Welthungerindex 2021

15.10.2021: Hungersituation in Fidschi verbessert sich nur wenig, in den Salomonen und in PNG verschlechtert sich die Situation

Weltweit leiden bis zu 811 Millionen Menschen an chronischem Hunger. 155 Millionen befinden sich derzeit in einer akuten Ernährungskrise. Dabei sollte bis zum Jahr 2030 Hunger besiegt sein. Die internationale Gemeinschaft hatte sich dazu mit der Agenda2030 verpflichtet. Aber die Weltgemeinschaft ist dramatisch vom Kurs abge-kommen. Multiple Krisen schmälern die Erfolgsaussichten: Kriege und gewaltsame Konflikte, die Klimakrise sowie die Covid-19-Pandemie und ihre Folgen verlangsamen den Fortschritt im Kampf gegen den Hunger. Extreme Armut nimmt zum ersten Mal seit 20 Jahren wieder zu, die weltweite Verbreitung von Unterernährung steigt nach Jahrzehnten des Rückgangs wieder. Die Hungersituation im Jahr 2021 bietet wenig Anlass für Optimismus. So sind auch unsere Ernährungssysteme vom Anbau über die Ernte, die Verarbeitung und den Transport bis hin zur Versorgung mit Betriebsmitteln, Finanzierung, Vermarktung und zum Konsum nicht ausreichend für die bestehenden Herausforderungen geeignet. Wenn die Hungerbekämpfung bis 2030 noch gelingen soll, dann müssen die aktuellen Haupttreiber des Hungers — Konflikte, Klimawandel und die wirtschaftliche Krise durch Covid-19 — gleichzeitig adressiert und unsere Ernährungssysteme angepasst werden.

Mit dem Welthunger-Index wird die globale Hungersituation berechnet. Der jährlich erscheinende Referenzbericht analysiert die Datenlage auf globaler, regionaler und natio- naler Ebene. Die Welthungerhilfe gibt diesen Bericht gemeinsam mit ihrem Alliance2015-Partner Concern Worldwide, heraus. Der Bericht 2021 ist die 16. Ausgabe dieser Reihe und beleuchtet als Themenschwerpunkt „Hunger und Ernährungssysteme in Konfliktgebieten“.

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