Pazifik Aktuell Mai - Juli 2000 (44)

01.06.2000: Aktuelle Nachrichten aus Papua-Neuguinea und den Inselstaaten

Inhalt:
 

 

INHALT KIRCHLICHE NACHRICHTEN

Aus Papua-Neuguinea

Aus anderen Ländern
 

PNG: GIFTIGES NATRIUMZYANID AUS HELIKOPTER VERLOREN

Auf dem Weg zur Tolukuma Goldmine des australischen Betreibers Dome Resources hat ein Helikopter versehentlich 1000 Kilogramm hochgiftiges Natriumzyanid verloren. Zyanid dient in Verbindung mit Wasser und Natronlauge der Goldgewinnung. Die Fracht stürzte 85  Kilometer  nördlich von Port Moresby in dichten tropischen Regenwald. Nach Aussage des Geschäftsführers von Dome Resources, Michael Silver, versickerten 100 bis 150 Kilogramm der Natriumzyanidkügelchen in den Flüssen Angabanga und Mekeo. Die Bevölkerung wurde gewarnt, das Wasser aus natürlichen Quellen nicht zu trinken. Bei Augen- oder Hautkontakt führen 50 Milligramm (ein Teelöffel) der Substanz zum sofortigen Tod.
Dem herbeigerufenen Katastrophenschutz gelang es, 70 Prozent der Zyanidkugeln zu bergen. Das Umweltschutzteam der Tolukuma Mine leitete neutrale Chemikalien in die Flüsse, um das Zyanid herauszuwaschen. Außerdem wurden die obersten zehn Zentimeter des verseuchten Erdreiches abgetragen.

(Reuters 23.03., FIAN 31.03.00)

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PNG: LEHRER DROHEN MIT AMTSNIEDERLEGUNG

Rund 15.000 Lehrer und Erziehungsberechtigte haben in der Highlands Provinz gedroht, vor Beginn des dritten Schulhalbjahres ihre Arbeit niederzulegen. Der Drohung schlossen sich Lehrer aus fünf anderen Provinzen des Landes an. Die "Papua New Guinea Teachers association" (Vereinigung der Lehrer in PNG; PNGTA) fordert eine Gehaltserhöhung um 200 Prozent. Wenn diese Forderung in den nächsten Wochen nicht erfüllt werde, würden die Lehrer einfach ihre Klassenzimmer verlassen und so lange nicht wiederkommen, bis sie ein der Arbeit angemessenes Gehalt erhielten, sagte Tommy Hecko, Vorsitzender der PNGTA auf einem eigens einberufenen Treffen in Goroka.
(Pacnews, 20.06.00)

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PNG: OK TEDI BERATERGRUPPE GEGRÜNDET

In Tabubil hat sich rund um die ehemaligen Politiker Sir Ebia Olewale und Isidore Kaseng eine Arbeitsgruppe mit überwiegend einheimischen Fachkräften gegründet.
Diese neue Ok Tedi Advisory Group (OTEAG)  will gegenüber dem Bergbaukonsortium Ok Tedi Mining Limited (OTLM) einen externen Beraterstatus einnehmen. Bei jährlichen Treffen sollen aktuelle Pläne von OTLM diskutiert und bewertet werden. OTEAG beobachtet die Einhaltung von Umweltschutzmaßnahmen und fördert Programme zur nachhaltigen Entwicklung der Region rund um die Mine. OTLM- Generaldirektor Roger Higgins befürwortete die Bildung der Gruppe.

(PIR 31.01.00)

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PNG: OPPOSITION BESCHULDIGT MORAUTA DER KONSPIRATION MIT WELTBANK

Der Oppositionsführer im Nationalparlament von Papua-Neuguinea, Bill Skate, beschuldigt Premierminister Sir Mekere Morauta der Konspiration mit der Weltbank. Es sei sehr auffällig, welchen Einfluß die Weltbank auf strukturelle Reformen in Papua-Neuguinea hätte, sagte Skate im Parlament. Skate klagte Morauta weiterhin an, eigenmächtig mit der Weltbank über das von ihnen erst kürzlich vergebene Darlehen für die Regierung entschieden zu haben. Über das Darlehen, das vorwiegend der ländlichen Entwicklung zugute kommen soll, habe Morauta nicht mit den zuständigen Ministern im Kabinett gesprochen. Morauta wies diese Vorwürfe von sich und konterte, über die Kreditvergabe durch die Weltbank sei ausführlich diskutiert worden.
(Pacnews, 20.06.00)

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PNG: 25 JAHRE UNABHÄNGIGKEIT

Papua-Neuguinea ist seit 25 Jahren unabhängig. Anlässlich dieses Silberjubiläums fand in Port Moresby eine große Feier statt, auf der Premierminister Sir Mekere Morauta das Logo zum Jubiläum enthüllte. Das Logo mit den Nationalfarben rot, schwarz und gold wurde dem Publikum als neues, neben dem Paradiesvogel, zweites Erkennungsmerkmal der einheimischen Fluggesellschaft Air Niugini präsentiert. Sein Land hätte allen Grund zum Feiern, freute sich Morauta. Trotz schwerer Konflikte wie der sezessionistische Krieg auf Bougainville und die Sandline-Affaire hätte die Regierung alles unbeschadet überstanden und sich als würdig erwiesen, ein demokratischer Staat zu sein. Trotzdem bliebe noch viel zu tun. So müßten Wirtschaftskrise und Korruption überwunden werden und es gelte, die ländlichen Regionen weiter zu entwickeln. Dort fehle es an Infrastruktur und an öffentlichen Einrichtungen wie Schulen und Krankenhäusern. Morauta sagte weiterhin, dieses Jubiläum müsse zum Anlass genommen werden, Fehler zuzugeben und darin Chancen für die weitere Entwicklung des Landes zu sehen.
(Post Courier, 16.06.00)

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DUKE OF YORK- BEWOHNER MÜSSEN SINKENDE INSEL VERLASSEN

Die 40.000 Bewohner der Duke of York Insel nordöstlich von Neubritannien müssen ihre Insel in nächster Zeit verlassen. Ein von der Regierung der Provinz Ost-Neubritannien  eingesetztes Forscherteam hatte entdeckt, dass die Insel mehrere Millimeter pro Tag ins Meer versinkt. Wohin die Bewohner umgesiedelt werden sollen, wurde von der Regierung bislang nicht bekanntgegeben. Die auf Neubritannien beheimateten Baining haben es abgelehnt, die Duke of York- Bewohner aufzunehmen. Es seien bereits genug Tolai in ihrem Gebiet, sagte dazu Levi Orong, Leiter der Baining-Lokalverwaltung. Die Sprecher der Duke of York erklärten sich bereit, nach Namatanai (Neuirland) auszuwandern, wenn Neubritannien ihnen kein eigenes Siedlungsgebiet zuweisen könne.
(The National 14.02.00)

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BOUGAINVILLE: UNTERZEICHNUNG DES GATEWAY-ABKOMMENS

Anfang Juni unterzeichneten in Port Moresby Vertreter der Nationalregierung von Papua-Neuguinea und die Führer der Unabhängigkeitsbewegung von Bougainville ein weiteres Abkommen, das sogenannte Gateway Communiqué. Das Abkommen schließt inhaltlich an an das Loloata Abkommen und enthält weitere Details über die Struktur und die Bildung einer autonomen Regierung für die Insel Bougainville. Der Gouverneur von Bougainville, John Momis, sagte, das Dokument diskutiere die verschiedenen Möglichkeiten für eine Neubildung einer eigenen Regierung. Diese müsse aus einem frei gewählten Parlament bestehen und Strukturen wie Legislative, Exekutive und Judikative enthalten. Das Gateway-Abkommen enthält ebenfalls Vorschläge, wie die Interimsregierung von Bougainville gestärkt werden könne und behandelt die Frage, wie sich die Beziehungen zwischen Papua-Neuguinea und Bougainville nach der Unabhängigkeit gestalten ließen. Im Rahmen der Verhandlungen zum Abschluß des Abkommens wiesen Vertreter der Interimsregierung, darunter der Präsident des Bougainville Volkskongresses (BPC), Joseph Kabui, darauf hin, dass Bougainville nichts anderes als Autonomie und in naher Zukunft ein Referendum über die Unabhängigkeit akzeptieren könnte.
(Post Courier, 12.06.00/16.06.00)

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BERGBAU: WELTBANK FORDERT SOFORTIGE SCHLIEßUNG VON OK TEDI

Aus Umweltschutzgründen fordert die Weltbank die sofortige Schließung der Ok Tedi Kupfermine. In einem Bericht zur Lage der Mine ruft die Weltbank die Regierung von PNG und die  Anteilseigner Broken Hill Property auf, mit dem Bergbaukonsortium Ok Tedi Mining Limited (OTLM) über eine baldige Stilllegung zu verhandeln.
Die Weltbank hatte bereits im letzten Jahr auf eine Anfrage der Regierung hin eine Umweltstudie von OTLM analysiert. Darin war das Gebiet rund um den Fly-Fluss für 'ökologisch tot' erklärt worden. Nun wirft die Weltbank der PNG-Regierung und BHP vor, nicht schnell genug zu handeln, um einen ökonomischen und sozialen Zusammenbruch der Region zu verhindern. Trotz der nachweisbaren Umweltzerstörung  weigert sich die Regierung bisher, konkrete Pläne zur Stilllegung zu nennen. Auch Paul Anderson, Präsident von BHP, nannte keinen bestimmten Zeitpunkt. Er versicherte allerdings im Radio Australia, die Mine werde "auf jeden Fall" geschlossen.

Ok Tedi ist der größte Arbeitgeber in der strukturschwachen Western Province. Die Mine erwirtschaftet 20 Prozent der Exporterlöse des Landes. Rund zehn Prozent steuert sie zur gesamtwirtschaftlichen Leistung Papua-Neuguineas bei.

(Brukim Bus Nius 1/00, Australian Financial Review 07.03.00, Radio Australia 09.05.00)

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PAZIFIK ALLGEMEIN: TAG DER PRESSEFREIHEIT PAZIFIKWEIT BEGANGEN

Der internationale Tag der Pressefreiheit am 3. Mai ist in mehreren pazifischen Staaten begangen worden.
Festredner der Universität des South Pacific in Suva auf Fidschi (USP) und der Universität von Papua-Neuguinea in Port Moresby (UPNG) betonten dabei die Gefahren, in die sich Berichterstatter in Krisengebieten begäben. Leider gäbe es immer noch Länder ohne Pressefreiheit, bemerkte Soroi Marepo Eoe, Direktor des Nationalmuseum von Papua-Neuguinea (PNG) im Rahmen der Ausstellungseröffnung "Woche der Pressefreiheit". Die Medien seien das Sprachrohr einer Gesellschaft und müßten unvoreingenommen berichten. Dazu gehöre es auch, Missstände aufzudecken. Die Medien in PNG seien sehr mutig, da sie immer wieder auf Korruption, Schmiergeldfonds und die Veruntreuung von staatlichen Geldern hinwiesen, lobte Eoe die Presse seines Landes.

Zum ersten Mal vergab die von der australischen Hilfsorganisation AusAid unterstützte  Pacific Media Initiative drei Stipendien an Journalisten regionaler Medien. Matelita Ragogo von der Fidschi Times wird ihr Journalismusdiplom an der USP in Suva beenden. Ennio Kuble vom The National (PNG) erhält das Stipendium für ein Studienjahr an der Divine Word Universität in Madang und sein Landsmann Francis Uliau vom The Independent wird sein Examen an der UPNG machen.

Gleichzeitig zu den erfreulichen Feierlichkeiten in Papua-Neuguinea und Fidschi fanden in Osttimor Gedenkveranstaltungen für im Dienst ermordete Journalisten statt.

In der Folge des am 30. August 1999 unter UN-Aufsicht durchgeführten Referendums zur Unabhängigkeit war es zu gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen Befürwortern und Gegnern der Unabhängigkeit gekommen. Die indonesische Armee hatte bei ihrem Rückzug aus dem besetzten Osttimor eine Spur der Verwüstung hinterlassen und sich Kämpfe mit der internationalen Friedensgruppe Interfet geliefert.

Bei diesen Straßenschlachten wurden am 26. August 1999 der timoresische Radiomoderator Benardiao Gutterers und am 21. September 1999 der niederländische Reporter Sander Thoenes hinterrücks von indonesischen Milizen erschossen.

In den vergangenen 25 Jahren kamen sieben Journalisten in Osttimor gewaltsam ums Leben. Zur Ehrung dieser  Ermordeten wurde eine Straße der Hauptstadt Dili umbenannt in "Straße der Pressefreiheit" (Avenida Liberdada da Imprensa).

Der indonesische Präsident Abdurraham Wahid rief alle Regierungen auf, die Pressefreiheit zu schützen. Wahid sprach anlässlich einer Konferenz, die von der UNESCO und der Südostasiatischen Presseallianz (Southeast Asian Press Alliance, SEAPA) in Jakarta einberufen worden war. Die Konferenzteilnehmer lobten die Entstehung neuer, regierungsunabhängiger Medien in Indonesien nach Ex-Präsident Suhartos erzwungenem  Rücktritt  im Mai 1998.

Allerdings stellte die SEAPA seit Anfang des Jahres insgesamt 22 Vorfälle wider die Pressefreiheit fest. So sei physischer und psychischer Druck auf regierungskritische Radio-, Fernseh- und Zeitungsjournalisten in Osttimor ausgeübt worden. Dabei sei es auch zu Morddrohungen gekommen.

Weltweit sind nach Angaben des Internationalen Presseinstituts im vergangenen Jahr 87 Journalisten getötet worden.

Der internationale Tag der Pressefreiheit war 1991 von der Generalversammlung der Vereinten Nationen ausgerufen worden. Er soll daran erinnern, dass jeder Journalist überall auf der Welt das Recht haben muß, frei und ohne Angst vor Repressalien der Regierung berichten zu können.

(Pacific Media Watch 04.03. & 08.05.00, The National 03.05.00, AFP 04.05.00, Fiji Times 08.05.00)

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FRANZÖSISCH - POLYNESIEN: PROTEST GEGEN AUSBAGGERUNG DER LAGUNE

Bewohner der Insel Moorea in Te Ao Maohi (Französisch-Polynesien) und Umweltaktivisten demonstrieren für den Erhalt ihrer Lagunen vor den Küsten von Pihaena und Paopao. Sie werden dabei von Greenpeace und der evangelischen Kirche von Französisch-Polynesien (Eglise Evangélique de Polynésie Française) unterstützt.
Die Lagune bei Pihaena soll zugunsten eines  Hotelprojektes des Industriellen Louis Wan und seiner Firma Société Moorea Lagoon Resort ausgebaggert werden. Wan gehört bereits das Moorea Lagon Hotel in Pihaena. Zur Erweiterung dieses Hotelkomplexes werden 10.000 Kubikmeter Sand benötigt, die Wan aus der Lagune entnehmen will. Außerdem soll die Lagune bei Paopao zugeschüttet werden, um Über-Wasser-Bungalows für Touristen errichten zu können. Umweltgruppen fürchten nun die Zerstörung des Ökosystems beider Lagunen.

Gemeindesprecher  Maurice Rurua sagte, ein Teil der Paopao-Lagune werde traditionell zum Fischen benutzt. Die Bewohner Paopaos könnten es sich nicht leisten, den Fisch täglich auf dem Markt zu kaufen, wenn die Lagune durch Touristenbungalows blockiert würde.

Luxuriöse Hotelprojekte werden von Präsident Gaston Flosse seit Jahren unterstützt, obwohl bestehende Hotels auch in der Hochsaison nicht ausgelastet sind. Er hofft, damit die Verluste durch den 1996 erfolgten Abzug des französischen Militärs nach Beendigung der Atomwaffentests auszugleichen. Flosse hat Investoren im touristischen Bereich massive Steuererleichterungen zugesagt.

(PCRC 28.02.00, PNB 2/00, PIR 17.05.00)

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VERSCHMUTZUNG DES MEERES SOLL KONTROLLIERT WERDEN

Das regionale Umweltschutzprogramm des Südpazifiks (South Pacific Regional Environment Programme) hat ein Projekt zur Einschätzung und Kontrolle der Risiken von Meeresverschmutzungen ins Leben gerufen. Das in Apia auf Samoa angesiedelte Projekt soll auf der Basis von individuellen Untersuchungen der jeweils betroffenen Länder zu einer Einschätzung gelangen, wie schwer der Pazifik von Verschmutzungen betroffen ist. Im Rahmen des PACPOL genannten Projektes (Pacific Ocean Pollution Prevention Programme) solle ein kanadischer Meeresforscher Wasser- und Bodenproben entnehmen und eine Datei mit den am höchsten verschmutzen Gebieten einrichten. So könnten verschiedene Organisationen sich schnell und zuverlässig einen Eindruck von dem Grad der Verschmutzung an bestimmten Stellen verschaffen, sagte ein Sprecher von Pacpol.
(Pacnews 20.06.00)

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JAPAN SCHLIEßT ABKOMMEN ZUM MINERALABBAU IN DER TIEFSEE

Die japanische Regierung hat im Februar in Fidschi ein Abkommen mit der aus 18 pazifischen Ländern zusammengesetzten "Südpazifischen Kommission zur angewandten Geowissenschaft" (South Pacific Applied Geoscience Commission, SOPAC) geschlossen. Danach ist es der japanischen International Cooperation Agency und der Bergbaugesellschaft Metal Mining nun möglich, Minerale in den Tiefengewässern des Pazifiks abzubauen. Einzige Einschränkung der Übereinkunft: Der Abbau wird auf die nächsten drei Jahre befristet und darf nur in den ausschliesslichen exklusiven wirtschaftlichen Zonen (Exclusive Economic Zones) vor den Küsten der Cook-Inseln, der Marshall-Inseln und der Küste Fidschis stattfinden. Vor diesen Küsten hatte die SOPAC wertvolle mineralische Ressourcen wie Mangan, Kobalt und andere polymetallische Sulfide entdeckt.
Papua-Neuguinea hatte bereits Anfang 1999 für zwei Abschnitte der Bismarck-See Tiefsee-Bergbaulizenzen an die Nautilus Minerals Corp. vergeben. Der Konzern hofft dort auf die Gewinnung von Gold, Silber, Kupfer und Blei.

(Handelsblatt 13.01.00, PNB 2/00)

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"WAHRHEITSKOMMISSION" UNTERSUCHT LANGZEITEFFEKTE VON NUKLEARTESTS

Anfang des Jahres wurde unter Leitung von John Doom, Ex-Abteilungsleiter des Pazifikreferates im Weltrat der Kirchen, die Kampagne "Finding the Truth" ins Leben gerufen. Diese Wahrheitskommission soll die Langzeiteffekte der französischen Atomwaffenversuche im Pazifik untersuchen. Die auf drei Jahre angelegte Aktion will die Öffnung der Archive des französischen Verteidigungs- und Gesundheitsministeriums erreichen. Außerdem beantragt die Kommission die offizielle Anerkennung von Moruroa und Fangataufa als Nukleartestgebiete. Damit wäre eine kontinuierliche Untersuchung beider Atolle auf radioaktive Abfallprodukte hin gewährleistet.
Das Sekretariat der Bewegung für einen freien und unabhängigen Pazifik, das Pacific Concerns Resource Centre, unterstützt die Kampagne, die finanziell von der pazifischen Kirchenkonferenz, lokalen Kirchen, regionalen Nichtregierungsorganisationen (NRO) und weiteren NRO's in sechs europäischen Ländern getragen wird.

Frankreich hatte bis 1996 über 30 Jahre hinweg Atomwaffentests in seinen Überseeterritorien durchgeführt. Dabei waren ganze Bevölkerungsgruppen von ihren Heimatatollen zwangsumgesiedelt worden. Die Menschen waren vorher meist nicht über die Tragweite nuklearer Versuche und die gesundheitlichen Auswirkungen unterrichtet worden.

(PNB 2/00)

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NIUE: ERÖFFNUNG DER ERSTEN UNIVERSITÄT

Die Lord Liverpool University, eine medizinische Hochschule, hat zum 15. Mai 2000 ihren Lehrbetrieb aufgenommen. Bislang sind vier Studenten an der ersten Universität von Niue eingeschrieben: Drei einheimische Frauen und ein US-amerikanischer Apotheker. Der Direktor der Universität, Dr. Randy Beck, sieht optimistisch in die Zukunft. Im lokalen Fernsehsender TV Niue bedankte sich Beck für die Unterstützung der Bevölkerung und erklärte, weitere Studenten würden erwartet.
Niue ist das größte gehobene Korallenatoll der Welt. Es liegt östlich von Tonga und ist ein unabhängiger Staat in freier Assoziation mit Neuseeland. Die 2.200 Einwohner sind gleichzeitig Mitglieder des Commonwealth und neuseeländische Staatsbürger. Bislang sind mehr als 12.000 Niueaner aus u.a. beruflichen Gründen nach Neuseeland abgewandert.

(Pacnews 15.05.00)

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MIKRONESIEN: 9 TOTE DURCH CHOLERAEPIDEMIE

Der Gouverneur der Insel Pohnpei (Föderierte Staaten von Mikronesien), Johnny David, hat aufgrund der seit April bestehenden Choleraepidemie den gesundheitlichen Notstand ausgerufen. Seit Ausbruch der Krankheit starben neun der 35.000 Bewohner Pohnpeis an Cholera. 377 erkrankte Menschen sind in das staatliche Krankenhaus eingeliefert worden. 1.183 Personen werden in den Gesundheitsstationen auf dem Land betreut.
Die Choleraepidemie verschlimmerte sich durch den Genuß traditionell zubereiteter Nahrung bei großen Beerdigungsfeierlichkeiten Mitte Juni auf Guam.

Cholera ist eine infektiöse Magen-Darm-Erkrankung, die sich durch mangelnde Hygiene und über Nahrungsmittel und Trinkwasser überträgt. Starke Durchfälle und hohes Fieber schwächen den Körper.

Das Gesundheitsamt veranlaßte die Schließung aller Schulen und rief die Bevölkerung zu besonderen Hygienemaßnahmen auf. Wasser solle abgekocht werden, Fische aus den Flüssen dürften wegen der Übertragungsgefahr nicht mehr gegessen werden. Mitarbeiter des Gesundheitsamtes und des mikronesischen Roten Kreuzes sind in den Dörfern unterwegs, um die Bevölkerung über die Krankheit zu unterrichten.

(PIR, 30.06.00)

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WESTPAPUA: ERGEBNISSE DES ZWEITEN PAPUANISCHEN KONGRESSES

Anfang Juni fand in Jayapura (Port Numbay), der Hauptstadt Westpapuas, der Zweite Papuanische Kongress statt. 2.700 Delegierte aus allen 14 Provinzdistrikten und rund 20.000 Zuschauer versammelten sich sechs Tage lang, um über die politische Zukunft der Region zu diskutieren. Konkret verfolgte der Kongress drei Ziele: Die Neubetrachtung der Geschichte Westpapuas und Revidierung der internationalen Anerkennung als Teil Indonesiens, die Konsolidierung der politischen Bewegung und die Erstellung eines politischen Programms. Das unter Vorsitz von Theys Eluys gewählte 40-köpfige Präsidium verfaßte eine Erklärung, deren wichtigster Satz seither für internationalen Gesprächsstoff sorgt: "Das Volk der Papua ist als Volk und als Staat seit dem 1. Dezember 1961 unabhängig". Die Erklärung des Kongresses sorgte für Unruhen im Land. Beobachter schätzen, dass in den letzten Wochen rund 12.000 indonesische Soldaten in der Umgebung von Jayapura zusammengezogen wurden. Experten warnen nun vor einem "zweiten Osttimor".
(Watch Indonesia, 7.06./13.06.00)

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WESTPAPUA: 87 KOMORO- FAMILIEN UMGESIEDELT

PT Freeport und dessen 85 prozentiger Anteilseigner, der amerikanische Konzern Freeport McMoRan Copper and Gold, Inc., haben 300 Mitglieder der Komoro umgesiedelt. Die 87 Familien aus dem Timika Distrikt nahe der Grenze zu Papua-Neuguinea haben ein modernes Dorf mit angrenzenden Gärten inmitten des tropischen Regenwaldes  im Landesinneren erhalten. Die Komoro lebten bislang als Fischer an der Küste, wo sie im Umkreis von 630 Kilometern ein halbnomadisches Leben führten. Ihre Lebensgrundlagen wie Sago und Fisch waren durch die erweiterten Aktivitäten der Freeport Kupfermine zerstört worden. PT Freeport hatte im Ajkwa Distrikt nahe des Ajkwa Flusses eine neue Deponie für den Abraum aus der Gold- und Kupfermine errichtet. Dies machte den Zugang zum Fluß und zu den Sagoplantagen der Komoro unmöglich.
Die Umsiedlung in das Dorf bezeichnete Freeport- Projektmanager  Abraham Zainuddin als Erfolg. Das 95 Hektar große Gelände sei als Ausgleichszahlung der Minenbetreiber für die Zerstörung der traditionellen Lebensgrundlage zu verstehen.

Zainuddin sagte den Komoro eine schwere Zeit voraus. Die Menschen seien nicht gewöhnt, als Bauern in einer festen Siedlung zu leben, sie müßten nun auf das Fischen verzichten und sich eine ganz neue Lebensweise angewöhnen.

(PIR 20.03.00, TAPOL 29.02.00)

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106 TOTE BEI 'STAMMESKRIEG' IN WESTPAPUA

Die offzielle indonesische Nachrichtenagentur Antara bestätigte Gerüchte über den Ausbruch eines 'Stammeskrieges' in den unzugänglichen Bergregionen des Bezirks Puncak Jaya in Westpapua. Der Krieg zwischen den benachbarten Gruppen Wampe und Bilaga sei bereits vor über einem Jahr ausgebrochen, als der Älteste der Wampa von Mitgliedern der Bilage  im Kampf getötet worden war. Vermittlungsversuche der Regierung scheiterten, da es den Wampe noch nicht gelungen sei, im Gegenzug den Anführer der Bilage zu töten, berichtete die Agentur. Nach ihren Angaben starben bisher 106 Menschen in beiden Dörfer.
(PIR 01.05.00)

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FREEPORT FORDERT PRÜFUNG DES UMWELTBERICHTS

Die Freeport Kupfer- und Goldmine in der Timika- Region von Westpapua hat die indonesische Regierung aufgefordert, zu ihrem Ende 1999 veröffentlichten Umweltbericht Stellung zu nehmen. Der Bericht der unabhängigen Umweltprüfungsfirma Montgomery Watson (MW) lobt die Art und Weise, wie Freeport Umweltprobleme löst. Die von Freeport McMoran New Orleans beauftragte Firma erklärte, die Mine arbeite "vorbildlich für den gesamten Bergbau". Die Arbeitsweise des Unternehmens stimme mit bestehenden Umweltgesetzen überein.
Der indonesische Umweltminister Sonny Keraf reagierte verärgert auf die Veröffentlichung von Teilen der Studie in der lokalen Presse. Der Bericht hätte zunächst dem staatlichen Umweltamt (Badepal) und der Regierung vorgelegt werden müssen. Emmy Hafild, Vorsitzende des indonesischen Umweltforums, unterstützte Kerafs Kritik. Der Bericht von Montgomery Watson sei nicht objektiv, da die Firma von Freeport ausgesucht und bezahlt wurde.

Dem widersprach Alan J. Krause, der für die Umweltstudie verantwortliche Abteilungsleiter bei MW. Seine Firma habe Freeport nicht nur gelobt, sondern auch 24 Empfehlungen ausgesprochen, wie der Umweltschutz verbessert werden könne. So müßten kontinuierliche Prüfungen der Buchten und Flussmündungen unterhalb der Abraumhalde erfolgen, um eine eventuelle Beeinflussung von Weichtieren nachzuweisen.

Freeport war in den letzten Monaten erneut in die Kritik geraten. Der Abraum der Mine würde Weichtiere (Mollusken) vergiften. Mollusken leben in Flüssen und Sümpfen und sind Hauptnahrungsmittel der dort ansässigen Bevölkerung.

(Jakarta Post 10.02.00)

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FREEPORT: ERDRUTSCH FORDERT TODESOPFER

Der durch Überflutungen und starke Regenfälle Anfang Mai verursachte Erdrutsch einer Abraumhalde im Wanagongtal der Freeport McMoran Kupfer- und Goldmine am Grasberg hat vier Menschen das Leben gekostet. 14 weitere Menschen mußten mit zum Teil schweren Verletzungen ins Krankenhaus. Die Opfer sind Angestellte der Subunternehmen Petrosea und Graha Buana Jay, die für Freeport die Abraumhalde im Wanagongtal aufschütten. Sie lebten im Dorf Banti  am Unterlauf des Wanagong Flusses.
Das Wanagongtal in den Cartenzs Bergen war ursprünglich ein alpiner See, dessen Wasser in den Fluss Ajikwa mündete. Vor Jahren hatte Freeport beschlossen, das Tal als Deponie für den Abraum aus der Mine zu nutzen und den See zuzuschütten. Schon drei Mal hat es seitdem Aufstauungen von Wasser im Wanagongtal mit anschließenden Überschwemmungen und Erdrutschen gegeben. Der in den See eingeleitete Abraum enthält giftige Schwermetalle, so dass die Anrainer der Flüsse das Wasser nicht mehr zum Trinken oder Kochen nutzen können.

(Pacnews 09.05.00)

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OSTTIMOR: PORTUGIESISCH NEUE AMTSSPRACHE

In der unter UNO-Verwaltung stehenden ehemaligen indonesischen Provinz Osttimor ist Portugiesisch künftig neue Amtssprache. Fünf Prozent der rund 800.000 Osttimoresen beherrschen heute noch diese alte Kolonialsprache. Friedensnobelpreisträger Bischof Carlos Belo sowie der Ex-Guerillaführer Xanana Gusmao, dessen Truppen seit 1975 gegen die Besetzung der ehemaligen portugiesischen Kolonie durch Indonesien gekämpft hatten, setzten sich für diese Sprache ein. Die Jugendorganisation der Rebellen unter Gusmao, die sogenannte Renetil, hatte für Tetum als Amtsspache plädiert oder sogar für Indonesisch. Renetil hatte bereits erreicht, dass als offizielle Währung der amerikanische Dollar und nicht der portugiesische Escudo eingeführt wurde. Die UNTAET (United Nations Transitional Administration in East Timor) gab als Grund für die Wahl des US-Dollars die Abhängigkeit des Landes von internationalen Geldtransfers an.
(Spiegel 14.02.00, AFP 23.02.00)

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SALOMONEN: ESKALATION DER GEWALT

Die seit Ende 1998 auftretenden Spannungen zwischen der Bevölkerung von Guadalcanal und den dort lebenden Zuwanderern von der Nachbarinsel Malaita sind im Juni erneut eskaliert.
Die militanten Gruppen "Malaitan Eagle Force" (MEF) und die "Isatabu Freedom Fighters" (IFF) lieferten sich Straßenschlachten in der Hauptstadt Honiara sowie Schusswechsel auf dem internationalen Flughafen Henderson. Dabei wurden mehrere Personen getötet. Die IFF errichtete zudem Straßensperren und blockierte den Zugang zur Gold Ridge Mine des australischen Bergbaukonzerns Ross Mining, dem größten Arbeitgeber der Region. Ein Sprecher von Ross Mining erklärte, man wolle die 400 Arbeiter der Mine aus dem Krisengebiet evakuieren.

Auf den seit 1978 unabhängigen Salomonen hatte sich im vergangenen Jahr die militante "Guadalcanal Liberation Army" (Befreiungsarmee, umbenannt in "Isatabu Freedom Fighters") mit dem Ziel gebildet, die Malaitaner aus Guadalcanal zu vertreiben. Im Gegenzug gründete sich auf Malaita die extremistische "Malaita Eagle Force".

Bis zum Ausbruch der Feindseligkeiten waren rund 60.000 Malaitaner  nach Guadalcanal zugewandert. Sie fanden in der Hauptstadt Honiara Beschäftigung im modernen Sektor, wie zum Beispiel auf den Kokos- und Palmölplantagen, in der Fischerei und in der Goldmine. Im Handel, in der Politik und im gesamten Staatsapparat sind die Malaitaner überrepräsentiert, sie stellen zudem den größten Teil der Polizei- und Sicherheitskräfte.

Teile der indigenen Bevölkerung von Guadalcanal fühlten sich durch den Zustrom von Malaitanern vor allem in ihren Landrechten bedroht. Die Zuwanderer hatten Land für Siedlungszwecke beansprucht. Dabei waren große Gebiete rund um Honiara den Guadalcanal-Landeigentümern für die Entwicklung der Hauptstadt und die Ansiedlung der Zuwanderer weggenommen worden.

Durch das mit 3,25 Prozent hohe Bevölkerungswachstum, die umweltschädigenden Folgen der Goldmine und die großflächige Abholzung des tropischen Regenwaldes verschärfte sich die Landsituation rund um Honiara.

In dem seit 18 Monaten andauernden Konflikt um die Rückgabe des Landes um Honiara an die Guadalcanaler wurden bislang 60 Menschen getötet. 20.000 Malaitaner sind zurück auf ihre Heimatinsel geflüchtet.

Mitte Juni erklärte Ministerpräsident Bartholomew Ulufa’alu seinen Rücktritt. Er war in die Kritik geraten, weil er keine Lösungsmöglichkeiten für die blutigen Auseinandersetzungen anbieten konnte. Sein Rücktritt wurde erzwungen von der MEF, die seit einigen Wochen Honiara besetzt hält und zur Vertreibung der Guadalcanaler aus der Hauptstadt auch nicht vor Mord zurückschreckt. "Wir haben nur der IFF den Krieg erklärt, nicht etwa allen Menschen auf Guadalcanal", erklärte Andrew Nori, Sprecher der Adlerstreitmacht.

(Anmerkung der Redaktion: Die Nachrichten aus den Salomonen sind widersprüchlich, da die MEF die Telekommunikationssysteme des Landes beschlagnahmt haben. Zur Zeit sind die Internetverbindungen des Landes unterbrochen oder werden von der MEF für ihre Zwecke instrumentalisiert. Ein angeblich letzte Woche zustandegekommener Waffenstillstand ist bereits wieder hinfällig.

(Pacnews, PIR 12.06.00 ff.)

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INDONESIEN: GEWALT AUF DEN MOLUKKEN ESKALIERT

Bei erneuten Überfällen auf christliche Dörfer auf der indonesischen Insel Halmahera (Molukken) sind mindestens 44 Menschen getötet worden. Mehr als 102 Menschen wurden verletzt. Die Angreifer, eine radikale muslimische Gruppe, brannte Häuser nieder und zerstörte Gärten. Seit 1,5 Jahren liefern sich Christen und Muslime auf den Molukken-Inseln blutige Kämpfe, dabei wurden bisher rund 3.000 Menschen getötet. Internationalen Schätzungen zufolge sind in den vergangenen Monaten mehr als 2.000 militante Islamisten von der indonesischen Insel Java auf die Molukken gereist, um gezielt Christen zu vertreiben oder zu töten.
(epd, 31.05.00)

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REGIERUNGSKRISE AUF FIDSCHI DAUERT AN

Die seit dem 19. Mai bestehende Regierungskrise auf der Insel Fidschi ist noch nicht beendet. Putschistenführer George Speight hat zwar einige der von ihm im Parlamentsgebäude festgehaltenen Geiseln (darunter alle Frauen) entlassen, noch befinden sich aber 27 Parlamentsmitglieder in der Gewalt seiner Rebellen. Nach den chaotischen Zuständen in den vergangenen Wochen mit immer neuen Verhandlungen zwischen Speight, dem Rat der Häuptlinge und neutralen Vermittlern gestaltet sich die Lage vor Ort zur Zeit wie folgt:
Die vom Rat der Häuptlinge gewählte Interimsregierung soll an der Wiedereinsetzung einer revidierten Verfassung arbeiten. Außerdem soll das Thema Land- und Fischereirechte geklärt werden sowie über ein neues Wahlsystem nachgedacht werden. Neuer Premierminister ist der Bankkaufmann und Ex-Senator Laisenia Quarase, der den bereits zu Beginn der Krise zurückgetretenen indischstämmigen Mahendra Chaudhry ersetzt. Die auf 18 Monate gewählte Interimsregierung sieht ihr vorrangiges Ziel im Wiederaufbau des Landes und seiner Wirtschaft. Das Bildungs- und Gesundheitswesen solle modernisiert werden, außerdem müsse mehr Wert auf die Unterstützung der ländlichen Regionen gelegt werden. Neben der Interimsregierung liegt die Exekutive weiterhin in den Händen des Militärs unter dem Oberkommandierenden Frank Bainimarama. Das Militär sorge weiterhin für die nationale Sicherheit und werde die Geiselnahme jetzt schnellstmöglich beenden. Da man Speight und seinen Rebellen Amnestie erlassen wird, bestehe kein Grund mehr für die Fortführung der Geiselhaft, erklärte Bainimarama. Speight hätte sein Ziel der Umstrukturierung der Regierung erreicht.

Schon jetzt ist abzusehen, dass die Auswirkungen der aktuellen Regierungskrise im Wirtschafts- und Tourismussektor wesentlich schlimmer sind als jene des Regierungscoups von 1987.

Das für den 8. Juni auf Suva geplante Treffen der Europäischen Union mit den Vertretern der 71 AKP-Staaten (Afrika-Karibik-Pazifik) zur Unterzeichnung des Lomé-Nachfolgeabkommens fand im westafrikanischen Staat Benin am 23. Juni 2000 statt.

(PIR 04.07.00)

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KANAKY: MILITÄRISCHE KOOPERATION WIRD AUSGEBAUT

Frankreich erweitert sein Programm zur militärischen Kooperation mit den pazifischen Inselstaaten.
Der Kommandant der französischen Streitkräfte auf Neukaledonien, General Xavier de Zuchowitz, veranstaltete auf Fidschi eine gemeinsame Übung mit der fidschianischen Armee. Weitere militärische Übungen erfolgen mit Tongas Streitkräften.

Zuchowitz sagte, die Übungen französischer Soldaten im Pazifik seien ein Zeichen für das verstärkte Interesse Frankreichs an den regionalen Angelegenheiten seiner Überseeterritorien.

(PIR 28.04.00)

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UNABHÄNGIGE WOCHENZEITUNG FÜR KIRIBATI

Zum Tag der Pressefreiheit am 3. Mai erschien die erste Ausgabe der Wochenzeitung "Kiribati New Star". Der "Star" wurde von Ex-Präsident Ieremia Tabai und dem Ex-Public Relations-Manager der Regierung, Ngauea Uatioa, als Konkurrenzprodukt zur einzigen Wochenzeitung auf Kiribati, der regierungseigenen "Te Uekera", gegründet.
Tabai und Uatioa hatten im vergangenen Jahr versucht, eine Radiostation aufzubauen. Dies war jedoch an einer fehlenden Lizenz gescheitert.

Tabai, oppositionelles Parlamentsmitglied, wirft der Regierung vor, ihm die Radiolizenz wegen seiner politischen Ansichten verweigert zu haben. Nun solle der "Star" investigativen Journalismus betreiben und die Regierung kritisch beobachten, sagte Tabai.

(Pacnews 09.05.00)

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NAURU VERLANGT UNABHÄNGIGKEIT WESTPAPUAS

Der Präsident der Republik Nauru, Bernard Dowiyogo, hat das Asiatisch-Pazifisch Parlamentarische Bündnis (Asian-Pacific-Parliamentary Union, APPU) aufgefordert, die Unabhängigkeit der indonesischen Provinz Westpapua zu befürworten. Dowiyogo sprach anlässlich der Hauptversammlung der 15 APPU Mitgliedsstaaten Anfang Mai in Nauru über die Bedeutung der parlamentarischen Demokratie und das Prinzip der Selbstbestimmung. Er verglich die jetzige Situation Westpapuas mit der Lage Osttimors vor dem Unabhängigkeitsreferendum im August vergangenen Jahres. Westpapua müsse das Recht auf Selbstbestimmung zuerkannt werden, deshalb müsse das Land umgehend in die Unabhängigkeit entlassen werden.
Dowiyogo ist der erste pazifische Staatspräsident, der sich öffentlich für die Unabhängigkeit der indonesischen Provinz ausgesprochen hat.

(PIR 10.05.00)

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NEUSEELAND: ZINSERHÖHUNG VERWIRKLICHT

Neuseeland ist Mitte Mai der amerikanischen Leitzinserhöhung gefolgt und hat den eigenen Leitzins um 0,5 Punkte auf 6,5 Prozent angehoben. Don Brash, Gouverneur der Zentralbank, begründete die Maßnahme mit dem in Neuseeland einsetzenden inflationären Druck.
(FAZ 17.05.00)

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AUSTRALIEN: TAGUNG ZUM TREIBHAUSEFFEKT

In Perth trafen sich Ende April Vertreter von 30 Ländern zum "High Level Forum on Greenhouse Sinks", um Einzelheiten des 1997 geschlossenen Abkommens von Kyoto zu diskutieren. Darin war festgelegt worden, dass die Länder ihre Kohlendioxidemissionen im Vergleich zum Ausstoß von 1990 um fünf Prozent verringern sollten. Offen blieb, bis zu welchem Ausmaß die Länder zur Verringerung des Treibhauseffektes Bäume pflanzen dürfen ('sinks').
Die genaue Zahl der 'sinks' sei aussschlaggebend für die zukünftige Umweltpolitik des Landes, erklärte Australiens Umweltminister Senator Robert Hill. Bis dato liegt Australien mit seinen Emissionen um acht Prozent niedriger als 1990.

Umweltschutzorganisationen kritisierten die Tagung als 'pure Tarnung'. Australien wolle nur von seinen Umweltproblemen in der Aluminium- und Bergbauindustrie ablenken.

Greenpeace dagegen bemängelte den eingeschränkten Teilnehmerkreis. So seien nur Länder eingeladen worden, in denen großflächig Abholzung betrieben werde und die Australien Gebiete zur Wiederaufforstung abtreten könnten, wie etwa Papua-Neuguinea und die Salomonen. Landarme Inseln ohne Aufforstungspotential wie etwa Tuvalu seien nicht berücksichtigt worden. Gerade diese Insel wie auch die Marshall-Inseln, Niue oder Kiribati seien aber von dem Anstieg des Meeresspiegels durch die globale Erwärmung bedroht.

Mit dem ausgewählten Teilnehmerkreis betreibe Australien eine Politik der Spaltung zwischen den pazifischen Inselstaaten, monierte Greenpeace Klimadirektor Bill Hare. Bob Brown, Parteivorsitzender der australischen Grünen, schloß sich der Kritik an.

Teilnehmer des Symposiums waren neben Ausrichter Australien Vertreter aus den USA, Indonesien, Malaysien und Thailand.

(IPS 26.04.00,  Pacnews 03.05.00)

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AUSTRALIEN: VERSÖHNUNGSGANG VEREINIGT TAUSENDE DEMONSTRANTEN

Am 28. Mai 2000, dem "Tag der Versöhnung" demonstrierten rund eine halbe Million Menschen auf der Stahlbrücke am Hafen von Sydney gegen die Unterdrückung der einheimischen Bevölkerung Australiens, der Aborigines. Die größte Demonstration des Landes seit dem Vietnamkrieg marschierte über die Brücke und skandierte "Sorry" und "Gerechtigkeit". Mehrere tausend Luftballons in den Farben der Abroigines, schwarz, gelb und rot, stiegen in den Himmel über Sydney, wo zuvor ein Flugzeug ein großes Sorry hingeschrieben hatte. Geoff Clark, Vorsitzender der Kommission für Aborigines, forderte in einer Rede den überfälligen Vertrag zwischen den Ureinwohnern und den Australiern. Die Briten hatten Australien ohne jegliches formales Abkommen als Kolonie in Besitz genommen. Ein Vertrag, der offiziell die Rechte der Aborigines und das ihnen zugefügte Leid anerkennt, wäre ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur Versöhnung, so Clark. Der konservative Premierminister John Howard, schon in der Vergangenheit wegen seiner Aborigines-Politik in die Kritik geraten, lehnte den Vorschlag des Versöhnungskomitees für eine offizielle Entschuldigung der Regierung jedoch ab. Er könne sich nicht für etwas entschuldigen, was vor seiner Amtszeit geschehen sei, erklärte Howard im Opernhaus bei der Eröffnung der Versöhnungsveranstaltung den 2000 geladenen Gästen aus Politik und Wirtschaft. Howards Rede führte zu weiteren Demonstrationen in den Städten Adelaide und Brisbane, wo nochmals rund 160.000 Menschen auf die Straße gingen und lautstark "Say sorry, John" forderten.
(taz, 29.05.00)

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WASSER IN DER WÜSTE ENTDECKT

Im wasserarmen Bundesland Westaustralien ist unter dem Wüstenboden ein riesiges Wasserreservoir entdeckt worden. Experten des Bergbaukonzerns Anaconda Nickel Ltd hatten das Wasserlager entdeckt, als sie nordöstlich des Werksstandortes Kalgoorlie nach Wasser für ihre Nickelproduktion bohrten. Das Reservoir befindet sich in einer Tiefe zwischen 50 Metern und zwei Kilometern in einer Sandstein-Formation, dem Officer Basin, und hat eine Ausdehnung von 200.000 Quadratkilometern. Diese Wassermenge könne die Stadt Perth in den nächsten 4000 Jahren mit Trinkwasser versorgen, so ein Unternehmenssprecher von Anaconda Nickel.
(Times 17.05.00)

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SPORT IM PAZIFIK: MEDAILLEN FÜR PNG

Erfolgreich waren die Bodybuilder aus Papua-Neuguinea (PNG) bei der Südpazifischen Meisterschaft vom 12. bis zum 14. Mai in Noumea, der Hauptstadt Neukaledoniens. Unter den 15 teilnehmenden pazifischen Staaten profilierte sich PNG mit dem Gewinn von drei der  insgesamt fünf Klassen.
Der im vergangenen Jahr zum "Mr. PNG" gekrönte John Waglep gewann in der Klasse unter 80 Kilogramm die Silbermedaille; Steve Bomal erreichte in der Gruppe der unter 90 Kilogramm ebenfalls Silber und David Magarenang aus der Provinz Morobe errang in der Klasse unter 70 Kilogramm die Bronzemedaille.

(PC 17.05.00)

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BOXEN: QUALIFIKATION FÜR SYDNEY 2000 VERPAßT

Die Boxer der Nationalmannschaft von Papua-Neuguinea, Lynch Ipera und Tony Mirics, haben die Chance auf eine Teilnahme an den Olympischen Spielen im australischen Sydney ab September dieses Jahres verpaßt. Beide Sportler verloren die Endkämpfe im Leicht- und Mittelgewicht bei der Ozeanischen Meisterschaft in Canberra Mitte Mai.
(Independent, 25.05.00)

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KIRCHLICHE NACHRICHTEN
 

Aus Papua-Neuguinea
 

PNG: NEUES KIRCHENGESETZ GEFÄHRLICH

Nach Meinung des Rates der Kirchen von PNG (PNGCC) ist das von der Regierung vorgeschlagene neue Gesetz gefährlich. Generalsekretärin Sophia Gegeyo wies darauf hin, dass in dem Entwurf die Gründung eines Nationalrats der Christlichen Kirchen vorgesehen sei und auch deren Zuständigkeiten und Funktionen definiert würden. Sie sagte, wenn dies ein Versuch der Regierung sei, Kontrolle über die Kirchen auszuüben, dann ist das Gesetz gefährlich. Sophia Gegeyo wörtlich: "Etliche Kirchen arbeiten partnerschaftlich mit der Regierung in den Bereichen Bildung und Gesundheitswesen zusammen. Aber ihre Unabhängigkeit muß gewahrt bleiben, damit sie sich frei und unvoreingenommen zu bedeutsamen moralischen und gesellschaftlichen Fragen äußern können." Diese Kirchen müssten frei sein, ihren evangelistischen Auftrag auszuführen, ohne dabei ihre Integrität infrage zu stellen. Lt. Ms. Gegeyo wäre die Regierung oder die Legislative in der Gemeinschaft der Kirchen vertreten. Eine so enge Verbindung zwischen Regierung und Kirchen halte sie für ungesund und unannehmbar. Bei der vorgeschlagenen Regelung würde die Regierung an Entscheidungen der Kirchen beteiligt sein, sogar an Personalentscheidungen über die Vertretung der Kirchen bei zwischenkirchlichen Verhandlungen.
In der Gesetzesvorlage ist vorgesehen, dem Rat der Kirchen jährlich aus dem Haushalt der Regierung Mittel für verschiedene kirchliche Programme und Institutionen im Land zu geben. Außerdem soll ein Fonds, genannt "School of Integral Human Development", gegründet werden. Dies begrüßte Ms. Gegeyo und sie wies darauf hin, dass die Kirchen in diesem Bereich der ganzheitlichen Entwicklung schon viel getan hätten.

(PC Online 28.06.00)

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PNG: KREUZ AUF DEM PARLAMENTSGEBÄUDE UNPASSEND!

Während einer Fragestunde im Parlament erkundigte sich Samson Napo, der Abgeordnete für den Wahlkreis Bulolo, wie das Kreuz auf das Dach des Parlamentsgebäudes gekommen sei. Er bat darum, es zu demontieren, denn es sei ein Kennzeichen für Kirchengebäude, Orte, an denen Menschen zum Gottesdienst zusammenkommen, oder Teil der Amtstracht von Geistlichen. Der amtierende Parlamentspräsident Sir Tom Koraea versprach, sich um eine Klärung zu bemühen und dem Parlament unverzüglich eine Antwort weiterzuleiten.
(PC Online 22.06.00)

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MT. HAGEN/PNG: "JESUS-MARSCH" DOKUMENTIERT EINHEIT

Wie in anderen Teilen PNGs und in anderen Ländern der Welt wurde auch in Mt. Hagen am 10. Juni ein "Jesus-Marsch" veranstaltet. Mit ihm sollte Zeugnis abgelegt werden von der Heilskraft Jesu Christi. Die Teilnehmenden kamen aus allen Kirchen der Stadt und aus den Dörfern der Umgebung. Einmütig wanderten sie vom Fußballplatz in New Town zum Ge-bäude der Provinzregierung, am Einkaufszentrum vorbei bis hin zum Papst-Johann-Paul-Stadion. Der Konvoi der aus Fußgängern und Fahrzeugen bestand, hielt unterwegs an drei verschiedenen Orten zu Gebeten an. Pfarrer und Pastoren aus verschiedene Kirchen bete-ten für die Mitglieder der Regierungen des Landes und der Provinz, für die Angehörigen des Öffentlichen Dienstes, für die Menschen in der Geschäftswelt und für die Angehörigen von Polizei und Justiz. Schließlich beteten Hunderte von Christinnen und Christen unter der hei-ßen Mittagssonne im Stadion, angeleitet von Pastor John Yaiigi für die Nachbarländer Fi-dschi und die Salomonen. Am Ende der Veranstaltung wurde Geld gesammelt, das heimatlosen Kindern von Osttimor zugute kommen soll.
(National Online 21.06.00)

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PORT MORESBY/PNG: FEUER ZERSTÖRTE CHRISTLICHES WOHNHEIM

Das von Pastor Charles Lapa geleitete "Jesus Halfway Centre" im Stadtteil Morata von Port Moresby wurde aus bis jetzt noch ungeklärter Ursache am frühen Morgen des 3. Juni völlig durch einen Brand vernichtet. Die Bewohner (überwiegend Studierende) konnten lediglich sich selbst retten und die Kleidungsstücke, die sie bei Ausbruch des Feuers trugen. Als die Feuerwehr zwei Stunden später eintraf, war nichts mehr zu machen. Die verbrannte Einrichtung und das persönliche Hab und Gut wird auf insgesamt 150.000 Kina geschätzt während das Gebäude selbst für rund 110.000 Kina wieder aufgebaut werden könnte.
(National Online 19.06.00)

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SAIDOR/PNG: NEUES TESTAMENT FERTIG

13 Jahre hat die Übersetzung des Neuen Testaments in die Gwahatike-Sprache der Bevölkerung von Saidor (Rai Coast, Madang-Provinz) gedauert. Diese Sprache wird von rund 1500 Menschen gesprochen.
Der Leiter des Projekts des Summer Institute of Linguistics (SIL / Wycliffe-Bibelübersetzer) war der Koreaner Jee Young An. Er begann mit seiner Arbeit 1987 in Rai, Saidor, gemeinsam mit einheimischen Assistenten. Ans Heimatorganisation, die Global Bible Translators of South Korea, förderte die Produktion der Heiligen Schrift.

Sein einheimischer Mitarbeiter Noel Diru will die erworbenen Übersetzungsfertigkeiten an andere weitergeben und im kommenden Jahr selbst mit der Bibelübersetzung in die benachbarte Guya-Manup-Sprache beginnen.

Dune Pfantz, Direktor der Sprachabteilung der SIL, übergab bei einer feierlichen Zeremonie die ersten Exemplare an Vertreter der sechs Konfessionen in der Region: der Römisch-katholischen Kirche, der Evang.-Lutherischen Kirche, der Assemblies of God, der Four Square Gospel Church, der Siebenten-Tags-Adventisten, der Kirche Christi und der Evangelikalen Kirche von Gwahatike. Die ersten 500 in Süd-Korea gedruckten Exemplare werden für 50 Kina pro Stück verkauft.

(PC ONLINE 19.06.00)

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PNG: ANZEIGENKAMPAGNE GEGEN KATHOLISCHE KIRCHE

In einem Leserbrief bzw. in einer Stellungnahme der Katholischen Bischöfe appellierte der Generalsekretär der Kath. Bischofskonferenz von PNG und den Salomonen an die Presse, ihre Verantwortung auch für den Inhalt der Anzeigen in ihren Zeitungen wahrzunehmen. Es hatte Anzeigen in den beiden Tageszeitungen des Landes (Post Courier und National) gegeben, die die Katholische Kirche diskreditierten. Mit der Anzeigenkampagne werde der Eindruck erweckt, Papst Johann Paul II wolle die Kontrolle über die Welt erlangen, falsche Umweltpolitik verbreiten und die Privatisierung von staatlichen Unternehmen fördern. Dies könne zur Verwirrung unter den 1,4 Mio. Katholiken des Landes führen. Die beiden Tageszeitungen sollten herausfinden, wer die Anzeigen in Auftrag gegeben hat und welche Kirche oder Religionsgemeinschaft dahinter steht.
(Wantok und Independent 15.06.00)

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PNG: BISCHÖFE FÜR DIE VERTEIDIGUNG DER DEMOKRATIE AUF DEN SALOMONEN

Die Katholische Bischofskonferenz unterstützt die Forderung der Kirchenführer auf den Salomonen, die konstitutionelle Demokratie beizubehalten. In einer Stellungnahme versprachen die Bischöfe dafür zu beten, dass der Frieden in dem Inselstaat wiederhergestellt wird und es zu Friedensverhandlungen kommt. An die Christinnen und Christen in der Bevölkerung gewandt betonten sie, wie wichtig es sei, die Demokratie zu schützen. Sie sollten im Gebet um die nötige Kraft bitten, die Botschaft Christi in ihrem persönlichen Leben und in ihrem Verhältnis zu anderen Menschen wirksam werden zu lassen. Die geschwisterliche Gemeinschaft der Christen sei eine wichtige Ergänzung der Kulturen Melanesiens. Sie ermögliche es, die alten Grenzen zwischen den Gruppen in der Gesellschaft zu überwinden. Mit dem Bibelzitat aus Matthäus 5, 38/39 forderten sie die kämpfenden Parteien auf, nicht Rache sondern Vergebung zu üben.
(Independent 15.06.00)

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LAE/PNG: NEUE RÄUME FÜR LUTHERISCHEN ENTWICKLUNGSDIENST

Am Donnerstag, 8. Juni, wurde in Malahang (Lae) der Erweiterungsbau für den Lutherischen Entwicklungsdienst eingeweiht. Das 100.000 Kina teure Bauvorhaben umfasst Büroräume für den landwirtschaftlichen Beratungsdienst, eine Medienstelle und einen Konferenzraum mit Teeküche. Das mit Geldern aus der Evang.-Lutherischen Kirche in Bayern finanzierte Gebäude soll nun dazu beitragen, dass der Lutherische Entwicklungsdienst die ländliche Bevölkerung besser beraten kann.
(Wantok 08.06.00)

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PNG: VON PERSONEN

Der Generalvikar der Diözese Aitape, Rev. Anthony Burgess (62), wurde von Papst Johann Paul II zum Koadjutor des Bischofs von Aitape ernannt. Der aus Australien stammende katholische Priester arbeitet seit 1972 in PNG, mit wenigen Jahren Unterbrechung durch einen Aufenthalt in Australien.
(Independent 15.06.00)

Bischof Henk Te Maarssen SVD, geb. 1933 in den Niederlanden, seit 1962 in PNG tätig, wurde zum neuen Bischof der Diözese Kundiawa ernannt. Von 1972 bis 1982 war Bischof Henk Sekretär der Liturigsch-katechetischen Kommission der Katholischen Bischofskonferenz und Direktor des Liturgisch-katechetischen Instituts in Goroka. 1982 übernahm er die Gemeindepfarrstelle Denglagu und wurde gleichzeitig Generalvikar der neu errichteten Diözese von Kundiawa.
(Independent 25.05.00)

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Aus ander Ländern

FIDSCHI: DIE KIRCHEN UND DER STAATSSTREICH

In Fidschi ist eine erbitterte Debatte über die Rolle der Kirchen bei dem politischen Umsturz entstanden. Rev. Josateki Koroi, einer der entschiedensten Gegner des ethnisch motivierten Staatsstreichs, hat den Kirchenführer der Methodisten im Land, Rev. Tomasi Kanailagi, beschuldigt, die rassistische Komponente des Coups verschleiert zu haben.
Mr. Kanailagi, der zu Gebeten in das Parlamentsgebäude gekommen war, meinte dagegen: "Die Methodistische Kirche ist entschieden gegen den Coup. Ich fordere in aller Demut, dass sie (die Anführer des Coups) nichts Unzivilisiertes tun."

Am vergangenen Sonntag wurde in ganz Fidschi für ein Ende des Geiseldramas gebetet. Geistliche Führer der Hindus und der Muslime zeigten sich besorgt über das Schicksal der 13 Hindus und zwei Muslime unter den Geiseln. Sie fürchten, dass mit dem Coup auch das Ende der Religionsfreiheit für Fidschi gekommen sei.

Unterdessen wurden die Geiseln in ihren Aufenthaltsräumen über eine Lautsprecheranlage aus ca. 50 m Entfernung mit Chorälen, Gospel-Liedern und Ansprachen erregter Prediger beschallt. Der Anführer des Coups, Speight, der zu den Siebenten-Tags-Adventisten gehört, hat an einigen Gottesdiensten im Parlamentsgebäude teilgenommen.

Christliche Geistliche besuchen die Geiseln regelmäßig. Ob hinduistische oder muslimische Geistliche Zugang zu den Geiseln erhielten, ist fraglich. Ein Sprecher der Leitung des Coups meinte, dies würde nicht den Zielen der Aktion entsprechen. Nach Aussagen von Mr. Pratap Chand, dem Minister für Einwanderungsangelegenheiten in der Regierung Chaudhry, der selbst nicht als Geisel gehalten wird, beteten die Hindus von Fidschi für ein friedliches Ende der Krise. Nach seiner Meinung benutzten die Coup-Anführer religiöse Gefühle für ihre politischen Ziele. "Nach unserer Meinung ist Religionsfreiheit ein wichtiger Bestandteil jedweder Verfassung", so Chand. So würden die rund 290.000 Hindus in Fidschi, von denen 95% pakistanischer oder indischer Abstammung sind, lediglich abwarten und hoffen.

Der Präsident der Liga der Muslime, zu der rund 56.000 Gläubige gehören, wies auf die in den Verfassungen von 1990 und 1997 garantierte Religionsfreiheit hin, meinte allerdings, nun sei alles ungewiss. Weil aber zur Zeit niemand hinhörte, würde die Liga sich jetzt nicht über Fragen der Zukunft äußern.

(Sydney Morning Herald Online 27.06.00)

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ÖKUMENISCHER RAT FÜR DEN SCHUTZ DER VERFASSUNG IN FIDSCHI

In einem Schreiben an die Kirchen von Fidschi hat die amtierende Generalsekretärin des Weltkirchenrats in Genf, Geneviève Jacques, an die streitenden Parteien in Fidschi appelliert, die Unantastbarkeit der Verfassung zu wahren und die Gesetze des Landes zu achten. Den Kirchen des Landes hat sie die Unterstützung der ÖRK bei den Bemühungen um eine friedliche Lösung zugesagt. Das Engagement der Kirchen in Fidschi für Gleichheit und Toleranz in der Gesellschaft werde vom ÖRK voll mitgetragen.
(ÖRK, Pressemitteilung 29.05.00)

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SALOMONEN: KIRCHLICHER SCHUTZ FÜR PARLAMENTARIER

Führer der Religionsgemeinschaften auf den Salomonen haben ihre Hilfe beim Schutz der Parlamentsabgeordneten angeboten, die nach Honiara unterwegs sind, um dort einen neuen Premierminister zu wählen. Nach Sean Dorney, dem Korrespondenten von Radio Australien, haben viele Abgeordnete Angst um ihre eigene Sicherheit in der Hauptstadt, die seit mehr als drei Wochen, seit Beginn der Staatskrise von der Malaita-Eagle-Force-Miliz beherrscht wird. Einige Parlamentarier hätten angedroht, die Wahl zu boykottieren, weil sie nicht bereit seien, unter Bedrohung zu wählen. Unterdessen hat die Solomon Islands Christian Association, zu der alle größeren Kirchen des Landes gehören, sogar ein Flugzeug gemietet, um Abgeordnete aus der Western Province nach Honiara zu bringen. In einem Aufruf, der über den Rundfunk verbreitet wurde, haben Bischöfe und Pfarrer gemeinsam mit 50 Parlamentsabgeordneten für eine Beibehaltung der Demokratie auf den Salomonen plädiert.
(Radio Australien in PIR 28.06.00)

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SALOMONEN: ERZBISCHOF AN BESUCHEN GEHINDERT

Der Erzbischof der Katholischen Diözese von Honiara, Adrian Smith, wurde an einer Straßensperre im Osten von Honiara am Freitag von Angehörigen paramilitärischer Einheiten und der Malaita-Eagle-Force-Miliz gehindert, nach Tenaru zu fahren. In der Begleitung des Erzbischofs befanden sich ein Priester und eine Ordensschwester, beide Mitglieder der Ordensgemeinschaft vom Heiligen Namen Marias in Tenaru. Erzbischof Smith nannte die Aktion eine Verletzung seiner Rechte als Erzbischof, sich um die Priester, Ordensangehörigen und die katholischen Gläubigen zu kümmern. Er wies auf das Grundrecht der Religionsfreiheit hin und forderte von den Anführern der Aktion sicherzustellen, dass katholischen Geistlichen und ihrer Begleitung freie Fahrt im Rahmen ihrer seelsorgerlichen Pflichten gewährt würde. Sollte dies verweigert werden, so befänden sich die Salomonen im Zustand der Anarchie, was nicht geduldet werden dürfe.
(Solomon Islands Broadcasting Corporation/ PINA Nius Online 26.06.00 in PIR 23.06.00)

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SALOMONEN: FRAUEN SUCHEN HILFE IM AUSLAND

Die Frauen der Salomonen haben sich an Freunde im Ausland gewandt mit der Bitte, bei der Beaufsichtigung der Mitglieder der militanten Gruppen von Guadalcanal und Malaita zu helfen, wenn diese wie vorgesehen ihre Waffen abgeben. Ein entsprechender Aufruf wurde im Rahmen eines Gottesdienstes für den Frieden vom Nationalrat der Frauen in Honiara veröffentlicht. Die Frauen hoben hervor, dass Recht und Ordnung herrschen müssen und die Menschen wieder in Sicherheit leben können müssen. Dies sei eine Voraussetzung für den Frieden im Land. Nur mit ausländischer Hilfe könne das Vertrauen in die Polizei gestärkt werden, so dass sie die reibungslose Niederlegung der Waffen beaufsichtigen kann.
(SIBC 21.06.00)

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SALOMONEN: WIRD ALTBISCHOF BOSETO PREMIERMINISTER?

Altbischof Leslie Boseto, früher Bischof der United Church, hat gute Chancen, der Nachfolger des durch einen Coup entmachteten Premierministers Bartholomew Ulufa’alu zu werden. Politische Beobachter halten Boseto für einen allgemein respektierten politischen Führer. Boseto ist zur Zeit Staatsminister und genießt hohes Ansehen. In den Friedensverhandlungen im Bougainville-Konflikt hatte er eine führende Rolle gespielt. Sean Dorney, Korrespondent für Radio Australien in Honiara, meint, dass Boseto auch mit der Unterstützung der Malaita Eagle Force rechnen könne.
(PIR 21.06.00)

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SAMOA: GEFÄNGNIS FÜR FUNDAMENTALISTISCHEN BIBELKREIS

Mitglieder eines fundamentalistisch orientierten Bibelkreises, einschließlich einiger Kinder und schwangeren Frauen wurden zu Gefängnisstrafen verurteilt, weil sie sich dem vom Gericht des Dorfes Falealupo ausgesprochenen Verbot widersetzt hatten und ihre Treffen fortgeführt hatten. Während die Männer der Gruppe zu zwei Monaten Gefängnis verurteilt wurden, bekamen die Frauen und Kindern nur Haftstrafen von einem Monat. Wie in der Zeitung LeSamoa zu lesen war, hatte die Gruppe biblischen Unterricht abgehalten, obwohl der Dorfrat der überwiegend protestantischen Siedlung es ihnen verboten hatte. Dieses Verbot war zuvor von einer höheren Instanz bestätigt worden, denn seit zwei Jahren gibt es in Samoa ein Gesetz, das den Dorfräten weitreichende Entscheidungsfreiheit im Rahmen eigener Rechtsvorstellungen überlässt. Allerdings hat das zuständige Gefängnis von Fuasivi für eine so große Gruppe von Häftlingen nicht ausreichend Platz.
Dies ist bereits der zweite Fall, bei dem das Dorfrecht die verfassungsmäßige Religionsfreiheit im Land außer Kraft setzt. 1998 waren Mitglieder einer fundamentalistischen Gemeinde im Dorf Lefaga gefesselt, geschlagen und stundenlang in der Sonne liegen gelassen worden. Das Haus, in dem die Treffen stattgefunden hatten, war auf Anordnung des Dorfgerichts niedergebrannt worden.

(Independent 08.06.00)

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