Piksa Bilong Wantok (Bilder von Daheim) - Moderne Kunst aus Papua-Neuguinea

31.01.2023: Ausstellung ab 20. April in der Kirche am Rockenhof, Hamburg

Donnerstag, 20.04.2023, 19 Uhr Ausstellungseröffnung mit Einführungsvortrag von Marion Struck-Garbe in der Kirche am Rockenhof, Rockenhof 5, 22359 Hamburg

In Papua-Neuguinea (PNG) ist die Zugehörigkeit zu einer größeren Verwandtschafts- bzw. Sprachgruppe, zu einem Clan oder zu einer Ethnie (wantok = one talk) und zu einem bestimmten Stück Land gleichbedeutend mit Identität. Alltag und Kultur werden ebenfalls davon bestimmt. Jede der etwa 840 verschiedenen Ethnien hat ihren eigenen künstlerischen Ausdruck, der sich in Mustern und in der Symbolik von Masken, Schilden, magischen Objekten und Alltagsgegenständen niederschlägt. Diese Designs waren Gruppeneigentum und durften von niemand anderem benutzt werden. Die zeitgenössischen Künstler*innen des Landes, die in den urbanen Zentren leben, fühlen sich nicht an diese Regeln gebunden und haben in ihren farbenfrohen Kunstwerken die Vielfalt aller Wantoks einfließen lassen. Das Leben in den Städten ermöglicht es den Künstler*innen, ganz andere Impulse zu erhalten und - neben den traditionellen Ausdrucksformen aus ihren Herkunftsgebieten - nun auch westliche Materialien und Technologien zu nutzen, um neue Darstellungsweisen zu entwickeln. Indem sie dabei auf Ornamente und Symbole aus allen Kulturen PNGs zurückgreifen, tragen sie zum Zusammenwachsen der verschiedenen Ethnien/Kulturen des Landes bei. Zeitgenössische visuelle Kunst ist so zu einem bedeutsamen Teil des öffentlichen Lebens geworden. Sie macht Unsichtbares sichtbar und kann Andere stimulieren, herauszufinden wie Vergangenheit und Gegenwart sich zukunftsweisend aufeinander beziehen lassen. Seit die Dramatik der Klimakrise - insbesondere in Ozeanien - zunimmt, spiegelt sich in der Kunst Papua-Neuguineas auch, welche Folgen dies für Land und Leute haben wird. Sie verdeutlicht und mahnt zugleich - auf nationaler und internationaler Ebene. Umweltzerstörung sowie Land- und Artenverlust - egal wo auf der Erde - gehen nicht zuletzt uns als wesentliche Mitverursacher etwas an.