Pazifik Aktuell August / September 2000 (45)
01.09.2000: Aktuelle Nachrichten aus Papua-Neuguinea und den Inselstaaten
Inhalt: |
INHALT KIRCHLICHE NACHRICHTEN Aus der ELC-PNG
PNG: REGIERUNG SETZT PARLAMENT AUS Die Regierung
von Papua-Neuguinea hat die Parlamentssitzungen von Anfang Dezember
bis Juli 2001 ausgesetzt. Diese sechsmonatige Vertagung aller Sitzungen
soll das Überleben von Sir Mekere Morauta als Premierminister
sichern. Mit der Aussetzung des Parlaments kann ein Misstrauensvotum
gegen Morauta verhindert werden. Laut Verfassung von PNG sind Misstrauensvoten
nur in einem bestimmten Zeitraum gestattet. Für 2001 wären
das die Monate Januar bis Juli. Misstrauensvoten sind in der Vergangenheit
regelmäßig eingebracht worden, so dass bisher noch kein
Premierminister die reguläre Amtszeit von fünf Jahren
erfüllen konnte. Ein Erdbeben
der Stärke acht auf der Richterskala hat die Provinz East New
Britain erschüttert. Das Epizentrum des Bebens lag 20 Meilen
nördlich von Rabaul (Provinzhauptstadt) im pazifischen Ozean.
Wenige Stunden nach dem ersten Beben erfolgte ein zweites Beben,
150 km vom Epizentrum des ersten entfernt, mit einem Wert von 7,7
auf der Richterskala. Die Beben lösten eine Flutwelle (Tsunami)
aus, die zu Strom- und Wasserausfall in der Provinz führte
und die Städte Rabaul und Kokopo unter Wasser setzte.
PNG: PROVINZREGIERUNG DES AMTES ENTHOBEN Das Kabinett
von Papua-Neuguinea hat die Provinzregierung der Western Province
Ende September für ein Jahr von ihrem Amt suspendiert. Premierminister
Sir Mekere Morauta nannte als Gründe Missmanagement und den
Missbrauch öffentlicher Gelder. Basisdienstleistungen in Gesundheit
und Bildung wären nicht erbracht worden. Stattdessen sei die
Western Province trotz des Einkommens durch die Ok Tedi Mine die
ärmste und am wenigsten entwickelte Region des Landes. Dies
sei ein Widerspruch in sich. Morauta forderte einen Rechenschaftsbericht
über die Einnahmen und Ausgaben der letzten drei Jahre und
mehr Transparenz bei der Verwendung von Geldern. Der seines Amtes
enthobene Provinzgouverneur Norbert Makmop hat seine Unterstützung
bei diesen Untersuchungen zugesagt. Die Zahl der
aus Australien und Indonesien nach Papua-Neuguinea eingeschmuggelten
automatischen Waffen hat sich in den letzten Jahren drastisch erhöht.
Die Sturmgewehre M-16 und AK-47 würden gegen hochwertiges Marihuana
eingetauscht, heißt es in einem Bericht des australischen
Geheimdienstes. Dieser "Waffen gegen Drogen"-Handel sei besonders
intensiv an der Grenze zu Westpapua zwischen Anhängern der
Bewegung für ein freies Papua (OPM) und den Hochlandklanen
in Papua-Neuguinea. Menschen, die in der Vergangenheit mit Pfeil
und Bogen ihre Kämpfe austrugen, kämen so in den Besitz
hochgefährlicher Waffen, warnt der Bericht. Diese gelangten
auch in die Städte, wo sich kriminelle Gangs und Rascals (dt.
Banditen) Schießereien auf offener Straße lieferten.
Sir Mekere Morauta sagte, die Regierung denke nun über ein
Verbot von Besitz und Gebrauch von Schusswaffen durch Privatpersonen
nach. PNG: AUSTRALIEN UNTERSTÜTZT ARMEE Australien unterstützt
die Streitkräfte Papua-Neuguineas (PNG Defence Forces) mit
neun Millionen AUS Dollar (ca. 11 Mio. DM). Darauf einigten sich
die Vertreter der Verteidigungsministerien. Premierminister Sir
Mekere Morauta (PNG) sagte, die Finanzspritze solle dazu verwendet
werden, disziplinarische Probleme innerhalb der Streitkräfte
zu lösen. Jetzt könnten die ausstehenden Löhne an
die Soldaten gezahlt werden, außerdem könnten die drei
Stützpunkte der Armee modernisiert werden. Mit der finanziellen
Hilfe unterstützt Australien Morautas Versuch einer umfassenden
Reform der Verteidigungsstreitkräfte. BOUGAINVILLE: LANDBESITZER KLAGEN GEGEN RIO TINTO Die Panguna
Landowners Association (PLA), eine Vereinigung von Landbesitzern
des Gebietes rund um die stillgelegte Panguna-Mine auf der Insel
Bougainville, hat eine Sammelklage gegen das Bergbauunternehmen
Rio Tinto eingereicht. Die Kläger werden vor dem Gerichtshof
der amerikanischen Stadt San Francisco von Rechtsanwalt Steve Berman
(Kanzlei Hagens Berman) vertreten. Berman hat sich durch spektakuläre
Prozesse in den USA, wie beispielsweise einer Klage gegen die Tabakindustrie,
einen Namen gemacht. Assistiert wird Berman von den australischen
Anwälten Slater & Gordon aus Melbourne, die seit Jahren
für die Rechte indigener Minderheiten eintreten. Die PLA klagt
auf Kompensationszahlungen in Höhe von Milliarden von US Dollar
wegen der Zerstörung ihres Ökosystems und der traditionellen
Lebensweise der Menschen im Minengebiet. Wegen des elf Jahre andauernden
Konfliktes auf Bougainville und den damit einhergehenden Folgen
wird Rio Tinto auch die Verletzung der Menschenrechte vorgeworfen.
BERGBAU: 183 TOTE DURCH GIFTIGEN ABRAUM Parlamentsmitglied
Opis Papo (Lagaip-Porgera Gebiet) hat die Betreiberfirma der Porgera-
Mine in der Enga Provinz, Placer Niugini Limited, für den mysteriösen
Tod von 183 Anwohnern des Strickland Flusses in den letzten zehn
Jahren verantwortlich gemacht. Die Anwohner
des unteren Ok Tedi (Fluss) haben eine 1,938 Millionen US Dollar
(ca. 4,53 Mio. DM) teure Klage gegen Ok Tedi Mining Ltd. (OTLM)
und Broken Hill Proprietary Papua New Guinea (BHP-PNG) eingereicht.
33 Kläger gehen als Vertreter von 600 Dorfbewohnern gerichtlich
gegen die Unternehmen vor. In der Anklageschrift heißt es,
durch die giftigen Abräume und Reststoffe aus der Ok Tedi Mine
sei das Flusswasser untrinkbar geworden. Es gefährde die Gesundheit
von Mensch, Tier und Umwelt. Durch die Sedimentablagerungen sei
der Fluss verflacht und die Strömungsgeschwindigkeit angestiegen.
Erdrutsche würden Gärten begraben und die Ernte überschwemmen.
FIDSCHI: LEPTOSPIROSE-EPIDEMIE Anfang September
brach in der Macuata Provinz im Norden von Fidschi eine Leptospirose-
Epidemie aus, die bislang 23 Opfer gefordert hat. Die häufig
tödlich verlaufende Krankheit wurde erstmals 1998 in der Provinz
diagnostiziert. Leptospirose ist eine Infektionskrankheit, die durch
Ratten, Mäuse und Nagetiere direkt und über deren Urin
auf den Menschen übertragen wird. Die Bakterien dringen über
Wunden oder Schleimhäute (Augen, Mund, Nase) in den Körper
ein und führen zu Infektionen von Niere, Leber und Knochenmark.
Trotz guter Heilungschancen durch die intensive Verabreichung von
Penicillin oder Doxycyclin verläuft die Krankheit in über
20 Prozent der Fälle tödlich. MILITÄRSTÜTZPUNKT GUAM AUSGEBAUT Die Vereinigten
Staaten von Amerika erweitern ihre militärische Einflussnahme
auf die asiatischen Länder durch den Ausbau ihres Militärstützpunktes
auf der Insel Guam im nördlichen Pazifik. Der seit 1978
unabhängige Staat Tuvalu wurde zum 1. September 2000 in die
Vereinten Nationen (UN) aufgenommen. Die 188 Mitgliedsnationen sprachen
sich einstimmig für eine Aufnahme des polynesischen Inselstaates
und seiner 11.000 Einwohner aus. Die UN-Vollmitgliedschaft war bisher
an den hohen Kosten gescheitert. Nun wurde sie durch das Internet
möglich. Zwar gibt es auf den neun Atollen mit einer Landfläche
von 26 Quadratkilometern keinen einzigen Computer, doch der Staat
verkaufte das begehrte Länderkürzel "TV" an eine kanadische
Firma. Diese vergibt den Domainnamen an Fernsehfirmen weltweit.
Dafür erhält der kleine Staat 4.000 km östlich von
Australien 20 Millionen US Dollar jährlich (ca. 46,6 Mio. DM),
was der Hälfte des Staatshaushaltes entspricht. Weitere Gelder
erhält Tuvalu aus dem Verkauf von Briefmarken, die unter Sammlern
als sehr wertvoll gelten. VANUATU NEUES MITGLIED DER WTO? Vanuatu und
Neuseeland haben Ende Oktober in Port Vila (Vanuatu) eine Übereinkunft
über den zukünftigen Beitritt Vanuatus zur Welthandelsorganisation
WTO geschlossen. Das Abkommen wurde vom vanuatischen Minister für
Handel und Geschäfte, Roy Mickey, und dem neuseeländischen
Hochkommissar Robert Taylor unterzeichnet und soll im nächsten
Monat zur Beschlussfassung der WTO in Genf vorgelegt werden. Dem
Abkommen war eine Verhandlungsphase von drei Jahren vorausgegangen.
WESTPAPUA: 31 TOTE BEI UNRUHEN IN WAMENA Eine Demonstration
gegen die Abnahme der Morgensternflagge am 6. Oktober in der Stadt
Wamena endete für 31 Menschen tödlich. Die Todesopfer
hatten in der Stadt im Baliem-Tal in Anwesenheit pro-indonesischer
Milizen für Unabhängigkeit und Freiheit sowie gegen die
Abnahme der Morgensternflagge demonstriert, als die Polizei das
Feuer eröffnete und zwei Unabhängigkeitsbefürworter
erschoss. Daraufhin schalteten sich Mitglieder der "Papua Taskforce"
ein, einer zivilen paramilitärischen Organisation, die für
die Unabhängigkeit ist. Zusammen mit Bürgern aus Wamena
und umliegenden Dörfern schoss die Taskforce auf die indonesische
Polizei und auf Siedler aus Südsulawesi, die im Rahmen der
Transmigrationspolitik der Indonesier nach Wamena umgesiedelt worden
waren. 45 Menschen wurden verletzt, 26 der 31 Opfer waren indonesische
Siedler. WESTPAPUA: MORGENSTERNFLAGGE MUSS AM 1.12. RUNTER Der Leiter des
auf dem Zweiten Papuanischen Kongress im Juni gewählten Präsidiums,
Theys Eluay, hat sich mit den indonesischen Behörden auf einen
Kompromiss geeinigt. Die Morgensternflagge, Symbol für die
Unabhängigkeit und Freiheit (indon. Merdeka) Westpapuas, darf
nach dem 1. Dezember nur noch vor den Wohnhäusern der lokalen
Klanführer in den 14 Distrikten des Landes wehen. WEST PAPUA/GAG: WOHIN MIT DEM ABRAUM? Die 1996 vom
Bergbaukonzern Broken Hill Proprietary (BHP) beauftragte Beratungsfirma
Natural Systems Research (NSR) hat erste Ergebnisse ihrer Machbarkeitsstudie
zur geplanten Nickelmine auf der Insel Gag vorgelegt. OSTTIMOR: RÜCKKEHR NACH OSTTIMOR IST SCHWIERIG Von den rund
300.000 Osttimoresen, die nach dem Unabhängigkeitsreferendum
Ende August 1999 vor dem Terror indonesischer Milizen nach Westtimor
geflüchtet waren, sind bisher 170.000 nach Osttimor zurückgekehrt.
Seit dem Rückzug der UN-Organisationen ist eine organisierte
Rückkehr für die rund 120.000 verbliebenen Flüchtlinge
in den westtimoresischen Camps kaum mehr möglich. Nachdem Anfang
September drei Mitarbeiter des Flüchtlingshilfswerks der UN
(United Nations High Commission for Refugess) ermordet worden waren,
hatten alle UN-Organisationen Westtimor verlassen. Hunderte von
Osttimoresen versuchen zur Zeit auf eigene Faust, in ihre Heimat
zurückzukehren. Die in den Camps operierenden pro-indonesischen
Milizen aus Osttimor versuchen, diese Rückkehr zu verhindern.
Viele Lager seien vollständig von Milizen kontrolliert, die
Flüchtlinge dürften die Camps nur unter Aufsicht zu bestimmten
Zeiten verlassen, hieß es seitens des UN-Flüchtlingswerks.
SALOMONEN: ABKOMMEN VON TOWNSVILLE SICHERT FRIEDEN Mitte Oktober
unterzeichneten die Regierung der Salomonen, die Malaita Eagle Force
(MEF) und die Isatabu Freedom Fighters (IFF) im australischen Townsville
ein Friedensabkommen. Der Unterzeichung waren Friedensverhandlungen
unter der Beobachtung des neutralen Vermittlers Neuseeland voraus
gegangen. SALOMONEN: VIER TOTE BEI RAZZIA IN GIZO Bei einer Razzia
in der Verwaltungshauptstadt der westlichen Salomon-Insel Gizo sind
Anfang November vier Menschen getötet worden. Zwei der Opfer
sind Mitglieder der Bougainville Revolutionary Army (BRA) , die
anderen beiden kommen von den Salomonen. Die BRA sagte zu dem Vorfall,
bei den Toten handele es sich um Mitglieder der geheimen Operation
"Black Shark". Diese Operation sähe eine Entwaffnung aller
BRA-Mitglieder vor, die auf Seiten der Malaita Eagle Force gekämpft
hätten. Die Opfer hätten sich nicht entwaffnen lassen
und seien Kriminelle, erklärte ein Sprecher der BRA. Sie hätten
sich nicht an die Vereinbarung gehalten, nach Abschluss der Friedensverhandlungen
von Townsville nach Bougainville zurückzukehren. FIDSCHI: ACHT TOTE BEI MEUTEREI Bei einer internen
Meuterei in der Königin-Elisabeth-Kaserne in Suva wurden acht
Soldaten getötet. 28 Personen wurden bei der Schießerei
zwischen 40 aufständischen Soldaten der "Counter Revolutionary
Warfare" (CRW) und loyalen Truppen des fidschianischen Militärs
(FMF) verletzt, darunter acht Zivilpersonen, die in der Nachbarschaft
der Kaserne arbeiteten. FIDSCHI: RICHTER: INTERIMSREGIERUNG IST ILLEGAL Die Entscheidung
des Richters Anthony Gates am obersten Gerichtshof (High Court)
von Fidschi war eindeutig: Die nach dem Putsch eingesetzte Interimsregierung
unter Premierminister Laisenia Quarse und Präsident Josefa
Iloilo ist illegal. Die Verfassung von 1997, die unter dem seit
Juni herrschenden Kriegsrecht vom Militär außer Kraft
gesetzt worden war, ist rechtskräftig. FIDSCHI: JAPANER BAUEN KUPFERMINE Die japanische
Bergbaufirma Nittetsu Mining Company hat mit den Sondierungen der
Kupferbestände in der Provinz Namosi (Fidschi) begonnen. Damit
beginnt die erste Phase des auf fünf Jahre angelegten
Plans zum Abbau
eines der weltweit größten upferbestände.
KANAKY: ERFASSUNG DER SCHILDKRÖTEN Die "Gesellschaft
zur Bewahrung der Umwelt" (Association to safeguard New Caledonia’s
nature, ASNNC) hat in diesem Monat mit der Etikettierung der Schildkröten
in den Gewässern vor dem D’Entrecasteaux Riff auf der Surprise
Insel im Norden des französischen Überseeterritoriums
begonnen. Die Anzahl der Schildkröten sowie Größe
und Gewicht der Eier werden bereits seit 13 Jahren systematisch
erfasst, um die Entwicklung dieser vom Aussterben bedrohten Art
zu dokumentieren. Die unter Leitung des ASNNC-Präsidenten Jean-Louis
d’Auzon stehende Kampagne wird alljährlich zur Brutzeit der
Schildkröten durchgeführt. Vom 27. bis
zum 30. Oktober hat in Tarawa/Republik Kiribati das 31. Treffen
des Pacific Islands Forum mit Vertretern aller 16 Mitgliedsstaaten
stattgefunden. Der vor 30 Jahren gegründete Zusammenschluss
von Australien, Neuseeland und pazifischen Inselstaaten im South
Pacific Forum hat sich 1999 umbenannt in "Pacific Islands Forum".
Die Mitgliedsstaaten
aus der Gruppe der Small Islands States (SIS) im Pazifik (Cook-Inseln,
Kiribati, Nauru, Niue, Marshall-Inseln und Tuvalu) haben die im
September in Honolulu gefasste "Konvention über den Schutz
von wandernden Fischbeständen im West- und Zentralpazifik"
begrüßt. Diese sieht Kooperationen zwischen den im Pazifik
fischenden Nationen vor. Des Weiteren enthält sie ein
Konzept zur nachhaltigen Hochseefischerei und zur ökonomischen
Stabilität der SIS, die vom Fischfang leben. Wichtig sei vor
allem der nachhaltige Thunfischfang, um diese wichtige Nahrungs-
und Einkommensquelle für folgende Generationen zu bewahren,
hieß es von Seiten der SIS. Ein australisches
Biotechnologie-Unternehmen hat sich die Exklusivrechte am Genpool
der Tonganer gesichert. Die Firma "Autogen Limited" will die Erbmasse
DNS (Desoxyribonucleinsäure) der 110.00 Tonganer nutzen, um
Medikamente gegen Diabetes, Herzkrankheiten, Bluthochdruck und Krebs
zu entwickeln. Autogen Ltd. sucht dabei nach Zusammenhängen
zwischen bestimmten Genen und Krankheiten. Der Genpool Tongas gilt
als aussichtsreich für die Entdeckung neuer medizinischer Zusammenhänge,
da die Bevölkerung relativ isoliert auf den Inseln lebte und
durch innerethnische Heiraten so gut wie kein genetischer Austausch
mit anderen Völkern stattfand. TONGA: HANDELSBEZIEHUNGEN ZUR MONGOLEI Der tonganische
König Taufa’ahau Tupou IV ist der Einladung des mongolischen
Staatspräsidenten Natsagiin Bagabandi gefolgt. Ein offizieller
Sprecher des königlichen Palastes in Tonga sagte, der König
sei an diplomatischen Beziehungen zur Mongolei interessiert. Auch
Bagabandi betonte, sein Land erwäge Handelsbeziehungen zu Tonga.
Am Rande seiner Reise durch Japan und die Mongolei erhielt König
Tupou IV die Ehrendoktorwürde der Soka Gakkai Universität
in Tokio zugesprochen. Universitätspräsident Daisaku Ikeda
lobte in seiner Ansprache die weise Regierungsführung des tonganischen
Staatsoberhauptes, der sich seit jeher für Frieden in der Region
eingesetzt habe. HAWAI’I: JUBILÄUM IM CENTER FOR PACIFIC ISLANDS STUDIES Das ‚Center
for Pacific Islands Studies’ an der Universität von Hawai’i
in Honolulu feiert sein 50-jähriges Bestehen. Das Zentrum wird
geleitet von Dr. Robert C. Kiste, der seit 22 Jahren im Amt ist.
Aufgabe der akademischen Institution ist neben der Lehrtätigkeit
für zur Zeit 30 Studenten die Forschung zu geschichtlichen,
politischen, wirtschaftlichen und sozialen Fragen im pazifischen
Raum. Kiste und ein Team von 36 Kollegen arbeiten mit Einrichtungen
in der ganzen Welt zusammen, z.B. auch mit dem Geheimdienst der
USA, dem CIA (Central Intelligence Agency). Halbjährlich gibt
das Studienzentrum das Journal "The Contemporary Pacific" mit Aufsätzen
von Autoren unterschiedlichster Fachrichtungen heraus. NEUSEELAND: SCHNELLE KOMMUNIKATION Das längste Glasfiberoptikkabel der Welt wurde Mitte November vom 50-prozentigen Anteilseigner New Zealand Telecom Corp. in Betrieb genommen. Das 30.500 Kilometer lange Kabel verläuft quer durch den Pazifik und die Tasmanische See und verbindet Neuseeland, Australien, Fidschi und Amerika. Die "Kreuz des Südens" benannte Verbindung hat 1,2 Milliarden US Dollar gekostet (ca. 2,8 Mrd. DM). Dafür ist die Übertragungskapazität um 120 mal höher als das 1992 verlegte PacRim Kabel. Die Übertragungsdauer zwischen Neuseeland und den USA beträgt nur das siebzigtausendste einer Sekunde. Die Verlegung des in 90 Zentimeter Tiefe unter dem Meeresboden verankerten Kabels hat zwei Jahre gedauert. (AFP 16.11., 21.11.00) AUSTRALIEN: KAMPFKRAFT SOLL VERDOPPELT WERDEN Der Nationale
Sicherheitsausschuss der Regierung hat einer Erhöhung des Verteidigungshaushalts
um 30 Prozent bis zum Jahr 2010 zugestimmt. Außerdem soll
die Kampfkraft der Armee verdoppelt werden. Der bisherige jährliche
Militäretat von 15,5 Milliarden Mark soll mit zusätzlichen
600 Millionen Mark aufgestockt werden. Weitere Pläne sehen
den Einsatz von Frühwarnflugzeugen vor. AUSTRALIEN: BILANZ DER OLYMPISCHEN SPIELE 2000 3,5 Milliarden
AUS Dollar (ca. 4,3 Mrd. DM) - das ist die Kostenbilanz der Olympischen
Spiele in Sydney. Die Kosten verteilen sich wie folgt: 2,14 Milliarden
hat die Regierung der Provinz New South Wales zur Verfügung
gestellt, 180 Millionen gab das britische Commonwealth und 1,2 Milliarden
Dollar bezahlten private Sponsoren. Den Kosten stehen 4,8 Milliarden
Dollar (ca. 5,8 Mrd. DM) Einnahmen für das Internationale Olympische
Komitee IOC gegenüber. AUSTRALIEN: ERSTE DIDGERIDOO- UNIVERSITÄT ERÖFFNET Im australischen
Alice Springs wurde die erste Didgeridoo-Universität eröffnet.
Das weltweit einzigartige Ausbildungszentrum für das Spielen
des traditionellen Musikinstruments der Aborigines gehört zur
Pwerte Marnte Marnte Aboriginal Corporation, die bereits einige
Auszeichnungen für sozialverträglichen Tourismus entgegennehmen
konnte. Das Didgeridoo wird aus einem ausgehöhlten Eukalyptusbaumstamm
hergestellt. Um Töne zu erzeugen, muss man in das Instrument
hinein mit vibrierenden Lippen "sprechen". Diese höchst komplizierte
Technik kann nun an der Universität bei bekannten Musikern
erlernt werden. AUSTRALIEN: MELBOURNE MUSEUM SPRENGT REKORDE Der größte
Museumskomplex der südlichen Hemisphäre wurde am 21. Oktober
in Melbourne eröffnet. Der 236 Millionen AUS Dollar (ca. 319
Mio. DM) teure Neubau in den Carlton Gardens der viktorianischen
Metropole zeigt 16 Millionen (!) Objekte zur Geschichte und Zukunft
des fünften Kontinents. Vorbild der 80.000 Quadratmeter umfassenden
Anlage war das Frankfurter Museumsufer mit seinen zahlreichen boutiquenhaften
Ausstellungsräumen. Der Direktor des Melbourne Museum, George
McDonald, setzt inhaltlich auf Multimediapräsentationen. Ganz
ohne Technologie dagegen kommen die Herzstücke des Museums
aus: Die 30 m hohe Waldgalerie mit 82 Pflanzen- und 25 Tierarten
sowie das ausgestopfte Rennpferd Phar Lap (dt. Blitz), das seit
seinem mysteriösen Tod 1932 als "nationales Kulturgut" gilt.
35 Menschen
starben bei einer zweitägigen Kundgebung in der Provinzhauptstadt
von Aceh. Rund 400.000 Menschen hatten sich in Bandah Aceh versammelt,
um für ein Referendum zur Unabhängigkeit der indonesischen
Provinz zu demonstrieren. Organisator der Demonstration war das
von Studenten und lokalen Bürgergruppen geleitete "Informationszentrum
für ein Referendum in Aceh". AUTONOMIE FÜR ACEH UND WESTPAPUA? Die indonesische
Regierung hat angekündigt, im Mai 2001 den von Konflikten geprägten
Provinzen Aceh und Westpapua (Irian Jaya) einen besonderen Autonomiestatus
einzuräumen. Die Einheit der Nation solle allerdings gewahrt
werden, auch gelte es, nationale Desintegration zu vermeiden, erklärte
Bambang Susilo Yudhoyono, Minister für Soziales, Politik und
Sicherheit. Bereits im Januar soll ein Gesetz über die regionale
Autonomie für die Provinzen Ostkalimantan und Riau erlassen
werden. SPORT: DEUTSCHLAND BEIM AMERICAS CUP? Am 31. Americas
Cup 2002/2003 wird sich möglicherweise erstmals ein deutsches
Boot beteiligen. Der aus Leverkusen stammende Industrielle Michael
Illbruck hat angekündigt, er werde gemeinsam mit dem Düsseldorfer
Yacht-Club den Kampf um die weltweit wichtigste Segeltrophäe
aufnehmen. Das Startgeld in Höhe von 150.000 Dollar hat Illbruck
bereits überwiesen. Für die Vorbereitung und Durchführung
rechnet der 40-jährige Segler mit Investitionen in Höhe
von 25 Millionen Mark. SPORT: SAMOANER TUA UNTERLIEGT LEWIS Der samoanische
Boxer David Tua hat die Boxweltmeisterschaft im Schwergewicht gegen
den Amerikaner Lennox Lewis nach Punkten verloren. Die Niederlage
sei trotzdem positiv zu bewerten, sagte ein Funktionär des
samoanischen Boxkomitees. Tua habe sich unter Samoanern und Amerikanern
Freunde geschaffen, darunter die Basketballlegende Michael Johnson
und den Ex-Weltmeister George Foreman. Aus Solidarität und
zur Unterstützung ihres Freundes seien viele Fans im traditionellen
ulafala zum Kampf erschienen. Die rote Halskette aus Blumen gehört
zur traditionellen Begrüßungszeremonie auf Samoa und
wurde zum Symbol für David Tua, der die Arena stets mit dieser
Kette betritt. Der Boxkampf habe das Land Samoa in den USA bekannter
gemacht, hieß es in den Medien. PAPUA-NEUGUINEA IM VIERTELFINALE Die von der
neuguineischen Gasgesellschaft gesponsorte Rugbymannschaft "PNG
Gas Kumuls" hat das Viertelfinale im World Cup der Rugby-Liga erreicht.
Die Paradiesvögel (Pidgin: Kumul) sind bisher ungeschlagen.
Sie gewannen gegen den Gastgeber Frankreich mit 23:20 Punkten, schlugen
Südafrika haushoch mit 16:0 und siegten gegen Angstgegner Tonga
mit 30:22. Im Viertelfinale treffen die Kumuls nun auf Wales.
COOK-INSELN GEWINNEN UMWELTSCHUTZPREIS Rarotonga: Die
Cook-Inseln haben den erstmals verliehenen Umweltschutzpreis für
die Bewahrung und Erhaltung des Takitumu Naturschutzgebietes gewonnen.
Um den vom Südpazifischen Umweltentwicklungsprogramm (South
Pacific Regional Environment Programme) ausgesetzten Preis hatten
sich 17 Naturschutzgebiete mit einer Gesamtfläche von zwei
Millionen Quadratkilometern an Land und Meer in zwölf pazifischen
Ländern beworben. Der Preis soll die pazifischen Staaten mit
Umweltschutzgebieten ermutigen, sich ohne finanzielle Hilfe von
außen für die Bewahrung ihrer natürlichen Umwelt
einzusetzen. ALTERNATIVER NOBELPREIS FÜR INDONESISCHEN ANWALT Stockholm/Jakarta:
Der indonesische Menschenrechtsanwalt Munir hat den alternativen
Nobelpreis für seinen "Mut und Hingabe beim Kampf für
die Menschenrechte und die Kontrolle des Militärs" bekommen.
Der aus Ostjava stammende 35-jährige Anwalt, der wie viele
Indonesier nur einen Namen hat, erhielt den Preis von der ‚Stiftung
für richtiges Leben’ (Right Livelihood Society) aus Stockholm.
Munir ist der Vorsitzende der Menschenrechtskommission KONTRAS (Kommission
für Verschwundene und Gewaltopfer), die 1998 gegründet
wurde. Kontras bemüht sich um die Aufklärung des Schicksals
"verschwundener" Menschen und sammelt Material, um den Machtmissbrauch
des indonesischen Militärs zu dokumentieren. Munir klärt
Verbrechen auf, die während der Amtszeit des Diktators Suharto
von ihm und seinen Generälen begangen wurden, und dringt auf
Reformen. Tuvalu: Der
Südseestaat Tuvalu hat Telefonsexanbieter aus seinem Telefonnetz
verbannt. 1999 hatte Tuvalu rund 3,5 Millionen Mark durch die Vergabe
seiner Vorwahl 00688 an die Telefonsexanbieter verdient. Für
das Jahr 2000 rechnete Tuvalu nur mit einigen hunderttausend Mark
Einnahmen. Premierminister Ionatana Ionatana vom Atoll Vaiaku erklärte:
"Wir brauchen keine Sexanrufe mehr. Das schadet unserem Ruf als
Christen". 99 Prozent der 11.000 Einwohner sind Protestanten.
NEUKALEDONIER BEVORZUGEN FRANZÖSISCHE KONDOME Nouméa:
Am Rande des achten Pazifischen Kunstfestivals in Nouméa
(Kanaky) kam es zu erregten Debatten über die Verteilung von
Kondomen unter den Festivalbesuchern. André Peteru, offizieller
Sprecher des Sekretariats der Pazifischen Kommission und Leiter
eines Aidshilfeprojektes, wollte neben Postern, T-Shirts und Infozetteln
ebenfalls Kondome verteilen. Dazu erhielt er von der neukaledonischen
Gesundheitsbehörde die Auflage, die rund 4.000 Kondome aus
Frankreich und Australien gemäß der Staatsangehörigkeit
der Festivalgäste zu verteilen. Neukaledonier hätten in
der Vergangenheit gute Erfahrungen mit Kondomen aus französischer
Produktion gemacht, mit den australischen Präservativen seien
sie dagegen unzufrieden, verlautete aus dem Gesundheitsamt.
Allerdings dürfe Peteru die australischen Kondome in verschiedenen
Geschmacksrichtungen an die nicht-frankophonen Besucher verteilen,
hieß es weiter. FILM ÜBER WESTPAPUA IST FESTIVALSIEGER Kanada: "Mysterious
Mamberano" heißt der Sieger des Filmfestivals in Banff, einer
Stadt in den kanadischen Rocky Mountains. Papua-Neuguinea
(ww): Die Polizei wurde gerufen, um eine Schlägerei an der
Anlegestelle von Oro Bay (Popondetta, Oro Province) zu verhindern.
Betelnuss-Aufkäufer aus dem Hochland stritten sich mit der
Besatzung eines Schiffes von Lutheran Shipping, weil diese sich
geweigert hatte, die Säcke mit der kostbaren Fracht zu transportieren.
"Unsere Leute verstehen nicht, dass es einen Unterschied zwischen
Fracht- und Passagierschiffen gibt", so ein Sprecher der Spedition
Niugini Agencies, die für die Abwicklung des Verkehrs im Hafen
zuständig ist. Es waren Beschwerden eingegangen, dass die Betelnusshändler
die Vorschriften laufend missachten. Nun wurde die Polizei gerufen,
um der Schiffsbesatzung zu helfen, die fast 1.000 Säcke wieder
vom Schiff zu holen. Berichten zufolge sind die Aufkäufer dann
friedlich zur Niederlassung von Niugini Agencies gezogen. Dort forderten
sie eine Sonderfahrt eines Schiffes nach Lae. Als die in Kamkumung
(Lae) wartenden Händler schließlich die verspätet
eintreffende Ware besichtigten, war diese ihnen nicht frisch genug.
So machten die Aufkäufer aus dem Hochland erhebliche Verluste.
KIRCHLICHE
NACHRICHTEN Aus der
ELC-PNG MELPA LUTHERAN CHURCH: ERSTE SYNODALTAGUNG Im September
2000 fand die erste Synodaltagung der aus Gemeinden des Hagendistrikts
der ELC-PNG bestehenden neu gegründeten Melpa Lutheran Church
statt. Ein eigener Kirchenrat wurde gebildet. Auf der früheren
Missionsstation Kentagl wurde eine theologische Ausbildungsstätte
mit Namen ‚Herman Strauss Theological Training‘ eingerichtet. Der
Lehrbetrieb begann mit insgesamt 18 Studierenden. Im Jahr 2001 sollen
Wohnhäuser für die Studierenden gebaut werden. Die Melpa-Kirche
plant für jeweils 300 Kirchenmitglieder einen Pfarrer zur Verfügung
zu stellen. Das bedeutet, dass weitere 150 Pfarrer ausgebildet werden
müssen. Darüber hinaus werden in Kentagl Evangelisten
und Leiterinnen der kirchlichen Frauenarbeit ausgebildet. Fortbildungskurse
und Auffrischungskurse zur Stärkung des Glaubens sollen hier
ebenfalls angeboten werden. KONFERENZ DER LUTHERISCHEN FRAUEN Die Gründung
einer eigenen Pfadfinderinnen-Organisation (Girls Brigade) nach
angelsächsischem Vorbild wurde kürzlich auf der Insel
Karkar (Madang-Provinz) von der alle zwei Jahre stattfindenden landesweiten
Frauenkonferenz der ELC-PNG beschlossen. Aus allen 15 Distrikten
der Kirche waren insgesamt rund 2.800 Vertreterinnen der Frauenarbeit
auf den verschiedenen Ebenen der Kirche angereist. Einige Männer
waren in Beraterfunktion dabei. Das Motto der vom 25. bis 29. September
dauernden Tagung war in Anlehnung an 2. Kor. 9: 6-8 ‚Frau, halte
ein, denke nach, entscheide dich und mach dich auf‘. Mit der ‚Girls
Brigade‘ soll vor allem jüngeren Mädchen eine Gelegenheit
gegeben werden, sich mit altersgemäßen Aktivitäten
am kirchlichen Leben zu beteiligen. Im Mittelpunkt der Tagung stand
das 50jährige Jubiläum der Frauenarbeit der Lutherischen
Kirche. Die Teilnehmerinnen wiesen mit Nachdruck darauf hin, dass
immer noch viele Frauen Analphabeten seien und ihr Wissen nicht
an andere Frauen weitergeben könnten. Für die Bildungsaufgaben
würden vor allem auch geeignete Materialien bzw. Schriften
benötigt. Die Konferenz entschied sich für die Mitgliedschaft
der lutherischen Frauenorganisation im Nationalrat der Frauen von
PNG (National Council of Women NCW). Die nächste landesweite
Frauenkonferenz wird im Jahr 2002 in Mt. Hagen stattfinden.
Präsident
Ohuno wurde für weitere vier Jahre in seinem Amt als Präsident
des Goroka-Distrikts bestätigt. Mit 40 Stimmen lag er klar
vor seinen Mitbewerbern Pfr. Futenu (29 Stimmen), Pfr. Kinau (22),
Pfr. Tie (21). PARTNER DER ELC-PNG FORDERN VERSÖHNUNG Die überseeischen
Partnerkirchen empfehlen der ELC-PNG, sich weiterhin für eine
Versöhnung mit der Melpa Lutheran Church einzusetzen. Vor allem
sollten die noch existierenden Bindungen und Verbindungen
zwischen der ELC-PNG und der Melpa-Gruppe wahrgenommen und aufrechterhalten
werden. Die überseeischen Partner haben ihre Unterstützung
bei allen Versuchen der Versöhnung zugesagt. Aus
dem Kirchenrat der ELC-PNG VON PERSONEN Rev. Jim Baital,
zuletzt Studentenpfarrer am Balob Teachers‘ College, soll eine Pfarrstelle
in der Stadt Vanimo (West Sepik) übernehmen. LUTHERAN SHIPPING FÄHRT BIS VANIMO Die Schifffahrtsgesellschaft
der Evangelisch-Lutherischen Kirche von PNG Lutheran Shipping hat
ihren Passagierdienst nun bis nach Vanimo (West Sepik Province)
ausgedehnt. Einmal pro Woche werden die Passagierschiffe MV Rita
und MV Mamose diesen Hafen anlaufen. Bislang gab es dorthin nur
einen Frachtschiff-Dienst, der bei Bedarf auch Passagiere aufnahm.
Die Fahrzeit betrug aber mehrere Tage. Die schnelleren Passagierschiffe
legen die Fahrt in nur einem Tag zurück. Vanimo sei als Reiseziel
vor allem deswegen in der letzten Zeit attraktiv geworden, weil
es nun von dort eine Straßenverbindung nach Jayapura gibt
und der Handel durch eine Freihan-delszone in der Provinz gefördert
werde. Zudem werden die Flugpreise immer teurer. Für die Schifffahrt,
einfache Strecke, sind 96,50 Kina bzw. 120,50 Kina in der Touristenklasse
zu zahlen. Kinder zahlen den halben Preis. Aus der
Ökumene in PNG Die Katholische
Kirche hat die Ernennung zweier neuer Hilfsbischöfe bekanntgegeben.
Es sind Rev. Pater Cherubim Dambui und Rev. Pater John Ribat.
Regierung und
Kirchen sollten kritisch Bilanz ziehen im Hinblick auf ihren historischen,
strukturellen und kulturellen Anteil zur Entwicklung der Lage der
Nation. Dies forderte Gwen Tulo, Frauenbeauftragte beim ökumenischen
Rat der Kirchen von PNG (PNGCC), bei einem Gipfeltreffen zwischen
Vertretern und Vertreterinnen der Regierung, Kirchen und Nicht-Regierungs-Organisationen.
Die vom Innenministerium organisierte Konferenz stand unter dem
Thema: ‚Einen gemeinsamen Weg finden für Gleichheit und Nachhaltigkeit
in der Entwicklung‘. Regierung und Kirchen müssten klare Vorstellungen
davon entwickeln, wie sie den Herausforderungen der Gegenwart begegnen
wollen. Dazu müssten die Verantwortlichen in den Führungspositionen
gestärkt werden. Voraussetzung für partnerschaftliche
Zusammenarbeit sei allerdings, dass sich die beteiligten Parteien
über ihre eigenen Rollen im Klaren sind. Aufgabe der Kirchen
sei es laut Mrs. Tulo, ihren Mitgliedern und der Gesellschaft allgemein
aus dem Evangelium abgeleitete ethische Werte zu vermitteln, vor
allem in den Bereichen Verantwortlichkeit, Transparenz, Integrität
und Haushalterschaft. Die Kirchen selbst haben Strukturen, die den
Gemeinsinn sowie die Verbreitung des Evangeliums und die gesellschaftlich-soziale
Entwicklung fördern. Bischof Clarence
Kapali von der United Church hat die Staatsregierung aufgefordert,
unverzüglich Wege zu suchen, den illegalen Waffenschmuggel
ins Hochland von PNG zu unterbinden. Der Bischof für die Hochlandregion
seiner Kirche reagierte damit auf sich häufende Berichte über
die Verwendung von Schnellfeuerwaffen bei Stammeskämpfen in
der Provinz Südliches Hochland. In seinem Bericht vor der 17.
Generalversammlung der United Church beklagte der Kirchenführer,
dass anhaltende Kämpfe die kirchliche Arbeit in der Region
stark behinderten. Unschuldige Menschen würden in großer
Zahl umgebracht, die Schulen hätten schließen müssen,
weil die Kinder nicht mehr zur Schule geschickt würden. Dies
habe Besorgnis im gesamten Hochland ausgelöst. Immer häufiger
würden die Bewohner des Hochlandes Stammeskämpfe als einzigen
Lösungsweg sehen statt sich an die Justiz oder die Kirchen
um Hilfe zu wenden. Zwei Frauen
sind von der Katholischen Bischofskonferenz ausgewählt worden,
die katholischen Laien Papua-Neuguineas beim Forum des Heiligen
Jahrs in Rom zu vertreten, das vom 24. bis 30. November stattfindet.
Es handelt sich um eine Dozentin der Divine-Word-Universität
(Madang), Anastasia Sai, und um die Vertreterin der katholischen
Frauen in der Katholischen Bischofskonferenz, Virginia Mullock.
ALS KIRCHLICHE SCHULE BESSER AUSGESTATTET Seit die Dorfschule
von Tapini (Goilala-Distrikt) im Juni dieses Jahres in katholische
Trägerschaft übergegangen ist, konnten umfangreiche Modernisierungsmaßnahmen
mit Gesamtkosten von über 350.000 Kina durchgeführt werden.
Die Schule, die nun den Namen des selig gesprochenen Peter ToRot
trägt, wurde zuvor in staatlicher Trägerschaft geführt.
Die Behörden konnten allerdings der staatlichen Baulast nicht
entsprechen. So wurde nun die Modernisierung vom katholischen Priester
von Tapini, Pater Brian Chahill, koordiniert. Er vermittelte auch
auswärtige Geldgeber. 115.000 Kina Baukostenzuschüsse
kamen vom Canada Fonds, der Katholischen Kirche in Deutschland und
der Katholischen Diözese Bereina. Bei der Einweihungsfeier
für zwei neue Lehrerhäuser forderte Alphonse Kavini als
Vertreter der Bevölkerung von Tapini die Politiker der Volksgruppe
auf, sich um die Situation im Dorf zu kümmern statt im fernen
Port Moresby zu leben. KATHOLISCHE JUGEND ENGAGIERT SICH POLITISCH Vertreterinnen
und Vertreter der Katholischen Jugend von Port Moresby haben der
Regierung eine Petition übergeben, in der sie gegen die geplante
Legalisierung der Prostitution Einspruch erheben. In demselben Dokument
wenden sich die jungen Kirchenmitglieder auch gegen die Privatisierung
staatlicher Betriebe und gegen unkontrollierte Aktionen der Polizeikräfte.
Oppositionsführer Bill Skate nahm die Petition am Schluss einer
dreitägigen Tagung zur Planung und Auswertung katholischer
Jugendarbeit entgegen. Der Ausschuss für soziale Angelegenheiten
des Katholischen Jugendrats forderte durch seinen Sprecher von der
Regierung, dass die Öffentlich-keit vor politischen Entscheidungen
im Parlament mit Hearings am Meinungsbildungs- und Ent-scheidungsprozess
beteiligt werden sollte. Kirchen müssten
sich stärker gegen Ungerechtigkeit in der Gesellschaft einsetzen,
sagte Rev. Laka Renagi, Bischof der protestantischen United Church
für die Region Östliches Papua, bei einer Jubiläumsfeier
in Gaire. Es gelte, die sozialen Probleme der im Umkreis von Port
Moresby lebenden Bevölkerungsgruppe der Gaire in den Blick
zu bekommen. Es reiche nicht aus, sich auf die Förderung des
geistlichen Wachstums zu beschränken. Die Pastoren der rund
300 Gemeinden in der Region East Papua müssten versuchen, etwas
gegen die Raubüberfälle entlang des Magi Highway zu unternehmen,
bei denen unschuldige Menschen ums Leben kommen. Stattdessen konzentrierten
sich die Pfarrer zu sehr auf ihre Kanzel. Statt Traditionen zu pflegen
sollten sie offen sein für neue Ideen und hinausgehen zu den
Kriminellen. "Sprecht mit ihnen auf der Straße, gebt ihnen
zu essen, wenn sie hungrig sind, setzt euch zu ihnen und kümmert
euch um ihre Probleme", forderte Rev. Renagi. 75 JAHRE MELANESISCHE BRUDERSCHAFT Der anglikanische
Orden ‚Melanesische Bruderschaft‘ (MBH) feierte mit einem Festgottesdienst
in Popondetta sein 75-jähriges Bestehen in der süd-pazifischen
Region. Die Eucharistie-Feier wurde von Altbischof Rhynold Sanana
zelebriert. An diesem Jubiläumstag wurden auch 12 junge Männer
als Brüder in die Ordensgemeinschaft aufgenommen. Unter den
Ehrengästen und Gastrednern befanden sich Pater Garry Fagg,
der Rektor der Anglikanischen Kirche von Australien, Altbischof
und Bruderpfarrer der Melanesischen Bruderschaft Bischof Reuben
Tariambari von Popondetta und Altbischof David Hand. Gegenwärtig
gehören in PNG 96 Brüder zur Ordensge-meinschaft, deren
Zentrale sich in Haruro, Popondetta, befindet. EVANGELISCHE ALLIANZ: NEUBAU IN PORT MORESBY Das Christian
Leaders‘ Training College (CLTC) der in der Evangelischen Allianz
zusammengeschlossenen Freikirchen hat in Port Moresby (Pitpit Street,
North Waigani) ein dreistöckiges Gebäude für mehr
als 750.000 Kina fertiggestellt. Damit steht den Kirchen und den
Christinnen und Christen der Hauptstadt ein modernes Zentrum mit
Hörsälen, einer großen Bibliothek und Büros
für die Verwaltung zur Verfügung. Damit auch die Inneneinrichtung
angeschafft werden kann, sollen Mittel in Höhe von weiteren
100.000 Kina eingeworben werden. Vom 29. November
ab sollen die Katholische und die Evangelisch-Lutherische Kirche
von PNG im Internet präsent sein. Die Internetseiten wurden
von Bruder Rochus Tatamai und Bruder Zdzislaw Mlak von der Religious
Television Association of PNG (RTA) geschaffen. Auf diese Weise
sollen die Internet-Benutzer sich über die Arbeit der Kirchen
in PNG informieren können. Dr. Wesley Kigasung, Leitender Bischof
der ELC-PNG begrüßte diese Möglichkeit, ‚die Gute
Nachricht‘ auf diese Weise zu vermitteln. Die Internetadressen lauten:
www.elcpng.org.pg und www.catholicpng.org.pg. Außerdem wird
die RTA auf einer eigenen Seite unter www.rtapng.com.pg kirchliche
Nachrichten und Fernsehdokumentarfilme wie ‚Wave‘ und ‚Petro ToRot‘
verbreiten. RECHTE DER FRAUEN WERDEN STÄNDIG VERLETZT Weil die Rechte
der Frauen ständigen Angriffen ausgesetzt seien, würde
ihre Entwicklung stark behindert. Zu diesem Schluss kam Hilfsbischof
Douglas Young in seiner Rede auf der Jahrestagung des Katholischen
Frauenverbandes. Der Bischof nannte Vergewaltigungen, ungleiche
Bildungschancen, teilweise schwierigen Zugang zu Gesundheitsfürsorge,
Gewalt zuhause und anderswo, Prostitution, Pornographie und zerrüttete
Ehen als Beispiele für die verschiedenen Formen, wie die Rechte
der Frauen verletzt würden. Wenn es zutreffe, dass die Männer
traditionell oder kulturell motiviert seien, die Rechte der Frauen
zu verletzen, dann müsse ein Sinneswandel herbeigeführt
werden, denn aus religiöser Sicht sei es nicht akzeptabel,
dass die Männer den Frauen ihre Rechte vorenthielten.
Aus anderen
Ländern AUSTRALIEN: MEILENSTEIN DER VERSÖHNUNG Am 26. Mai (Sorry
Day) 2000 enthüllte der Präsident des Südaustralien-Distrikts
der Lutherischen Kirche von Australien einen Gedenkstein für
die erste Schule für Aborigines in Südaustralien am Ufer
des Torrens. Es zeigt Fotos der beiden Pioniermissionare der Dresdener
Missionsgesellschaft Teichelmann und Schürmann, die 1839 hier
für die Volksgruppe der Kaunra die erste Schule für Aborigines
in Australien überhaupt eröffnet hatten. 1845 wurde die
Schule jedoch gegen den Protest der Missionare vom Gouverneur des
Staates geschlossen, die Häuser zerstört und die Kinder
in eine englisch-sprachige Schule in der Kintore Avenue verlegt.
So wurden die Kinder die ersten, die zur "gestohlenen Generation"
gezählt werden müssen. Bei den Vorbereitungen für
die Errichtung der Gedenkstätte haben freiwillige Helfer im
Archiv der LCA mehr als 1000 deutsche Briefe des Schriftwechsels
mit Dresden übersetzt. Das Archiv der Kirche nimmt teil an
der landesweiten Aktion, bei der Aborigines, die Opfer der staatlichen
Erziehungsaktion geworden waren, oder deren Nachkommen mit ihren
ursprünglichen Verwandten zusammengeführt werden sollen.
Die kirchlichen Personenregister und die Aufzeichnungen der Missionare
sind dabei ein wichtiges Hilfsmittel. Bereits im vergangenen Jahr
hatte das Archiv der LCA einen Leitfaden über Personenregister
in lutherischen Archiven herausgebracht (‚A Guide to the Records
of Indigenous Australians in the Lutheran Archives‘). 55 Jahre lutherische
Rundfunksendungen in Australien. Die erste ‚Lutherische Stunde‘
wurde am 2. September 1945 gesendet. Einer der profiliertesten Rundfunkprediger
der Anfangszeit war Dr. Walter A. Maier. Seine Predigten wurden
(weltweit) von bis zu 1236 Rundfunkstationen ausgestrahlt. Somit
war er der Pfarrer mit der größten Gemeinde. Als Dr.
Maier 1950 starb, war die ‚Lutherische Stunde‘ die größte
nicht-staatliche Sendung weltweit. Maiers Nachfolger war Dr. Oswald
Hoffmann, zugleich Präsident der Dachorganisation der Bibelgesellschaften
der Welt. Unter der Leitung von Pastor Lance Steicke, dem jetzt
scheidenden Präsidenten der LCA, wurde das Programm australischer:
die amerikanischen Prediger wurden durch Australier ersetzt. Verschiedene
australische Teams produzierten nun Sendungen speziell für
ihre australische Hörerschaft. Bei der jüngsten Generalsynode
der LCA wurde die Bedeutung des Lutherischen Mediendienstes noch
einmal bekräftigt. Pazifik
allgemein KIRCHEN SOLLEN INDIGENES BEWUSSTSEIN UND IDENTITÄT FÖRDERN Bei einer Arbeitstagung,
die in Suva vom 11. bis 14. September vom Ökumenischen Rat
der Kirchen (ÖRK) und der Pazifischen Kirchenkonferenz (PCC)
abgehalten wurde, forderten die Teilnehmenden die Kirchen des Pazifik
auf, Programme der Bewusstseinsbildung durchzuführen, bei denen
es um Landrechte und indigene Identität geht. In einer Schlussverlautbarung
wünschten sich die Teilnehmenden "eine Zukunft, in der die
Volksgruppen des Pazifik füreinander sorgen, wo alle gleiche
Rechte, Chancen und Verantwortlichkeiten haben können." Sie
verpflichteten sich, Gerechtigkeit zu fördern, Benachteiligungen
anzuprangern, Versöhnung anzustreben und das Selbstbestimmungsrecht
der indigenen Völker zu achten. In den Programmen der Kirchen
sollten die Fragen indigener Spiritualität, traditioneller
Fähigkeiten, Fragen des Landrechts und der Selbstbestimmung
thematisiert werden. Schließlich appellierten die Teilnehmenden
an die Kirchen des Pazifik und den ÖRK, den Kampf des Volkes
von Westpapua um Selbstbestimmung zu unterstützen und dafür
einzutreten, dass Westpapua bei den Vereinten Nationen auf die Liste
der zu entkolonisierenden Länder gesetzt wird. Die Kirchen
sollten bei der Kommission der UN für Menschenrechte vorstellig
werden und dort die Menschenrechtsverletzungen einschließlich
der Tötung von über 1 Mio. Menschen in den vergangenen
37 Jahren anprangern. Überregional
- International Mitglieder der
asiatischen und pazifischen Regionalgruppen des Ökumenischen
Rats der Kirchen (ÖRK) haben die negativen Auswirkungen der
Globalisierung beleuchtet. Nach ihrer Ansicht entstünden in
den meisten Ländern der Region zunehmend explosive gesellschaftliche,
wirtschaftliche und politische Zustände. Sie werden durch die
mit der Globalisierung einhergehenden neuen Formen der Ausbeutung
und Abhängigkeit verursacht und durch die wachsende Verarmung
einer immer größer werdenden Zahl von Menschen.
|