kooperation mit den pazifischen Inselstaaten.
Der Kommandant der französischen Streitkräfte auf Neukaledonien, General Xavier de Zuchowitz, veranstaltete auf Fidschi eine gemeinsame Übung mit der fidschianischen Armee. Weitere militärische Übungen erfolgen mit  Tongas Streitkräften.

Zuchowitz sagte, die Übungen französischer Soldaten im Pazifik seien ein Zeichen für das  verstärkte Interesse Frankreichs an den regionalen Angelegenheiten seiner Überseeterritorien.

(PIR 28.04.00)

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KIRIBATI: KIRIBATIS PRÄSIDENT VERTEIDIGT MILLENIUMSAUSGABEN

Der  Präsident der Republik Kiribati, Teburoro Tito, hat die Ausgaben zur Feier des Jahrtausendwechsels verteidigt. Das Ziel der Regierung, Kiribati in den internationalen Blickpunkt zu rücken, sei erreicht. Allerdings stünden die Ausgaben von einer Million australischen Dollar (1,24 DM je Dollar am 22.05.00) in keinem Verhältnis zum Publizitätsgewinn der Insel.
Kiribati hatte die Datumsgrenze verschoben sowie eine unbewohnte Insel in "Millenniumsinsel" umgetauft und besiedelt. So konnte das Land offiziell den ersten Sonnenaufgang des neuen Jahrtausends für sich beanspruchen.

(Radio Australia 07.03.00)

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KIRIBATI: UNABHÄNGIGE WOCHENZEITUNG FÜR KIRIBATI

Zum Tag der Pressefreiheit am 3. Mai erschien die erste Ausgabe der Wochenzeitung "Kiribati New Star". Der "Star" wurde von Ex-Präsident Ieremia Tabai und dem Ex-Public Relations-Manager der Regierung, Ngauea Uatioa, als Konkurrenzprodukt zur einzigen Wochenzeitung auf Kiribati, der regierungseigenen "Te Uekera", gegründet.
Tabai und Uatioa hatten im vergangenen Jahr versucht, eine Radiostation aufzubauen. Dies war jedoch an einer fehlenden Lizenz gescheitert.

Tabai, oppositionelles Parlamentsmitglied, wirft der Regierung vor, ihm die Radiolizenz wegen seiner politischen Ansichten verweigert zu haben. Nun solle  der "Star" investigativen Journalismus betreiben und die Regierung kritisch beobachten, sagte Tabai.

(Pacnews 09.05.00)

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NAURU VERLANGT UNABHÄNGIGKEIT WESTPAPUAS

Der Präsident der Republik Nauru, Bernard Dowiyogo, hat das Asiatisch-Pazifisch Parlamentarische Bündnis (Asian-Pacific-Parliamentary Union, APPU) aufgefordert, die Unabhängigkeit der indonesischen Provinz Westpapua zu befürworten. Dowiyogo sprach anlässlich der Hauptversammlung der 15 APPU Mitgliedsstaaten Anfang Mai in Nauru über die Bedeutung der parlamentarischen Demokratie und das Prinzip der Selbstbestimmung. Er verglich die jetzige Situation Westpapuas mit der Lage Osttimors vor dem Unabhängigkeitsreferendum im August vergangenen Jahres. Westpapua müsse das Recht auf Selbstbestimmung zuerkannt werden, deshalb müsse das Land umgehend in die Unabhängigkeit entlassen werden.
Dowiyogo ist der erste pazifische Staatspräsident, der sich öffentlich für die Unabhängigkeit der indonesischen Provinz ausgesprochen hat.

(PIR 10.05.00)

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NEUSEELAND LOBT VÄTER

Am 20. Mai feierten Männer- und Familiengruppen in Auckland den ersten offiziellen "Vater für Familien" -Tag (Fathers for families). Der von 2000 an am vorletzten Maiwochenende stattfindende Vatertag soll auf die Rolle der Väter bei der Kindererziehung aufmerksam machen. In Neuseeland geben immer mehr Männer für einige Zeit ihren Beruf auf, um sich um ihre Kinder zu kümmern. Die Gruppe "Just Dads" (Nur Väter) wies mit ihrer Veranstaltung auf diese Praxis hin. Sprecher John White bemängelte, dass die 'erziehenden Väter' gesellschaftlich  noch nicht anerkannt seien. Väter könnten ihre Kinder genauso gut erziehen wie Mütter, die schon jahrelang ihren 'Muttertag' feierten.
(NZ Herald 22.05.00)

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ZINSERHÖHUNG VERWIRKLICHT

Neuseeland ist Mitte Mai der amerikanischen Leitzinserhöhung gefolgt und hat den eigenen Leitzins um 0,5 Punkte auf 6,5 Prozent angehoben. Don Brash, Gouverneur der Zentralbank, begründete die Maßnahme mit dem in Neuseeland einsetzenden inflationären Druck.
(FAZ 17.05.00)

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AUSTRALIEN: TAGUNG ZUM TREIBHAUSEFFEKT

In Perth trafen sich Ende April Vertreter von 30 Ländern zum "High Level Forum on Greenhouse Sinks", um Einzelheiten des 1997 geschlossenen Abkommens von Kyoto zu diskutieren. Darin war festgelegt worden, dass die Länder ihre Kohlendioxidemissionen im Vergleich zum Ausstoß von 1990 um fünf Prozent verringern sollten. Offen blieb, bis zu welchem Ausmaß die Länder zur Verringerung des Treibhauseffektes Bäume pflanzen dürfen ('sinks').
Die genaue Zahl der 'sinks' sei aussschlaggebend für die zukünftige Umweltpolitik des Landes, erklärte Australiens Umweltminister Senator Robert Hill. Bis dato liegt Australien mit seinen Emissionen um acht Prozent niedriger als 1990.

Umweltschutzorganisationen kritisierten die Tagung als 'pure Tarnung'. Australien wolle nur von seinen Umweltproblemen in der Aluminium- und Bergbauindustrie ablenken.

Greenpeace dagegen bemängelte den eingeschränkten Teilnehmerkreis. So seien nur Länder eingeladen worden, in denen großflächig Abholzung betrieben werde und die Australien Gebiete zur Wiederaufforstung abtreten könnten, wie etwa Papua-Neuguinea und die Salomonen. Landarme Inseln ohne Aufforstungspotential wie etwa Tuvalu seien nicht berücksichtigt worden. Gerade diese Insel wie auch die Marshall-Inseln, Niue oder Kiribati seien aber von dem Anstieg des Meeresspiegels durch die globale Erwärmung bedroht.

Mit dem ausgewählten Teilnehmerkreis betreibe  Australien eine Politik der Spaltung zwischen den pazifischen Inselstaaten, monierte Greenpeace Klimadirektor Bill Hare. Bob Brown, Parteivorsitzender der australischen Grünen, schloß sich der Kritik an.

Teilnehmer des Symposiums waren neben Ausrichter Australien Vertreter aus den USA, Indonesien, Malaysien und Thailand.

(IPS 26.04.00,  Pacnews 03.05.00)

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FLAMME UND FLAGGE GEGEN DAS VERGESSEN

Die Bewegung für einen nuklearfreien und unabhängigen Pazifik (NFIP) läßt die Flagge der Aborigines zusammen mit dem olympischen Feuer durch den Pazifik tragen. Stationen sind dabei Mikronesien (24. Mai), die Salomonen (26.5), Papua-Neuguinea (27.5), Samoa (29.5) und Neuseeland (5. Juni).
Die schwarz-rot-goldene Flagge der Ureinwohner Australiens soll auf die heutige Lebenssituation der  Aborigines und der BürgerInnen anderer pazifischer Staaten in Australien hinweisen.

Die Flagge sei auch als Protest gegen die Verleugnung der sogenannten "gestohlenen Generation" der Aborigines (stolen generation) zu sehen, sagte ein NFIP- Sprecher. Noch bis in die 70er Jahre hinein waren den Aborigines Kinder weggenommen und zur Adoption an Europäer  freigegeben worden. Damit wollte man eine "Europäisierung" der Aborigines erzwingen. Der australische Premierminister John Howard hat zum wiederholten Mal die Existenz dieser Generation geleugnet. Es seien nur zehn Prozent der einheimischen Kinder an Europäer weggeben worden, man könne daher nicht von einer 'ganzen Generation' sprechen.  Außerdem sei dies nur zum Wohle der Kinder geschehen, um ihnen ein besseres Leben in der "weißen" Gemeinschaft zu ermöglichen.

Charles Perkins, Direktor der Kommission für Aborigines, sieht die Olympischen Spiele durch Howards  Aussage gefährdet. Dieser Rassismus auf höchster regierungspolitischer Ebene dürfe nicht noch durch die Veranstaltung von Spielen, an denen Menschen aller Kontinente teilnehmen, unterstützt werden. Inzwischen hat sich Howard öffentlich für seine Aussage entschuldigt.

(PIR 16.05.00, PNB 4/00)

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WASSER IN DER WÜSTE ENTDECKT

Im wasserarmen Bundesland Westaustralien ist unter dem Wüstenboden ein riesiges Wasserreservoir entdeckt worden. Experten des Bergbaukonzerns Anaconda Nickel Ltd hatten das Wasserlager entdeckt, als sie nordöstlich des Werksstandortes Kalgoorlie nach Wasser für ihre Nickelproduktion bohrten. Das Reservoir befindet sich in einer Tiefe zwischen 50 Metern und zwei Kilometern in einer Sandstein-Formation, dem Officer Basin, und hat eine Ausdehnung von 200.000 Quadratkilometern. Diese Wassermenge könne die Stadt Perth in den nächsten 4000 Jahren mit Trinkwasser versorgen, so ein Unternehmenssprecher von Anaconda Nickel.
(Times 17.05.00)

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SPORT IM PAZIFIK: MEDAILLEN FÜR PNG

Erfolgreich waren die Bodybuilder aus Papua-Neuguinea (PNG) bei der Südpazifischen Meisterschaft vom 12. bis zum 14. Mai in Noumea, der Hauptstadt Neukaledoniens. Unter den 15 teilnehmenden pazifischen Staaten profilierte sich PNG mit dem Gewinn von drei der  insgesamt fünf Klassen.
Der im vergangenen Jahr zum "Mr. PNG" gekrönte John Waglep gewann in der Klasse unter 80 Kilogramm die Silbermedaille; Steve Bomal erreichte in der Gruppe der unter 90 Kilogramm ebenfalls Silber und David Magarenang aus der Provinz Morobe errang in der Klasse unter 70 Kilogramm die Bronzemedaille.

(PC 17.05.00)

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BOXEN: QUALIFIKATION FÜR SYDNEY 2000 IN CANBERRA

Pago Pago auf Amerikanisch-Samoa wird nicht Austragungsort der Box-Qualifikationswettkämpfe für die Olympischen Spiele. Ein Sprecher der Ozeanischen Vereinigung von Amateurboxern (Oceania Amateur Boxing Association) sagte, Pago Pago verfüge nicht über die notwendigen Einrichtungen zur Austragung der Wettkämpfe. Obwohl sich weder neuseeländische noch australische Boxer für die Kämpfe qualifiziert haben, bot sich das australische Sportinstitut in Canberra als Austragungsort an. Vom 19. bis zum  23. Mai finden nun dort die Ausscheidungen im Leicht,- Mittel-, Schwer- und Superschwergewicht statt.
Der fidschianische Nationaltrainer Joe Keresi sieht gute Chancen für sein Team in der Klasse der Super-Schwergewichtler. Die Gewinner der ozeanischen Qualifikation nehmen automatisch an den Olympischen Spielen ab dem 15. September 2000 in Sydney teil.

(PIR 01.05.00 & 02.05.00)

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KIRCHLICHE NACHRICHTEN
 

Evang. - Lutherischen Kirche von PNG
 

OSTERBOTSCHAFT: BESSERE KRANKENHÄUSER UND MEHR RECHT UND ORDNUNG

Der Zustand der Krankenhäuser im Lande sei dringend verbesserungsbedürftig, so der Leitende Bischof der Evang.-Lutherischen Kirche von PNG (ELC-PNG) in seiner diesjährigen Osterbotschaft. So fehle es z.B. im Krankenhaus in Lae an Betten und Medikamenten. Zur Betreuung der Patienten gehörten nicht nur fundiertes medizinisches Wissen sondern auch das Engagement für die Patienten. Das sei für eine heilsame Atmosphäre im Krankenhaus erforderlich, damit die Patienten hier gesunden können und zum inneren Frieden kommen. Der Bischof forderte die Leitungen der Krankenhäuser und die zuständigen Behörden auf, diese Missstände zu beseitigen.
Im Hinblick auf die problematische Situation von Recht und Ordnung im Land klagte der Bischof, die Städte und Siedlungen im Lande glichen immer mehr Festungen, die Menschen hätten Angst vor Gewalt und könnten deshalb Ostern, das Fest des Lebens, nicht unbeschwert feiern.

(Independent und Wantok 20.04.00)

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STREIT UM MELPA-KIRCHE

Seit der Gründung einer eigenen unabhängigen "Melpa Lutheran Church" (MLC) am 9. Januar 2000 wird auch in den Zeitungen über den Status der Gemeinden und ihre Verbindungen zur ELC-PNG gestritten. Ein Sprecher der Splittergruppe betonte zwar, dass es in Glaubensfragen und in der Auffassung von kirchlicher Arbeit keine grundlegenden Unterschiede gebe, die Melpa-Gruppe aber keine Anweisungen mehr von der ELC-PNG akzeptiere. Statt des öffentlichen Streits in den Medien solle ein partnerschaftliches Miteinander angestrebt werden, so der Melpa-Vertreter. Jährlich hätten die Melpa-Gemeinden die ELC-PNG für gesamtkirchliche Aufgaben mit 3.000 Kina unterstützt, ihr "Lutherischer Friedensdienst" hätte in vielen Fällen in der Provinz Westliches Hochland Stammeskämpfe beenden geholfen. Auch Pfr. Jack Alko, der leitende Sekretär der MLC, möchte mit der ELC-PNG harmonisch zusammenarbeiten. Er wies darauf hin, dass die Melpa Lutheran Church inzwischen offiziell registriert sei und eine eigene Kirchenordnung habe.  Demgegenüber geht Pfr. Beka Kosieng, Abteilungsleiter der ELC-PNG, davon aus, dass die Melpa-Kirche auch weiterhin Teil des Hagen-Distrikts der ELC-PNG bleibe.
(Wantok 30.03.00, 06.04.00, 13.04.00)

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BISCHOF ANONGA PINGINA NACH 27 JAHREN AUSGESCHIEDEN

Nach 27 Jahren kirchlicher Aufbauarbeit in Papua übergab der Bischof des Papua-Distrikts der ELC-PNG, Pfr. Anonga Pingina, vor mehr als 2000 lutherischen Christinnen und Christen in Port Moresby sein Amt an Pfr. Sommy Setu. Der Leitende Bischof der ELC-PNG, Dr. Wesley Kigasung, nahm die Amtseinführung vor.
Anonga wurde am 25. August 1940 in Sio (Kabwum) geboren.  Nach seiner Oberschulzeit studierte er von 1966 bis 1971 am Martin-Luther-Seminar (Lae). 1972 wurde er als Pfarrer an die Good-Shepherd-Gemeinde in Port Moresby entsandt. Hier gründete er noch im selben Jahr die zweite lutherische Gemeinde der Hauptstadt, die Marimari-Gemeinde in Gordons.  1978 wurden die Dekanate Moresby und Popondetta gebildet. Im Oktober 1978 wurde Pastor Anonga von der Dekanats-Konferenz zum Präsidenten gewählt. Auf der ELC-PNG-Synode 1980 in Kerowagi fiel die Entscheidung für einen eigenständigen Papua-Distrikt der Kirche. Er wurde dann feierlich am 1. März 1981 gegründet. Seit 1989 trägt Anonga Pingina auf Beschluss der Distrikt-Konferenz den Titel Bischof.

(Wantok 09.03.00)
 

Aus der ökumene in PNG
 

BREITE FRONT GEGEN SPIELAUTOMATEN

Der Generalsekretär der Katholischen Bischofskonferenz von PNG, Lawrence Stephens, befürwortete den Plan des Premierministers, den Betrieb von Spielautomaten höher zu besteuern. Diese Automaten trügen dazu bei, dass die Armen noch ärmer würden, sie entzögen letztlich der Gesellschaft insgesamt Geldmittel und brächten nur einigen wenigen persönlichen Gewinn. Die höheren Steuern dürften allerdings nicht zum Anlass genommen werden, Arbeitsplätze zu streichen. Hier sei die Regierung verpflichtet, sich mehr um die Schaffung stabiler Arbeitsplätze zu bemühen.
Bischof Kigasung von der ELC-PNG stellte das Problem in einen größeren Zusammenhang, indem er auch die Steuern für Alkohol und Zigaretten ansprach. Die Regierung habe die Verantwortung, soziales Leid zu lindern und süchtigen Menschen und ihren Familien zu helfen. Statt die Verbreitung von Spielautomaten und den  Alkohol- und Zigarettenkonsum einzuschränken ziehe der Staat Gewinne aus diesen Wirtschaftsbereichen. Verbote seien eher geeignet, der Bevölkerung zu helfen, als die Erhöhung der Steuereinnahmen.

(PC Online 02.05.00, Wantok 04.05.00)

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STOPPT GEWALT GEGEN FRAUEN - YWCA-PROJEKT

Alle gesellschaftlichen Kräfte seien verpflichtet, sich am Kampf  gegen Gewalt gegen Frauen und gegen die Kriminalität im Land allgemein zu beteiligen, so Esmie Sinapa, die Leitende Direktorin des Christlichen Vereins Junger Frauen (YWCA). Nachdem die Erfolge der Regierung allein nicht ausreichten, plant nun der  YWCA ein Programm, für das die Firma Boral Energy einen Zuschuss von 2.000 Kina überreichte. Noch Ende Mai soll nach Abschluss der Planungsphase mit dem Aktionsprogramm begonnen werden. Der Verein hatte die verschiedenen Gruppierungen um finanzielle Hilfe für sein Programm für eine gewaltfreie Gesellschaft gebeten. Die Regierungsstellen waren bislang zurückhaltend.
(PC Online 05.05.00)

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NEUER BISCHOF FÜR DIE HAGEN-DIÖZESE

Ende April wurde Pater Douglas W. Young (40) zum neuen zweiten Bischof der katholischen Diözese von Mt. Hagen nominiert. Der gebürtige Australier, der seine theologische Ausbildung in Australien, den USA und Großbritannien erhielt, gehört zu den Steyler Missionaren (SVD). In PNG war er u.a. in der Diözese Wabag Beauftragter für die Jugendarbeit, später lehrte er an der katholischen Divine-Word-Universität (Madang). Sein besonderes Interesse gilt der Friedensförderung. In seiner Doktorarbeit hat er traditionelle und moderne Wege friedlicher Koexistenz in der Enga-Provinz untersucht. Seit 1998 ist Pater Young auch Vize-Provinzial der SVD-Provinz Papua-Neuguinea.
(PC Online 01.05.00)

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FRAUENARBEIT AUF DEM PRÜFSTAND

Mit Mitteln der staatlichen australischen Entwicklungshilfeorganisation AusAID soll die Frauenarbeit der Anglikanischen Kirche in ganz PNG begutachtet werden. Das Programm enthält  auch einen Finanzzuschuss für einen Workshop, auf dem die Präsidentinnen der fünf Diözesen der Kirche mit den Grundlagen der Planung kirchlicher Frauenarbeit vertraut gemacht werden sollen.
(Wantok 04.05.00)

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TODESSTRAFE KEINE LÖSUNG

Lebenslange Haft oder die Todesstrafe würden nach Meinung des katholischen Erzbischofs von Port Moresby, Brian Barnes, die Ursachen von Gewalt und Kriminalität nicht berühren. Polizei, die Gerichte und der Strafvollzug behandelten lediglich Symptome. Die Regierung müsse aber die Ursachen der Kriminalität bekämpfen. Ähnlich äußerte sich Pfr. George Euling, der Direktor der Melanesischen Umweltstiftung MEF. Im Hinblick auf die erneute Diskussion um die Todesstrafe meinte er, Un-recht dürfe nicht mit Unrecht vergolten werden. Oberster Grundsatz müsse die Rehabilitation der Straftäter sein. Das Problem der Ordnung und Sicherheit in der Öffentlichkeit sei vor allem eine Reaktion der Bevölkerung auf ihre eigene Lebenssituation und auf fehlende staatliche Unterstützung. An ihrer Verbesserung sollten die Behörden zu allererst arbeiten.
(Wantok 27.04.00 und PIR 02.05.00)
 

KREUZWEG-PROZESSIONEN IN LAE UND PORT MORESBY

Erstmalig fand in diesem Jahr in der Stadt Lae eine KreuzwegProzession statt. Am Karfreitag führte der Zug, bei dem die Katholische Jugend ein Kreuz vorantrug, von der St.-Martins-Kirche (Buimo) bis zur St.- Marien-Kirche (Top Town). Die Gläubigen, die auch von vielen Kindern begleitet wurden, beteten unterwegs den Rosenkranz. In Port Moresby führte eine ähnliche Prozession von Erima zur Ela Beach. An ihr nahmen rund 3000 Menschen teil. Nach einigen Jahren Pause veranstalteten auch die Soldaten der Igam Barracks in Lae wieder eine Kreuzweg-Prozession. Sie beteten den Kreuzweg auf dem Kasernengelände.
(PC Online 25.04.00)

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DIE AUFGABEN DER KIRCHEN IN DER GESELLSCHAFT

Die Rolle der christlichen Kirchen in der modernen Stadtgesellschaft war das Thema eines Seminars, das von der United Church Koki (Port Moresby) veranstaltet wurde. Über hundert Personen aus allen in der Hauptstadt vertretenen Denominationen nahmen daran teil. Als Vertreter der veranstaltenden Kirche forderte Bischof Nou Oru vor der Versammlung, die Prioritäten kirchlicher Arbeit richtig zu setzen: Arbeitslosigkeit und andere gesellschaftliche Probleme müssten im Vordergrund kirchlicher Bemühungen stehen. Isu Aluvula, Direktor des Ausschusses für Recht und Ordnung in der Hauptstadt, schätzte, dass von den rund 70.000 arbeitslosen Jugendlichen in Port Moresby 80% Drogen nähmen. Die Mehrzahl krimineller Handlungen stehe mit Drogenkonsum in Verbindung. Aluvula forderte intensivere Vernetzung der NROs mit Kirchen und Regierungsstellen. Richter Baupo von der Drogenabteilung des Provinzgerichts wies auf die Bedeutung der Eltern hin. Rev. Wari Kwara von der United Church stellte die Pläne für ein Rehabilitationszentrum in Kaugere vor, das im Mai eröffnet werden soll. Er hob hervor, dass die Ge-mein-den die Personen nach dem Rehabilitationsprogramm auch wieder in ihre Reihen aufnehmen müssten. Wo das nicht geschehe, würden die ehemaligen Strafgefangenen sicherlich rückfällig. Schließlich sollten die erfolgreich Rehabilitierten anderen Menschen gegenüber missionarisch von ihrem neuen Leben Zeugnis ablegen.
(Independent 13.04.00)

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Aus anderen Ländern
 

AUSTRALIEN: FREIKIRCHEN HABEN SICH ZUSAMMENGESCHLOSSEN

Am 18. Februar wurde die Gemeinschaft der Australischen Christlichen Kirchen (Australian Christian Churches ACC) gegründet. Zu den Mitgliedern hehören die Assemblies of God (AOG), Apostolische Gemeinden, Bethesda, die Waverly Christian Fellowship von Victoria, die Abundant Life Fellowship, die Riverview Community Church von Westaustralien und eine Reihe selbstständiger Gemeinden. Es ist ein Netz von 1000 Gemeinden mit rund 170.000 Mitgliedern. Gleichzeitig wurde die Wohfahrtsorganisation Australian Christian Care (ACCare) ins Leben gerufen. Sie ermöglicht die Kooperation der diakonischen Dienste dieser Gemeinden.
(The Lutheran 13.03.00)

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FIDSCHI: KIRCHEN GEGEN PROSTITUTION UND HOMOSEXUALITÄT

Führende Kirchenvertreter der verschiedenen Denominationen in Fidschi verurteilten unmoralisches Verhalten in einer Resolution, die dem Kabinett der Regierung des Landes vorgelegt werden soll. Dabei ging es vor allem um Prostitution, Homosexualität und Korruption. Die beiden zuerst genannten Bereiche beträfen die Bevölkerung insgesamt. Der Methodist und frühere Senator Paula Sotutu fasste den Rat seiner Kirche so zusammen: "Haltet euch an das, was die Bibel darüber sagt und was der Herr Jesus Christus lehrt".  In Fidschi ist die Methodistische Kirche neben der Katholischen Kirche die stärkste christliche Kirche. An der o.g. Versammlung beteiligten sich neben den Methodisten vor allem die Baptisten und pfingstlerische Freikirchen.
(Independent 30.03.00)

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WESTPAPUA: GEBETE ZUR ERINNERUNG

Ohne Anwendung von Gewalt verlief eine Gebetsversammlung in Jayapura am 1. Mai, an der Tausende von Menschen teilnahmen. Zuvor hatten sie in einem Demonstrationszug unter der Führung von Theys Eluay siebenmal die Stadt durchquert.  Damit erinnerten sie die Öffentlichkeit an den 1. Mai 1963, an dem die Niederlande mit Duldung der Vereinten Nationen das Land an Indonesien übergeben hatten. In einer öffentlichen Podiumsdiskussion am gleichen Tag forderten die Vertreter der einheimischen Bevölkerung Westpapuas die Regierung Indonesiens auf, die Menschenrechtsverletzungen einzustellen. Nicht nur die "Bewegung für ein freies Papua" sondern auch zunehmend Universitätsstudenten drängten auf baldige politische Unabhängigkeit von Indonesien.
(PIR 02.05.00)

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