60. Jahrestag des ersten Atombombentests im Pazifik

01.07.2006: Wanderausstellung „Kein Bravo für Bikini“ beginnt in Nürnberg

Am 1. Juli jährt sich zum sechzigsten Mal der erste Atombombentest im Pazifik: Die Bombe mit dem Code-Namen „Able“ explodierte über dem von der US-amerikanischen Regierung in Besitz genommenen Bikini-Atoll (Marshall-Inseln). Zwanzig Jahre später, am 2. Juli 1966, zündete die französische Regierung ihre erste Atombombe im Pazifik auf dem Moruroa-Atoll (Französisch-Polynesien). Insgesamt fanden bis 1996 im Pazifischen Ozean über 300 Atomversuche statt. Die Bewohner der Region leiden noch heute unter den gesundheitlichen und sozialen Folgen dieser Tests. So stieg im Zuge der Tests die Krebsrate in den betroffenen Gebieten deutlich an, wobei auch weltweit eine Zunahme von Krebserkrankungen mit den Tests in Zusammenhang gebracht werden kann.

Anlässlich des Jahrestages zeigen das Pazifik-Netzwerk e.V. und die Pazifik-Informationsstelle die Do-kumentation „Kein Bravo für Bikini“, die ab August als Wanderausstellung für einen geringen Unkostenbeitrag ausgeliehen werden kann. Sie ist vorrangig für den Gebrauch in pädagogischen Einrichtungen gedacht. Auf acht Tafeln (1,80 x 1,00 m) dokumentiert die Ausstellung jeweils ein Jahrzehnt Atomtestgeschichte im Pazifik. Hinzu kommt eine Tafel (1,00 x 1,00 m) zum Thema „Duck and Cover - Verhaltensregeln bei einem atomaren Angriff“ aus den 1950ern.

Der Titel der Wanderausstellung spielt auf einen amerikanischen Test von 1954 an: „Bravo“ lautete der Name der Atombombe, die auf Bikini mit einer über 1.000 Mal stärkeren Sprengkraft als die Hiroshima-Bombe explodiert war.

Die Ausstellungseröffnung ist am4. Juli 2006 um 11:15 Uhr im Melanchthon-Gymnasium, Sulzbacher Straße 32, 90489 Nürnberg.

Das Pazifik-Netzwerk setzt sich seit 1988 für das Recht auf Selbstbestimmung der Völker im Pazifik im politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Bereich ein. Zu den Hauptarbeitsthemen des Vereins gehören Bergbau, Klimawandel, Konfliktbewältigung und insbesondere die Folgen der Atomtests.
Informationen zur Ausstellung: Pazifik-Informationsstelle, Katja Göbel, Tel: 09874-91220, E-Mail: info@pazifik-infostelle.org