18.10.2012: Protestaktion vor dem Deutschen Bundestag in Berlin
FREE WEST PAPUA Aktion in Berlin vor dem LUSH Shop, Friedrichstraße 96.
Veranstaltet von der niederländischen Free West Papua Kampagne unter der Führung von Oridek Ap und dem Laden LUSH.
Die Band „Mambesak“ spielte in west-papuanischer Tracht traditionelle Musik, während Passanten über das Thema informiert wurden.
Gemeinsam mit Free West Papua forderte das Unternehmen: Stoppt den Verkauf von deutschen Kriegspanzern an Indonesien! Deutschlands Waffenexporte nach Indonesien können ein Beitrag zum schleichenden Völkermord am Volk von West-Papua leisten Im Schaufenster von LUSH hängt die Morning Star Flagge. Die rot, weiß und blaue Flagge ist für die Menschen in West-Papua ein Symbol des Widerstands und des Rufs nach Unabhängigkeit. Seit dem Abzug der niederländischen Besatzer aus Indonesien ist das Hissen der Flagge unter der neuen Militärregierung verboten. Viele Menschen werden deshalb verfolgt und inhaftiert.
Nicht nur das Hissen der Flagge wird bestraft, sondern auch friedliche Demonstrationen, bei denen die Forderung West-Papuas nach einem neuen Referendum mit gewalttätigen Aktionen der indonesischen Polizei und Armee erwidert wird. Nach dem Abzug der niederländischen Besatzer Anfang der 60er Jahre und der Übergabe an die UN versprach das neue Regime dem Volk eine offene und faire Abstimmung, nach der die Menschen in West-Papua selbst über ihre Unabhängigkeit oder eine Annexion an Indonesien entscheiden können sollten.
Das Referendum im Jahr 1969, genannt "The Act of Free Choice", war ein großer Skandal und wird weithin als Betrug angesehen. 1.025 vorher sorgfältig ausgewählte West-Papuaner stimmten unter Zwang für eine Annexion ihres Landes durch Indonesien. Obwohl es Einsprüche aus UN-Kreisen gegen den Ausgang des fragwürdigen Referendums gegeben hatte, akzeptierte die UN das Ergebnis und stimmte der Angliederung der Region an Indonesien zu. Seitdem kämpft West-Papua für ein neues und faires Referendum und damit für Unabhängigkeit und Freiheit.
Fotos und Text von Pazifik-Netzwerkmitglied Bernd Sauer-Diete, bsd-photo-archiv
