Wirbelsturm "Pam" bedroht pazifische Inselstaaten

13.03.2015: Super-Zyklon auf dem Weg durch den Pazifik

Der Zyklon ‚Pam‘ könnte sich in den nächsten Stunden zu einem der stärksten Zyklonen der letzten Jahre mit entsprechendem Schadenspotenzial in der Südsee-Region werden.

Am Donnerstag erreichte ‚Pam‘ mit einem Auge von etwa 75 km Durchmesser Windgeschwindigkeiten von geschätzt 215 km/h in der Spitze. Damit ist er nach der fünfteiligen Saffir-Simpson-Skala für Wirbelstürme in die Kategorie 4 einzuordnen. Das Ende der Fahnenstange ist damit allerdings noch nicht erreicht, weil sich der Sturm unter günstigen Bedingungen mit warmen Meeresoberflächentemperaturen über 29 Grad noch weiter verstärkt und am Freitag und Samstag für Windgeschwindigkeiten von 260 km/h sorgen soll.

Nach Vorhersagen des japanischen Wetterdienstes sind sogar Spitzenböen bis 315 km/h möglich! Damit würde er die höchste Kategorie 5 erreichen und den Status eines Super-Zyklons bekommen. Die Bezeichnung Super setzt bei Zyklonen (und Taifunen) bei den Windböen mindestens eine Geschwindigkeit von 240 km/h voraus. Bei Hurrikanen wird in solch einem Fall meist das Präfix "Major" benutzt, dafür sind aber "nur" Windböen über 180 km/h nötig.

Immer wieder wird die Region im Südpazifik von starken Zyklonen heimgesucht. Zyklone der Kategorie 4 oder 5 kommen gar nicht so selten vor. 2014 beispielsweise sorgte Zyklon ‚Ita‘ (Kategorie 4) vom 4. bis zum 14. April für Windspitzen bis 250 km/h, als er südlich von Papua-Neuguinea in Richtung Australien wanderte, um dort an der Nordostküste an Land zu gehen. ‚Gut‘ in Erinnerung geblieben ist auch Zyklon "Yasi" (Kategorie 4), der vom 30. Januar bis zum 3. Februar 2011 auf ähnlicher Zugbahn ebenso Australien erreichte und auch Windspitzen bis 250 km/h zu bieten hatte.

Von der Zugbahn her wandert Zyklon ‚Pam‘in südliche Richtung weiter und bedroht damit vor allem die Inseln von Vanuatu. Ausläufer des Tiefs sind wahrscheinlich aber auch bis zu den Fidschi-Inseln und nach Neu-Kaledonien zu spüren.

Neben dem heftigen Wind sind vor allem starke Regenfälle ein großes Problem. Diese sind besonders auf Vanuatu zu erwarten. Bis zu 300 Liter Regen können dort innerhalb von 24 Stunden pro Quadratmeter niedergehen. Das ist gleichzusetzen mit 30 normal großen Eimern, die jeweils mit 10 Liter Wasser gefüllt sind, die somit auf einem Quadratmeter in dieser kurzen Zeit zusammenkommen! Zum Vergleich: In Deutschland fallen innerhalb eines Jahres ungefähr 800 Liter Regen.

Entsprechend den Vorhersagen gibt es auf Vanuatu, den Fidschi-Inseln und auf Neu-Kaledonien Warnungen vor dem Zyklon. Durch den extrem heftigen Regen ist mit starken Überschwemmungen zu rechnen.

Am Sonntag zieht ‚Pam‘ dann weiter in Richtung Südosten, sodass der Einfluss auf Vanuatu allmählich nachlässt. Gleichzeitig wird sich der Wirbelsturm abschwächen, weil ihm nun durch die weiter südlich nicht mehr ganz so hohen Meerestemperaturen die "Nahrung" rationiert wird.


Quelle: Deutscher Wetterdienst

Lies mehr über Wirbelsturm 'Pam' entwickelt sich zum Super-Zyklon - wetter.de bei www.wetter.de