YARNKA-Mi
12.03.2007: Zeitgenössische Aboriginal Kunst
Minnie Pwerle "Bush Melon"
Die Burg Baesweiler ist Gastgeber einer Ausstellung von hochkarätiger Kunst von international anerkannten Aboriginal Künstlern als auch von jungen, aufstrebenden indigenen Künstlern Australiens.
Mit der Ausstellung YANRKA-MI (das frei aus der Walpiri Sprache der Ureinwohner übersetzt werden kann mit "eine Reise antreten") möchten wir - Brit's Art & Promotion - die Menschen zu einer Reise zur Kunst und Kultur der Ureinwohner Australiens einladen durch Kunstwerke, die von Down Under", dem Land "ganz weit unten" bis nach Baesweiler gekommen sind. Australische Kunst erfreut sich in Deutschland immer größerer Beliebtheit. Längst ist der hohe Sammlerwert der Kunst der Ureinwohner kein Geheimnis mehr. Allein im vergangenen Jahr sind nur bei Lawson Menzies in Sydney 7.5. Mio $ für Aboriginal Art umgesetzt worden.
Wir werden mit der Ausstellung "Yarnka- Mi" in Baesweiler eine der wohl ältesten Kulturen der Welt vorstellen. Die Kultur der Aborigines reicht ca. 45.000 Jahre zurück, ist die älteste noch existierende Kultur der Erde und besitzt die älteste kontinuierliche Kunsttradition der Welt. Durch den geringen Kontakt zur Außenwelt konnten sich ohne jegliche äußere Einflussnahme unendlich viele kulturelle Erscheinungsformen entwickeln, sei es in der Sprache (es gab über 200 gesprochene Sprachen ca. 500 Dialekte und sechsundzwanzig Sprachgruppen) in den sozialen Strukturen, Gesetzen der unterschiedlichen Sprachgruppen, Zeremonien und Religionen. Diese Vielfältigkeit und auch die komplexe soziale Struktur finden wir heute auch in den künstlerischen Aktivitäten, den unterschiedlichen Arbeitsweisen und ihren Ausdrucksformen wieder, (Bsp. Kreuzschraffur und Röntgenstil in Arnhemland, "dot-art" in Zentralaustralien). Trotz all dieser sprachlichen Unterschiede und sozialen Eigenständigkeit verband und verbindet die ersten Australier die Dreamtime (Schöpfungsgeschichte) und der Glaube an die Gesetze der Traumzeit. Die Kunst war und ist für die Aborigines immer ein Ausdruck von Wissen, das über Generationen weitergegeben wurde und seinen Ursprung in den großen Kreationsmythen der "Traumzeit" (Dreamtime) hat. So finden wir in einem Gemälde Auszüge aus dem Dreaming des jeweiligen Künstlers wieder, das ihm über viele Ahnen hinweg vermittelt wurde, als auch die spirituelle Verbindung mit seinem Land und seinen Ahnen. Deshalb ist der Symbolgehalt eines Gemäldes ist immerfort präsent. Wir finden allerdings in den Gemälden auch Erfahrungen des eigenen Lebens oder auch der politischen Situation, insbesondere bei den Kunstwerken die aus dem Cape York - von Mitgliedern der Lockhart River Art Gang - zur Ausstellung gelangen werden.
Es werden Werke von Künstlern aus den unterschiedlichsten Regionen Australiens vorgestellt.
Zur Ausstellung kommen Werke von Künstlern wie z. B.
- Gloria Petyarre
- Ronnie Tjampitjinpa
- Walala Tjapaltjarri
- Paddy Fordham Wainburranga
- Lorna Fencer Napurrula
- Minnie Pwerle
- Janet Long Nakamarra
- Paddy Jupurrula Nelson
- Jimmy Jampitjinpa Roberston
- Wayne Quilliam
- Janet Forrester Ngala
- Michael Boiyool Anning
- Adrian King
- Evelyn Sandy
Diese Künstler gehören zu den herausragenden Aboriginal Künstlern, die mittlerweile in Sammlungen in bedeutenden internationalen Museen, öffentlichen Galerien, korporativen und privaten Sammlungen in der ganzen Welt vertreten sind.
Während Aboriginal Art auf der Art Cologne immer noch verboten ist, hat die Kunst der Ureinwohner 2006 mit der Eröffnung des Museums "Musée du quai Branly" in Paris eine neue Dimension der Wertschätzung erfahren. Die Innenraum-Gestaltung als auch eine Außenfassade des Museums wurde von 8 Aborigine-Künstlern umgesetzt.