Pazifik Aktuell Dezember 1998

01.12.1998: Aktuelle Nachrichten aus Papua-Neuguinea und den Inselstaaten

Inhalt:
 
 

KIRCHLICHE NACHRICHTEN
 

Aus der ELC-PNG:

Aus der Ökumene in PNG: Aus der Katholischen Kirche Aus anderen Kirchen und Religionsgemeinschaften in PNG Aus anderen Ländern

Pazifik

Australien/Neuseeland Deutschland und überregional  
 
 

PNG: PARLAMENT STIMMT EINFÜHRUNG EINER MEHRWERTSTEUER ZU

Wenige Tage vor der Präsentation des Haushaltplans 1999 hat das Parlament in Port Moresby Ende November der Einführung einer Mehrwertsteuer zugestimmt. Die sogenannte "Value Added Tax" (VAT) soll ab Juli nächsten Jahres in Höhe von zehn Prozent erhoben werden. Leistungen im Erziehungs- und Gesundheitsbereich sowie Finanzdienste und Exporte werden von der Steuer ausgenommen sein. Die VAT ersetzt die bisherige Konsumsteuer von 15,5 Prozent.
Bergbauunternehmen sowie Erdöl- und Gasproduzenten sollen von der Mehrwertsteuer befreit sein. Sie müssen dafür jedoch mit einer steuerlichen Mehrbelastung in Höhe von vier Prozent rechnen. Die Arbeitsbewilligung eines ungelernten ausländischen Arbeitnehmers wird von bisher 50 Kina auf 5.000 Kina erhöht (0,79 DM je Kina am 29.11.1999). Eine Arbeitsbewilligung für Fachkräfte wird jährlich 1.500 Kina kosten. Diese Einnahmen sollen zur Ausbildung einheimischer Fachkräfte verwendet werden.

Im Verlauf der Haushaltsdebatte kündigte Finanzminister Iairo Lasaro weitere radikale Veränderungen für das Jahr 1999 an. Neu eingeführt wird beispielsweise auch eine Quellensteuer von 15 Prozent. Die Regierung verspricht sich Mehreinnahmen von 35 Millionen Kina. Gleichzeitig plant die Regierung unter Bill Skate, den aufgeblähten Staatsapparat zu verkleinern. Die Mittel für die Streichung von insgesamt 7.000 der rund 65.000 Stellen (etwa 65 Millionen Kina) sollen aus dem Verkauf von Staatseigentum aufgebracht werden. Angaben über diese Verkäufe fehlen jedoch im Haushaltsplan.

Lasaro bewertete den neuen Haushalt als revolutionären Schritt in Richtung einer echten finanziellen und wirtschaftlichen Unabhängigkeit des Landes. Das Budget für laufende Ausgaben wird um 325 Millionen Kina, das heißt um 3,2 Prozent des Bruttoinlandprodukts (BIP) gekürzt. Damit soll der Haushalt für Entwicklungsaufgaben von 6,9 Prozent des BIP auf 10,1 Prozent erhöht werden. Die Regierung rechnet für das kommende Jahr mit Gesamteinnahmen von 2,48 Milliarden und Ausgaben von 2,65 Milliarden Kina. Zugleich erwartet sie ein Defizit in Höhe von 0,9 Prozent des BIP. Der Finanzminister geht von einem Rückgang der gegenwärtig zehnprozentigen Inflationsrate auf acht Prozent aus.

Im Vorfeld der Haushaltsdebatte befürchtete Unruhen blieben letztendlich aus. Spekulationen über einen möglichen Militärputsch waren zuvor selbst in Australien geäußert worden.

(Independent 27.11.98; PC 10.11.98; The National 10. & 11.11.98; NZZ 26.11.98)
 
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BOUGAINVILLE: MILITÄRDELEGATION BESUCHT INSEL

Im November reiste eine gemeinsame Militärdelegation, der Vertreter aus Neuseeland und Papua-Neuguinea angehörten, nach Bougainville. Offiziellen Angaben zufolge hat die Delegation eine reine Beobachterfunktion. Die Ergebnisse dieser Erkundungsreise sollen später bei der Ausarbeitung eines Maßnahmenkatalogs für den Wiederaufbau Bougainvilles herangezogen werden.
(PC 12.11.98)
 
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BOUGAINVILLE: ÄUßERUNGEN DES KOMMANDIERENDEN DER INTERNATIONALEN FRIEDENSTRUPPE HEFTIG KRITISIERT

Heftige Kritik haben die Anfang November gefallenen Äußerungen des Kommandierenden der internationalen Friedenstruppe auf Bougainville, Brigadier Bruce Osborne, nach sich gezogen. Osborne hatte während eines Besuchs in Honiara (Salomonen) erklärt, die Forderung nach einer von Papua-Neuguinea unabhängigen Insel werde keinesfalls von der Mehrheit der Bevölkerung Bougainvilles getragen. Erste Priorität habe in deren Augen eine Rückkehr zur "Normalität", die insbesondere eine verbesserte Versorgung im Gesundheits- und Bildungswesen beinhalte.
Martin Miriori, Vertreter des Bougainville Interim Government, verurteilte die Aussagen Osbornes in einer unmittelbar im Anschluß herausgegebenen Presseerklärung aufs Schärfste. Der australische Militär habe mit seinem Verhalten vollkommen unnötige Spannungen hervorgerufen und damit den gesamten Friedensprozeß gefährdet.

(BIG News Release 11.11.98; PC 13.11.98)
 
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WESTPAPUA: INDONESISCHE ARMEE VERURSACHT BLUTBAD

Wie die australische Zeitung "Sydney Morning Herald" Mitte November berichtet, soll das indonesische Militär in Westpapua Anfang Juli dieses Jahres mehrere hundert Menschen getötet haben. Dabei beruft sie sich auf Meldungen des Indonesischen Kirchenrates.
Am 6. Juli war es auf der Irian Jaya/ Westpapua vorgelagerten Insel Biak zu Zusammenstößen zwischen indonesischen Sicherheitskräften und einer für die Unabhängigkeit Westpapuas demonstrierenden Menschenmenge gekommen. Schätzungen zufolge sind mehr als 100 Demonstranten im Kugelhagel der Armee getötet worden. Weiter wird von Vergewaltigungen und Folter berichtet. Etwa 140 Menschen seien in Marinebooten aufs Meer gebracht und über Bord geworfen worden. Der Indonesische Kirchenrat verlange eine vollständige und unparteiische Untersuchung der Vorfälle.

(NZZ 16.11.98; Tapol July 98)
 
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OSTTIMOR: NEUE GEWALTTATEN

Die Spannungen im von Indonesien besetzten Osttimor haben durch weitere Gewalttaten neuen Zündstoff erhalten. Offiziellen Meldungen zufolge sollen im November mehrere Mitglieder der "Nationalen Befreiungsarmee von Osttimor" (Falintil) drei indonesische Soldaten einer im Bezirk Same stationierten Militäreinheit getötet und weitere 13 entführt haben. Elf der Entführten seien nach der Androhung eines militärischen Gegenschlags bereits wenige Tage später freigelassen worden.
Wie die Menschenrechtsorganisation amnesty international berichtet, sei es in dem Gebiet dennoch zu Brandlegungen, Zerstörungen der Infrastruktur, zu Festnahmen und Tötungen gekommen. Die Organisation beruft sich hierbei auf indonesische Quellen.

(SZ 13.11.98; ai-Index: ASA 21/92/98, 20.11.98)
 
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SALOMONEN: ZWISCHENFALL IN DER GOLD-RIDGE-MINE

Nach der offiziellen Aussage des Energie- und Bergbauminsters Walton Naeson, hat sich Mitte November erneut ein Zwischenfall in der Gold-Ridge-Mine ereignet. Wie bereits im Monat zuvor, sei aufgrund eines Rohrlecks mit Zyanid verseuchtes Wasser in den Tinahulu-Fluß gelangt.
Die Regierung der Salomonen hat inzwischen eine Untersuchung des Falles angeordnet und mit einem Verfahren gedroht, sollte der australische Minenbetreiber Ross Mining fahrlässig gehandelt haben.

(Radio Australia 17. & 27.11.98; PIR 11.11.98)

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FIDSCHI: 75 PROZENT DER BEVÖLKERUNG VON FOLGEN DER DÜRRE BETROFFEN

Einem Bericht der Vereinten Nationen zufolge leiden rund 75 Prozent der Bevölkerung auf Fidschi unter den Auswirkungen der seit mehreren Monaten andauernden Dürre. Auf der Basis dieses Berichts erwägt die Regierung des Landes nun, verstärkt internationale Unterstützung zur Bewältigung der Krise zu suchen.
Der westliche Teil der Hauptinsel Viti Levu sowie die Inselgruppe Wasawa sind laut UN-Bericht am stärksten von den Auswirkungen der Dürre betroffen. Neunzig Prozent der Bevölkerung dieser Regionen seien inzwischen von staatlichen Notrationen abhängig. Eine Einstellung dieser Notversorgung wird in dem Bericht nicht vor Beginn des zweiten Jahresquartals 1999 empfohlen.

(PIR 13.11.98)

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KIRCHLICHE NACHRICHTEN
 

Aus der ELC-PNG

KRANKENPFLEGESCHULE MIT DIPLOM-KURSEN

Im Zuge der staatlichen Sparmaßnahmen im tertiären Bildungsbereich werden zur Zeit Vorbereitungen getroffen, die lutherische Krankenpflegeschule Madang mit der katholischen Divine Word Universität organisatorisch zu verbinden. Die auf diese Weise auch aufgewertete Schule wird dann erstmalig Diplom-Zeugnisse vergeben können. Der neue Studiengang wird voraussichtlich schon 1999 beginnen. Zur Akkreditierung sind allerdings eine Erweiterung der Bibliothek sowie weitere Baumaßnahmen notwendig.
(Independent 13.11.98)

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VON PERSONEN

Mitglied im Bischofsrat und Kirchenrat der ELC-PNG wurde der neu gewählte Präsident des Simbu-Distrikts, Rev. Kamen Gena. Er ersetzt damit Rev. Kiage Motoro, der zum stellv. Leitenden Bischof gewählt worden war. Der bislang amtierende Präsident des Niugini Islands-Distrikts, Rev. Roewe Roenuc, war dort zum Präsidenten gewählt worden. Auch er wurde nun in die beiden Kirchengremien aufgenommen. Pastor Steven Orasis wird seine Dienstzeit als Militärseelsorger beenden und in seinen Heimat-Distrikt Madang zurückkehren. Sein Nachfolger bei den Streitkräften wird Pastor Herry Awek werden. Albert Tokave wird mit Dank für seinen langjährigen Dienst, zuletzt als Direktor des neuen Büros für zwischenkirchliche Beziehungen, von seinen Verpflichtungen entbunden. Sein Nachfolger soll ein Pfarrer sein, der Erfahrungen in Verwaltungsaufgaben besitzt.
(Eigene Meldung 25.11.98)

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BERGBAU NUN AUCH IN LUTHERISCHEN DEKANATEN

Bergbau wird das Leben in den Gemeinden der Dekanate Begesin und Biliau (Madang-Distrikt) verändern. Schon im kommenden Jahr werden die Pläne einer Bergbaugesellschaft zum Tragen kommen. Im Tagebau werden Kobalt und Nickel im Usino-Gebiet (Begesin) gefördert. Über eine Pipeline wird das mit Wasser versetzte Gestein nach Mindere (Biliau) gepumpt, wo mittels Säuren die Rohstoffe aus dem Gestein gelöst werden. Zur Löschung der Säuren wird Kalk in großen Mengen benötigt, der im Dekanatsgebiet abgebaut wird. Dieses Projekt soll auch den Bau des größten Überseehafens in PNG beinhalten.
(Eigene Meldung 24.11.98, zitiert nach einem Bericht von Missionar A.Dörfer)
 
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Aus der Ökumene in PNG

KIRCHEN IM ZAHLUNGSRÜCKSTAND

Nach Post und Telekom sowie der staatseigenen Fluglinie Air Niugini gehören auch Großkirchen zu denjenigen Körperschaften, die dem Staat erhebliche Pachtgebühren schulden. Die Katholische Erzdiözese von Port Moresby steht mit 318.552 Kina, die Evang.-Lutherische Kirche mit 266.254 Kina und die United Church mit 108.050 Kina in der Kreide.
(Independent 13.11.98)

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KIRCHENVERTRETER INS PARLAMENT?

Nach der Verfassung des Landes soll es im Parlament von PNG drei ernannte Mitglieder geben, unter ihnen soll nach einem Antrag vom März 1997 ein Vertreter der christlichen Kirchen sein. Diese Person ist vom noch zu gründenden National Council of Christian Churches (NCCC) zu ernennen. Allerdings zeigen die Stellungnahmen der Kirchenführer in dieser Angelegenheit, daß es gegen diesen Plan auch Vorbehalte gibt. Vom Generalsekretär der Katholischen Bischofskonferenz, Fr. Henk Kronenberg, wurde an die noch ausstehenden Finanzleistungen des Staates für die kirchlichen Dienste erinnert. Im Vergleich zu den finanziellen Engpässen sei die Frage nach einer kirchlichen Vertretung im Parlament nachrangig. Der Leitende Bischof Dr. Wesley Kigasung von der Evang.-Lutherischen Kirche sieht vor allem die Notwendigkeit für einen Seelsorger im Parlament, der sich der persönlichen Probleme der Abgeordneten annimmt. Der anglikanische Erzbischof James Ayong fürchtet um die politische Unabhängigkeit der Kirchen, wenn sie im Parlament an den Diskussionen und Beschlüssen teilnehmen. In diesem Sinne äußerte sich auch der Generalsekretär des Rats der Kirchen von PNG (PNGCC).
(Independent 09.10.98)

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Aus der Katholischen Kirche

KATHOLISCHE FRAUEN GEGEN GEWALT

Der Katholische Frauenverband hat sich erneut an Regierung und Gesetzgeber gewandt und verstärkten Schutz der Frauen vor Gewalt gefordert. Mrs. Anna Barnabas, die Präsidentin der Vereinigung, mahnte vor der Presse an, daß Polygamie und die Benutzung von Frauen bei Entschädigungszahlungen gesetzlich verboten werden sollten und daß Vergewaltigungen und Mißhandlungen in der Ehe schwerer bestraft werden müssen. Traditionen, die dem christlichen Verständnis von Ehe und Familie widersprächen, müßten abgeschafft werden. Der Frauenverband forderte außerdem konkrete Maßnahmen im Gesundheitswesen, um die Zahl der Todesfälle im Wochenbett und die Säuglingssterblichkeit zu senken.
(Independent 09.10.98)

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JUNGE PRIESTER FÜR MEHR EIGENSTÄNDIGKEIT

Drei Diakone aus der Diözese Wewak wurden in der vergangenen Woche von Bischof Raymond Kalisz in der Gemeinde Wirui zur Priestern geweiht. Damit erhöhte sich die Zahl der Priester in der Diözese auf 21. Zusätzlich sind noch vier Diakone tätig. In einem Interview aus Anlaß ihrer Weihe fragen die jungen Geistlichen, ob die Katholische Kirche nicht schneller von ausländischen Hilfen und Personal unabhängig werden könnte. Um dies zu erreichen, müßte allerdings der Klerus mit den Laien enger zusammenarbeiten und bei den Kirchenmitgliedern das Bewußtsein dafür stärken, daß die Kirche eine papua-neuguineische Kirche sei. Die Verantwortung für die in der Missionsgeschichte der Kirche gebauten Institutionen und Gebäude schaffe allerdings auch weiterhin eine Abhängigkeit von ausländischer Finanzhilfe.
(Independent 23.10.98)

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ERZBISCHOF KRITISIERT REGIERUNG

In einer Rede zum Unabhängigkeitstag kritisierte der katholische Erzbischof von Port Moresby die Finanzpolitik der Regierung. Er beklagte, daß das Schulwesen und die Einrichtungen der Gesundheitsdienste zur Zeit lediglich mit Finanzspritzen der australischen Entwicklungshilfeorganisation AusAID am Laufen gehalten werde. Den knappen Zuweisungen für die öffentlichen Dienste stehen großzügige Ausgaben der einzelnen Minister und Politiker gegenüber. Die Verfügungsgelder für Abgeordnete seien von 300.000 Kina auf 500.000 Kina pro Person erhöht worden. Andererseits sei immer noch anwachsende Kriminalität (besonders gegenüber Frauen) zu beklagen.
(Independent 18.09.98)

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PAPUAS RÜCKEN AUF

Nach der Rückkehr von sechs Papua-Novizen von ihrem Studienaufenthalt auf den Philippinen beläuft sich die Mitgliederzahl der SVD-Ordensprovinz Papua-Neuguinea jetzt auf 194 Steyler Missionare. Mit Genugtuung wird registriert, daß das Nachrücken von einheimischen Mitbrüdern, das sich lange Zeit als ein schwieriges Problem darstellte, eine gute Wendung nahm. Inzwischen stehen sie nach den Deutschen (35), den Polen (34), den US-Amerikanern (22) und den Holländern (15) mit 14 Novizen schon an der fünften Stelle und weitere Postulanten bereiten sich auf das Noviziat vor.
(steyl aktuell 15.09.98)

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Aus anderen Kirchen und Religionsgemeinschaften in PNG

BISCHOF PISO IM AMT BESTÄTIGT

Mit 362 von 598 Stimmen wurde Rev. David Piso für weitere vier Jahre als Bischof der Gutnius Lutheran Church in seinem Amt bestätigt. Im Juli, August und November gedenken die Christen in der Enga-Provinz der Anfänge der Lutherischen Gutnius-Kirche vor 50 Jahren. Die ersten Missionare der Lutherischen Kirche von Australien und der Lutherischen Kirche Missouri - Synode (USA) kamen 1948 nach Yaramanda. Bischof Piso teilte mit, daß seine Kirche plane, in den nächsten vier Jahren ihre Mitgliederzahl von derzeit 95.000 auf 138.000 zu bringen.
(The Asia Lutheran Sep. 98)
 
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ERZBISCHOF MACHT MUT FÜR DIE ZUKUNFT

In seiner Ansprache aus Anlaß der Unabhängigkeitsfeierlichkeiten des Landes forderte der anglikanische Erzbischof Ayong die Bevölkerung auf, in die Zukunft zu schauen. "Die Botschaft der Jahrtausendwende weist nicht auf das Ende der Welt hin sondern auf ihre Umformung, Erneuerung und auf den Wiederaufbau der Schöpfung durch die Kraft Christi." An die Politiker des Landes gewandt forderte er verstärkte Anstrengungen zur Entwicklung der ländlichen Regionen, vor allem im Schulwesen, bei der medizinischen Versorgung und bei der Verbesserung der Infrastruktur, z.B. durch Straßenbau. Der Bischof kritisierte auch die wachsende Auslandsverschuldung des Staates, die zu Abhängigkeiten von Weltbank und anderen ausländischen Geldgebern führe. Die Politiker, so mahnte der Erzbischof, müßten sich auch in ihrem Privatleben noch mehr ihrer Vorbildrolle für die Bevölkerung bewußt sein.
(Independent 18.09.98)

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Aus anderen Ländern
 

Pazifik

MISSTRAUEN GEGENÜBER GUTACHTEN

Die Evangelische Kirche in Französisch Polynesien (EEPF) hat darauf hingewiesen, daß auch nach den Gutachten der IAEA über die Strahlenbelastung auf den früheren Test-Gebieten Moruroa und Fangataufa und dem kürzlich veröffentlichten INSERM-Bericht über die gesundheitlichen Folgen der Nukleartests noch viele Fragen offen seien. In ihrer jährlich einmal stattfindenden Synode haben die Vertreterinnen und Vertreter ihrer Kirche die Probleme diskutiert. In einem Abschlußkommuniqué forderten sie:
1. daß die bislang noch geheim gehaltenen Archivunterlagen über die Atomtests für wissenschaftliche Analysen zur Verfügung gestellt werden;

2. daß die französische Regierung Strahlenmeßgeräte auf den Atollen installiert und

3. daß verschiedene Krankheiten ernsthaft und gründlich erforscht werden, die bei ehemaligen Arbeitskräften auf dem Testgelände sowie bei der Bevölkerung auftreten, die der Strahlung ausgesetzt war.

(EPS Bulletin Aug/Sep 98)

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SYNODE DER BISCHÖFE OZEANINENS IN ROM

Die katholischen Bischöfe der süd-pazifischen Region werden zur Synode nach Rom fliegen. Dort findet ihre Versammlung vom 22. November bis 12. Dezember statt. Bischöfe aus PNG, den Salomonen, Australien, Neuseeland und anderen pazifischen Staaten werden in Rom mit dem Heiligen Vater sowie mit Kardinälen und Bischöfen verschiedener Räte und Ausschüsse zusammenkommen und Fragen besprechen, die ihre Region betreffen. Ein wichtiger Punkt auf der Tagesordnung der Gespräche wird das Dokument "Instrumentum Labori" sein, das einen allen Pfarrgemeinden vorgelegten Fragebogen auswertet und auf Angaben der Bischöfe aller Diözesen der Region beruht. In Rom sollen nun die Ergebnisse diskutiert werden und Weichen für die Weiterarbeit in der Region in Übereinstimmung mit den Zielvorstellungen des Zweiten Vatikanischen Konzils gestellt werden. Auf Vorschlag des Lutherischen Weltbundes wurde Bischof Dr. Wesley Kigasung als einer der vier Vertreter anderer Kirchen vom Päpstlichen Rat in Rom zur Katholischen Bischofssynode eingeladen. (Independent 04.09.98 und Post Courier 23.11.98)

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Australien/Neuseeland

LCA JETZT MITGLIED IM ÖKUMENISCHEN VERBUND

Am 1. Oktober wurde die Lutherische Kirche von Australien (LCA) durch einstimmigen Beschluß des Nationalen Rats der Kirchen in Australien (NCCA) als neues Mitglied in diese ökumenische Gemeinschaft aufgenommen. Der NCCA beschloß außerdem, zur Jahrtausendwende eine ökumenische Pilgerfahrt ins Herz Australiens zu unternehmen. Ziel der in Canberra beginnenden Busfahrt der Kirchenführer, von denen jeder von einer jüngeren Person begleitet werden soll, ist Uluru, der Welt größter Monolith und Zentrum australisch-einheimischer Spiritualität. Er befindet sich fast 500 km süd-westlich von Alice Springs im Northern Territory. Hier wird dann im Jahr 2000 Pfingsten mit ökumenischen Gottesdiensten gefeiert. Unterwegs werden die Kirchenführer mit den Menschen zusammenkommen, durch deren Land sie pilgern, also vor allem Aborigines. Pfingsten 2000 ist gleichzeitig ein weiterer Höhepunkt des landesweiten Versöhnungsprozesses in Australien, der mit den Pfingstgottesdiensten im Jahr 2001 zu einem Abschluß gebracht werden soll.
(The Lutheran 26.10.98)

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HAROLD FREUND GESTORBEN

Der australische Pionier-Missionar Rev. Harold Freund verstarb am 3. Oktober 1998 im Alter von 91 Jahren. Seit 1934 war er mit Dorothea Martha, geb. Ey, verheiratet. Am 10.10.98 wurde er in Rosedale, Süd-Australien, beerdigt. In den 30er Jahren gehörte er zur ersten Gruppe australischer Missionare, die in Neuguinea auf Siassi mit der Missionsarbeit begannen.
(The Lutheran 26.10.98)

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Deutschland und überregional

NEUER DIREKTOR BEI ANTHROPOS

P. Ennio Mantovani (66) wurde zum Direktor des Anthropos-Instituts in Sankt Augustin (Bonn) gewählt. Der gebürtige Italiener, 1958 zum Priester geweiht, war viele Jahre in Papua-Neuguinea als Missionar und Völkerkundler tätig. Er ist Nachfolger des zum Rektor der Philosophisch-Theologischen Hochschule SVD in Sankt Augustin ernannten P. Prof. Joachim Piepke (55).
(steyl aktuell 15.09.98)

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