"Zeitenwende, auch pazifisch?!": Pazifik-Jahrestagung, in Kooperation mit der OSPG

Freitag, 20.06.2025, 18:00 Uhr bis Sonntag, 22.06.2025, 13:00 Uhr

BegegnungsCentrum, Neuendettelsau

Zeitenwende, auch pazifisch!? Braucht es eine Renaissance des Nuclear Free and Independent Pacific Movements?

Ob auch im Pazifikraum eine Zeitenwende eingetreten ist, mag diskutiert werden, doch allemal ist dort längst eine deutlich sichtbare Wendezeit angebrochen. Die geopolitische Rivalität zwischen den in die Jahre gekommenen USA, die die Region jahrzehntelang dominiert haben, und einem inzwischen unablässig aufsteigenden China nimmt im Pazifikraum seit langem zu. Beide Mächte streben nach mehr Einfluss unter den Inselstaaten. Es gibt nicht bloß Konkurrenz in vielen Bereichen, es gibt hie und da auch offenes Säbelrasseln. Das alles ist mehr als bloße Rhetorik. Schon seit mehreren Jahren rüsten quasi alle Pazifik-Anrainerstaaten in erheblichem Umfang auf und modernisieren ihre militärischen Potentiale. Alle historischen Lehren scheinen vergessen zu sein.
Ozeanien, die Pazifischen Inseln, sind auch nach Ende des Weltkriegs mehr als drei Dekaden lang noch Schauplatz dieses Ringens von externen Mächten und Großmächten gewesen. Atomwaffen wurden dort getestet. Die Menschen dort wissen, was es heißt, Spielball von anderen zu sein. Nach und nach sind einige Gebiete unabhängig geworden. Doch die Entkolo-nialisierung der pazifischen Inselterritorien ist beileibe nicht abgeschlossen. Wie sehen die Inselstaaten, die Regierungen dort, die Dorfgemeinden, die Menschen selbst ihre Lage, die in den Medien heiß diskutierten geopolitischen Bedrohungen? Sind die dringendsten und wichtigsten Kernprobleme nicht eher die dramatische Marginalisierung und Armut, die massiven innergesellschaftlichen Veränderungen wie etwa Migration und Urbanisierung, die Folgen des Klimawandels, ihre täglichen Überlebenskämpfe?

Diskutiert werden wird auch die Frage, ob eine Wiederbelebung und Neuerfindung der ‚Bewegung für einen atomwaffenfreien und unabhängigen Pazifik‘ (NFIP) nötig und möglich ist. Die Notwendigkeit, die NFIP-Bewegung neu stark zu machen, ist seit mehreren Jahren in der Zivilgesellschaft in Ozeanien ein Thema. Von uns in Europa wird dies nun aufgenommen. Denn dort liegen auch die Wurzeln unseres Pazifik-Netzwerks. Dabei dürften auch die weltweite Krisensituation, die dadurch ausgelösten Reflexe und Reaktionen und die tatsächliche Bedrohungslage in vielen Kriegs- und Konfliktregionen sowohl durch konventionelle wie durch Atomwaffen angesprochen werden.
Schließlich geht es auch um Anti-Atomkraft-Aktivitäten in Deutschland und Europa. Das reicht vom ‚Atomwaffenverbotsvertrag‘ (AVV) sowie dem Widerstand gegen Aufrüstung und neue Atomwaffen bis zu den Protest-Camps, die es an verschiedenen militärischen Standorten gibt. Solche Proteste finden auch in Ozeanien statt, von Tahiti bis Palau, von uns und unseren Medien oft unbemerkt; die Menschen dort unterstützen so den völkerrechtlich verbindlichen Vertrag von Rarotonga, durch den weite Gebiete Ozeaniens bereits 1985 ‚atomwaffenfreie Zone‘ wurden, auch wenn dies von den großen Atommächten bis heute kaum respektiert wird. Sowohl französische wie in großem Umfang auch US-amerikanische Atom-U-Boote fahren durch die Zone, vielfach unbeobachtet von den kleinen Inselstaaten. Gerät China in den Verdacht, dies ebenfalls zu tun, ist die Aufregung groß. Zugleich will Australien nun ebenfalls atomgetriebene U-Boote anschaffen und selbst die Regierung in Neuseeland überlegt, dies zu unterstützen. Und auch die ASEAN-Staaten rüsten auf, oft mit Hinweis auf den Taiwan-Konflikt.
Ort: BegegnungsCentrum, Hauptstraße 2, 91564 Neuendettelsau

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