Überlebende von Atomwaffentests zu Besuch in Deutschland

29.04.2025: Veranstaltungsreihe mit Gästen aus Kasachstan und Französisch-Polynesien / Mai 2025 in Hamburg, Bonn, Frankfurt & Berlin

Vom 4. bis 13. Mai 2025 lädt die Friedensnobelpreisorganisation IPPNW drei Überlebende der Atomwaffentests aus Kasachstan und Französisch-Polynesien nach Deutschland ein, um über die bis heute anhaltenden Folgen der nuklearen Testreihen in ihren Heimatregionen zu berichten.

Mehr als 2.000 Atomwaffentests wurden weltweit durchgeführt. In Kasachstan testete die Sowjetunion 467 Atomwaffen zwischen 1949 und 1989, in Französisch-Polynesien wurden zwischen 1966 und 1996 insgesamt 193 französische Atomwaffentests durchgeführt. In keinem der Gebiete wurde Rücksicht auf die lokale Bevölkerung genommen – mit gravierenden gesundheitlichen Folgen, die bis heute andauern. Dennoch stellen sich weder Russland und Frankreich noch irgendein anderer Atomwaffenstaat dieser historischen Verantwortung: Die Menschenrechtsverbrechen werden verschwiegen, Anerkennung und Entschädigung der Opfer verschleppt.

Hinamoeura Morgant-Cross, Abgeordnete des Parlaments von Französisch-Polynesien, erläutert: „Wir wurden Opfer von 193 Atombomben. Bis heute erkranken deshalb Menschen hier bei uns, die wir nicht richtig versorgen können. Wir waren 30 Jahre lang die Versuchskaninchen Frankreichs, 30 Jahre, in denen sich alles bei uns verändert hat.“

Aigerim Seitenova, Mitgründerin der Qazaq Nuclear Frontline Coalition, ergänzt: „Die negativen Auswirkungen betreffen nicht nur jene Menschen, die während des Testzeitraums direkt exponiert waren, sondern bestehen über mehrere Generationen hinweg. Diese Folgen betreffen nicht nur die öffentliche Gesundheit, sondern verschärfen auch die sozioökonomischen Ungleichheiten, behindern eine nachhaltige Entwicklung und vergrößern die sozialen und kulturellen Herausforderungen in den betroffenen Regionen.“

Auf ihrer Reise durch Deutschland werden Aigerim Seitenova, Aigerim Yelgeldy und Hinamoeura Morgant-Cross, alle drei Überlebende in dritter Generation, über das Erbe der Atomwaffentests sprechen. Zudem werden sie diskutieren, wie nukleare Gerechtigkeit erreicht werden und welche Rolle dabei die internationale Gemeinschaft, aber auch Deutschland spielen kann.

Die Veranstaltungsreihe wird von der Friedensnobelpreisorganisation IPPNW organisiert und findet in Hamburg, Bonn, Frankfurt und Berlin statt. Alle Veranstaltungen werden in englischer Sprache durchgeführt und sind öffentlich zugänglich.

Weitere Informationen und Details zu den Veranstaltungen finden Sie unter: survivors.ippnw.de/atomtests/survivors-of-nuclear-weapons-testing-visiting-germany.html